DE2360914C2 - Binde-, Desoxydations- und Aufkohlungs-Mittel für die Herstellung von Vorformen aus Metallpulvern - Google Patents

Binde-, Desoxydations- und Aufkohlungs-Mittel für die Herstellung von Vorformen aus Metallpulvern

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DE2360914C2 DE2360914A DE2360914A DE2360914C2 DE 2360914 C2 DE2360914 C2 DE 2360914C2 DE 2360914 A DE2360914 A DE 2360914A DE 2360914 A DE2360914 A DE 2360914A DE 2360914 C2 DE2360914 C2 DE 2360914C2
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Description

Zur Herstellung von Vorformen aus Eisen- oder Stahlpulvern ist es aus der US-PS 33 25 277 bekannt, feinzerteilte Pulver in reduzierender Atmosphäre zu glühen, um die Pulver zu erweichen und ihre oxidierten Oberflächen zu reduzieren. Diese Glühbehandlung führt jedoch zu Teilchenagglomerationen unter Ausbildung eines Sinterkuchens, welcher für die Weiterverarbeitung der Fxäver durch Mahlen oder Brechen wieder auf die angestrebte Teüchengrößenverteilung zerkleinert werden muß. Die durch Zerkleinern des Sinterkuchens wiedergewonnenen feinzerteilten Pulver werden mit einem Schmiermittel versetzt, worauf die Vorformen durch Anwendung von hohem Druck und durch Sintern bei 10390C unter einer Schutzgasatmosphäre hergestellt werden.
Diese bekannte Herstellungsweise von Vorformen bzw. Vorformlingen aus einer Eisen- oder Stahlpulvercharge ist äußerst umständlich und kostenintensiv.
Aus »Sint. 'eisen und Sinterstahl«. Seiten 33 bis 35 sowie 153 bis 159, Springerverlag Wien (1948) ist es bereits bekannt. Metallpulver zur Verbesserung der Formstabilität der aus ihnen hergestellten Preßkörper mit Bindemitteln und/oder Schmiermitteln zu vermischen, um mit Hilfe dieser Mittel die Dichte des späteren Sinterkörpers, dessen Oberflächengüte, dessen Sauerstoffgehalt und dessen Kohlenstoffgehalt zu beeinflussen.
Aus »Powder Metallurgy«. Seilen 254 bis 257 (1949) ist die Verwendung nichtmetallischer Bindemittel für Metallpulverchargen bekannt, wobei insbesondere Kampfer, Paraffin. Ammoniumchlorid. Mineralöl. Stärke, Talk, Magnesiumkarbonat sowie thermoplastische Kunstharze genannt werden. Ferner werden in der letztgenannten Literaturslelle nichtmetallische Schmiermittel für Metallpulverchargen genannt, nämlich Graphit. Borsäure. Paraffin, Talk. Salicylsäure. Ammoniumchlorid.Speiseöle sowie Krdölabkömmlinge.
Die erwähnten Zusatzstoffe entwickeln jedoch beim Sintern häufig störende Reaktionsprodukte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen solchen Zusatzstoff für Eisen- oder Stahlpulver aufzufinden, der das direkte Herstellen der angestrebten Vorformen aus dem Pulver gestattet, ohne daß der im Stand der Technik übliche Zwischenschritt des reduzierenden Glühens und nachfolgenden Zerkleinerns des bei der Wärmebehandlung gebildeten Kuchens erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Verwendung von Rohrzucker als Zusatzstoff in einer Menge von wenigstens l,5Gew.-% Rohrzucker gelöst.
Der mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verwendung erziclbare technische Fortschritt ergibt sich in erster Linie daraus, da3 sich die angestrebte erleichterte Hcrsiellung einer Vorform aus einer Eisen- oder Stahlpulvcrchargc durch Zusatz von Rohrzucker (Sucrose) erzielen läßt. Der zugesetzte Rohrzucker reduziert die oxidierten Pulveroberflächen, dient als Kohlungsmittel, um den angestrebten Kohlenstoffgehalt der Vorform einzustellen und gewährleistet nach Erwärmung auf eine niedrige Temperatur eine hinreichende Grünfestigkeit der Vorform für die Handhabung und den Transport derselben zu weiteren Verarbeitungsstationen.
Insbesondere macht die Verwendung von Rohrzukker die im Stand der Technik bekannte reduzierende Glühbehandlung überflüssig, womit auch die Notwendigkeit entfällt, den bei dieser reduzierenden Glühbehandlung gebildeten Materialkuchen anschließend wieder zu zerkleinern.
Die Herstellung von Vorformen aus Metallpulver-
.5 Chargen unter erfindungsgemäßer Verwendung von Rohrzucker wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Deren einzige Figur zeigt schematisch zwei Herstellungswege für Vorformen unter Verwendung von Rohrzucker.
Wie in der Zeichnung dargestellt, wird eine Mischung a«s Metallpulver und Rohrzucker durch Schütteln oder
• Rütteln innig miteinander vermischt und bis zur Formfüllung in eine keramische oder metallische Form eingebracht. Sodann erfolgt unter einer Schutzgasatmo-Sphäre eine Erwärmung auf 649 bis 1316"C(I. Alternative). Bei dieser Wärmebehandlung werden Glühung und Sinterung in eintai Schritt durchgeführt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist die Bezeichnung »sintern« stets auf die Vereinigung von Metallteilchen durch die Anwendung von Hitze in Abwesenheit merklicher äußerer Drücke gerichtet, wobei unter merklichen äußeren Drücken Drücke von mehr als 15 N/mm2 zu verstehen sind. Bei diesem Sintern des feinstzerteilten Pulvers bei Anwesenheit von Rohrzucker werden die durch Kohlenstoff reduzierbaren Oxyde des Puivers reduziert und werden die Metallpulver in einer Weise erweicht, die als Analogon zu dem Glühschritt bei dem herkömmlichen Verfahren anzusehen ist. Bei den durch Kohlenstoff reduzierbaren Oxyden handelt es sich um verschiedene Formen von Eisenoxyden sowie um die Oxyde des Nickels. Kupfers. Molybdäns usw. Da diese Sinterung zu Vorformen mit guter Grünfestigkeit führt, sind die Zerkleinerungs- und Verdichtungsmaßnahmen des herkömmlichen Verfahrens gänzlich überflüssig.
Die niedrigere Dichte der lediglich gesinterten Vorformen gestattet einen besseren Metallfluß während des Schmiedens, was zu einer beträchtlichen Verringerung der beim Schmieden benötigten Energie und zu einem besseren Formfüllungsvermögen führt. Nach der II. Alternative des in der Figur angegebenen Verfahrens wird die Mischung aus feinstzerteiltem Metallpulver und Rohrzucker in eine Form eingefüllt und bei einer Temperatur von lediglich 177 —260 C erwärmt, wobei diese Temperatur ausreicht, um den Rohrzucker zu erweichen und dadurch eine zusammenhaltende Vorform zu erzielen. Die bei diesem Erwärmungsvorgang verwendeten relativ niedrigen Temperaturen gestatten die Verwendung einer Vielzahl von preisgünstigen ausdehnbaren Formmaterialien, wie verschiedener Kunststoffe und Gummis und sogar Papier. Die einzige an das Formmaterial zu stellende Forderung besteht darin, daß dieses Material den relativ niedrigen Brenntemperaturen widersteht. Werden demzufolge keramische oder metallische Formen verwendet, so ergeben sich die wirtschaftlichen Vorteile der Erfindung in ihrer Gesamtheit erst bei der Anwendung derartiger preisgünstiger und ausdehnbarer Formen.
Keramische Formen stellen insoweit ein weiteres Problem dar, da es häufig schwierig ist, die Vorform ohne Zuhilfenahme besonderer Maßnahmen zu entfernen. Nachdem die zu einem zusammenhängenden Gebilde gebrannte Vorform aus der Form entnommen ist, kann sie auf zwei verschiedene Weisen weiterverarbeitet werden, wobei die gewählte Verarbeitung in erster Linie von der zur Verfugung stehenden Maschineneinrichtung und der Größe der Vorform abhängt. Nach der ersten dieser Arbeitsweisen wird die Vorform unter einer Schutzgasatmosphäre erhitzt und in einer Weise geschmiedet, die dem herkömmlichen Vorform- und Schmiedeverfahren gleicht. Nach der zweiten Arbeitsweise wird die gebrannte Vorform unter Schutzgas gesintert wozu eine wenigstens lOminütige Erhitzung auf Temperaturen vorzugsweise von 982 bis 12040C erfolgt und dann sofort geschmiedet, wobei von der fühlbaren Hitze des Sintervorganges Gebrauch gemacht wird. Andererseits kann auch erst eine Abkühlung vorgenommen und anschließend zu einem späteren Zeitpunkt eine Wiedererhitzung für das Schmieden vorgenommen werden.
Aus Tafel 1, in welcher die Ergebnisse von Ve<"-gleichsversuchen zusammengestellt sind, ist zu ersehen, daß unabhängig von der Konzentration des Biiidemittels und der Erwärmungstemperatur nur mit Sucrose (Rohrzucker) eine gebrannte, grüne Vorform erzielbar war, v/eiche nicht an der Form klebte und eine hinreichende Grünfestigkeit besaß, um leicht aus der Form entnommen und weiterbehandelt zu werden. 3C
Weitere Versuche wurden durchgeführt um festzu-
Tafel 1
stellen, ob sich eine gleichmäßige Beschichtung der Metallteilchen durch Verwendung von Lösungen von Rohrzucker in Wasser erzielen lassen. Erstaunlicherweise wurde keine Verbesserung im Hinblick auf aie Verteilung bzw. auf das Ergebnis erreicht Dagegen wurde festgestellt, daß jeder merkliche Feuchtigkeitsgehalt schädlich war. Bei niedrigen Feuchtigkeitsgehalten von etwa 1—5% fließt die Metallpulver-Rohrzucker-Mischung selbst bei Vibration nicht ausreichend, was zu einer unvollständigen Formfüllung führt Mit höheren Wassergehalten war eine wirksame Füllung der Form erreichbar. Das machte jedoch einen zusätzlichen Trocknungsvorgang erforderlich, was den Verfahrensablauf komplizierte und weitere Nachteile mit sich brachte. So mußte der Trocknungsvorgang bei einer Temperatur von weniger als 1000C ausgeführt werden, damit das verfestigte Pulvermaterial nicht durch das Verdampfen oder das Herauskochen des Wassers beeinträchtigt wurde. Somit ist der Trocknungsvorgang ein zeitraubender Vorgang, wans in erster Linie eine Folge der kieinen freien Oberfläche der Pulver in der Form ist Selbst nach Ausführung derfr >iger vorgeschalteter Trocknungsvorgänge stellte sich hf raus, daß die Vorformen nicht die gleiche hohe Dichtigkeit besaßen, wie diejenigen Vorformen, die mit Hilfe einer im wesentlichen trockenen Mischung erzeugt worden waren. Demzufolge werden Metallpulver-Rohrzucker-Mischung bevorzugt, die im wesentlichen trocken sind, was bedeutet daß sie weniger als 0,5% an Feuchtigkeit enthalten.
Bindemittel
Bindemittel-Anteil
(Gew.-%)
Erwärmungstemperatur
(0C)
Behandlungsdauer
(min)
Ergebnisse
Dextrose 2,5 204 60 an der Form klebend, ohne Festig
keit, nicht handhabbar
5,0 204 60
2,5
5,0
OO OO
OO OO
(N (N
60
60
5,0 204 90 keine Bindewirkung, blieb pulver
förmig
5,0 288 90 geringe Bindung, jedoch nicht
handhabbar
Lactose 2,5 204 60 keine Bindewirkung, blieb pulver
förmig
5,0 204 60 geringe Bindung, jedoch nicht
handhabbar
2,5 204 90 keine Bindewirkung, blieb pulver
förmig
5,0 204 90 geringe Bindung, jedoch nicht
hjndhabbar
2,5 288 90 keine Bindewirkung
5,0 288 90 leichte Bindung, jedoch eiweicht
nach Abkühlung, etwas an der
Form klebend
Maltose 2,5 204 60 seh/ geriüge Bindung, jedoch nicht
5,0 204 60
2.5 204 90
Fortsetzung
Bindemittel
Bindemittel-Anteil
F.rwärmungstemperatur
(0C)
Behandlungsdaucr
(min)
lirgchnissc
Maltose
Kartoffelstärke
Methyl-Cellulose
Sucrose (Rohrzucker)
5,0
5,0
5,0
5,0
5,0
5,0
5,0
2,5
204
288
204
288
288
288
204
Der Zusatz von Rohrzucker ist zu Metallpulvern jeglicher Art möglich. Zum besseren Verständnis sollen die Pulver in zwei Kategorien unterteilt werden:
a) relativ reine Metallpulver mit durch Kohlenstoff reduzierbaren Sauerstoffgehalten unter eiwa 200 ppm (d. h. unter Schutzgas zerstäubte oder alomisierte Pulver, elektrolytisch oder mit Hilfe rotierender Elektroden gewonnene Pulver) und
b) Metallpulver mit durch Kohlenstoff reduzierbaren Sauerstoffgehalten von mehr als 200 ppm (d. h. zerstäubte Pulver urcl Walzzunder).
Unter »durch Kohlenstoff reduzierbare Sauerstoffgehalte« sind solche Metalloxyde zu verstehen, die durch Kohlenstoff bei Temperaturen unterhalb von 13I6°C reduzierbar sind. Wie bereits erwähnt, dient das Vermischen der Metallpulver mit Rohrzucker zur Reduzierung der oxydierten Pulveroberfläche und dient der Rohrzucker als Kohlungsmittel. Ferner dient der Rohrzucker auch als Bindemittel, wenn ein Brenen bei niedrigen Temperaturen erfolgt (II. Alternative). Werden somit reine Metallpulver der Kategorie a) verwendet und besteht nicht das Erfordernis zu ihrer Aufkohlung, so ist lediglich die zu gehärteten Vorformen führende II. Alternative anwendbar. In diesem Fall wird der Kohlenstoff als Ergebnis eines Erhitzens in einer kontrollierten oder eingestellten Atmosphäre während des Sinterns und/oder vor dem Ausschmieden entfernt. Es gibt jedoch auch ähnlich gelagerte Fälle, bei denen es lediglich wünschenswert ist, den Kohlenstoffgehalt um einen kleinen Betrag von etwa 0,04% zu steigern. Werden reine Pulver verwendet (ohne Sauerstoffreduktion), so ist der in diesem Fall zugesetzte Rohrzuckeranteil zu gering, um als wirksames Bindemittel bei der Herstellung der gebrannten Vorform zu dienen. Demzufolge kann nicht die Arbeitsweise gemäß der zweiten Alternative benutzt werden, sondern lediglich diejenige gemäß der ersten Alternative, welche zu gesinterten Vorformen führt. Zur Herstellung der meisten pulvermetallurgisch hergestellten Erzeugnisse ist es jedoch im allgemeinen wünschenswert, beträchtlich größere Steigerungen des Kohlenstoffgehaltes der pulverförmigen Ausgangsmaterialien zu erzielen, wobei Steigerungen von mehr als 0,2% die Regel sind- Das heißt daß in vielen Fällen selbst bei Anwendung reiner 90
90
90
90
90
90
60
60
leichte Bindung, jedoch erweicht
nach Abkühlung, starkes Kleben an der Form
Bindemittel floß zum Formboden, sehr starkes Haften an der Form
keine Bindewirkung
ausgezeichnete Bindewirkung, kein Kleben an der Form, ausreichende Festigkeit für alle Handhabungen
Eisenpulver ein solcher Rohrzuckeranteil erforderlich
r, ist. der die Anwendung beider Alternativen gestattet.
Wenngleich sich der Rohrzuckeranteil auf reine Metallteilchen anwenden läßt, so sind die beiben alternativen Arbeitweisen besonders vorteilhaft bei der Verwendung von Metallteilchen der Kategorie b), bei denen es sich um solche mit durch Kohlenstoff reduzierbaren Sauerstoffgehalten von mehr als 200 ppm handelt. Werden Teilchen vom letztgenannten Typ verwendet, so ist es wünschenswert, den Oxydgehalt (d. h. den Wasserstoffverlust) der Teilchen zu kennen, da
j5 es zunächst erforderlich ist, daß der Rohrzucker die Oxyde reduziert, bevor er sich wirksam mit dem Eisenpulver verbindet. Demzufolge hängt die Menge des zugesetzten Rohrzuckers sowohl von dem Wasserstoffverlust der Teilchen als auch von dem angestrebten Kohlenstoffgehalt in den Enderzeugnissen ab. Bei Kenntnis des Wasserstoffverlustes der Teilchen ist es natürlich möglich, die stöchiometrische Menge an Rohrzucker zu berechnen, die zum Erreichen eines angestrebten End-Kohlenstoffgehaltes erforderlich ist.
Es ist jedoch bevorzugt, den benötigten Gehalt auf empirische Weise zu bestimmen, da es sich herausgestellt hat. daß die Wirksamkeit der Aufkohlung in einem großen Maß von den Charakteristika (d. h. Korngröße und Gestalt) der verwendeten Pulver beeinflußt wird.
so Im Hinblick auf die Wideraufkohlung von Eisenpulvern ist es bereits bekannt, daß die mechanischen Eigenschaften des Enderzeugnisses in große η Maße abhängig von dem Reaktionsvermögen des Kohlungsmittels sind, selbst wenn hinreichende Mengen des Kohlungsmittels verwendet werden. So besitzen Lampenruß. Kohlenruß und synthetische Graphite nur ein geringes Reaktionsvermögen, so daß die genannten Stoffe im allgemeinen als ungeeignet für Kohiungsmittel bei der Herstellung von pulvermetallurgisch hergestellten Gegenständen mit opitmalen mechanischen Eigenschaften angesehen werden. Selbst die natürlichen Graphite zeigen beträchtliche Schwankungen in ihrem Reaktionsvermögen. Überraschenderweise ist gefunden worden, daß Rohrzucker bei Verwendung in relativ reinem Zustand mit vorgzugsweise weniger als 2% Ascheanteil ein außergewöhnlich hohes und gleichmäßiges Reaktionsvermögen besitzt, welches sich dem der besseren natürlichen Graphite nähert.
Die eisenhaltige Metallpulver-Rohrzucker-Mischung wird gui durchmisch!, um eine gleichmäßige Mischung zu erzielen. Diese Mischung wird sodann in die Form gegeben, zur Steigerung der Dichte gerüttelt und dann bei Temperaturen von mehr als 177 C gebrannt, um die Teilchen sozusagen miteinander zu verkleben und um eine hinreichend große Grünfestigkeit für die weitere Handhabung zu erzielen. Wenigstens l,5Gew.-% Rohrzucker werden zum Erzielen einer gehärteten Vorform mit ausreichender Festigkeit benötigt. Typischerweise erfordern in Wasser zerstäubte oder atomisierte Eisenpulver mit Gehalten an 'Jurch Kohlenstoff reduzierbaren Sauerstoff von 1000 bis 20 000 ppm Zusatz von etwa 2 bis 10% Rohrzucker. Aus
Tafel 2
Zusammensetzung (%) des Stahlpulvers gemäß AISI 4600 (modifiziert)
wirtschaftlichen Erwägungen wird das Brennen normalerweise in Luft ausgeführt, wobei Temperaturen von mehr als 26O0C wegen der zu starken Kohlenstoffoxydation ungeeinget sind. Es versteht sich, daß eine derartige Einschränkung der Brenntemperaturen nicht geboten ist. wenn das Brennen in einer nichtoxydierenden Atmosphäre erfolgt.
Der vorstehend erörterte Rohrzuckerzusatz wurde bei der Herstellung von Getriebezahnrädern und von Probestäben aus einem feinz.erteilten Stahlpulver gemäß der AISI-Typenreihe 4600 verwendet, wobei der Stahl eine gewisse Modifikation erfahren halte. Die Zusammensetzung des verwendeten Pulvers ist in Tafel 2 zusammengestellt.
Mn
Si
Cu
Mo
Al
GesamtsauerstolT
0,08 0,43 0,034 0,026 0,021 0,03 0,45 0,03 0,29 0,021 0,002 1,0
Von dem etwa 1.0% betragenden Gesamtsauerstoff lagen etwa 0.87% in einer durch Kohlenstoff reduzierbaren Form vor. Zum Einstellen des angestrebten End-Kohlenstoffgehjltes von 0.3% (bei einer Sinterdauer von 0.5 Std.) wurde empirisch bestimmt, daß für das verwendete Pulver 3.2 Gew.-% Rohrzucker erforderlich waren. Die Mischung aus pulverförmigem Metall und Rohrzucker wurde in eine Form eingebracht, zur Erhöhung der Dichte gerüttelt und in Luft 40 Minuten lang bei 204" C gebrannt. Nach dem Abkühlen wurde die gebrannte Vorform aus der Form entnommen und in einer Wasserstoffatmosphäre 30 Minuten lang bei II2TC gesintert. Die gebrannte und gesinterte Vorform wurde abgekühlt und zwecks weiterer Verarbeitung einem anderen Beiricbsbcrcich zugeführt Diese Weiterverarbeitung umschloß ein induktives Erhitzen der Vorform (in einer Atmosphäre aus 5% H.> und 95% Ni) auf verschiedene Temperaturen innerhalb des Temperaturbereiches von 640— 927X". Die erhitzten Vorformcn wurden dann unmittelbar mit etwa 900 N/mm- geschmiedet und an Luft abgekühlt. Die mechanischen Eigenschaften der derart geschmiedeten Probestäbe sind in Tafel 3 zusammengestellt. Bemerkenswert sind die relativ hohe Zähigkeit bzw. Duktilität und die gute Kersbschlagzähigkeit der Proben, was insbesondere im Hinblick auf die beträchtlichen Kostensenkungen von Interesse ist. die sich aus der Verwendung der erfindungsgemäßen Mischung ergeben. Die Differential-Getrieberäder wurden dann dem sogenannten »drift-pin«-Tcst unterworfen. Bei diesem Test wird ein gehärteter konischer Stahlstift in die Bohrung des Rades hineingepreßt, bis Bruch auftritt. Falls das Getrieberad einer Belastung von 9 t ohne Bruch widersteht, so gilt dies als befriedigendes Ergebnis, in Tafel 4 sind die Ergebnisse zusammengestellt, welche unter verschiedenen Schmiedebedingungen ermittelt wurden. Selbst die bei relativ niedrigen Temperaturen und Drücken geschmiedeten Getrieberä der bestanden den Test.
Tafel 3
Mechanische Eigenschaften bei Raumtemperaturen von vorgeformten und geschmiedeten Probestäben aus einem
modifizierten Stahl gemäß AISI 4600
Vorbehandlung 0,2% Zug Dehnung 662 646 ■ Teilchengröße Quer- Mittlere 89 Absor Seitliche Bruch
Streck festig auf 766 766 21 schnitts- Härte 97 bierte Aus bei (%)
grenze keit 25,4 mm Probestäbe geschmiedet aus Pulver einer 12 verminde- mm Energie*) dehnung·) Scherung
(N/mm2) (N/mm2) (%) Geschmiedet1) 557 Teilchengröße rung (Rockwell
B)
92 (mkg) (mm)
Probestäbe geschmiedet aus Pulver einer Wärmebehandelt2) 628 27 unter 3,36 mm 95
Geschmiedet1) 605 18 44 4,15 0,099 100
Wärmebehandelt2) 635 26 4,42 0,088 100
unter 0,177
52 4,15 0,081 100
57 5,25 0,109 100
*) Ergebnisse ermittelt Charpy V-Kerbentest an Normproben.
') Probestäbe wurden vor dem Versuch eine Stunde Lang bei 538°C spannungsfrei gegiühL 2I Probestäbe wurden eine Stunde bei 871°C austenitisiert, in Öl abgeschreckt und dann eine Stunde bei 427°C getempert.
Tafel 4
Ergebnisse des »Drift-Pin«-Versuches an ausgeschmiedeten Zahnradern aus erfindungsgemäß hergestellten Vorlormen. Werkstoff: modifizierter Stahl gemäß AISI 4600
Probenbezeichnung Schmiedetemperalur
(0C)
Max. Last in 453 kp Prüfstift-Vortrieb
(mm)
Bruch-Energie in 11,5 mkg
Vergrößerung der Bohrung
904 904 904 840 897 821 851 846
729
36,5 39,8 40,9 45,3 21,0 23,5 25,6 22,9 24,! 26.5
42,06 76,20 71,83 67,46 46,03 49,63 42,44 48,41 66,27 34,54
31,2 76,2 76,2 72,6 23,8 30,7 25.2 28,5 43,9 21,8
22 43 38 36 24 25 22 25 34 18
Bemerkung:
Alle Zahnräder mit Ausnahme des Rades j wurden ausgeschmiedet mit einer 4 : 1-Mischung aus Schmiermittel und Wasser: bei Rad j wurde eine 8 : 1-Mischung benutzt. Die Zahnräder wurden vor dem Versuch eine Stunde bei 538°C spannungsfrei geglüht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung von Rohrzucker als Binde-, Desoxydations- und Aufkohlungs-Mittel für die Herstellung von Verformen aus geschütteten oder rüttelverdichteten Eisen- oder Stahlpulvern mit der Maßgabe, daß den Pulvern mindestens 1,5 Gew.-% Rohrzukker zugesetzt sind.
DE2360914A 1972-12-06 1973-12-06 Binde-, Desoxydations- und Aufkohlungs-Mittel für die Herstellung von Vorformen aus Metallpulvern Expired DE2360914C2 (de)

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