DE86620C - - Google Patents

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DE86620C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06CDETONATING OR PRIMING DEVICES; FUSES; CHEMICAL LIGHTERS; PYROPHORIC COMPOSITIONS
    • C06C5/00Fuses, e.g. fuse cords

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Air Bags (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 78 CS:
PRENGSTOFFE.
JAMES WATSON in LONDON. Elastische Zündschnur.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. Dezember 1894 ab.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Zündschnüre für Bergbauzwecke, welche geeignet sind, die Zündung den Sprengladungen in sicherer Weise und mit gleichmäfsiger Geschwindigkeit zuzuführen, welche weder explodiren noch durchbrennen, noch sonstwie die Veranlassung zu irgend einer Gefahr geben können. Eine Zündschnur, welche diesen Anforderungen noch am meisten entspricht und daher fast allgemein Anwendung findet, ist die Bickford'sehe, jedoch sind für diese Zündschnur bei Gebrauch unter Wasser besondere Vorkehrungen und Sorgfalt nöthig.
Bei der vorliegenden Erfindung sollen namentlich die schädlichen Einwirkungen von Stofs und Schlag vermieden werden, was dadurch erreicht wird, dafs man die eigentliche feuertragende Zündmasse über und um eine innere elastische Seele anordnet und gleichzeitig die äufsere Umhüllung beibehält, Die Erfindung bezweckt ferner, der Zündmassenseele eine gewisse Dehnbarkeit in der Längsrichtung zu sichern, so dafs ein Brechen der Seele während des Umspinnens oder bei Handhabung der Zündschnur ausgeschlossen ist. Ein weiterer Vortheil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dafs das Aussprühen oder Auswerfen von Funken durch die äufsere Umhüllung hindurch infolge der Verdünnung der Zündmasse möglichst beseitigt ist.
Die Herstellung der verbesserten Zündschnüre erfolgt nun z. B. in der Weise, dafs man die Zündmassenseele zwischen zwei weichen Flächen von Textilstoffen lagert, indem man in die Mitte der Seele einen oder mehrere Fäden glatt oder zusammengedreht einlegt, um welche herum die die Seele bildende plastische Zündmasse gestrichen, gedrückt oder gelegt ist. Der Faden oder die Fäden werden zu diesem Zweck durch das plastische Material gezogen, welches sich in einem Gefäfs befindet, aus welchem es durch einen geeigneten Druck durch passende Auslafsöffnungen hindurch ausgepreist wird, derart, dafs auch die Fäden durch diese Auslafsöffnungen hindurchgehen und mit der Zündmasse gleichmäfsig fortschreitend die Seele der letzteren, bilden. Diese Mittelfäden können zweckmäfsig vorher in eine Lösung von doppeltchromsaurem Kali getaucht werden, worauf man die Fäden trocknen läfst und dann erst in die Zündmasse einzieht.
Am zweckmäßigsten eignen sich für die Herstellung der verbesserten Zündschnüre alle diejenigen Zündmaterialien, welche plastisch sind oder plastisch gemacht werden können. Eine sich sehr gut eignende Zündmasse wird auf folgende Weise hergestellt.
In 38 Gewichtstheilen Nitroglycerin werden 3 ο Theile Nitrocellulose aufgelöst, entweder durch Anwendung von Hitze bis zu 500 C. bei sorgfältiger Knetung der Masse oder durch Hinzufügung von geeigneten Lösungsmitteln, wie essigsaures Aethyl etc.; diese Lösung wird sorgfältig, gemischt und dann noch ein Zusatz von 30 Theilen gut zerkleinerten doppeltchromsauren Kaliums und 2 Theilen Vaselins hinzugefügt. Hierauf wird das Ganze bis zu innigster Mischung tüchtig durchgeknetet und gemischt und, wenn erforderlich, zur Vermehrung der Formbarkeit der Masse noch ein
Zusatz von 2 bis 4 pCt. Traganthgummilösung gegeben, der mit der übrigen Mischung gehörig durchgeknetet werden mufs. Der mittlere durchgehende Faden sichert die Zündmasse gegen Bruch und Trennung in der Längsrichtung. Diese Mittelfäden können aus irgend einem beliebigen geeigneten Mate'rial hergestellt werden.
Auch die Form der Auslafsöffnungen, durch welche die Zündmasse ausgeprefst wird, kann eine ganz beliebige sein, derart, dafs die Zündschnüre nicht nur eine cylindrische, sondern auf Wunsch auch jede andere, z. B. sternförmige, selbst schraubenförmig gewundene Gestalt erhalten können. Die Gewindegänge solcher Zündschnüre können mehr oder weniger tief gehalten werden, um ein gewisses Quantum atmosphärischer Luft zwischen denselben zu belassen, wodurch die Verbrennung unterstützt und die Elasticität der Umhüllung vermehrt wird.
Dieser Zweck wird auch noch gefördert, wenn man, wie schon erwähnt, die Mittelfäden oder Fadeneinlagen oxydirt oder ihnen eine gedrehte Gestalt giebt, oder die Innenfläche der hülsenförmigen Zündmasse ebenfalls schraubenförmig, gerippt oder gewellt macht. Das Ziehen solcher Zündschnüre mit Fadeneinlage kann auch erforderlichenfalls ohne Anwendung eines besonderen Druckes erfolgen.
Beim Anbringen der äufseren Umhüllung ist darauf Bedacht zu nehmen, dafs dieselbe möglichst elastisch wird.
Die Umhüllung kann ebenso wie bei der Bickford'sehen Zündschnur hergestellt und erforderlichenfalls auch noch eine solche durch äufsere Bänder oder Schnüre hinzugefügt werden. Die äufsere Umhüllung wird mit einem unverbrennbaren Brei überstrichen, der aus Leim und Kaolin, Ocker oder irgend einem anderen erdigen oder mineralischen Stoff hergestellt ist. Man kann schliefslich auch die Fadeneinlage ganz fortlassen und durch entsprechende ringförmige Gestaltung der Auslafsöffnungen den ausgepreisten Zündschnüren die Form von Hülsen geben. Die elastische Fadeneinlage ist dann durch eine im gewissen Sinne ebenfalls elastische Lufteinlage ersetzt.
Die äufseren und inneren Flächen dieser Zündröhren oder Hülsen können natürlich wieder beliebig gestaltet sein, auch kann man zur Erhöhung der Längsfestigkeit Fäden in die Wandungen dieser Hülsen oder Röhren mit einarbeiten.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Zündschnur in theilweisem Schnitt des Zünders und theilweiser Ansicht der Umhüllungen dargestellt. Die Seele der Zündschnur wird von einer Schnur A aus Fadengewebe gebildet. C ist eine Zeuggewebeumhüllung und D eine äufsere Decke aus Leim.und Kaolin, Ocker oder irgend einem erdigen oder mineralischen Stoff.
In den Fig. 3 und 4 ist A als hohler Raum gedacht und der Kern B des Zünders äufserlich sternartig gestaltet. Bei dieser Anordnung entstehen Lufträume zwischen der Lage B und der darauf folgenden Zeuggewebeumhüllung C. D bedeutet hier wieder die äufsere Decke aus Leim und Kaolin oder dergleichen.
Durch die vorliegende Neuerung erhält man eine Zündschnur, welche grofsen Schutz gegen die schädlichen Einwirkungen von Stofs und Schlag bietet, ja selbst beim Bruch ihre Continuität nicht verliert und aufserordentlich billig in der Herstellung ist.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Eine Zündschnur, bei welcher die hülsenförmig gestaltete Zündseele entweder hohl ist oder mit einem elastischen Faserstoff gefüllt wird, zu dem Zwecke, ein elastisches Widerlager zu bilden, welches die Entzündung der Zündseele durch Schlag und Stofs verhindert, wobei die Einlage des Faserstoffs gleichzeitig die Längsfestigkeit der Zündseele erhöht und diese gegen Bruch oder Unterbrechungen schützt.
2. Bei einer Zündschnur nach Anspruch 1 die Anordnung von Lufträumen oder Luftkanälen auf der Aufsenfläche der Zündseele, welche Lufträume von der äufseren Zündschnurumhüllung überdeckt sind und den Zweck haben, die Verbrennung zu befördern und die Elasticität der Umhüllung zu vergröfsern.
3. Eine Ausführungsform der Zündschnur nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dafs auf der Aufsenfläche der massiven Zündseele Cannelüren angeordnet sind, so dafs hierdurch die gewünschten Lufträume zwischen der äufseren Umhüllung und der Zündseele gebildet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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