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Vorrichtung zum Verpressen eines mehreckigen Werkstückes Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verpressen eines mehreckigen .Werkstückes,
z. B. des Randes eines Behälters aus Papier, Karton od. dgl.
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Die Vorrichtung nach dem Patent 848148 besitzt einen Preßkopf, bei
welchem die am äußeren Umfang des zu vierpressenden Werkstückes angreifenden, einwärts
bewegten Preßbacken während des ganzen Preßvorganges einen vollständig geschlossenen
Rahmen bilden. Zu diesem Zweck sind ineinander greifende Backen vorgesehen, die
beim Preßvorgang zwangsläufig gegeneinanderbewegt werden. Diese Bewegung, die durch
gelenkartig aufgehangene Hebel od. dgl. hervorgerufen wird, hat bei jedem Preßvorgang
stets denselben Verlauf, ganz unabhängig von dem zu verpressenden'.Werkstück. Die
Werkstücke jedoch sind nicht alle gleichmäßig beschaffen. Es können beispielsweise
durch Unterschiede in der Beschaffenheit bzw. in der Stärke des Papiers oder Kartons
Ouerschnittunterschiede in dem zu vierpressenden Werkstück auftreten, die für ein
einwandfreies Verpressen zu berücksichtigen sind.
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Gemäß der Erfindung sind in der Vorrichtung die Preßwerkzeuge derart
gegeneinander und/oder gegenüber dem zu vierpressenden Werkstück einstellbär
angeordnet,
daß sie erst nach der gegeneinander bzw. gegenüber dem Werkstück erfolgten Einstellung
einen Druck auf das Werkstück ausüben. Diese Maßnahme hat den großen Vorteil, daß
die Einstellung der Preßwerkzeuge, also das Verschieben derselben, spielend leicht
erfolgen kann, da sie während der Einstellung noch nicht unter der Wirkung eines
Preßdruckes stehen. Es erfölgt keine durch die Preßwerkzeuge selbst bedingte Einstellung
wie bei der Einrichtung nach dem Patent 848 148, sondern eine Einstellung
der einzelnen Preßwerkzeuge entsprechend der Beschaffenheit der zu vierpressenden
Werkstücke. Bei einer Vorrichtung, bei welcher die Preßwerkzeuge paarweise im Preßkopf
aufgehangen sind, ist gemäß weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Stellung zweier
auf gegenüberliegenden Seiten des Werkstückes zur Einwirkung kommender Preßwerkzeuge
von einem senkrecht zu den zu vierpressenden Flächen verschiebbaren Glied abhängig.
Diese Verschiebbarkeit wird vorzugsweise dadurch erreicht, daß die'Weichen für die
Bewegung zweier einander gegenüberliegenden Preßbacken an einem gemeinsamen, senkrecht
zu den zu vierpressenden Flächen verschiebbaren Träger angeordnet sind. Diese Maßnahme
ermöglicht beispielsweise beim Verpressen eines viereckigen Werkstückes, nachdem
die durch ein feststehendes Weichenpaar hervorgerufene Einstellbewegung zweier einander
gegenüberliegender Preßbacken erfolgt ist, bei der Bewegung der beiden anderen,
einander gegenüberliegenden Preßbacken ein Einstellen gegenüber dem zu vierpressenden
Werkstück dadurch, daß der Träger für die Preßbacken sich verschiebt und hierdurch
eine Einstellung der Preßbacken stattfindet.
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Zur leichteren Einstellung bei gleichzeitig allseitig geschlossenem
Preßrahmen bestehen erfindungsgemäß die Preßwerkzeuge aus zwei Teilen, die nachgiebig
parallel zur Richtung der zu vierpressenden Fläche nach auswärts gedrängt werden
und mit ihren Enden an den überstehenden Flächen der die benachbarten Seitenflächen
des Werkstückes vierpressenden Werkzeuge geführt werden. Zweckmäßigerweise ist zwischen
den beiden Teilen eines solchen Preßwerkzeuges eine im wesentlichen parallel zur
Richtung der zu vierpressenden Fläche angeordnete Druckfeder od. dgl. angebracht.
Solche Preßwerkzeuge lassen sich an der überstehenden Fläche der benachbarten Preßwerkzeuge
ohne Aufwendung von besonderen Kräften verschieben, wobei stets ein vollständig
geschlossener Preßrahmen beibehalten wird. -Die Vorrichtungen besitzen sowohl Preßwerkzeuge,
die nicht geteilt sind, als auch solche, die aus zwei Teilen bestehen. Gemäß weiterer
Ausgestaltung der Erfindung haben die Bewegungen der Preßwerkzeuge eine solche Reihenfolge,
daß zunächst die nicht geteilten, über die zu vierpressenden Flächen seitlich überragenden
Preßwerkzeuge und erst danach die geteilten Preßwerkzeuge auf das Werkstück zur
Einwirkung gelangen. Vorzugsweise geht die Rückbewegung der Preßwerkzeuge in der
umgekehrten Reihenfolge vor sich. Hierdurch können die erforderlichen Mittel zur
Erzeugung der Bewegung der Preßwerkzeuge in einfacher Weise ausgebildet sein.
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Zum Verpressen des Deckels- bzw. Bodenverschlusses vom Behälter mit
viereckigem Querschnitt, in welche ein Deckel bzw. ein Boden mit Zargen eingesetzt
wird, die mit dem Behälterrand verpreßt werden, wird ein zwischen die Zargen des
Deckels bzw. Bodens eingreifender Preßstempel eingesetzt. Damit sich dieser Preßstempel
auch ohiae jeden Kraftaufwand gegenüber dem :Werkstück einstellen kann, ist er erfindungsgemäß
senkrecht zur Richtung derjenigen Werkstückseite, gegen die das zuerst wirkende
Paar der äußeren Preßwerkzeuge drückt, verschiebbar angeordnet.
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Nachstehend wird an einem Ausführungsbeispiel der Erfindungsgegenstand
beschrieben.
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Abb., i zeigt im Schnitt eine Vorrichtung zum Verpressen eines viereckigen
Werkstückes; Abb. a stellt einen Schnitt auf der Linie A-B der Abb. i dar, und zwar
in einer Stellung, in der die Preßbacken in geöffnetem Zustand sind; Abb. 3 zeigt
denselben Schnitt wie Abb. a, wobei jedoch die Preßbacken in geschlossenem Zustand
sind; Abb. 4 und 5 geben eine schematische Darstellung des Zusammenarbeitens von
geteilten und ungeteilten Preßbacken beim Verpressen eines viereckigen Werkstückes;
Abb. 6 zeigt in Draufsicht die Anordnung eines Preßwerkzeuges mit geteilten Preßbacken;
Abb. 7 stellt einen Schnitt auf der Linie C-D der Abb. @6 dar, Abb. 8 einen Schnitt
E-F der Abb. 6.; Abb.9 zeigt eine Unteransicht eines Preßstempels ; Abb. jio veranschaulicht
einen Schnitt auf der Linie G-H in der Abb. g.
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Die in Abb. i dargestellte Vorrichtung hat einen feststehenden Kern
i, an welchem um feststehende Drehpunkte :2 vier Rollenhebel 3, 4 (s. Abb. 2 und
3) drehbar angeordnet sind. An dem einen Ende der Hebel 3, 4 sind Gelenkstücke 7,
8 angeordnet, die auf die verschiebbaren Preßwerkzeuge 9, io einwirken.
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Auf dem Kern i der Vorrichtung ist ein Gleitstück i!i angebracht,
welches durch ein Hebelpaar 12 auf und ab bewegt wird. Das Gleitstück eia trägt
zwei Weichenpaare, wovon das eine Weichenpaar 13 (s. Abb. -2 und 3) am Gleitstück
vi fest angeordnet ist und das zweite Weichenpaar, iL. (s. Abb, i) im Gleitstück
ii seitlich verschiebbar vorgesehen ist. Die Rollen 5 der Hebelarme 3 werden durch
Federn 16 gegen die Flächen der Weichen 1.4 gedrückt. Die an dein Hebelarm 4 angreifenden
Zugfedern i:7 veranlassen die an dem Hebel 4 vorgesehenen Rollen 6 auf den Weichen
r3 abzulaufen. Bei dem Verpressen eines Verschlußteiles, welches in einen Behältermantel
eingesetzt wird, wird der Preßstempe115 in das zu vierpressende Verschlußteil eingesetzt.
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DieWirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Zum Einführen des
zu vierpressenden Werkstückes befindet sich das 'Gleitstück i i mit den daran
angebrachten
Weichenpaaren 13, 14 in seiner tiefsten Stellung. Hierdurch sind die Rollen 5 bzw.
6 in ihrer am weitesten nach der .Mitte der Vorrichtung zu gerichteten Lage,
wie dies in der Abb. 2 für das Rollenpaar ä veranschaulicht ist. Die Gelenkstücke
7, S befinden sich hierdurch in ihrer äußersten Stellung und da sie mit den Preßwerkzeugen
9, io zusammenarbeiten, nehmen diese ebenfalls ihre äußerste Lage ein, wie dies
in Abb. -2 veranschaulicht ist. Das zu vierpressende Werkstück wird nunmehr eingeführt.
Hierauf bewegt sich das Gelenkstück i i infolge der Aufwärtsbewegung des Hebelpaares
12 nach oben unter Mitnahme der beiden Weichenpaare 13, i-.. Diese sind derart
ausgebildet, daß zuerst die Rollen 6 nach auswärts gedrückt und hierdurch die Preßwerkzeuge
io einwärts gegen das zu vierpressende Werkstück bewegt werden (s. Abb.3). Erst
hiernach werden durch das Weichenpaar 14 die beiden Rollen 5 der anderen Preßwerkzeuge
nach außen gedrückt und dadurch gleichzeitig die Preßwerkzeuge 9 nach innen. Das
Weichenstück 14 ist an dem Gleitstück m nicht fest angeordnet, sondern es kann eine
seitliche Bewegung ausführen. Hierdurch ist es möglich, daß, wenn beispielsweise
ein Preßwerkzeug 9 fest gegen die zu v erpressende Fläche des Werkstückes bereits
anliegt, durch eine Verschiebung des Weichentückes 14 auch das andere Preßwerkstück
9 zur s s
testen Anlage gegen das zu vierpressende Werkstückgelangen kann.
Die Abb. i und 3 zeigen die Vorrichtung in der Stellung, in welcher die Preßwerkzeuge
einen Druck auf das Werkzeug ausüben.
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Nachdem der Preßvorgang beendet ist, bewegt sich das Gleitstück ri
mit den daran angebrachten Weichenpaaren 13"14 wieder nach unten. Durch die Wirkung
der Federn 16, 17 bewegen sich die Preßwerkzeuge 9, io wieder nach außen,
wobei die Rollen 5 bzw. 6 an den Weichen 14 bzw. 13 entlanglaufen. Nachdem
das Gleitstück 1i seine unterste Stellung angenommen hat, kann das verpreßte Werkstück
der Vorrichtung entnommen und ein neues zu v erpressendes Werkstück eingesetzt werden,
wonach der Preßvorgang von neuem beginnt.
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Damit einerseits das Verschieben der Preßbacken gegeneinander ohne
die Überwindung von starken Kräften erfolgt und anderseits ein stets geschlossener
Preßrahmen besteht, ist es zweckmäßig, einen Teil der gegen die zu vierpressenden
Flächen des Werkstückes drückenden Preßbacken aus zwei Teilen herzustellen. In Abb.
4 und 5 ist die Wirkungsweise solcher geteilter Preßbacken schematisch veranschaulicht.
Das viereckige `Werkstück 18 wird von -den vier Preßbacken,i9, 2o allseitig umgeben.
Die Preßbacken i9 sind nicht geteilt, wogegen die Preßbacken 2o aus zwei Teilen
20a, 2o" bestehen, die durch eine Druckfeder 21 auseinandergedrückt werden. 'Hierdurch
legen sich die Spitzen Z2 der Preßbacken 20a bzw. 2o° gegen die überragenden Preßflächen
der Backen io an. Es wird durch diese 1laßnahme erreicht, daß gerade die Ecken des
Preßrahinens stets geschlossen sind. Die Abb. 4. zeigt in übertriebenem Maße die
Lage der vier Preßbacken vor dein Einstell- und Preßvorgang, wogegen die Abb. 5
die Lage der Preßbacken in der Preßstellung veranschaulicht. Durch geeignete Wahl
der Druckfedern 2i kann ein leichtes Verschieben der Preßbacken 2o auf den Preßflächen
der Backen i9 erzielt werden, ohne des Vorteils der innigen Berührung der Spitzen
22 mit diesen Flächen verlustig zu gehen.
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Die Abb. 0 bis 8 zeigen in Draufsicht bzw. im Schnitt die Anordnung
einer derartig geteilten Preßbacke an den Preßwerkzeugen. Die geteilte Preßbacke
23 ist an einer Wange 2-. untergebracht, und zwar derartig, daß sie sich nach den
Seiten verschieben kann. Die seitliche Verschiebung ist durch Stifte#25 od. dgl.
begrenzt, so daß die Druckfeder 2,6 nicht die beiden Hälften der Preßbacken ,23
vollständig aus der Wange 2.4 herausdrücken kann. Die Wange 24. ist über ein Gelenkstück
28 mit einem Schieber 29 des eigentlichen Preßwerhzeuges verbunden. Der Schieber
29 wird durch einen Hebel bewegt, ähnlich wie in Alb. i das Preßwerkzeug 9 durch
den Hebel 3.
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Bei dem Verpressen eines Verschlußteiles, der in den Behältermantel
eingesetzt wird, so daß also seine Zargen sich gegen den oberen Rand des Behälters
anlegen und mit demselben verpreßt werden, ist es erforderlich, einen Preßstempel
zu verwenden, der zwischen den Zargen eingesetzt wird. Ein solcher Preßstempel ist
in Abb.9 und io dargestellt. Der Preßstempel 15 besitzt ein unteres Teil 3o, das
in das zu vierpressende Teil eingreift. Damit nun dieses Teil 30 sich auf
das zu vierpressende Werkstück einstellen kann, ist es senkrecht zur Richtung derjenigen
Werkstückseite, gegen die das zuerst wirkende Paar der äußeren Preßbacken drückt,
verschiebbar angeordnet. Zu diesem Zweck ist in der oberen Platte 31 des Teiles
30 eine viereckige Aussparung 3,2 vorgesehen. Dieser Aussparung 32 ist in
der Hülse 33, die, wie in Abb. i veranschaulicht, fest im Preßkopf angebracht ist,
ein viereckig gestalteter Bund 3:4 zugeordnet. Dieser Bund 3.4 ist so gestaltet,
daß er mit seinem Maß: c gleich groß mit dem entsprechenden Maß der Aussparung
32
ist, wogegen sein anderes ,Maß d etwas kleiner ist als das zugeordnete
Maß d der Aussparung 3.2 (s. Abb. 9). Hierdurch kann also das Teil 30 sich in der
in Abb. 9 mit R gekennzeichneten Richtung verschieben.
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Das Ausführungsbeispiel zeigt das Verpressen eines viereckigen Werkstückes.
Die Erfindung ist jedoch nicht nur auf ein viereckiges Werkstück beschränkt, sondern
läßt sich auch zum Verpressen von anderen mehreckigen Merkstücken anwenden.
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Es kann auch das Weichenstück ,r4 feststehend angeordnet sein und
dafür das Glied mit den Drelipunkten 2 im Teil i verschiebbar vorgeseli°n werden.