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Zum Schneiden von Felsgestein gemäss bestimmter, beispielsweise möglichst ebener Flächen, wie dies beim Strassenbau zur Herstellung von fast lotrechten Wänden erforderlich ist, werden bekanntlich in das Ge- stein parallele, verhältnismässig nahe nebeneinander liegende Löcher gebohrt, in welche Sprengladungen ein- geführt und zur Explosion gebracht werden. Dabei muss die Sprengladung in jedem Sprengloch derart ver- teilt werden, dass je Linearmeter des Sprengloches ein bestimmtes Grammgewicht der Sprengladung zu liegen kommt, um einen regulären Schnitt des Felsgesteins zu erreichen.
In einer länglichen zylindrischen Sprengladung pflanzt sich jedoch bekanntlich die Detonation dann nicht fort, wenn der Querschnitt der Sprengladung eine gewisse Grenze, die als kritischer Übertragungsquerschnitt be- zeichnet werden kann, unterschreitet. Für einige Sprengstoffe entspricht dieser Querschnitt beispielsweise einer
Gewichtsmenge des Sprengstoffes von 300 g/m oder mehr. Ist der Querschnitt des Sprengstoffes geringer als die kritische Menge, dann kann sich die Detonation nicht weiter übertragen und wird angehalten. Im allgemeinen ist dieser kritische Querschnitt bei billigeren Sprengstoffen grösser. So reicht bekanntlich beispielsweise beim Pentaerythritoltetranitrat eine 10 g pro Linearmeter enthaltende Schnur für die Detonation aus.
Die billigeren Sprengstoffe besitzen im allgemeinen einen kritischen Querschnitt, der einem Gewicht pro Linearmeter von weitaus mehr als 200 g entspricht.
Aufgabe der Erfindung ist es, mit geringen Kosten eine Sprengschnur zu erhalten, welche einen Kern aus Pentaerythritoltetranitrat, auch in Form einer Zündschnur, aufweist, längs welchem eine Sprengladung gleichmässig verteilt ist, wobei das Gesamtgrammgewicht pro Meter und somit der Querschnitt kleiner als der für die Fortpflanzung der Detonation kritische Wert ist.
Die Erfindung hat somit eine Sprengschnur zum Gegenstand, welche aus einer Zündschnur bzw. einem Kern aus Pentaerythritoltetranitrat, der auch nicht mit einem Faden umwickelt sein braucht, sowie aus einer gleichmässig längs des Kernes. verteiltenSprengladung besteht und deren Querschnitt kleiner als jener ist, der zur Fortpflanzung der Detonation erforderlich wäre, wenn kein hochexplosiver Kern vorhanden wäre.
Die Sprengladung ist vorzugsweise vollständig um die Zündschnur herum angeordnet, obwohl es auch möglich ist, sie seitlich derselben anzuordnen.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel eines Stückes der erfindungsgemässen Sprengschnur.
Diese Sprengschnur weist einen Kern auf, der aus einer Zündschnur beispielsweise aus Pentaerythritoltetranitrat in der Grössenordnung von etwa 10 g/m besteht und einen Querschnitt von etwa 5 mm Durchmesserbesitzt. Um die Zündschnur --1-- herum ist eine Minensprengstoffschicht-2-in der Grössenordnung von beispielsweise 200 g/m angeordnet.
Dieser Sprengstoff kann beispielsweise die folgende Zusammensetzung besitzen :
EMI1.1
<tb>
<tb> Nitroglyceroglykol <SEP> 39,5 <SEP> Teile
<tb> Collodiumwolle <SEP> 2,0 <SEP> Teile
<tb> Dinitrotoluol <SEP> 5,0 <SEP> Teile
<tb> Ammoniumnitrat <SEP> 52,0 <SEP> Teile
<tb> Holzmehl <SEP> 1, <SEP> 0 <SEP> Teile
<tb> inerte <SEP> Stoffe <SEP> 0,5 <SEP> Teile
<tb>
Um die Sprengladung --2-- herum kann gegebenenfalls ein Polyäthylenband --3-- gewunden oder eine verhältnismässig steife Papierschicht angebracht sein, je nachdem ob die Schnur mehr oder weniger biegsam sein soll. Der Gesamtdurchmesser der Schnur liegt somit beispielsweise in der Grössenordnung von 12 bis 15 mm.
Bei einer derartigen Sprengschnur entspricht die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Detonation jener der Zündschnur allein und sie liegt in der Grössenordnung von 6500 bis 7000 m/sec. Die Detonation pflanzt sich unabhängig vom Grammgewicht pro Linearmeter und somit unabhängig vom Querschnitt der Sprengschnur kontinuierlich von der Zündschnur zum umgebenden Sprengstoff fort.
Durch die Erfindung wird der Vorteil erreicht, dass man besonders billige Sprengstoffe verwenden kann, die andernfalls unter den erwähnten Anwendungsbedingungen nicht verwendbar wären.
Die erfindungsgemässe Sprengschnur eignet sich auch für geophysikalische Aufschlüsse sehr gut. Ihre Detonationsgeschwindigkeit ist nämlich genau bekannt, nachdem sie gleich jener der den Kern bildenden Zündschnur ist, während ihre Sprengkraft genau durch Kontrolle des Gewichtes des um die Zündschnur oder neben derselben angeordneten Sprengstoffes je Längeneinheit bestimmbar ist. Zur Verwendung unter Wasser kann die Sprengschnur mit einer undurchlässigen Schicht umgeben sein, wobei der Sprengstoff derart gewählt werden kann, dass er auch zur Verwendung unter hohen Drücken geeignet ist.
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