DE3935703A1 - Durchbruchsfreie zuendschnur - Google Patents
Durchbruchsfreie zuendschnurInfo
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- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06C—DETONATING OR PRIMING DEVICES; FUSES; CHEMICAL LIGHTERS; PYROPHORIC COMPOSITIONS
- C06C5/00—Fuses, e.g. fuse cords
- C06C5/04—Detonating fuses
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- Organic Chemistry (AREA)
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- Laminated Bodies (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine durchbruchsfreie Zündschnur
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art und
insbesondere auf Zündschnüre, die nach ihrer Zündung eine
ausreichende Ausgangsleistung aufweisen, um einen sekundären
Sprengstoff, wie zum Beispiel RDX, HMX, RHA oder PETN zu
zünden.
Zündschnüre werden in vielen Anwendungen, sowohl auf zivilem
als auch militärischem Gebiet verwendet, insbesondere in
Notfällen, in denen eine entfernt angeordnete Ladung eines
sekundären Sprengstoffes eine sehr schnelle Zündung erfordert,
um beispielsweise den Druck in einer Pipeline zu beseitigen,
und so weiter.
Bekannte Zündschnüre sind sperrig und nur schwierig um runde
Ecken zu biegen, sodaß sie nur sehr schwierig anzubringen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zündschnur der
eingangs genannten Art zu schaffen, die einen relativ kleinen
Durchmesser aufweist und daher sehr einfach gebogen werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Zündschnur weist einen relativ geringen
Durchmesser auf, sodaß sie sehr einfach gebogen werden kann.
Ein weiterer und wichtiger Vorteil besteht darin, daß aufgrund
der Verringerung des Durchmessers auch das Gewicht pro
Einheitslänge der Zündschnur wesentlich verringert ist.
Die erfindungsgemäße Zündschnur zur Zündung einer entfernt
angeordneten sekundären Ladung umfaßt ein relativ dickwandiges
Außenrohr aus einem ersten Material und ein relativ dünnwandiges
Innenrohr aus einem zweiten Material, wobei das Innenrohr mit
einem sekundären Sprengstoff gefüllt ist. Das zweite Material
weist hierbei eine größere Dichte als das erste Material auf.
Vorzugsweise beträgt das Verhältnis der Stärken der Außen- und
Innenrohre mehr als 5 zu 1.
Das zweite Material ist vorzugsweise aus einem der Metalle Blei,
Gold oder abgereichertem Uran oder einer Legierung hiervon
ausgewählt, um ein Innenrohr hoher Dichte zu schaffen. Das
erste Material ist vorzugsweise aus einem der Metalle Aluminium,
Magnesium oder Kupfer oder einer Legierung hiervon ausgewählt,
um ein leichteres Außenrohr zu schaffen.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfaßt das
Material des Außenrohres eine geschichtete konzentrische
Struktur, wobei sich die Dichte der Schichten zum
Außendurchmesser des Rohres hin verringert.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Innenrohr aus
Blei, während das Außenrohr aus Aluminium besteht.
Der Zündschnurdurchmesser ist vorzugsweise kleiner als 3 mm und
in einer besonders bevorzugten Ausführungsform kleiner als
1,5 mm.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
der Zeichnungen näher verläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine bekannte Zündschnur in einer Endansicht,
Fig. 2 eine Ausführungsform der Zündschnur,
Fig. 3 eine Längsschnittansicht einer schematischen
Darstellung, die zur Erläuterung der Betriebsweise der
Ausführungsform der Zündschnur nach Fig. 2 dient.
Die bekannte Zündschnur nach Fig. 1 umfaßt ein aus Edelstahl
bestehendes Rohr (10) mit einem Durchmesser von ungefähr 6 mm,
sowie ein Innenrohr (12) aus Blei, Silber oder Aluminium, das
durch eine Hanf- oder ähnliche Füllung (14) in Abstand von dem
Außenrohr gehalten wird. Ein sekundärer Sprengstoff (16) wie
zum Beispiel PETN (Nitropentaerythrit) füllt das Innenrohr (12).
Im Betrieb wird der Sprengstoff (16) durch eine (nicht gezeigte)
geeignete Zündvorrichtung in bekannter Weise gezündet. Die
Zündschnur kann beispielsweise eine Länge von mehreren Metern
aufweisen und der Sprengstoff zündet entlang dieser Länge mit
einer Geschwindigkeit von ungefähr 6000 bis 8000 Metern pro
Sekunde. Wenn der Sprengstoff gezündet wird, so schmilzt das
Innenrohr (12), und es werden Gase erzeugt, die eine Stoßwelle
hervorrufen, die teilweise durch die Hanffüllung (14) absorbiert
wird. Das Edelstahlrohr (10) widersteht den Gasen und die
Detonation wird innerhalb des Rohres (10) gehalten, die den
Gasdruck aufnimmt.
Der kleinste Durchmesser einer derartigen zur Verfügung
stehenden Zündschnur beträgt 6 mm, und es ist schwierig, den
Durchmesser zu verkleinern, weil die Forderung besteht, den
Gasdruck aufzunehmen und eine Aufrechterhaltung der
Detonationswirkung über die gesamte Länge der Zündschnur
sicherzustellen.
An dem (nicht gezeigten) entfernten Ende wird die Zündschnur
normalerweise direkt in eine sekundäre Sprengstoffladung
eingesetzt und die Ladung wird direkt durch die Zündschnur zur
Explosion gebracht, ohne daß irgendeine weitere Zündvorrichtung
erforderlich ist.
Die Zündschnur nach Fig. 1 ist sperrig und daher schwierig in
der Handhabung und im Einbau.
Wie dies aus Fig. 2 zu erkennen ist, weist die Ausführungsform
der Zündschnur (20) ein Außenrohr (22) und ein Innenrohr (24)
auf, dessen Außenoberfläche (26) im wesentlichen an der
Innenoberfläche (28) des Außenrohres (22) anliegt. Das Innenrohr
(24) ist mit dem sekundären Sprengstoff (30) gefüllt.
Das Außenrohr besteht vorzugsweise aus einem Material mit
beträchtlich geringerer Dichte als das Innenrohr (24), und es
weist weiterhin eine beträchtlich größere Wandstärke auf.
Das Außenrohr (22) kann geschichtet sein, wie dies durch die
gestrichelten Ringe (212-222) angedeutet ist, doch besteht
vorzugsweise jede Schicht aus einem unterschiedlichen Material,
wobei die Dichte der Innenschichten (221) höher als die der
Außenschichten (222), jedoch immer noch niedriger als das
Material des Innenrohres (24) ist.
Das Verhältnis der Wandstärken des Außenrohres zum Innenrohr
ist vorzugsweise größer als 5 zu 1.
Geeignete Materialien für das Innenrohr sind Blei, Gold und
abgereichertes Uran, wobei diese Materialien alle eine hohe
Dichte aufweisen. Für das Außenrohr geeignete Materialien sind
Aluminium, Magnesium und Kupfer sowie Legierungen oder
Schichtkörper hiervon.
Vorzugsweise beträgt der Außendurchmesser der Zündschnur weniger
als 3 mm und in speziellen praktischen Ausführungsformen beträgt
er 1,5 mm und 1,3 mm. Ein bevorzugter Durchmesser ist kleiner
als 1,5 mm, weil hierdurch die Zündschnur im Gebrauch äußerst
flexibel wird. Die Längsgeschwindigkeit der Detonation entlang
der Zündschnur beträgt ungefähr 5000 Meter pro Sekunde.
Die Betriebsweise der Zündschnur wird soweit wie möglich anhand
der Fig. 3 erläutert. Es ist verständlich, daß weil die
Betriebsgeschwindigkeit 5000 Meter pro Sekunde beträgt, es
schwierig ist, die Explosionswirkung zu beobachten, insbesondere
auch deshalb, weil diese vollständig innerhalb des Außenrohres
(22) stattfindet.
In der Längsschnittansicht ist die Zündschnur so gezeigt, als
ob die Detonation auf der linken Seite beginnt. Die Detonation
des Sprengstoffes (30) schreitet von links nach rechts in
Richtung des Pfeils (32) fort. Die Explosion ruft eine bei (34)
gezeigte Stoßwelle hervor und die Hitze bringt das Innenrohr
zum Schmelzen. Aufgrund des Unterschiedes der Materialdichten
am Außendurchmesser des Rohres (24) und an Innendurchmesser des
Rohres (22) breitet sich die Stoßwelle in der durch die Pfeile
(36, 38) angedeuteten Weise aus, wobei sie von dem Rohr (22) in
einer derartigen Richtung "zurückprallt", um die
Vorwärtsbewegung der Detonation fortzusetzen. Die Wandstärke
des Rohres (22) muß beträchtlich groß sein, um dem durch die
Explosionsgase hervorgerufenen Druck standzuhalten, wobei dieser
Druck auf bis ungefähr 207 000 bar (3 000 000 psi) ansteigen
kann. Das Außenrohr (22) wird beim Durchgang der Stoßwelle im
Durchmesser vergrößert, bleibt jedoch intakt.
Weil die Zündschnur im Betrieb ihre Einstückigkeit bewahrt
(durchbruchsfrei ist), kann die Zündschnur in der Nähe von
empfindlichen Geräten angeordnet werden, die nicht durch die
Zündung der Zündschnur beschädigt werden. Dies ist vorteilhaft,
weil in Kombination mit dem kleinen Durchmesser und damit der
großen Biegsamkeit der Zündschnur die Möglichkeit besteht, die
Zündschnur an Stellen anzubringen, an denen bekannte Zündschnüre
nicht angebracht werden konnten.
Die Menge des in der einen geringen Durchmesser im Bereich von
1,5 bis 1,3 mm aufweisenden Zündschnur enthaltenen Sprengstoffs
ist sehr klein, sodaß eine große Länge der Zündschnur
beispielsweise in einem Hubschrauber an entfernt gelegene
Stellen transportiert werden kann, ohne daß Bestimmungen über
die Handhabung und den Transport von Sprengstoffen verletzt
werden.
Die Zündschnur wird durch einen Walz- oder Ziehvorgang
hergestellt, der von einem mit dem Sprengstoff gefüllten
Innenrohr ausgeht, dessen Durchmesser durch Ziehen verringert
wird, bis dieser Durchmesser derart ist, daß das Innenrohr
gerade in das Innere des Außenrohres paßt. Das Innenrohr wird
dann in das Außenrohr eingesetzt und die gesamte Einheit wird
durch einen Ziehvorgang auf einen kleinen Durchmesser
verringert. Wenn ein geschichtetes Außenrohr erforderlich ist,
so wird der Vorgang wiederholt, indem das kombinierte Innen
und Außenrohr in ein weiteres Rohr eingeschoben wird, usw.
Zur Vereinfachung der Handhabung kann eine aus Kunststoff
bestehende Außenhülle beispielsweise durch Wärmeschrumpfung
auf den Außenumfang der Zündschnur aufgebracht werden.
Claims (9)
1. Zündschnur zur Zündung einer entfernt angeordneten
sekundären Ladung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zündschnur (20)
ein relativ dickwandiges Außenrohr (22) aus einem ersten
Material und ein relativ dünnwandiges Innenrohr (24) aus einem
zweiten Material umfaßt, wobei das Innenrohr (24) mit einem
sekundären Sprengstoff (30) gefüllt ist, und daß das zweite
Material eine größere Dichte aufweist als das erste Material.
2. Zündschnur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der
Wandstärke des Außenrohres zur Wandstärke des Innenrohres größer
als 5 zu 1 ist.
3. Zündschnur nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Material
aus einem der Metalle Blei, Gold oder abgereichertem Uran oder
einer Legierung hiervon ausgewählt ist, um ein dichtes Innenrohr
(24) zu schaffen.
4. Zündschnur nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Material
aus einem der Metalle Aluminium, Magnesium oder Kupfer oder
einer Legierung hiervon ausgewählt ist, um ein leichteres
Außenrohr (22) zu schaffen.
5. Zündschnur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material des
Außenrohres (22) durch eine geschichtete konzentrische Struktur
gebildet ist, wobei die Dichte der Schichten in Richtung auf den
Außendurchmesser (222) abnimmt.
6. Zündschnur nach einem der vorhegehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (24)
aus Blei besteht, und daß das Außenrohr (22) aus Aluminium
besteht.
7. Zündschnur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zündschnur
durchmesser kleiner als 3 mm ist.
8. Zündschnur nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zündschnur-
Durchmesser kleiner als 1,5 mm ist.
9. Zündschnursystem mit einer Zündschnur, die einen
kontinuierlichen Kern aus einem sekundären Sprengstoff enthält,
mit einer sekundären Ladung, die an einem Ende der Zündschnur
befestigt ist, um durch den sekundären Sprengstoff der
Zündschnur bei dessen Zündung gezündet zu werden, und mit an
dem gegenüberliegenden Ende der Zündschnur angebrachten
Einrichtungen zum Zünden des sekundären Sprengstoffs,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zündschnur (20)
ein relativ dickwandiges Außenrohr (22) aus einem ersten
Material und ein relativ dünnwandiges Innenrohr (24) aus einem
zweiten Material umfaßt, wobei das Innenrohr (24) mit dem
sekundären Sprengstoff (30) gefüllt ist, daß das zweite
Material eine größere Dichte als das erste Material aufweist,
und daß die Zündschnur (20) im Betrieb ihre Unversehrtheit
beibehält.
Applications Claiming Priority (1)
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