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Strebfördermittel, insbesondere für Flöze halbsteiler und steiler
Lagerung . Die Erfindung bezieht sich auf Strebfördermittel für den Grubenbetrieb
unter Tage und in Sonderheit auf ein solches für Flöze halbsteiler und steiler Lagerung,
<las gegenüber den bisher hierfür gebräuchlichen Strebfördermitteln denVorteil
besitzt, da13 mittels ihm in Flözen beliebigen, also auch sehr steilen Einfallens
die Kohle in regelbarer Geschwindigkeit, unfallsicher und ohne Staubbelästigung
aus dein Streb der Strecke zugeführt werden kann.
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Die Abführung der gewonenen Kohle in Flözen halbsteiler und steiler
Lagerung. in denen normale Transportbänder oder Rutschen keine Verwendung finden
können, erfolgt bisher mittels an sich bekannter Bremsförderer, Stauscheibenförderer
oder ähnlicher Fördermittel, also durch Fördereinrichtungen, bei denen die Kohle
bei ihrem Herabfallen oder Einwerfen in die Gleitbahn des Förderers mittels an hierin
laufenden Ketten befestigter Stauscheiben gehalten wird, um ein sanftes, die Kohle
schonendes Abgleiten der Kohle zu erzielen. Derartige Strebfördermittel besitzen
verschiedene Nachteile, die alle mehr oder weniger darauf zurückzuführen sind, daß
es sich hier um offene Fördermittel handelt, in denen die Kohle mehr oder weniger
sich selbst überlassen ist. So z. B. läßt es sich bei den Fördermitteln der erwähnten
Art nicht vermeiden, daß der beim Einwerfen oder Einfallen der Kohle sich bildende
unvermeidliche Kohlenstaub das Fördermittel und auch den Streb unübersichtlich gestaltet,
wodurch erschwerte Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Auch kommt es, insbesondere
bei steileren Lagerungen, sehr häufig vor; daß beim Einfallen der Kohle in das Fördermittel
größere
Kohlenstücke über die Stauscheiben hinwegrollen, also keinen Halt im Fördermittel
finden und ungehemmt der Strecke zulaufen, wodurch nicht selten Unfälle -hervorgerufen
werden. Letzteres ist auch dann des öfteren der Fall, wenn das Fördermittel nicht
gleichlaufend *mit dem Flözeinfallen verlegt ist, sondern schräg hierzu, um auf
diese Weise bei allzu steiler Lagerung den 1,Teigungswinkel des Fördermittels zu
vermindern. Die eingeworfene Kohle fällt hier infolge ihres Eigengewichtes dem Fördermittel
einseitig zu und sammelt sich an dessen geneigt liegender unterer Seitenfläche,
wo sie dann über die Seitenbegrenzung hinweg aus der Förderbahn gelangt und nach
unten rollt. Dies gilt, insbesondere für die schweren Kohlenstücke, die dann. in
der Strecke die erwähnten Unfälle hervorrufen. Fördermittel der bisherigen Art können
daher nur in Flözen Verwendung finden, deren Einfallwinkel nicht über 45'°' liegt,
während man bei steileren Flözen heute vielfach sogenannte Wendelrutschen benutzi,
deren- Einbau oft mit nicht geringen Schwierigkeiten verbunden ist. Soweit man bereits
vorgeschlagen hat, bei einem Strebfördermittel für Flöze halbsteiler und steiler
Lagerung das Fördermittel als dreiseitig geschlossene Förderrinne mit hierin umlaufendem
endlosem Zugorgan und an diesem schwenkbar befestigten Klappen auszubilden, handelt
es sich -nicht um ein Strebfördermittel zur schonungsweisen Abführung der gewonnenen
Kohle, sondern - um ein solches, mittels dessen Holz für den Ausbau in steile Strebe
gefördert werden soll. Zu diesem Zweck umläuft in der Förderrinne ein Zugorgan in
Form einer Kette mit hieran schwenkbar angelenkten Klappen, wobei an der Holzaufgabestelle
eine Hochführung für die Klappen vorgesehen ist, mittels der die Klappen zur gegebenen
Zeit derart hochgeschoben werden, daß sie sich abstützend hinter das hochzufördernde
Holz legen und dieses beim weiteren Lauf - durch Vorsichwegschieben mitnehmen.
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Demgegenüber dient das Strebfördermittel gemäß der Erfindung zum schonungsweisen
Wegbefördern der gewonnenen. Kohle aus dem Streb-. Es besteht ebenfalls aus einer
dreiseitig geschlossenen Förderrinne mit hierin umlaufendem Zugorgan und hieran
schwenkbar angebrachten Schleppklappen; jedoch besteht hier das Zugorgan aus einem
Gummiband, an dem in bestimmten Abständen die Klappen derart schwenkbar angelenkt
sind, daß sie sich infolge ihres Eigengewichtes beim Umlaufen des Bandes entgegen
der Förderrichtung schützend auf das Gummiband legen, um beim Umlaufen des Gummibandes
in der Förderrichtung umzuklappen und in die Förderrinne einzufallen, in der sie
alsdann im Winkel auf der Förderrinnengrundfläche aufliegen und auf dieser schleifen.
Die Schleppklappen unterteilen auf diese Weise die Förderrinne in unter sich abgeschlossene
Abteile, in denen die Kohle einfällt und zwangsläufig geführt ist, und zwar mit
der Geschwindigkeit, mit der die Schleppklappen in derFörderrinne umlaufen. DieErfindung
sieht weiterhin vor, die die Förderrinne bildenden Einzelstöße- oder auch nur einen.
Teil derselben seitlich mit verschließbaren Klappen zu versehen, über die hinweg
der Förderer von jeder Stelle des Flözes aus beschickt und ihm auch Ausbaumaterial
entnommen werden kann, wenn der Förderer für die Förderung von Ausbaumaterial dient.
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In der Zeichnung ist der erfindungsgemäße Strebförderer in einem Ausführungsbeispiel
schematisch veranschaulicht, und zwar in Abb. i in Seitenansicht und in Abb. 2 in
Draufsicht.
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Der Förderer setzt sich in seiner Förderrinne in an sich bekannter
Weise aus einer Anzahl viereckiger Kästen i aus Eisenblech oder aus einem sonstigen
geeigneten Werkstoff zweckmäßiger Länge und Abmessung zusammen, die oben offen sind
und an der Seite mit Füll- oder Entnahmeklappen :2 versehen sind. Durch die Unterteilung
der Förderrinne in mehrere Einzelteile i hat man es in der Hand, die Länge des Förderers
ohne weiteres jeweils den örtlichen Verhältnissen anzupassen. Über die durch die
stumpf gegeneinanderstoßenden Einzelkästen i gebildete Förderrinne hinweg läuft
ein Gummiband 3 mit an ihm befestigten Laufrädern 4 in bestimmten Abständen, die
in Schienen 5 im oberen Teil der Förderrinne geführt sind und an deren Achsen io
Schleppklappen 6 schwenkbar befestigt sind. Das Gummiband 3 wird durch einen am
oberen Teil des Förderers angeordneten Antrieb 7 angetrieben und läuft über eine
am unteren Ende des Förderers angeordnete Umkehrrolle 8, wobei eine die Lage der
Umkehrrolle 8 verschiebende Spannvorrichtung 9 eine straffe Führung des die Schleppklappen
6 tragenden Gummibandes 3 ermöglicht. Beim Lauf des Gummibandes 3 entgegen der Förderrichtung
legen sich die -Klappen 6 infolge ihres Eigengewichtes auf das sie tragende Band
3 und dienen als Schutz desselben, um bei der oberen Umlenkung des Gummibandes 3
umzuklappen und sich schleppend im Winkel auf die untere Grundfläche der Förderrinne
zu legen, wobei sie die Förderrinne in Einzelabteile unterteilen. Diese Einzelabteile
werden durch die Schleppklappen 6 so * gegeneinander abgeschirmt, daß die Kohle
nicht von einem Förderrinnenabteil in das andere Förderrinnenabteil übertreten kann,
also nur dem in seiner Geschwindigkeit regelbaren Verlauf der Schleppklappen 6 folgt,
ganz gleich, wie der Neigungswinkel des eingebauten Förderers verläuft.
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,Das erfindungsgemäße Strehfördermittel ist in seinen Förderbedingungen
unabhängig vom Einfallwinkel des Flözes; es kann also auch bei sehr steilem Einfallen
Verwendung finden, wie Versuche bei einem Einfallen von 75'° gezeigt haben. Die
Tatsache, daß es infolge seiner allseitigen geschlossenen Ausführung die Förderung
der Kohle in regelbarer Geschwindigkeit, unfallsicher und vor allem auch ohne Staubbelästigung
ermöglicht, ist von großer Wichtigkeit in steilen Flözen mit sehr harter Kohle,
da hier die Gewinnung der Kohle nur mit Hilfe von Schrämmaschinen möglich ist und
eine besonders starke Staubentwicklung vor sich geht. Durch die kastenförmige Ausbildung
des Fördermittels und dessen Unterteilung in unter sich
abgeschlossene
Abteile kann der Förderer auch als Förderer für die Zuführung von Ausbau in steilen
Flözen verwandt werden, da in den einzelnen abgeschlossenen Abteilungen das Material
am Zurückgleiten behindert ist, was bei den bisherigen Förderern der Fall ist, wenn
nicht besondere Vorkehrungen für das Halten des Materials während der Förderung
getroffen sind.