DE2518248C2 - Verfahren zur Herstellung eines Sinterkörpers - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines SinterkörpersInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
- B22F7/00—Manufacture of composite layers, workpieces, or articles, comprising metallic powder, by sintering the powder, with or without compacting wherein at least one part is obtained by sintering or compression
- B22F7/06—Manufacture of composite layers, workpieces, or articles, comprising metallic powder, by sintering the powder, with or without compacting wherein at least one part is obtained by sintering or compression of composite workpieces or articles from parts, e.g. to form tipped tools
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- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
- B22F3/00—Manufacture of workpieces or articles from metallic powder characterised by the manner of compacting or sintering; Apparatus specially adapted therefor ; Presses and furnaces
- B22F3/12—Both compacting and sintering
- B22F3/16—Both compacting and sintering in successive or repeated steps
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines hochdichten Sinterkörpers gemäß Gattungsbegriff
des Patentanspruchs 1.
Während mit der Bezeichnung »Werkzeugstahl« entsprechend ASTM-Norm (»tool steel«) Stahllegierungen
für die Verwendung in hochverschleißfesten Metallschneid- und Metallformwerkzeugen gemeint sind, sollen
»rostfreie Stähle« und »sonstige hochlegierte Stähle« etwas weniger hochlegierte Stähle bezeichnen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hochfeste Werkzeuge für die Metallbearbeitung und ähnliche Produkte
aus Sintermetall herzustellen.
Die betreffenden Produkte unterscheiden sich durch ihre MikroStruktur erheblich von gleich dichten unter
Gießen und Schmieden gewonnenen Produkten, indem sie nicht wie diese Karbidadern senkrecht zu der
Schmiederichtung aufweisen, sondern völlig isotrop sind. Bei einem Schmiedeprozeß wird von einem Barren
oder allenfalls Rohling ausgegangen, der zunächst vor allem dort, wo Aussparungen erforderlich sind, spanabhebend
bearbeitet werden muß. Eine solche spanabhebende Bearbeitung aber bedeutet einen erheblichen
Aufwand an Zeit und Geld, wobei neben dem verlorenen Material die hohen Werkzeugkosten in Rechnung
zu stellen sind. Im Gegensatz dazu können durch Sintern sogleich Formstücke erhalten werden, die allenfalls
noch einem Schleifvorgang unter geringstem Materialverlust zu unterziehen sind. Da hochlegierte Stähle, wie
sie hier in Betracht stehen, eine sehr hohe Liquidustemperatur aufweisen, ist es auch schwierig, durch Präzisionsguß
formgenaue Stücke zu erhalten. Ein Direktguß scheidet aus, da die hauptsächlichen Legierungselemente
während des Erstarrens stark zum Steigern neigen.
Die genannte Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs ! gelöst.
Hinsichtlich der Einzelmaßnahmen der Erfindung war es zwar bereits bekannt,
ein Stahlpulver mit Partikeln unregelmäßiger Gestalt
durch Zerstäuben und Wasserabschrecken zu erhalten,
ein solches Pulver durch Erhitzen vor dem Verpressen zu normalisieren unter gleichzeitiger E--j.elung einer beträchtlichen Desoxidation (bis 0,04% O2),
ein solches Pulver durch Erhitzen vor dem Verpressen zu normalisieren unter gleichzeitiger E--j.elung einer beträchtlichen Desoxidation (bis 0,04% O2),
das Pulver in gespreßter Form vor dem Sintern zu desoxidieren
und bei einer Temperatur oberhalb der SoIidusiemperatur
des Stahis oder unter infusion eine Sekundärmetalls oder einer Sekundärmetallegierung zu
sintern (vgl. insbes. Kief fer/Hotop »Sintereisen und Sinterstahl«,
1948, Seiten 75,79,178.421 u. a.).
Alle bisherigen Versuche, hochdichte Sinterkörper aus hochwertigen Stählen zu erzeugen, verliefen jedoch
unbefriedigend, weshalb die meisten Bemühungen eine Warmverfestigung durch Warmverformung einschlossen(vgl.DE-OS2151859).
Den Erfindern blieb es vorbehalten zu erkennen, daß es für den Erhalt durchgehend hochwertiger, hochdichier
Sinterkörper aus dem Pulver hochwertiger Stähle vor allem darauf ankommt, den Sauerstoffgehalt vor
dem Sintern auf maximal 0,04% zu senken, und daß dies zweckmäßigerweise in zwei Stufen und unter Verwen rlttnct aimac Unlrtitifnc kai fior t*\\cf-V%\%oft&T\rian r\ecnviHo.
tion am Preßkörper geschieht. Neben der Unmöglichkeit der Erzeugung von Sinterprodukten hoher Dichte
mit höherem Sauerstoffgehalt würde ein solcher auch zum Verbleib von Oxidpartikeln in dem Material führen,
womit sich die Festigkeit und vor aliem die Zähigkeit vermindern würde. Durch Desoxidieren des Metallpulvers
in bereits gepreßter Form läßt sich eine höhere Desoxidationstemperatur verwenden, vorzugsweise im
Bereich von 1000 bis 12000C, und die Desoxidierung
kann in Verbindung mit dem Sintern in einer Hitze erfolgen.
. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Ausgestaltungsmöglichkeiten des erfindungsfxmäßen Verfahrens an.
. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Ausgestaltungsmöglichkeiten des erfindungsfxmäßen Verfahrens an.
Das Metallpulver wird vorzugsweise durch Zerstäuben eines Fal'stromes des geschmolzenen Stahls mittels
darauf gerichteter Gas-, Wasser- oder Dampfstrahlen und Abschrecken der so entstehenden Stahltröpfchen
mit Wasser in solcher Weise erhalten, daß Partikel einer unregelmäßigen Form entstehen. Ein auf diese Weise
gewonnenes Pulver hat den Vorteil guter Preßbarkeit, was die Herstellung sehr dichter Preßkörper erleichtert.
Dem Abschreckwasser wird vorzugsweise ein rosthemmendes Mittel, wie z. B. ein wasserlöslicher Rosthemmer
auf Amin-Basis, zugesetzt, um die Bildung von Metalloxiden zu vermindern und in einem nachfolgenden
Glühprozeß ein Zusammenbacken zu verhindern.
Der Preßkörper kann auf verschiedene Weise, je nach dem gewünschten fertigen Metallkörper erhalten werden.
Wo dieser eine komplizierte Form aufweist, wie z. B. bei einem Werkzeug, kann das Metallpulver in eine
selbst verformbare, relativ steife Form eingebracht werden,
deren Innenprofil im wesentlichen dem Außenprofil des gewünschten Körpers entspricht, worauf die gefüllte
Form zur Herstellung des Preßkörpers isostatischem Druck unterworfen wird. Die Hinzugabe eines s
flüchtigen Schmiermittels zu dem Metallpulver ermöglicht die Erzielung einer höheren Dichte unter einem
gegebenen isostatischen Druck. Andererseits kann das Metallpulver zum gleichen Zweck mittels einer Stempelpresse
in einer Matrize unter Druck in einer Riehtung mit verhältnismäßig niedrigem Druck vorgeformt
werden, um die gewünschte Form zu erhalten, worauf man auf dem so erzeugten Freßkörper einen porenverschließenden
Schutzüberzug aufbringt und ihn anschließend isostatisch bei verhältnismäßig hohem Druck
preßt In diesem letztgenannten Fall erfolgt das Vorpressen
des Pulvers vorzugsweise in einer Stempel-Verdichtungspresse, deren Matrize bereits die gewünschte
Form aufweist Der porenverschließende Oberzug kann aus Gummi oder einem Kunststoff bestehen und durch
Besprühen oder Eintauchen aufgebracht werden.
Bei Verwendung genügend hoher Preßdriicfce ist es
möglich, den Preßkörper noch vor der Sinterung normal spanabhebend zu bearbeiten. Damit ist auf wirtschaftliche
Weise ein erheblich höherer Materialabtrag möglicht als bei gesinterten oder auf herkömmliche Weise
hergestellten Körpern.
In gewissen Fällen ist es möglich, den gesamten erforderlichen Preßvorgang mittels einer Stempelpresse ohne
nachfolgenden isostatischen Druck durchzuführen, sofern ein geeignetes flüchtiges Schmiermittel vor dem
Pressen entweder »-em Metallpulver beigemischt oder auf die Formteile aufgesprüht wird um die Wandreibung
und damit auch die Formabnutzung zu vermindern.
Soll ein zusammengesetzter Formkörper hergestellt werden, so kann ein metallpulver einer ersten Zusammensetzung
um einen metallischen Einsatz einer zweiten Zusammensetzung herum in eine kompressible
Form eingebracht und anschließend isostatisch gepreßt werden. Die nachfolgende Sinterung bindet dann das
umgebende Metallpulver metallurgisch an den Einsatz, dieser Einsatz kann ein solider Metalikörper oder ein
selbst aus einem Pulver hergestellter Formkörper sein, wobei das Pulver durchaus von dem umgebenden Metallpulver
differieren kann. Der Einsatz braucht also nicht aus Werkzeugstahl, rostfreiem Stahl oder einem
sonstigen Legierungsstahl zu bestehen.
Wenn das Metallpulver um einen Dorn herum gepreßt wird, der sich beim Sintern nicnt metallurgisch mit
dem Pulver verbindet, ist es möglich, den Dorn beim Sintern formgebend in dem Preßkörper zu belassen und
erst danach zu entfernen. Auf diese Weise können mehrteilige Matrizen oder ähnliche Formkörper mit guten
mechanischen Eigenschaften formgenau hergestellt werden.
Soll zum späteren Ausforrr ~n ein mehrschichtiger Barren hergestellt werden, so kann das auf die obengenannte
Weise gewonnene Metallpulver gesiebt werden, um eine feinere und eine gröbere Fraktion zu erhalten.
Dann kann eine Form mit der gröberen und der feineren Fraktion so gefüllt werden, daß ein Kern der ersteren
zumindest auf einem wesentlichen Teil seiner Oberfläche von einer Schicht der feineren Fraktion umgeben
ist. Daraufhin wird die Form dem Preßdruck ausgesetzt. Auf diese Weise kann eine hohe Oberflächengüte erzielt
werden.
Das isostatische Pressen erfolgt vorzugsweise in einem Flüssigkeitsbad unter einem Druck von 4200 bis
14 000 bar, noch besser zwischen 6300 und 9100 bar. Unter Verwendung von Schmiermitteln kann der für die
Erzielung einer bestimmten Dichte des Preßkörpers erforderliche Preßdruck reduziert werden. Beispielsweise
genügen bei Zugabe von 0,5 bis 1,0 Gew.-% von metallischen Stearaten 4200 bis 7000 bar für das gleiche Ergebnis.
Isostatische Kompression des Metallpulvers unter einem Druck von etwa 6300 bar ergibt einen Preßkörper
mit einer relativen Dichte von etwa 75%.
Die Desoxidation erfolgt dadurch, daß das gepreßte Metallpulver, welches Kohlenstoff in gebundener oder
freier Form enthält, erhitz? wird, um den Sauerstoff in
Kohlenoxide zu binden, die kontinuierlich abgeführt werden, um das chemische Gleichgewicht möglichst im
Sinne der Bildung weiteren Kohlenoxids zu beeinflussen. Dabei wird zunächst ein Vakuum von beispielsweise
0,0133 Pa angewandt, während das Metallpulver bis auf 900°C erhitzt wird. Bei der anschließenden Weitererhitzung
— die hauptsächliche Desoxidation erfolgt vorzugsweise im Bereich von iÜOO bis 1200"C — kann
ein Entweichen flüchtiger Metallkomponenten weitgehend dadurch unterdrückt werden, daß das Vakuum etwas
verringert wird. Beispielsweise erfolgt die Verringerung über 9000C auf etwa 133 Pa durch Einleiten
eines inerten Gases, wie z. B. Stickstoff, Waoserstoff, Argon oder Helium. Unter Umständen können in verschiedenen
Temperaturbereichen verschiedene Gase zur Anwendung kommen. Verzugsweise wird der Druck
des inerten Gases abwechselnd erhöht und verringert, um die entstandenen Kohlenoxide aus dem Inneren des
gepreßten Rohlings auszuspülen. Beispielsweise wird der Ofen wiederholt mit einem inerten Gas unter 26,6
bis 133 Pa gefüllt und daraufhin auf 6,65 bis 133 Pa evakuiert, sooft dies wünschenswert ist.
Um die Dichte, Festigkeit und metallurgische Bindung
gesinterter Metallkörper zu verbessern, ist bereits vorgeschlagen worden, während des Sinters durch Kapillarwirkung
die Poren des bett-effen<sen Preßkörpers
mit einer niedrigschmelzenden Legierung oder einem niedrigschmelzenden Metall, wie z. ß. Silber, Kupfer,
Kobalt und deren Legierungen, aufzufüllen. Dabei wird ein Quantum der betreffenden Legierung bzw. des betreffenden
Metalls zu Beginn des Sintervorganges mit dem Preßkörper in Berührung gebracht, so daß es während
des Sintervorganges in den letzteren einzudringen vermag. Auf diese Weise wird ein vollkommen dichter
Metallkörper erhalten. Obgleich dieses Verfahren nicht in Verbindung mit Werkzeugstahl, oder Legierungsstahlpulver
Anwendung gefunden hat, hat sich nun gezeigt, daß es auch hier gute Ergebnisse bringt. Jedoch
wird dies erfindungsgemäß vorzugsweise ohne Verwendung eines zusätzlichen Metalls oder einer zusätzlichen
Legierung einfach dadurch erreicht, daß die Sintertemperatur so gewählt wird, daß diejenigen Stahlkomponenten
mit niedrigerer Solidustemperatur während des Sintervorganges zum Schmelzen kommen, während die
übrigen Komponenten fest bleiben. Durch diese Maßnahme werden darüber hinaus die Sintervorgänge der
Voluniendiffusion, der inneren Massenverschiebung sowie
der Bildung fester Lösungen und anderer chemischer Verbindungen beschleunigt. Zugleich werden
Oberflächenspannungen erzeugt, die genügen, den Großteil der Poren des Preßkörpers zum Verschwinden
und die übrigen Hohlräume zum Abwandern nach der Oberfläche zu bringen, womit eine Dichte erreicht wird,
die derjenigen des Stahls nahekommt, aus dessen Pulver
Gew.- | |
Kohlenstoff | 1 |
Wolfram | 6 |
Molybdän | 5 |
Chrom | 4,5 |
Vanadium | 2 |
Mangan | <02 |
Schwefel | <0,03 |
Phosphor | <0,03 |
Rest: Eisen |
der Preßkörper geformt wurde. Durch die einfache Maßnahme also, die Sinterung bei einer höheren Temperatur
durchzuführen, wird ein praktisch vollkommen dichtes Erzeugnis erhalten. Freilich muß die Sintertemperatur
streng überwacht werden, um den Anteil der flüssigen Phase innerhalb des Preßkörpers während des
Sintervorganges zu steuern. In der Regel ist die Sinterung im Temperaturbereich zwischen 1180 und 12800C
über einen Zeitraum zwischen einer halben Stunde und vier Stunden durchzuführen.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben, womit ein Werkzeugstahlkörper hergestellt
wird:
Das verwendete Metallpulver wird aus einem geschmolzenen Werkzeugstahl der folgenden Zusammen-Setzung
erzeugt:
20
25
Die Schmelze wir durch Strahlen zerstäubt, die auf einen Fallstrom des geschmolzenen Stahls unter einem
Winkel von 12° bis 18° für Dampf bzw. 20° bis 30° für
Gas oder Wasser gerichtet sind, wobei das Gas oder der Dampf unter einem Druck von 1,4 bis 14 bar und das
Wasser unter einem solchen von 70 bis 280 bar stehen. Die so entstehenden Stahltröpfchen werden in Wasser
abgeschreckt, indem sie mit freifließendem Wasser in Berührung gebracht werden, und fallen in Form eines
Pulvers in einem Wasserbad an, aus dem sie vermittels einer Pumpe oder eines Elektromagneten entnommen
werden. Der gesamte freie Fall der Tröpfchen vor der Wasserabschreckung sollte nicht mehr als 45 cm und
vorzugsweise zwischen 15 und 23 cm betragen, um ihnen eine unregelmäßige Form zu geben.
Dieses Pulver wird sodann im Vakuum oder in einer Wasserstoff-/Stickstof f-Atmosphärc bei etwa 870° C geglüht,
worauf man es mit einem Temperaturgradienten von 25 bis 50°C/h auf 600 bis 7000C und anschließend
im Ofen auf Umgebungstemperatur abkühlen läßt. Das geglühte Pulver wird mit Graphit und/oder flüchtigen
Schmiermitteln, w<e z. B. Stearaten und/oder anderen
Metall- oder Nichtmetallpulvern in einer Trommel gemischt, um ihm überschüssigen Kohlenstoff für den
nachfolgenden Desoxidationsprozeß, bessere Gleiteigenschaften für das Pressen und/oder Zusatzstoffe zürn
Erhalt einer bestimmten Zusammensetzung zu vermitteln.
Zu einem gewissen Grade vermag auch bereits der Graphit die Gleiteigenschaften zu verbessern.
Danach wird auf irgend eine der vorausgehend beschriebenen Methoden mit einer isostatischen Kompression
oder mit einer Stempelpresse unter einem Druck im Bereich 4200 bis 14 000 bar, vorzugsweise einem
solchen von etwa 7000 bar, ein Preßkörper geformt.
Soll der Preßkörper aus voneinander getrennten groben und feinen Fraktionen gebildet werden, so findet
eine Form mit einer entfernbaren inneren Hülse Verwendung.
Auf den Boden derselben wird zunächst eine Schicht der feinen Fraktion aufgebracht. Sodann wird
die Hülse aufgesetzt und mit der groben Fraktion gefüllt sowie mit der feinen Fraktion umgeben, so daß diese
letztere den Zwischenraum zwischen der Hülse und der Forminnenwand ausfüllt. Danach wird die Form einer
Vibration unterzogen, um das Pulver zu verdichten und, soweit möglich, die Luft zu entfernen. Schließlich wird
die Hülse entfernt und der Vibrationsvorgang wiederholt. Dann wird der Inhalt der Form dem Preßdruck
ausgesetzt.
Auf diese Weise wurd ein Preßkörper von 51 mm Durchmesser und 51 mm Länge gebildet, der eine relative
Dichte von 75% aufwies.
Dieser Preßkörper wurde als nächstes desoxidiert und gesintert. Dazu wurde er in einen Vakuumofen gesetzt,
der durch Evakuieren auf 0,0665 Pa praktisch von atmosphärischem Sauerstoff befreit wurde. Unter Beibehaltung
dieses Drucks wurde der Ofen während eines Zeitraums von 30 Minuten erhitzt, dm den Preßkörper
auf eine Temperatur von 900° C zu bringen. Darauf wurde
die Temperatur, noch immer unter dem gleichen Vakuum, kontinuierlich oder sck-aUweise erhöht, bis der
Preßkörper eine Temperatur νο.-ί 11000C erreichte.
Dann wurde der Ofen unter Beibehaltung dieser Temperatur mit Stickstoff auf einen Druck von 26,6 Pa aufgefüllt
und 30 Sekunden in diesem Zustand belassen, worauf er wieder auf 6,65 Pa evakuiert wurde. Dieser
Vorgang des Auffüllens mit Stickstoff und Wiederauspumpens
wurde wiederholt, während der Ofen auf die Sintertemperatur von 12400C gebracht wurde, was 90
Minuten in Anspruch nahm. Daber war die Desoxidation vollendet, bevor die Verdichtung durch die Sinterung
erfolgte. Auf der Sintertemperatur wurde der Ofen eine Stunde lang gehalten. Darauf wurde er abgekühlt und
der fertige Formkörper entnommen. Bei der Untersuchung ergab sich, daß der letztere einen Sauerstoffgehalt
von 0,03% bei 100% Dichte aufwies.
je nach dem gewünschten Endprodukt und dem Verfahren für die Herstellung des Preßkörpers, kann der
Körper eine gewisse Bearbeitung abgesehen von einer Glättung erfordern, oder er kann von vornherein warm
verformt werden, um seine Eigenschaften zu verbessern, worauf er erst in seine fertige Form, beispielsweise
als Werkzeug, gebracht wird. Die Warmverformung kann aus einem Schmieden, Walzen uder Drücken bestehen.
Andererseits kann eine Oberflächenbearbeitung mit einer Verdichtung etwa durch Kaltdrücken, Kaltschmieden
oder Kaltziehen durch Rollen einhergehen, die aus einem harten Material, wie z. B. Wolframkarbid,
bestehen müssen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines hochdichten Sinterkörpers aus durch Zerstäuben und Wasserabschrecken
gewonnenem und sodann formgepreßtem Pulver von Werkzeugstählen, rostfreien und sonstigen
hochlegierten Stählen, dessen Sauerstoffgehalt vor dem Verpressen und Sintern durch Glühen unter
Vakuum reduziert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Nach-Desoxidation der Preßkörper im Vakuum auf eine Temperatur zwischen
90C0C und der Sintertemperatur während eines genügend langen Zeitraumes erhitzt wird, um den Sauerstoffgehalt
auf maximal 0,04% zu reduzieren, und daß gleich anschließend in der gleichen Hitze bei
einer Temperatur zwischen 1180 und 1280°C gesintert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Abschreckwasser für die Gewinnung
des Pulvers ein rosthemmendes Mittel ZUgeselzl
wird
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nach-Desoxidation bei einer Temperatur im Bereich von 1000 bis 12000C
durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Vakuum
bei der Nach-Desoxidation mit der Erhöhung der Temperatur in solchem Maße verringert wird, daß
ein Entweichen flüchtiger Metallkomponenten im wesentlichen verhindert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß während der Nach-Desoxidation das Vakuum abwechselnd erhöht
und durch Einleiten eines inerten Gases wieder verringert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkörper
vor dem Erhitzen spanabhebend bearbeitet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752518248 DE2518248C2 (de) | 1975-04-24 | 1975-04-24 | Verfahren zur Herstellung eines Sinterkörpers |
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DE19752518248 DE2518248C2 (de) | 1975-04-24 | 1975-04-24 | Verfahren zur Herstellung eines Sinterkörpers |
Publications (2)
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DE2518248A1 DE2518248A1 (de) | 1976-11-11 |
DE2518248C2 true DE2518248C2 (de) | 1986-01-16 |
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ID=5944915
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752518248 Expired DE2518248C2 (de) | 1975-04-24 | 1975-04-24 | Verfahren zur Herstellung eines Sinterkörpers |
Country Status (1)
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DE2253028A1 (de) * | 1972-10-28 | 1974-05-09 | Davy Ashmore Ltd | Strangpressverfahren |
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1975
- 1975-04-24 DE DE19752518248 patent/DE2518248C2/de not_active Expired
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