DE4322083A1 - Verfahren zur Herstellung eines Formteils aus einem pulverförmigen Material - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Formteils aus einem pulverförmigen MaterialInfo
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- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
- B22F3/00—Manufacture of workpieces or articles from metallic powder characterised by the manner of compacting or sintering; Apparatus specially adapted therefor ; Presses and furnaces
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung eines
Formteils aus einem pulverförmigen Material.
Derartige Verfahren zur Herstellung eines Formteils aus einem
pulverförmigen Material sind bekannt, sie werden insbesondere
für die Herstellung von Formteilen aus keramischen oder metalli
schen Grundstoffen eingesetzt. Es ist durchaus möglich auch aus
pulverförmigen Kunststoffen Formteile herzustellen. Die Grund
stoffe werden entweder zusammen mit Bindern oder auch ohne Bin
der verarbeitet. Die Grundstoffe, die zusammen mit Bindern ein
gesetzt werden, werden beispielsweise mittels eines Schlicker
gieß- oder eines Spritzgießverfahrens zu Formteilen verarbei
tet. Die binderlos zu verarbeitenden Grundstoffe werden in einer
geeigneten Form mit oder ohne Druckbeaufschlagung zum Formteil
gesintert. Die Druckbeaufschlagung kann, je nach Art des Grund
stoffs, entweder als uniaxiales Pressen mit einem oder mehreren
Preßstempeln oder als mehrachsiges Pressen mit zwei oder mehre
ren Preßstempeln erfolgen. Die Druckbeaufschlagung kann auch
durch isostatisches Pressen im heißen oder kalten Zustand
erfolgen.
Aus der US-Patentschrift 5,174,952 ist ein Verfahren zur Her
stellung eines Formteils aus einem pulverförmigen Material
bekannt, welches mittels zweier Sintervorgänge zum endgültigen
Formteil gelangt. Mit diesem Verfahren lassen sich Formteile
herstellen, die nur unbedeutende Wanddickenunterschiede aufwei
sen. Sobald nennenswerte Wanddickenunterschiede verlangt werden,
bereitet es Schwierigkeiten, das von der Materialdicke abhängige
Schrumpfverhalten zu beherrschen.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie
im unabhängigen Anspruch 1 gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe,
ein Verfahren zur Herstellung eines Formteils aus einem pulver
förmigen Material anzugeben, bei welchem ein Nacharbeiten des
fertig gesinterten Formteils nicht nötig ist.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen
darin zu sehen, daß der Einfluß des Schrumpfens beim Fer
tigsintern wesentlich verkleinert ist. Das Verfahren zur Her
stellung eines Formteils aus einem pulverförmigen Material,
weist die folgenden Verfahrensschritte auf:
- a) Einfüllen des pulverförmigen Materials in eine Rohform,
- b) Verdichten des Materials durch ein mechanisches Klopfen,
- c) Vorsintern des Rohlings in der Rohform,
- d) Entnehmen des Rohlings aus der Rohform,
- e) Spanabhebendes bearbeiten des Rohlings, und
- f) Fertigsintern des Rohlings zum definitiven Formteil.
Bei diesem Verfahren sind Vorsintertemperatur und Dauer des Vor
sinterns so aufeinander abgestimmt sind, daß ein Schrumpfen im
Bereich von 0,2% bis 1% auftritt, wodurch ein vergleichsweise
homogener, gut spanabhebend bearbeitbarer Rohling entsteht.
Besonders rasch lassen sich nach diesem Verfahren Rohlinge her
stellen, wenn das Stahlpulver in der Rohform während des
gesamten Vorsinternvorgangs mittels mindestens eines Stempels
mit Druck beaufschlagt wird.
Die spanabhebende Bearbeitung des Rohlings erfolgt vorteilhaft
mittels eines Hochgeschwindigkeitsfräsvorganges. Danach weist
der Rohling gegenüber dem definitiven Formteil ein Übermaß auf,
welches so ausgelegt ist, daß es gerade durch das beim Fer
tigsintern auftretende Schrumpfen des Rohlings vollständig auf
gehoben wird. Beim Hochgeschwindigkeitsfräsvorgang an metalli
schen Rohlingen werden Schnittgeschwindigkeiten im Bereich von
300 bis 900 m/min eingehalten.
Der Rohling wird vor dem Fertigsintern auf einen Setter aufge
legt und zusammen mit diesem in den Sinterofen eingebracht.
Dabei nimmt der Setter den Rohling formschlüssig auf und
schrumpft beim Sintern gemeinsam und im gleichen Ausmaß wie der
Rohling, so daß der Rohling stets besonders gut gegen Deforma
tionen abgestützt ist.
Der Rohling kann beim Vorsintern und/oder beim Fertigsintern mit
Hilfe der Ofenatmosphäre chemisch beeinflußst werden, so daß
eine besonders intensive Anpassung des Materials an die zu
erwartenden Betriebsbedingungen möglich ist.
Eine weitere Verbesserung ergibt sich daraus, daß der Rohling
nach dem Fertigsintern heiß-isostatisch gepreßt wird.
Ferner wirkt es sich vorteilhaft aus, daß das spanabhebende
Bearbeiten des Rohlings bereits dann erfolgt, wenn der Rohling
noch vergleichsweise einfach zu bearbeiten ist, da sein Gefüge
noch nicht durch das abschließende Fertigsintern verfestigt
ist. Dadurch können vergleichsweise hohe Schnittgeschwindig
keiten gewählt werden, was eine besonders gute Oberflächen
qualität am bearbeiteten Rohling zur Folge hat.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstände der
abhängigen Ansprüche.
Die Erfindung, ihre Weiterbildung und die damit erzielbaren Vor
teile werden nachstehend anhand der Zeichnung, welche lediglich
einen möglichen Ausführungsweg darstellt, näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 1a ein zweites Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen ersten, auf einem Setter liegen
den, spanabhebend bearbeiteten Rohling,
Fig. 3 einen Schnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 2,
Fig. 4 einen zweiten spanabhebend bearbeiteten Rohling,
Fig. 5 einen auf einem Setter liegenden, aus zwei Hälften zusam
mengesetzten Rohling, wobei die untere Hälfte dem Rohling aus
Fig. 4 entspricht, und
Fig. 6 einen weiteren spanabhebend bearbeiten Rohling.
Bei allen Figuren sind gleich wirkende Elemente mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Alle für das unmittelbare Verständnis
der Erfindung nicht erforderlichen Elemente sind nicht darge
stellt.
Die Fig. 1 zeigt ein schematisch dargestelltes Blockdiagramm des
Verfahrens zur Herstellung eines Formteils aus einem pulverför
migen Material. Dieses Verfahren weist die folgenden Verfahrens
schritte auf:
- a) Einfüllen des pulverförmigen Materials in eine Rohform,
- b) Verdichten des Materials durch ein mechanisches Klopfen,
- c) Vorsintern des Rohlings in der Rohform,
- d) Entnehmen des Rohlings aus der Rohform,
- e) Spanabhebendes bearbeiten des Rohlings, und
- f) Fertigsintern des Rohlings zum definitiven Formteil.
Das pulverförmige Material wird nach einem der bekannten Verfah
ren hergestellt. Es wird drucklos in eine Rohform aus Metall
oder Keramik eingefüllt. Die inneren Abmessungen dieser Rohform
müssen denen des fertigen Formteils nur grob angenähert sein. So
reicht es beispielsweise aus, eine Turbinenschaufel durch einen
Quader anzunähern. Das in die Rohform eingefüllte pulverförmige
Material wird durch ein mechanisches Klopfen verdichtet. Es ist
jedoch vorstellbar, daß für das Verdichten auch andere Verfah
ren, wie beispielsweise ein Vibrieren oder ein Rütteln der Roh
form mit verschiedenen Frequenzen, vorgesehen werden. Es wird
dabei in der Regel eine Klopfdichte im Bereich von 60 bis 70%
erreicht. Nach dem Verdichten folgt dann ein Vorsintervorgang,
bei dem das Material in der Rohform zu einem Rohling zusammen
sintert. Beim Vorsintern wird das Material langsam und
gleichmäßig auf die Vorsintertemperatur gebracht, dann kurze
Zeit auf dieser Temperatur gehalten und anschließend langsam
abgekühlt. Wird das Vorsintern sorgfältig durchgeführt, so wird
dadurch ein Rohling geschaffen, der eine außerordentlich homo
gene Dichteverteilung und ein homogenes Gefüge aufweist. Ist der
Rohling ein größerer Quader, so können aus ihm mehrere kleinere
Quader als im nächsten Verfahrensschritt weiter zu verarbeitende
Rohlinge herausgeschnitten werden.
Nach der Entnahme des Rohlings aus der Rohform wird er spanabhe
bend weiter bearbeitet, insbesondere eignet sich hierfür das
Hochgeschwindigkeitsfräsen. Es ist jedoch auch möglich, konven
tionelle spanabhebende Bearbeitungsverfahren einzusetzen oder
auch eine Kombination von konventionellen Bearbeitungsverfahren
mit dem Hochgeschwindigkeitsfräsen. Bei einer Kombination wird
das Hochgeschwindigkeitsfräsen vorteilhaft als letzter Bearbei
tungsschritt eingesetzt, da so eine besonders gute Oberflächen
qualität des Rohlings erreicht wird. Beim Hochgeschwindigkeits
fräsen von metallischen Rohlingen werden Schnittgeschwindig
keiten im Bereich von 300 bis 900 m/min eingehalten. Derartig
hohe Schnittgeschwindigkeiten sind nur deshalb möglich, weil das
Gefüge des Rohlings durch das Vorsintern zwar sehr homogen, aber
in sich noch bedeutend weniger verfestigt ist als nach dem Fer
tigsintern. Die Bearbeitung kann so vorteilhaft rasch und preis
günstig erfolgen. Es ist davon auszugehen, daß dieser Rohling
in einem Fünftel der Zeit fertig bearbeitet ist, die für die
Bearbeitung eines entsprechenden massiven Stahlteiles auf gewen
det werden müßte.
Wird eine besonders glatte Oberfläche des Rohlings verlangt, wie
beispielsweise bei Rohlingen für Turbinenschaufeln, so kann der
Rohling nach der spanabhebenden Bearbeitung noch mit Glaskugeln
gestrahlt werden, wodurch seine Oberflächenrauhigkeit weiter
reduziert wird. Je nach Beschaffenheit des Rohlings kann auch
ein anderes der bekannten Strahlverfahren angewendet werden. Auf
diese Art wird zudem die Oberfläche des Rohlings verdichtet, was
sich insbesondere bei Turbinenschaufeln vorteilhaft auswirkt.
Die mechanische Bearbeitung führt zu einem Rohling der sehr
genau gefertigt ist, der jedoch noch ein poröses Gefüge auf
weist. Die Dichteverteilung ist jedoch außerordentlich homogen,
so daß mit einem gleichförmigen Sinterschrumpfen des Rohlings
beim Fertigsintern gerechnet werden kann. Der Rohling wird also
bei der mechanischen Bearbeitung mit Übermaß gefertigt, und
zwar wird das Übermaß so ausgelegt, daß es, bedingt durch das
Sinterschrumpfen, beim Fertigsintern gerade verschwindet. Unter
schiedliche Materialdicken haben ein proportional zur Dicke
zunehmendes Schrumpfen zur Folge, diese Unterschiede werden
jedoch bei der Formgebung des Rohlings von Anfang an berücksich
tigt, so daß das definitive Formteil unabhängig von der Materi
aldicke äußerst formgenau ist.
Der mechanisch fertig bearbeitete Rohling wird auf einen Setter
gelegt, der so ausgebildet ist, daß er während des Fertig
sinterns den Rohling stützt und ihn vor etwaigen Deformationen
bewahrt. Als besonders günstig haben sich mitschrumpfende Setter
erwiesen, die im gleichen Masse schrumpfen wie das Material des
Rohlings. Derartige mitschrumpfende Setter sind besonders dort
von Vorteil, wo Rohlinge mit vergleichsweise komplizierten For
men formschlüssig zu stützen sind.
Der Rohling wird dann gemeinsam mit dem Setter in einen Sinter
ofen eingebracht und dort dem Fertigsintervorgang unterworfen.
Auch dabei wird der Temperaturanstieg bis zur Sintertemperatur,
die Verweildauer bei dieser Temperatur und der nachfolgende
Abkühlvorgang dem jeweiligen Material optimal angepaßt. Bei
diesem Fertigsintervorgang kann das zu sinternde Material mit
Hilfe der Ofenatmosphäre gleichzeitig chemisch beeinflußt wer
den. Dank der porösen Struktur des Rohlings bei Beginn des Fer
tigsinterns kann die Ofenatmosphäre bis in dessen Inneres ein
wirken, so daß eine ganze Palette von Einflußnahmen möglich
ist. Wird eine stickstoffhaltige Ofenatmosphäre gewählt, so
erfolgt ein Nitrieren des Rohlings und damit eine vorteilhafte
Festigkeitserhöhung desselben. Eine kohlenstoffhaltige Ofenatmo
sphäre ermöglicht ein Aufkohlen. Es bestehen viele Möglichkeiten
des Gradierens. Mit Hilfe einer entsprechend dotierten Ofenatmo
sphäre kann auch bereits beim Vorsintern das zu sinternde Mate
rial chemisch beeinflußt werden. Es ist auch denkbar während
des Vorsinterns eine andere Dotierung der Ofenatmosphäre zu
wählen als während des Fertigsinterns.
Beim ersten Ausführungsbeispiel wird das pulverförmige Material
in einen rechteckigen, nach oben offenen Behälter eingefüllt.
Der Behälter weist Wände aus Stahlblech UST 37.2 auf. Als pul
verförmiges Material ist ein X20CrMo-Stahlpulver der Firma
Ultrafine Powder Technology, Bezeichnung UFP2, Lieferung 2, Lot
Nr. 236 eingesetzt worden. Das Stahlpulver wies folgende
Legierungsbestandteile auf:
Cr 11,6%
Ni 0,47%
Mo 0,96%
V 0,31%
Nb 0,048%
C 0,232%
Si 0,43%
Mn 0,65%
W < 0,001%
S 0,011%.
Cr 11,6%
Ni 0,47%
Mo 0,96%
V 0,31%
Nb 0,048%
C 0,232%
Si 0,43%
Mn 0,65%
W < 0,001%
S 0,011%.
Dieses Stahlpulver wurde mittels eines Gasverdüsungsverfahrens
hergestellt, seine Partikel weisen eine Größe bis 44 µm auf und
sie sind sphärisch ausgebildet. Anschließend wird der Behälter
250mal mit einem senkrechten Klopfen beaufschlagt. Durch das
Klopfen wird eine Klopfdichte des Stahlpulvers von 63% erreicht.
Anschließend wird der Behälter mit dem verdichteten Stahlpulver
in einen Vakuumsinterofen eingebracht und mit einer Stickstoff
atmosphäre unter einem Druck von 10 mbar vorgesintert. Bei der
Aufheizung erfolgt die Temperaturerhöhung in Stufen von 1°C bis
maximal 10°C pro Minute. Sobald die Vorsintertemperatur von 930°C
erreicht ist, wird diese Temperatur während des eine Stunde
dauernden Vorsinterns beibehalten. Daran anschließend erfolgt
das kontrollierte Abkühlen des beim Vorsintern entstandenen
Rohlings, auch hierbei werden Stufen im Bereich von 0,25°C bis
10°C pro Minute eingehalten.
Die Vorsintertemperatur von 930°C, die während einer Stunde
beibehalten wird, ermöglicht die Ausbildung von Halsbindungen
zwischen den sphärischen Partikeln des Stahlpulvers, so daß
innerhalb der Rohform ein quaderförmiger Rohling entsteht. Dabei
tritt bereits ein erstes Schrumpfen auf, und zwar linear um etwa
1%. Ein Schrumpfen von 0,5% bis 1% führt zu besonders gut
spanabhebend bearbeitbaren Rohlingen. Würde ein stärkeres
Schrumpfen auftreten, so würde das Gefüge des Rohlings zu fest,
so daß eine spanabhebende Bearbeitung erschwert würde.
Der quaderförmige Rohling weist jetzt eine Dichte von etwa 64%
auf. Er wird aus der Rohform entnommen und in eine Fräsmaschine
eingespannt und in dieser spanabhebend weiter bearbeitet. Diese
als Hochgeschwindigkeitsfräsen bezeichnete Bearbeitung erfolgt
mit vergleichsweise sehr hohen Schnittgeschwindigkeiten im
Bereich von 300 bis 900 m/min. Die gute und schnelle Bearbeitung
des vorgesinterten Rohlings mit derartig hohen Schnittgeschwin
digkeiten ist nur deshalb möglich, weil dabei lediglich die
Halsbindungen zwischen den Partikeln des Stahlpulvers abgeschla
gen werden, wodurch die aufzubringenden Zerspanungskräfte ver
gleichsweise gering gehalten werden können. Ein eigentliches
Schneiden erfolgt bei diesem Verfahrensschritt nicht. Mit diesem
Bearbeitungsverfahren kann eine Oberflächenrauhigkeit erreicht
werden, die im Bereich des halben maximalen Durchmessers der
Partikel des Stahlpulvers, also bei etwa 22 µm liegt. Für Turbi
nenschaufeln genügt diese Oberflächenqualität zum Beispiel
nicht, so daß zusätzliche Bearbeitungsverfahren vorgesehen wer
den müssen, um die Oberflächenqualität zu verbessern, insbeson
dere würde sich da ein Kugelstrahlverfahren anbieten. Der Roh
ling wird durch dieses sehr genaue Hochgeschwindigkeitsfräsen
allein oder zusammen mit etwaigen nachgeschalteten Bearbeitungs
verfahren in eine Form gebracht, die der des definitiven Form
teils sehr nahe kommt. Der Rohling weist jetzt gegenüber dem
definitiven Formteil ein Übermaß auf, welches so ausgelegt ist,
daß es gerade durch das beim Fertigsintern auftretende Schrump
fen des Rohlings vollständig aufgehoben wird.
Der spanabhebend fertig bearbeitete Rohling wird nun auf einen
Setter aufgelegt, wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Als Roh
ling wird hier eine schematisch dargestellte Turbinenschaufel 1
gezeigt. Der im wesentlichen quaderförmig ausgebildete Setter 2
ist hier an seiner Oberfläche so gestaltet, daß er die Unter
seite der aufgelegten Turbinenschaufel 1 formschlüssig abstützt.
Der Setter 2 wird mit der daraufliegenden Turbinenschaufel 1 in
den Sinterofen eingebracht und gemeinsam mit dieser dem Fer
tigsintern unterworfen. In diesem Fall ist das Material des Set
ters 2 so auf das der Turbinenschaufel 1 abgestimmt, daß es im
gleichen Umfang schrumpft wie dieses. Während des gesamten Fer
tigsintervorganges stützt der Setter 2 die Turbinenschaufel 1 ab
und bewahrt sie vor Deformationen. Nach dem Fertigsintern wird
der Setter 2 mit der Turbinenschaufel 1 aus dem Sinterofen ent
nommen. Die Turbinenschaufel 1 wird als fertiges, definitiv aus
gebildetes Formteil vom Setter 2 gelöst.
Für das Fertigsintern wurde ein Vakuumsinterofen verwendet. Die
Ofenatmosphäre setzte sich zusammen aus Stickstoffgas N₂ mit
einer Dotierung von 10% CO₂, der Druck im Ofen betrug 10 mbar.
Die Sintertemperatur von 1320°C wurde bei diesem Ausführungs
beispiel kontinuierlich mit einer Rampe von 3°C/min erreicht.
Die Sintertemperatur wurde während vier Stunden gehalten, das
nachfolgende Abkühlen erfolgte kontinuierlich mit einer Rampe
von 3°C/min bis herab zu 500°C und von da weiter mit einer
Rampe von 10 °C/min bis herab auf die Raumtemperatur. Nach die
sem Fertigsintern weist das Formteil, hier die Turbinenschaufel
1, eine Dichte von 96% auf, die für viele Anwendungen genügt.
Wird jedoch eine noch größere Dichte und Festigkeit gefordert,
so kann das Formteil anschließend an das Fertigsintern, wie im
Blockdiagramm gemäß Fig. 1a dargestellt, einer Behandlung mit
tels eines heiß-isostatischen Preßvorgangs unterworfen werden.
Allerdings muß die damit verbundene nochmalige Reduktion der
Abmessungen des Formteils bei der Festlegung des nach der
spanabhebenden Bearbeitung erforderlichen Übermasses berücksich
tigt werden. Das heiß-isostatische Pressen kann hier vorteil
haft ohne eine zusätzliche Preßhaut erfolgen, da die beim Fer
tigsintern erreichte Dichte ein Eintreten von Gasen in das
Gefüge des Formteils nicht zuläßt. Das heiß-isostatische Pres
sen erfolgte bei einer Temperatur von 1150°C und einem Druck
von 1200 bar. Nach diesem heiß-isostatischen Preßvorgang wurde
eine Dichte der Turbinenschaufel 1 von 99,8% festgestellt.
Eine genaue Vermessung einer Reihe von Turbinenschaufeln 1 nach
dem Fertigsintern zeigte im kritischen Bereich des konvex-kon
kaven Blattes der Turbinenschaufeln 1 mittlere Abweichungen von
der Sollgeometrie von zwei Promille der maximalen Breite des
Blattes und das Streuband aller Abweichungen war kleiner als ein
Promille der maximalen Breite des Blattes.
Ein zweites Ausführungsbeispiel ist in der Fig. 4 dargestellt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird das pulverförmige Material
in einen halbzylinderförmigen, nach oben offenen Behälter einge
füllt. Der Behälter weist Wände aus Stahlblech UST 37.2 auf. Als
pulverförmiges Material ist ein Stahlpulver NiCr 30 20 der Firma
Hermann Stark, Berlin, Werkstoff Nr. 14 860, DIN 17 470 eingesetzt
worden. Dieses Stahlpulver wurde mittels eines Gasverdüsungsver
fahrens hergestellt, seine Partikel weisen eine Größe bis 35 µm
auf und sie sind sphärisch ausgebildet. Anschließend wird der
Behälter 500mal mit einem senkrechten Klopfen beaufschlagt.
Durch das Klopfen wird eine Klopfdichte des Stahlpulvers von 62%
erreicht. Anschließend wird der Behälter mit dem verdichteten
Stahlpulver in einen Vakuumsinterofen eingebracht und mit einer
Stickstoffatmosphäre unter einem Druck von 10-2 mbar vorgesin
tert. Bei der Aufheizung erfolgt die Temperaturerhöhung kontinu
ierlich, dabei wurden Rampen von 1°C pro Minute eingestellt.
Sobald die Vorsintertemperatur von 980°C erreicht ist, wird
diese Temperatur während des eine halbe Stunde dauernden Vorsin
terns beibehalten. Daran anschließend erfolgt das kontrollierte
Abkühlen des beim Vorsintern entstandenen Rohlings, auch hierbei
werden Rampen im Bereich von 1°C pro Minute eingehalten.
Die Vorsintertemperatur von 980°C, die während einer halben
Stunde beibehalten wird, ermöglicht die Ausbildung von Halsbin
dungen zwischen den sphärischen Partikeln des Stahlpulvers,
so daß innerhalb der Rohform ein halbzylinderförmiger Rohling
entsteht. Dabei tritt bereits ein erstes Schrumpfen auf, und
zwar linear um etwa 0,5%. Ein Schrumpfen von 0,5% führt hier zu
besonders gut spanabhebend bearbeitbaren Rohlingen. Würde ein
stärkeres Schrumpfen auftreten, so würde das Gefüge des Rohlings
zu fest, so daß eine spanabhebende Bearbeitung erschwert würde.
Der halbzylinderförmige Rohling weist jetzt eine Dichte von etwa
63,5% auf. Er wird aus der Rohform entnommen und in eine Fräsma
schine eingespannt und in dieser spanabhebend weiter bearbeitet.
Diese als Hochgeschwindigkeitsfräsen bezeichnete Bearbeitung
erfolgt mit vergleichsweise sehr hohen Schnittgeschwindigkeiten
im Bereich um 300 m/min. Die gute und schnelle Bearbeitung des
vorgesinterten Rohlings mit derartig hohen Schnittgeschwindig
keiten ist nur deshalb möglich, weil dabei lediglich die Hals
bindungen zwischen den Partikeln des Stahlpulvers abgeschlagen
werden, wodurch die aufzubringenden Zerspanungskräfte ver
gleichsweise gering gehalten werden können. Ein eigentliches
Schneiden erfolgt bei diesem Verfahrensschritt nicht. Mit diesem
Bearbeitungsverfahren kann eine Oberflächenrauhigkeit erreicht
werden, die im Bereich des halben maximalen Durchmessers der
Partikel des Stahlpulvers, also bei etwa 17 µm liegt. Der Roh
ling wird durch dieses sehr genaue Hochgeschwindigkeitsfräsen
allein oder zusammen mit etwaigen nachgeschalteten Bearbeitungs
verfahren in eine Form gebracht, die der des definitiven Form
teils sehr nahe kommt. Der Rohling weist jetzt gegenüber dem
definitiven Formteil ein Übermaß auf, welches so ausgelegt ist,
daß es gerade durch das beim Fertigsintern auftretende Schrump
fen des Rohlings vollständig aufgehoben wird.
Der Rohling ist als der eine Teil 3 eines zylindrischen, in
Fig. 5 schematisch dargestellten Rohres 4 ausgebildet. Das Rohr 4
ist als ein Bestandteil eines fluidgekühlten Kühlrohrsystems
vorgesehen und weist im Innern gegeneinander versetzte Prall
wände 5, 6 auf, die eine gute Verwirbelung des Fluids im Rohr 4
gewährleisten sollen. Der Teil 3 weist abgestuft ausgebildete
Fügeflächen 7a, 7b, 7c, 7d auf, die für die Aufnahme des zweiten
Teils 8 des Rohres 4, wie in Fig. 5 dargestellt, ausgebildet
sind. Der zweite Teil 8 weist an den dem ersten Teil 3 entspre
chenden Stellen ebenfalls Prallwände 5, 6 auf. In Fig. 5 wird
gezeigt, wie der spanabhebend fertig bearbeitete Rohling, hier
der Teil 3, in einen Setter 2 eingelegt ist, der ihn formschlüs
sig abstützt. Der Teil 8, ebenfalls ein spanabhebend fertig
bearbeiteter Rohling, wird passend auf die Fügeflächen
7a, 7b, 7c, 7d aufgelegt. Die Fügeflächen 7a, 7b, 7c, 7d werden vor
dem Auflegen in der Regel dünn mit dem Ausgangsmaterial, hier
mit dem Stahlpulver NiCr 30 20, bestäubt. Um eine gute, fugen
lose Sinterverbindung zu erreichen, wird hier besonders feines
Stahlpulver NiCr 30 20 mit einer Partikelgröße von < 10 µm ver
wendet. Der Teil 8 kann durch eine zusätzliche Abstützung 9 vor
einem Deformieren geschützt werden. Die Ausgestaltung der
Abstützung 9 wird den jeweiligen Bedingungen angepaßt. Der Set
ter 2 wird mit dem daraufliegenden Rohr 4 in den Sinterofen
eingebracht und gemeinsam mit diesem dem Fertigsintern unterwor
fen. In diesem Fall ist das Material des Setters 2 und auch das
der Abstützung 9 so auf das des Rohres 4 abgestimmt, daß es im
gleichen Umfang schrumpft wie dieses. Während des gesamten Fer
tigsintervorganges stützt der Setter 2 zusammen mit der
Abstützung 9 das Rohr 4 ab und bewahrt es vor Deformationen.
Nach dem Fertigsintern wird der Setter 2 mit dem nun aus den
beiden Teilen 3 und 8 fugenlos zusammengesinterten Rohr 4 aus
dem Sinterofen entnommen. Das Rohr 4 wird als fertiges, defini
tiv ausgebildetes Formteil vom Setter 2 und von der Abstützung 9
gelöst.
Für das Fertigsintern wurde ein Vakuumsinterofen verwendet, der
vor dem Aufheizen mit Argongas gespült wurde. Der Druck im Ofen
betrug 10-2 mbar. Eine erste Sintertemperatur von 950°C wurde
bei diesem Ausführungsbeispiel in Stufen von 5°C/min erreicht,
und wurde während 15 Minuten gehalten. Danach wurde die Ofentem
peratur in Stufen von 1,5°C/min weiter gesteigert bis zur
eigentlichen Sintertemperatur von 1250°C, die während vier
Stunden gehalten wurde. Das folgende Abkühlen erfolgte in Stufen
von 5°C/min bis auf die Raumtemperatur. Nach diesem Fertigsin
tern weist das Formteil, hier das Rohr 4, eine Dichte von 95%
auf, die für viele Anwendungen genügt.
Wird jedoch eine noch größere Dichte und Festigkeit gefordert,
so kann das Formteil anschließend an das Fertigsintern, wie im
Blockdiagramm gemäß Fig. 1a dargestellt, einer Behandlung mit
tels eines heiß-isostatischen Preßvorgangs unterworfen werden.
Allerdings muß die damit verbundene nochmalige Reduktion der
Abmessungen des Formteils bei der Festlegung des nach der
spanabhebenden Bearbeitung erforderlichen Übermasses berücksich
tigt werden. Das heiß-isostatische Pressen kann hier vorteil
haft ohne eine zusätzliche Preßhaut erfolgen, da die beim Fer
tigsintern erreichte Dichte ein Eintreten von Gasen in das Ge
füge des Formteils nicht zuläßt. Das heiß-isostatische Pressen
erfolgte bei einer Temperatur von 1100°C und einem Druck von
1500 bar. Nach diesem eine Stunde dauerndenden heiß-isostati
schen Preßvorgang wurde eine Dichte des Rohres 4 von 99,9%
festgestellt. Es wurde bei diesem Ausführungsbeispiel eine Ge
nauigkeit von 0,2% des Rohrdurchmessers erreicht.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird das pulverförmige Material
in einen rechteckigen, nach oben offenen Behälter mit leicht ko
nisch verlaufenden Wänden eingefüllt. Der Behälter weist Wände
aus reinem Aluminiumoxid AI₂O₃ auf, die mit einer Trennschicht
aus Zirkonoxid beschichtet sind. Als pulverförmiges Material ist
ein X20CrMo V 12,1-Stahlpulver der Firma Anval, Anval 9156 - APM
9929, nach DIN 17 175, 17 225, 17 243 eingesetzt worden. Das Stahl
pulver wies folgende Legierungsbestandteile auf:
C 0,22%
Si 0,32%
Mn 0,57%
P 0.012%
S 0,010%
Cr 12,1%
Ni 0,66%
Mo 1,13%
Ti 0,003%
Nb 0,10%
V 0,31%
W 0.01%
C 0,22%
Si 0,32%
Mn 0,57%
P 0.012%
S 0,010%
Cr 12,1%
Ni 0,66%
Mo 1,13%
Ti 0,003%
Nb 0,10%
V 0,31%
W 0.01%
Dieses Stahlpulver wurde mittels eines Gasverdüsungsverfahrens
hergestellt, seine Partikel weisen eine Größe bis 63 µm auf und
sie sind sphärisch ausgebildet. Anschließend wird der Behälter
200mal mit einem senkrechten Klopfen beaufschlagt. Durch das
Klopfen wird eine Klopfdichte des Stahlpulvers von 65% erreicht.
Anschließend wird der Behälter mit dem verdichteten Stahlpulver
in einen evakuierbaren Raum eingebracht und induktiv aufgeheizt.
Während des Aufheizens, während des Vorsinterns und während des
Abkühlens wurde der Behälterinhalt mittels eines Stempels mit
einem Druck von 50 N/mm² beaufschlagt. Die Aufheizung erfolgt
induktiv während 15 Minuten. Sobald die Vorsintertemperatur von
1000°C erreicht ist, wird diese Temperatur während des 45 Minu
ten dauernden Vorsinterns beibehalten. Daran anschließend er
folgt das 90 Minuten dauernde Abkühlen des beim Vorsintern ent
standenen Rohlings, mit der Hilfe von unter 2 bar stehendem
Kühlgas.
Beim Vorsintern wird die Ausbildung von Halsbindungen zwischen
den sphärischen Partikeln des Stahlpulvers ermöglicht, so daß
innerhalb der Rohform ein quaderförmiger Rohling entsteht. Der
Rohling ist in der Länge und in der Breite nicht geschrumpft, er
weist jedoch in der Preßrichtung eine um 5% kleinere Höhe
auf. Auf diese Art erhält man besonders gut spanabhebend bear
beitbare Rohlinge. Würde ein stärkeres Pressen angewendet, so
würde das Gefüge des Rohlings zu fest, so daß eine spanabhebende
Bearbeitung erschwert würde. Der quaderförmige Rohling weist
jetzt eine Dichte von etwa 70% auf. Die Dichteverteilung über
den gesamten Querschnitt des Rohlings ist sehr gleichmäßig.
Durch das Heißpressen werden mit großer Sicherheit Spannungs
risse in dem vergleichsweise schnell aufgeheizten und schnell
abgekühlten Rohling vermieden. Durch dieses Verfahren lassen
sich die Vorsinterzyklen vorteilhaft kurz halten.
Der Rohling wird aus der Rohform entnommen und in eine Fräsma
schine eingespannt und in dieser spanabhebend weiter bearbeitet.
Diese als Hochgeschwindigkeitsfräsen bezeichnete Bearbeitung er
folgt mit vergleichsweise hohen Schnittgeschwindigkeiten im Be
reich von 500 m/min. Die gute und schnelle Bearbeitung des vor
gesinterten Rohlings mit derartig hohen Schnittgeschwindigkeiten
ist nur deshalb möglich, weil dabei lediglich die Halsbindungen
zwischen den Partikeln des Stahlpulvers abgeschlagen werden, wo
durch die aufzubringenden Zerspanungskräfte vergleichsweise ge
ring gehalten werden können. Ein eigentliches Schneiden erfolgt
bei diesem Verfahrensschritt nicht. Mit diesem Bearbeitungsver
fahren kann eine Oberflächenrauhigkeit erreicht werden, die im
Bereich des halben maximalen Durchmessers der Partikel des
Stahlpulvers, also bei etwa 31 µm liegt. Es können zusätzliche
Bearbeitungsverfahren vorgesehen werden, um die Oberflächenqua
lität zu verbessern, insbesondere würde sich da ein Kugelstrahl
verfahren anbieten. Hier wurden Glaskugeln mit einem Durchmesser
von 200 µm bei einem Strahldruck von 3 bar verwendet. Dieses
Vorverdichten der Randzonen des spanabhebend bearbeiteten
Rohlings zwecks Reduzierung der Oberflächenrauhigkeit hat keinen
Einfluß auf das nach dem Fertigsintern erreichbare Endmaß des
definitiven Formlings, da das so vorverdichtete Volumen beim
Fertigsintern entsprechend weniger schrumpft.
Der Rohling wird durch dieses sehr genaue Hochgeschwindigkeits
fräsen allein oder zusammen mit etwaigen nachgeschalteten Bear
beitungsverfahren in eine Form gebracht, die der des definitiven
Formteils sehr nahe kommt. Der Rohling weist jetzt gegenüber dem
definitiven Formteil ein Übermaß auf, welches so ausgelegt ist,
daß es gerade durch das beim Fertigsintern auftretende Schrump
fen des Rohlings vollständig aufgehoben wird.
Als Rohling wird hier in Fig. 6 ein durchbrochener Quader 10
schematisch dargestellt. Der spanabhebend fertig bearbeitete
Rohling wird nun auf einen Setter aufgelegt. Der Setter ist im
wesentlichen quaderförmig ausgebildet. Die Durchbrüche des Qua
ders 10 werden ebenfalls mit Setterstücken abgestützt. Der Set
ter wird mit dem daraufliegenden Quader 10 in den Sinterofen
eingebracht und gemeinsam mit diesem dem Fertigsintern unterwor
fen. In diesem Fall ist das Material des Setters und der Setter
stücke so auf das des Quaders 10 abgestimmt, daß es im gleichen
Umfang schrumpft wie dieses. Während des gesamten Fertigsinter
vorganges stützt der Setter und die Setterstücke den Quader 10
ab und bewahrt ihn vor Deformationen. Nach dem Fertigsintern
wird die Anordnung aus dem Sinterofen entnommen. Der Quader 10
wird als fertiges, definitiv ausgebildetes Formteil vom Setter
und den Setterstücken gelöst.
Für das Fertigsintern wurde ein Vakuumsinterofen verwendet. Die
Ofenatmosphäre setzte sich zusammen aus Stickstoffgas N₂ mit ei
ner Dotierung von 5% CO₂, der Druck im Ofen betrug 100 mbar. Die
Sintertemperatur von 1360°C wurde bei diesem Ausführungsbei
spiel in Stufen von 5°C/min erreicht. Die Sintertemperatur
wurde während drei Stunden gehalten, das folgende Abkühlen er
folgte in Stufen von 5°C/min bis herab auf die Raumtemperatur.
Nach diesem Fertigsintern weist das Formteil, hier der Quader
10, eine Dichte von 98% auf, die für viele Anwendungen genügt.
Wird jedoch eine noch größere Dichte und Festigkeit gefordert,
so kann das Formteil anschließend an das Fertigsintern, wie im
Blockdiagramm gemäß Fig. 1a dargestellt, einer Behandlung mit
tels eines heiß-isostatischen Preßvorgangs unterworfen werden.
Allerdings muß die damit verbundene nochmalige Reduktion der
Abmessungen des Formteils bei der Festlegung des nach der
spanabhebenden Bearbeitung erforderlichen Übermasses berücksich
tigt werden. Das heiß-isostatische Pressen könnte hier vorteil
haft ohne eine zusätzliche Preßhaut erfolgen, da die beim Fer
tigsintern erreichte Dichte ein Eintreten von Gasen in das Ge
füge des Formteils nicht zuläßt.
Binderlos vorgesintertes Stahlpulver kann in Verbindung mit dem
Hochgeschwindigkeitsfräsen vorteilhaft eingesetzt werden, um
Formteile mit hohen Genauigkeitsansprüchen herzustellen. Die er
reichbaren Toleranzbandbreiten liegen im promillebereich, wäh
rend mit der konventionellen Sintertechnik lediglich Toleranz
bandbreiten im Bereich von 0,5% bis 1% zu erreichen sind.
Bezugszeichenliste
1 Turbinenschaufel
2 Setter
3 Teil
4 Rohr
5, 6 Prallwände
7a, 7b, 7c, 7d Fügeflächen
8 Teil
9 Abstützung
10 Quader
2 Setter
3 Teil
4 Rohr
5, 6 Prallwände
7a, 7b, 7c, 7d Fügeflächen
8 Teil
9 Abstützung
10 Quader
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung eines Formteils aus einem pulver
förmigen Material, welches die folgenden Verfahrensschritte auf
weist:
- a) Einfüllen des pulverförmigen Materials in eine Rohform,
- b) Verdichten des Materials durch ein mechanisches Klopfen,
- c) Vorsintern des Rohlings in der Rohform,
- d) Entnehmen des Rohlings aus der Rohform,
- e) Spanabhebendes bearbeiten des Rohlings, und
- f) Fertigsintern des Rohlings zum definitiven Formteil.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- - daß Vorsintertemperatur und Dauer des Vorsinterns so aufein ander abgestimmt sind, daß ein Schrumpfen im Bereich von 0,2% bis 1% auftritt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Rohling während des Vorsinterns mittels mindestens eines Stempels mit Druck beaufschlagt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die spanabhebende Bearbeitung des Rohlings mittels eines Hochgeschwindigkeitsfräsvorganges erfolgt, und
- - daß der Rohling nach dem Hochgeschwindigkeitsfräsen gegenüber dem definitiven Formteil ein Übermaß aufweist, welches so aus gelegt ist, daß es gerade durch das beim Fertigsintern auf tre tende Schrumpfen des Rohlings vollständig aufgehoben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
- - daß beim Hochgeschwindigkeitsfräsvorgang an metallischen Rohlingen Schnittgeschwindigkeiten im Bereich von 300 bis 900 m/min eingehalten werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß der Rohling vor dem Fertigsintern auf einen Setter aufge legt und zusammen mit diesem in den Sinterofen eingebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Setter den Rohling formschlüssig aufnimmt und beim Sintern gemeinsam und im gleichen Ausmaß schrumpft wie der Rohling.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß der Rohling beim Vorsintern und/oder beim Fertigsintern mit Hilfe der Ofenatmosphäre chemisch beeinflußt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Rohling nach dem Fertigsintern heiß-isostatisch gepreßt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934322083 DE4322083A1 (de) | 1993-07-02 | 1993-07-02 | Verfahren zur Herstellung eines Formteils aus einem pulverförmigen Material |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934322083 DE4322083A1 (de) | 1993-07-02 | 1993-07-02 | Verfahren zur Herstellung eines Formteils aus einem pulverförmigen Material |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4322083A1 true DE4322083A1 (de) | 1995-01-12 |
Family
ID=6491819
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934322083 Withdrawn DE4322083A1 (de) | 1993-07-02 | 1993-07-02 | Verfahren zur Herstellung eines Formteils aus einem pulverförmigen Material |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4322083A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1993
- 1993-07-02 DE DE19934322083 patent/DE4322083A1/de not_active Withdrawn
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