DE3004209C2 - Verfahren zum Verdichten von Pulvern und Metallen und deren Legierungen zu Vorpreßkörpern - Google Patents
Verfahren zum Verdichten von Pulvern und Metallen und deren Legierungen zu VorpreßkörpernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf das Verdichten von mit einem organischen Bindemittel
gemischten Pulvern von Metallen und deren Legierungen in einer Teilchengröße von weniger als 600 μπι zu
Vorpreßkörpern, die anschließend formfrei ggf. in reduzierender Atmosphäre, (vor-)gesintert und ggf.
fertiggepreßt und fertiggesintert, werden. Die hergestellten Vorpreßkörper sind porös. Ein so hergestellter
gefilterter Vorpreßkörper kann als Werkstück eingesetzt werden, wo seine Festigkeit den Anforderungen
entspricht und wo es auf diese Porosität ankommt oder diese nicht stört Im allgemeinen erfolgt jedoch eine
weitere Verdichtung des Vorpreßkörpers durch Pressen und/oder Schmieden, wobei diese weitere Verdichtung
im kalten, wärmen oder heißen Zustand durchgeführt werden kann. Das schließt nicht aus, daß der gepreßte
oder geschmiedete Vorpreßkörper erneut konventionell einer Fertigsinterung unterworfen wird.
Bei dem bekannten gattungsgemäßen Verfahren (The International journal of Powder Metallurgy & Powder
Technology. 1975, Volume 11, No. 3, S. 209 bis 220) ist das organische Bindemittel Saccharose. Das Verdichten
des metallischen Pulvers erfolgt in einer dem Vorpreßkörper entsprechenden Form als Vibrationsverdichtung. Die so erreichte Festigkeit reicht nicht aus, um den
Vorpreßkörper aus dieser Form herauszunehmen und zu manipulieren. Nichtsdestoweniger wird hier von
einem Vorpreßkörper gesprochen. Die Sinterung erfolgt in der Form. Das bringt Probleme. Tatsächlich
kommt man im Rahmen der bekannten Maßnahmen kaum zu Vorpreßkörpern und (vor-)gesinterten Vor·
preßkörpern, deren physikalische Parameter ausreichend homogen sind. Porosttat und Dichte, bei
Verwendung unreduzierter metallischer Pulver aber auch der Reduktionsgrad nach der Sinterung in
reduzierender Atmosphäre sowie der Sintergrad können von Vorpreßkörper zu Vorpreßkörper und in einem
Vorpreßkörper bereichsweise in starkem Maße schwanken. Das gilt auch für Aufkohlungsparameter,
wenn zusätzlich mit der Sinterung eine Aufkohlung durchgcführi wird. Das gilt im übrigen insbes. dann,
wenn es sich um die Herstellung von Vorpreßkörpern für Werkstücke mit mehreren Querschnittssektionen
handelt. Die vorstehend beschriebenen Maßnahmen
und ähnliche haben daher noch nicht zur technischen
Praxis geführt Die Praxis bevorzugt für die Herstellung von gesinterten metallischen Werkstücken reduzierte
Pulver mit möglichst geringen Sauerstoffgehalten, die jedoch teuer sind. Sie werden im übrigen durch
Vorpressen mit erheblichen Preßdrücken zum Vorpreßkörper geformt und danach wetterbehfcndelt
In anderen Bereichen der Technik nämlich in der Sparte Sandformen der Gießereitechnik, arbeitet man
ίο seit den Anfängen mit Formsanden und besonderen
Gießerei-Formsandbindern. Die Formsandbinder sind ausgewählt, eingerichtet und bestimmt, einer Form oder
einem Gießkern ausreichende Festigkeit zu verleihen — und verlieren ihre Bindefähigkeit, wenn ein Abguß
erfolgt ist. Das gilt auch für die in neuerer Zeit entwickelten Gießerei-Formsandbinder auf Kunstharzbasis. Im übrigen kennt die Gießereitechnik Kernformmaschinen als Einrichtungen für die maschinelle
Herstellung von Gießkernen für Gießereizwecke. Das
alles hat die Probleme um die Weiterentwicklung des
gatiungsgemäücn Verfahrens der Pulvermetallurgie zur
Produktionsreife nicht beeinflußt. Die Gießereitechnik und im Rahmen der Gießereitechnik die Herstellung
von Gießereiformen und Gießkernen einerseits, die
2s pulvermetallurgische Herstellung von Sinterformteilen
andererseits sind ausweislich der bisherigen Entwicklung als artfremde Fachgebiete anzusehen.
Zur Herstellung von gesinterten metallischen Werkstücken ist es allerdings auch bekannt (DE-AS
19 64 426), aus dem Pulver und einem aushärtbaren Gießharz auf Epoxidharzbasis eine Aufschlämmung
herzustellen, diese in eine Form einzugießen und in der Form aushärten zu lassen, um danach den ausgeformten
Körper, der als Analogon zu einem Vorpreßkörper des
gattungsgemäßen Verfahrens angesehen werden kann,
einer mehrstufigen Wärmebehandlung zu unterwerfen, in deren erster Stufe der Binder zersetzt und in deren
weiteren Stufen eine Sinterung durchgeführt wird. Auch hier ist die Homogenität der physikalischen Parameter
im gesinterten Werkstück der Kritik offen. Sie hängt
von der Verteilung des Pulvers in dem fließfähigen
Verfahren anzugeben, mit dem ohne Schwierigkeiten Vorpreßkörper und gesinterte Werkstücke herstellbar
sind, die sich durch große Homogenität der physikalischen Parameter auszeichnen, und zwar auch dann,
wenn es sich um die Herstellung von Werkstücken mit
mehreren Querschnittssektionen handelt
7ur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung die Anwendung eines Verfahrens zur Herstellung von
Gießkernen mit Kunstharzbinder in einer Kernformmaschine auf das Verdichten von Pulvern von Metallen und
deren Legierungen einer Teilchengröße von weniger als 600 μπι zu Vorpreßkörpern, die anschließend formfrei,
ggf. in reduzierender Atmosphäre, (vor-)gesintert, und
ggf. feniggepreßt und fertiggesintert werden. — Im
Rahmen der Erfindung kann grundsätzlich mit den
so verschiedensten Kunstharzbindern gearbeitet werden,
wobei nur Vorsorge zu treffen ist, daß die Mischung ausreichend schüttfähig bleibt, um in einer Formmaschine vom Typ einer Kernformmaschine manipuliert zu
werden. Als organische Binder können insbes. die üblichen Gießereiformnand-Binder auf Kunstharzbasis
eingesetzt werden, wie es bei der Herstellung von Formen und Formkernen aus Formsand im Gießereiwesen üblich ist. Eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung ist in diesem Zusammenhang dadurch
gekennzeichnet, daß dem Pulver weniger als li>%,
vorzugsweise etwa 1%, Phenolharzbinder zugesetzt
werden. Die Vorpreßkörper lassen sich ohne weiteres
manipulieren, wie es für die weitere Bearbeitung
erforderlich isu Obwohl Gießereiformsand-Binder auf
Kunstharzbasis durch die abgußbedingte Erwärmung
ihre Bindefähigkeit verlieren und folglich so hergestellte
Formkerne zerfallen, können die erfindungsgemäß
hergestellten Vorpreßkörper ohne Schwierigkeiten und
ohne störende Maßveränderungen formfrei vorgesintert und fertiggesintert werden.
Die Erfindung geht von der überraschenden Tatsache
aus, daß bei Verwendung einer Formmaschine vom Typ
einer Kernformmaschine einerseits, einer schüttfähigen
Mischung aus dem metallischen Pulver und dem
Kunstharzbinder andererseits im Rahmen der erfindungsgemäßen Maßnahmen Vorpreßkörper entstehen,
die auch bei komplizierter Gestaltung und insbes. bei
Aufbau aus mekr«s-en Querschnittssektionen überall
gleiche Dichte — ohne Esunuschungserscheinup.gen —
aufweisen. Daraus resultieren homogene physikalische
Parameter im Vorpreßkörper und im gesinterten
Werkstück. Überraschenderweise haben die Vorpreßkörper ausreichende Festigkeit, so daß sie, wie bereits
erwähnt, manipuliert, formfrei gesintert und dabei auch
reduziert entkohlt oder aufgekohlt werden können.
Eine anschließende Verdichtung kann auf verschiedene Weise durchgefühlt werden, und zwar sowohl als
Warmverdichtung als auch als Kaltverdichtung, wie es
an sich bekannt ist. Im Ergebnis können ohne
Schwierigkeiten bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch solche Werkstücke hergestellt
werden, die bisher als SinierJormteile gar nicht
herstellbar waren und eine aufweno.gere Fertigung
benötigen.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
grundsätzlich mit jedem zur Herstellung von gesinterten Werkstücken üblichen metallischen Pulver gearbeitet werden. Insbesondere können auch Pulvermischungen eingesetzt werden. Stets kann es sich sowohl um
Reduktionspulver als auch um unreduziertes metallisches Pulver oder Pulvermischungen beider handeln.
Für die Ausführungsform mit unreduziertem metallichem Pulver besteht im Rahmen der Erfindung ohne
weiteres die Möglichkeit, den Vorpreßkörper in
reduzierender Atmosphäre zu sintern und dabei auch
ausreichend zu reduzieren. Eine ausreichende Reduzierung findet auch an den Kontaktstellen statt, wobei
vermutlich das Bindemittel reduzierend mitwirkt. Wenn
mit Reduktionspulver gearbeitet wird, so werden weder
die Vorpreßkörper noch die daraus hergestellten
Werkstücke durch den üblichen Restsauerstoffgehalt
des Ausgangsmetallpulvers in bezug auf ihre physikalischen Eigenschaften beeinflußt Insbesondere stört
dieser Restsauerstoffgehalt bei einer nachträglichen
Verdichtung der Vorpreßkörper nicht. Wenn es sich
darum handelt, aus einem Vorpreßkörper Werkstücke
mit mehreren Querschnittssektionen herzustellen, so
besteht die Möglichkeit, die Pulvermischung aus dem
metallischen Pulver und dem Kunstharzbinder in eine
Form einzubringen, die entsprechende Querschnittssektionen aufweist, um danach aus dem entsprechenden
Vorspreßkörper das Werkstück ohne Stoffübertritt
zwischen den Querschnittssektionen zu formen.
Die Maschinen, die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt werden, sind Maschinen des
Typs, der im Gießereiwesen als Kernformmaschine
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üblich ist Insbesondere kann als Kernformmaschine
eine Kernblasmaschine angewendet werden. Bei einer Kernblasmaschine wird das Füllen einer sogenannten
Kernbüchse und das Verdichten des mit dem Gießerei-Formsandbinder versetzten Kernsandes mit Hilfe eines
Druckiuftsandgemisches erreicht Die Kernbüchse wird mit der Einblasöffnung nach oben durch eine auf einem
Tisch angeordnete, mechanisch oder pneumatisch betätigte Einspannvorrichtung festgeklemmt Durcii ein
Anheben des Arbeitstisches mit Hilfe eines im Maschinenständer eingebauten Hubzylinders wird die
Kernbüchse gegen die den Sandbehälter nach unten abschließende Düsenplatte mit einer oder mehreren
Blasöffnungen gepreßt Der Sandbehälter wird ständig dur^h seitliche Lufteintritte mit Druckluft von 5 bis 7 atü
beaufschlagt Ein Rührwerk sorgt für die Ausbildung eines Druckluft-Sandgemisches, bei dem im Idealfall
jedes einzelne Sandkorn mit Druckluft umgeben Lt Im Augenblick des AusHasens reißt die Druckluft den Sand
durch die Blasöffnung in die Kernbüchse, wo er sich aufgrund seiner kinetischen Energie und unter dem
Preßluftdruck verdichtet Da beim Blasvorgang die Druckluft aus der Kernbüchse entweichen muß, sind in
ihr besondere Entlüftungsöffnungen und Entlüftungskanäle angebracht Arbeitet man mit einer Maschine
dieses Typs im Rahmen der Erfindung, so ist anstelle der Kernbüchse die Form fur den Vorpreßkörper einzusetzen bzw. die Kernbüchse entsprechend auszubilden, und
die Mischung aus Kemsand und Kunstharzbinder wird durch die Mischung aus metallischem Pulver und
Kunstharzbinder ersetzt — Es kann aber als Kernformmaschine auch eine Kernschießmaschine angewendet
werden. Eine Kernschießmaschine ähnelt in ihrem äußeren Aufbau der beschriebenen Kernblasmaschine
mit Maschinenständer, durch Hubzylinder verstellbarem Maschinentisch, Düsenplatte und Sandvorratsbehälter. Das Füllen der Kernbüchse und das Verdichten
des Kemsandes geschieht auf folgende Weise: Eine vorgegebene Preßluftmenge strömt πύ einem Nenndruck von 6 bis 8 bar in einen mit Sand gefüllten
geschlitzten Zylinder, entspannt sich darin und wirkt schußartig auf die Sandsäule. Der Sand erhält dadurch
eine hohe Geschwindigkeit die ausreicht ihn in eine unter dem Sandzylinder zwischen Maschinentisch und
Düsenplatte eingespannte Kernbüchse zu schießen. Der Kern erhält dadurch eine große Festigkeit ohne daß die
Kernbüchse unter Preßluftdruck steht Nach dem Schießvorgang strömt die überschüssige Luft durch den
geschlitzten Zylinder, lockert die darin verbliebene Sandsäule selbsttätig ohne Rührwerk auf und entweicht
anschließend durch ein Überströmventil. Aus der KemHüchse muß die atmosphärische Luft beim
Schießen abgeführt werden, so daß in den meisten Fällen auf besondere Entlüftungsöffnungen und Entlüftungskanäle verzichtet werden kann, zumal sich im
Schießkopf Düsen befinden, die ein Abströmen der Luft nach oben ermöglichen. Das alles kann im Rahmen der
Erfindung für die Herstellung des Vorpreßkörpers verwendet werden, wobei anstelle des Sandes das mit
dem Kunstharzbinder vermischte metallische Pulver eingesetzt und die Kernbüchse zur Form für den
Vorpreßkörper ausgebildet bzw. eingesetzt wird. — Es versteht sich von selbst, daß die Lehre der Erfindung
auch mit Maschinen verwirklicht werden kann, die zwar funktionell nach dem Prinzip von Kernformmaschinen
arbeiten, konstruktiv aber anders als oben beschrieben gestaltet sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von
Ausführurtgsbeispielen ausführlicher erläutert,
Ausführungsbeispiel 1
Ausführungsbeispiel 1
Eine Kolbenstoßstange für einen PK-W-Stoßdämpfer
sollte als Sinterformteil hergestellt werden. Zur Herstellung des Vorpreßkörpers wurde Roheisen-Pulver
mit 2% Cu-Pulver und 1 % Phenolharz gemischt Die Pulvermischung wurde auf einer Kernschießmaschine
zum Vorpreßkörper verarbeitet, der entsprechend des Verhältnisses der Dichte des Vorpreßkörpers zur |0
Dichte des Ventilteiles axial verzerrt war. Dieser Vorpreßkörper wurde anschließend bei 9500C, 1 h, NH3
Spaltgas reduziert. Der so erhaltene weitgehend oxidfreie Vorpreßkörper wurde danach in einem
Preßwerkzeug auf einer Dichte von 6,8 g/cm3 verpreßt. Dabei wurde zugleich eine Ringnut für die Aufnahme
eines Dichtungsringes angepreßt und damit am Teil in Preßrichtung ein zusätzliches Profil angebracht Im
Anschluß an das Pressen wurde das Teil bei 11200C in
einem Bandofen noch einmal gesintert Nachdem das so erhaltene Werkstück kalibriert worden war, konnten
aiie geforderten Toleranzen mil Sicherheit eingehalten werden. Zur Festigkeitsprüfung des Wertstückes wurde
eine Abdrückprobe ausgeführt Das Werkstück konnte überall die verlangten 250 kN aufnehmen.
Ausführungsbeispiel 2
Ein Stoßring für eine LKW-Hinterachse sollte als Sinterformteil hergestellt werden. Zur Herstellung des
Vorpreßkörpers wurde Roheisenpulver ir.it 15% Graugußpulver, 2% Cu-Pulver und 1% Phenolharz gemischt
und anschließend auf einer Kernblasmaschine zu einem Vorpreßkörper der Dichte 3,8 g/cm3 verarbeitet. Anschließend
wurde der Vorpreßkörper bei 9500C, NHrSpaltgas, 1 h reduziert Der Kohlenstoffgehalt
betrug nach der Reduktion noch 0,6%. Der reduzierte Vorpreßkörper wurde in einem Preßwerkzeug auf eine
Dichte von 7,0 g/cm3 verdichtet Dabei ergab sich eine ausgezeichnete homogene Dichteverteilung. Der Preßkörper
wurde konventionell bei 11200C im Bandofen
noch einmal gesintert und anschließend kalibriert Das fertige Werkstück besaß das geforderte perlitische
Gefüge und wies eine Brinellhärte von HB 160 auf.
Ausführungsbeispiel 3
Eine Lagerbuchse mit Flansch sollte als Sinterformteil
hergestellt werden. Zur Herstellung des Vorpreßkörpers wurde kohlenstoff-freies Eisenpulver mit 1%
Phenolharz gemischt und anschließend auf einer Kernschießmaschine verarbeitet Der so erhaltene
Vorpreßkörper wurde bei 950° C, NH3-Spaltgas, 1 h geglüht Anschließend wurde der Vorpreßkörper in
einem entsprechend abgestimmten Werkzeug so verpreßt, daß die Dichte im Schaft 6,5 g/cm3, im Flansch
aber 7,1 g/cm3 betrug. Der Preßkörper wurde anschließend konventionell bei 12800C im Hubbalkenofen noch
einmal gesintert. Die Brinellhärte in der Lagerbuchse lag bei H B 45. Im Flansch wurde eine Brinellhärte von
HB 66 gemessen.
Ausführungsbeispiel 4
Es sollte ein Fadenführer für eine Spinnmaschine als Sinterformteil hergestellt werden. Ein solcher Fadenführer
ist in erster Näherung ein kreiszylindrisches Bauteil mit mehr oder weniger wendeiförmigen Nuten.
Es ist nach konventionellen Methoden der Pulvermetallurgie nicht herstellbar. Für seine Fertigung wurde wie
folgt vorgegangen: Für die Innrrkontur wurde nach den
konventionellen Methoden der G:eßereiindusirie ein
Sandkern hergestellt Dieser Sandkern wurde auf einer Kemschießmaschein mit einer Mischung aus Roheisenpulver
mit Zusatz von 25% Graugußpulver und 1% Phsnolharz ummantelt Dabei entsprachen die Außenkonturen
genau dem Fertigteil, während die Wandstärke entsprechend dem Füllfaktor dicker war. Dieser
Vorpreßkörper wurde bei 9500C NH3-Spaltgas 1 h
reduziert, wobei gleichzeitig der Zusammenhalt der Sandkörner verloren ging, so daß anschließend allein
der reduzierte Vorpreßkörper aus Eisenpulver erhalten wurde. Dieser Vorpreßkörper wurde an der Außenkontur
mit einer entsprechend geteilten Stahlmatrize umschlossen und innen mit einem Silikonfilm überzogen.
Der so eingeschlossene Vorpreßkörper wurde anschließend in einer isostatisch arbeitenden Presse
verpreßt, wobei — entsprechend der Ummantelung mit Stahl außen und Silikon innen — der Preßdiuck nur an
der Innenkontur wirksam wurde. Die Außenkontur des verpreßten Werkstückes entsprach daher genau den
Anforderungen des Fertigteils. Die Dichte des Preßkörpers betrug bei einem Preßdruck von 6000 bar ca.
7,2 g/cm3. Der Preßkörper wurde anschießend in einem
Tiegelofen bei 12000C noch einmal gesintert Der Werkstoff wies das gewünschte lerritisch-perlitische
Gefüge auf.
Claims (4)
1. Anwendung eines Verfahrens zur Herstellung von Gießkernen mit Kunstharzbinder in einer
Kernformmaschine auf das Verdichten von Pulvern von Metallen und deren Legierungen einer Teilchengröße von weniger als 600 μΐη zu Vorpreßkörpern,
die anschließend formfrei ggf. in reduzierender Atmosphäre, (vor-)gesintert, und ggf. fertiggepreßt
und fertiggesintert, werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Pulver weniger als 10%,
vorzugsweise etwa 1 %, Phenolharzbinder zugesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kernformmaschine eine
Kernblasmaschine angewendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kernformmaschine eine
Kernschii.' maschine angewendet wird
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