DE1117466B - Gestreckte Ladung, insbesondere fuer seismische Zwecke - Google Patents
Gestreckte Ladung, insbesondere fuer seismische ZweckeInfo
- Publication number
- DE1117466B DE1117466B DEP24552A DEP0024552A DE1117466B DE 1117466 B DE1117466 B DE 1117466B DE P24552 A DEP24552 A DE P24552A DE P0024552 A DEP0024552 A DE P0024552A DE 1117466 B DE1117466 B DE 1117466B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- charge
- ignition
- delay
- length
- stretched
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42D—BLASTING
- F42D1/00—Blasting methods or apparatus, e.g. loading or tamping
- F42D1/04—Arrangements for ignition
- F42D1/06—Relative timing of multiple charges
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B3/00—Blasting cartridges, i.e. case and explosive
- F42B3/02—Blasting cartridges, i.e. case and explosive adapted to be united into assemblies
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01V—GEOPHYSICS; GRAVITATIONAL MEASUREMENTS; DETECTING MASSES OR OBJECTS; TAGS
- G01V1/00—Seismology; Seismic or acoustic prospecting or detecting
- G01V1/02—Generating seismic energy
- G01V1/04—Details
- G01V1/06—Ignition devices
- G01V1/08—Ignition devices involving time-delay devices
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Remote Sensing (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Acoustics & Sound (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Geology (AREA)
- General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Geophysics (AREA)
- Drilling And Exploitation, And Mining Machines And Methods (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
P24552VIb/78e
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
Die Erfindung bezieht sich auf gestreckte Ladungen zur seismischen Lagerstättenforschung und insbesondere
auf kombinierte Verzögerungselemente und Verbindungsvorrichtungen.
Bei einem Verfahren zur seismischen Lagerstättenforschung werden mehrere Sprengladungen mit Abstand
in ein Bohrloch eingebracht und nacheinander mit Abstand gezündet, um eine Gesamtgeschwindigkeit
zu erzielen, welche geringer als die Detonationsgeschwindigkeit des Sprengstoffes ist. Dieses Verfahren
beruht unter anderem auf der Theorie, daß bei einer solchen zeitlichen Detonationsfolge der Ladungen,
bei welcher die Fortpflanzungsgeschwindigkeit von einer Ladung zur nächsten etwa der seismischen
Geschwindigkeit des umgebenden Mediums gleicht, die durch die Detonation erzeugten und in Richtung
auf die reflektierende oder brechende Schicht fortschreitenden Wellen in Phase sind und sich miteinander
verstärken, während die zufälligen Wellen sich nicht in Phase befinden und somit geschwächt
werden.
Um eine beachtliche Wellenverstärkung zu erreichen, müssen mehrere Explosionsladungen innerhalb
eines bestimmten Minimalabstandes verteilt und in sehr genauen Zeitabständen gezündet werden. Zur
Erzielung der geforderten Zeitabstände für die Anpassung der Detonationsgeschwindigkeit an die seismische
Wellengeschwindigkeit sind die verschiedensten Verfahren vorgeschlagen worden. Ursprünglich
wurde die Einstellung der Zeitabstände mittels einer »PrimacordÄ-Detonations- oder Knallzündschnur vorgeschlagen,
jedoch wird dieses Verfahren allgemein als unzureichend angesehen, da es schwierig ist, lange
Abschnitte oder Längen an »Primacord« in einem Bohrloch anzuordnen, um entweder ein Abreißen oder
eine Umleitung zu verhindern. Wenn ein Teil der »Primacord«-Länge einen anderen Teil berührt, so
pflanzt sich die Detonation an dieser Berührungsstelle fort und umgeht damit den dazwischenliegenden Abschnitt.
Wenn sich zwei Teile zwar nicht berühren, aber verhältnismäßig nahe, beispielsweise innerhalb
von 6,3 bis 12,7 mm, nebeneinander vorbeiführen, so zerreißt die Detonation des einen Teiles den anderen
Teil, ohne ihn zu zünden, wodurch eine Trennung erfolgt. Die Schwierigkeiten bei der Anbringung
von »Primacord« werden noch durch die Anwesenheit von solchen Stoffen wie Schlamm, Treibsand und
Kies im Bohrloch vergrößert.
Zur Behebung des nachteiligen Abreißens oder Umleitens sind Verzögerungsvorrichtungen entwickelt
worden, welche zwischen die »Primacord«-Abschnitte eingesetzt werden; mit diesen Anordnungen werden
Gestreckte Ladung, insbesondere für
seismische Zwecke
seismische Zwecke
Zusatz zur Patentanmeldung P 23 024 IVa/78 e
(Auslegeschrift 1109 579)
(Auslegeschrift 1109 579)
Anmelder:
ίο E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. rer. nat. J.-D. Frhr. v. Uexküll, Patentanwalt,
Hamburg-Hochkamp, Königgrätzstr. 8
Hamburg-Hochkamp, Königgrätzstr. 8
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 6. März 1959
V. St. v. Amerika vom 6. März 1959
Alday Bishop Andrews, Woodbury, N. J.,
und Donald William Carey, Billings, Mont.
und Donald William Carey, Billings, Mont.
(V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
jedoch nicht die Schwierigkeiten bei der Anordnung von Ladungen in Bohrlöchern überwunden, welche
störendes oder verstopfendes Material enthalten.
Ein weiteres vorgeschlagenes Verfahren zur Angleichung der Geschwindigkeit der Detonationswellen
an die seismische Wellengeschwindigkeit ist die Verwendung einer Säule aus Sprengstoffen mit verschiedenen
Detonationsgeschwindigkeiten. Dieses Verfahren beruht auf dem Prinzip der Verwendung einer
Säule, welche aus Segmenten von zwei oder mehr verschiedenen Explosivstoffen besteht, von denen
mindestens einer eine der Detonationsgeschwindigkeit besitzt, welche kleiner als die seismische Geschwindigkeit
des umgebenden Mediums ist, und wobei mindestens ein anderer eine Detonationsgeschwindigkeit
besitzt, welche größer als die seismische Geschwindigkeit des umgebenden Mediums ist. Das Verhältnis
des mit langsamer Geschwindigkeit detonierenden Sprengstoffes zu dem mit großer Geschwindigkeit detonierenden
Sprengstoff ist so bemessen, daß die Gesamtdetonationsgeschwindigkeit
der Säule der seismischen Wellengeschwindigkeit des umgebenden Mediums äquivalent ist. Verständlicherweise bringt
109 739/145
3 4
dieses Verfahren einige Schwierigkeiten mit sich, aus durch Zündverzögerungselemente mit 0,25 bis
welche sich aus der Änderung der Detonationsge- 5 Millisekunden Verzögerung verbundenen Teilladunschwindigkeit
mit der Umgebung, aus dem Fehlen' gen besteht, welche gemäß deutscher Auslegeschrift
geeigneter Sprengstoffzusammensetzungen und aus 1109 579 durch Abstandsverzögerungselemente geder
Unmöglichkeit ergeben, das gewünschte Ladungs- 5 halten werden, die aus mehreren die Zündverzögegewicht
je Längeneinheit des Bohrloches zu erhalten. rungselemente umschließenden Abstandshülsen be-
Zur Überwindung der obigen Nachteile wurde ge- steht, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsmäß
Hauptpatent 1109 579 eine starre Präzisions- Verzögerungselemente aus mindestens zwei starren
Zeitverzögerungsvorrichtung oder gestreckte Ladung Hülsen bestehen, von denen eine mindestens teilweise
vorgeschlagen, die aus Teilladungen besteht, die so io in der anderen unter Bildung einer teleskopartigen
in solchen Abständen voneinander angeordnet sind, Vorrichtung ruht, welche zum Anschluß der Teildaß
eine sympathetische Detonationsübertragung von ladung an ihren Enden Verbindungsmittel besitzt,
einer Teilladung auf die andere nicht erfolgen kann, zwischen welchen sich das Zündverzögerungselement
und die durch Zündverzögerungselemente verbunden befindet, dessen Länge mindestens der Länge der
sind, die eine Verzögerung jeweils im Bereich von 15 gänzlich ausgezogenen teleskopartigen Vorrichtung
0,25 bis 5 Millisekunden erzeugen. Diese gestreckte entspricht, während das Abstandsverzögerungsele-Ladung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Teil- ment so lang ist, daß mindestens bei vollständig ausladungen
im Abstand voneinander durch Abstands- gezogener Stellung keine sympathetische Detonationshülsen gehalten sind, die so ausgeführt sind, daß übertragung erfolgt.
sie unter Bildung einer gestreckten Ladung starr 20 Die Verzögerungseinheit besteht vorzugsweise aus
mit den Teilladungen verbunden werden können, daß einem Abschnitt einer Verbindungszündschnur,
der Durchmesser der Abstandshülsen im wesentlichen welche einen Kern von 21,2 mg bis 2,12 g je Meter
gleich dem Durchmesser der Teilladungen ist, daß die an detonierendem Sprengstoff besitzt, welcher von
Zündverzögerungselemente in die Abstandshülsen einer Metallumhüllung und einem äußeren Schutzeingeschlossen
sind und daß jede Abstandshülse 25 mantel umschlossen wird, wobei die Zündschnur so
wenigstens zwei Perforationen, eine davon am oberen weit aufgespult ist, daß die Detonation in 0,5 bis
Ende aufweist. Vorzugsweise besteht die Verzöge- 5 Millisekunden von einem Ende zu dem anderen
rungseinheit aus einem Abschnitt einer energiearmen fortschreiten kann, und wobei jedes Ende mit einer
Verbindungszündschnur (ein Kern von 21,2 bis Metallhülse abgeschlossen ist, welche eine Zünd-425
mg Sprengstoffkörnern je Meter Länge in einer 30 ladung enthält, wobei eine dieser Hülsen neben einer
Metallummantelung), wobei die Enden der Schnur Beiladung eines mit großer Geschwindigkeit detonievon
Metallhülsen umfaßt sind, welche einen Zünd- renden Sprengstoffes angeordnet ist.
sprengstoff enthalten, wobei noch eine Zündladung Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel oder Beiladung aus einem mit großer Geschwindig- der Erfindung ist in den Zeichnungen wiedergegeben; keit detonierenden Sprengstoff an einem Ende des 35 es zeigt
sprengstoff enthalten, wobei noch eine Zündladung Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel oder Beiladung aus einem mit großer Geschwindig- der Erfindung ist in den Zeichnungen wiedergegeben; keit detonierenden Sprengstoff an einem Ende des 35 es zeigt
rohrförmigen Elementes vorgesehen ist. Außerdem Fig. 1 ein Bohrloch, welches die Ladungen und die
sind Mittel vorgesehen, um das rohrförmige Element Verzögerungsverbmdungsvorrichtung enthält,
an der Zündladung (oder Beiladung) oder an der Fig. 2 eine Einzelansicht der Verzögerungsverbin-
Hauptsprengstoffladung zu halten. Mit der Erfindung dungsvorrichtung.
wird eine derartige gestreckte Ladung wie oben be- 40 In Fig. 1 ist im einzelnen ein üblicher seismo-
schrieben vorgeschlagen, die jedoch weitere Ver- graphischer Sprengkörper 1 gezeigt, beispielsweise
besserungen aufweist. eine nitroglyzerinfreie Sprengstoffladung 2, die sich
Obwohl die oben beschriebene starre gestreckte in einem Metallbehälter mit einem Gewindeabschluß 3
Ladung mit einer Länge einer aufgespulten energie- befindet. Die starre teleskopartige Verzögerungsverarmen
Verbindungszündschnur als Verzögerungsein- 45 bindungsvorrichtung 4, welche in ihren Einzelheiten
heit die Probleme löst, die bei der einfachen Anord- in Fig. 2 wiedergegeben ist, dient zur Verbindung der
nung von Verzögerungseinheiten und Sprengstoff- gestreckten Ladung oder der einzelnen Ladungen in
ladungen bei einem feststehenden Abstand in mit bestimmter Reihenfolge und mit gewünschtem AbSchlamm,
Treibsand oder anderen ähnlichen Mate- stand. Die Sprengkörper 1 und die Verzögerungsverrialien
angefüllten Bohrlöchern auftreten, und gleich- 5° bindungsvorrichtung 4 sind in das Bohrloch 5 hineinzeitig
ein äußerst präzises Zeitverzögerungsintervall gestoßen. Ein Zündmittel 6, beispielsweise eine elekvorsieht,
so hat sie doch den Nachteil, daß der Be- irische Sprengkapsel, ist über aus dem Bohrloch
nutzer Einheiten mit verschiedenen Verzörgerungs- führende Drähte mit dem Kopf des Sprengkörpers 1
Perioden kombinieren muß, wenn er Geschwindig- verbunden.
keiten aneinander anpassen will, die sich mit dieser 55 In Fig. 2 ist die teleskopartige Verzögerungsver-
Standardeinheit nicht aufeinander abstimmen lassen. bindungsvorrichtung 4 in auseinandergezogener Stel-
Weiterhin mögen die maximalen Vorteile einer un- lung wiedergegeben. Von den beiden starren verlän-
mittelbar aufeinanderfolgenden Sprengung nicht ver- gerten Rohren 7 und 8 besitzt das Rohr 7 einen
wirklicht werden, weil im allgemeinen Kombinationen Außendurchmesser, welcher nur um ein geringes
aus Verzögerungselementen mit verschiedenen Pen- 60 kleiner als der Innendurchmesser des Rohres 8 ist.
öden keine seismischen Schwingungen erzeugen, die Eine dritte Länge eines starren Rohres 8 a mit glei-
sich genau in Phase befinden. Darüber hinaus ist nur chem Innen- und Außendurchmesser wie das Rohr 8
eine geringe Anzahl von Kombinationen praktisch ist an einem Ende des Rohres 7 befestigt. Beim
durchführbar und möglich, ohne daß eine über- Transport und bei der Handhabung berühren sich das
mäßige Anzahl der erhältlichen Verzögerungseinhei- 65 Rohr 8 und das Rohr 8 a, so daß eine Außenfläche
ten mit den verschiedensten Perioden verwendet wird. mit konstantem Durchmesser gebildet wird. Bei Ge-
Die erfindungsgemäße und insbesondere für seis- brauch wird das Rohr 8 von dem Rohr 8« weg über
mische Zwecke geeignete gestreckte Ladung, welche das Rohr 7 gezogen, bis die gewünschte Gesamtlänge
5 6
erreicht ist. Zur Ausbildung einer angemessenen dann in diesem vorstehenden Bereich ein Abschluß-Starrheit
muß die Gesamtlänge kleiner als die kombi- element eingesetzt werden, so daß man dann an jedem
nierten Rohrlängen 7 und 8 sein, so daß ein über- Ende der Vorrichtung ein Abschlußelement von gleilappender
Bereich verbleibt. Die Stellung der Rohre 7 ehern Durchmesser verwenden kann, was für die Her-
und 8 zueinander kann dann durch eine Sperrvor- 5 stellung erwünscht ist. Eine derartige Vorrichtung
richtung 9, beispielsweise mittels Klemmen oder kann bis zu einer Länge von etwa 2,75 m ausgezogen
Bügel, fixiert werden. In jedem Rohr ist eine Öff- werden, wobei das Innenrohr etwa 10 cm in dem
nung 10 vorgesehen, um einen Druckausgleich zwi- Außenrohr bleibt; dadurch bleibt eine gewisse Steif schen
dem Inneren und dem Äußeren des Rohres zu heit gewährleistet, und man kann die Rohre mit
ermöglichen. In den Rohren 7 und 8 befindet sich io Klammern, Klebstreifen oder anderen geeigneten
eine verzögerungserzeugende Einheit, welche aus Mitteln verbinden, damit sie sich nicht etwa in dem
einer Länge einer Verbindungszündschnur 11 besteht, Bohrloch voneinander trennen. Wenn die teleskopwobei
ein Teil dieser Zündschnur 11 aufgespult ist. artige Vorrichtung aus Papier, Kunststoff oder einem
An den Enden der Zündschnur 11 befinden sich rohr- ähnlichen Material besteht, so soll die Vorrichtung
förmige Hülsen 12, welche eine Zündsprengladung 15 vorzugsweise mindestens zwei Durchbohrungen aufenthalten;
die Hülsen 12 sind an der Zündschnur 11 weisen, damit sie sich mit einer Flüssigkeit anfüllen
durch kreisförmig umlaufende Sicken 13 befestigt. kann; dadurch wird ein Zusammenfallen auf Grund
Eine Hülse 12 befindet sich in der vorstehenden Aus- ungleicher Innen- und Außendrucke, beispielsweise
bohrung 14 eines Verschlußelementes 15, welches die bei Anwesenheit von Wasser im Bohrloch, vermieden
Endfläche des Rohres 7 abdichtet, während die an- 20 und die Vorrichtung kann dadurch auch in einem mit
dere Hülse 12 in der vorstehenden Ausbohrung eines Wasser und Schlamm angefüllten Bohrloch unter-Abschlußelementes
15 a angeordnet ist, welches das sinken. Die Durchbohrungen befinden sich vorzugsfreie
Ende des Rohres 8 abdichtet. Das Verschlußele- weise in der Nähe der Verbindungsmittel, so daß sie
ment 15 ist mit einem Innengewinde 18 versehen, nicht durch das andere Rohr behindert werden, wenn
während der Verschluß 15 a ein Außengewinde 19 25 die Vorrichtung in dem Bohrloch nicht vollständig
besitzt, welches den Zündladungsraum 17 umgibt, auseinandergezogen ist.
welcher eine Beiladung 16 enthält. Bei einer bevorzugten erfindungsgemäßen Aus-
Durch die Umhüllung einer verzögerungserzeugen- führungsform besteht die energiearme Verbindungsden
Einheit in einem teleskopartigen Behälter gemäß zündschnur aus einem Kern eines detonierenden
der vorliegenden Erfindung ergeben sich zahlreiche 30 Sprengstoffes, einem inneren Metallmantel und einem
Vorteile. Die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der De- äußeren Schutzmantel, beispielsweise aus einem syntonation
in einer Sprengstoffsäule kann leicht auf die thetischen Polymer, wie Polyäthylen. Zwischen der
seismische Geschwindigkeit des umgebenden Me- inneren MetalÖiülle und dem äußeren Schutzmantel
diums eingestellt werden, indem man einfach die kann jedes beliebige Füllmaterial, z.B. Baumwolle,
Länge der Verzögerungsvorrichtung einstellt, welche 35 Kunstseide, Glaswolle, imprägniertes Papier od. dgl.,
eine Einheit zur Erzeugung einer Verzögerung mit verwendet werden, damit der gewünschte Außenfestgesetzter
Zeit enthält. Weiterhin ermöglicht die durchmesser der Zündschnur erreicht wird. Obwohl
Verwendung eines teleskopartigen Behälters, daß die der Sprengstoffkern der in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur besseren Handhabung, beim Trans- Vorrichtung verwendeten Verbindungszündschnur
port und zur Aufbewahrung in zusammengedrängter 40 21,2 mg bis 2,12 g detonierenden Sprengstoff je
Stellung gehalten werden kann. Meter Längenabschnitt enthalten kann, beträgt die
Die starren verlängerten Rohre können aus Pa- Ladung vorzugsweise etwa 12 mg bis etwa 1,0 g an
pier, Metall, Glas, Kunststoff oder einem anderen detonierendem Sprengstoff je Meter Längenabschnitt,
starren Material hergestellt werden, welches gegen- Wie erwähnt, können PETN (Pentaerythrittetra-
über den oft in Bohrlöchern anzutreffenden Mate- 45 nitrat) oder RDX (Cyclotrimethylentrinitramin) als
rialien, wie z. B. Schlamm, Wasser und Sand, wider- detonierender Sprengstoffkern für die Verbindungsstandsfähig
ist. Obwohl in den Zeichnungen nur zwei zündschnur verwendet werden. Es können viele anRohre
wiedergegeben sind, können, je nach Länge dere detonierende Sprengstoffe verwendet werden,
der einzelnen Rohre und dem Abstand zwischen den wie beispielsweise Nitromannit, Cyclotetramethylenzu
verbindenden Sprengstoffladungen, auch mehr als 50 tetranitramin (HMX), Bleiazid, Picrylsulfon, das
zwei Rohre verwendet werden, wobei jedes in dem Bleisalz von Dinitro-o-cresol sowie ein Gemisch aus
anderen ruht. Die Länge der einzelnen Rohre hängt 50 Teilen rauchlosem Pulver, 25 Teilen des Bleisalzes
natürlich von deren Anzahl und dem Maximal- von Dinitro-o-cresol und 25 Teilen Kaliumperchlorat.
abstand ab, welcher zwischen den Ladungen benötigt Als Metallumhüllung für den Kern wird Blei oder
wird. Beispielsweise beträgt bei einer 1,5 m langen, 55 eine Zinn-Blei-Legierung vorgezogen, jedoch können
zusammengeschobenen und aus zwei Rohren be- auch andere duktile Metalle und Legierungen verstehenden
Vorrichtung die geeignete Rohrlänge für wendet werden. Als äußerer Schutzmantel werden
das äußere Rohr etwa 1,4 m, während die Rohrlänge wasserundurchlässige Stoffe, wie Gummi oder syndes
Innenrohres etwa 1,35 m sein kann. Um in der thetische polymere Stoffe, bevorzugt. Auch gewachste
zusammengeschobenen Stellung eine Vorrichtung 60 oder asphaltierte Stoffüberzüge können zweckmäßig
von gleichmäßigem Durchmesser zu erhalten, kann verwendet werden. Als weitere Schutzmantel können
ein kurzes, beispielsweise 10 cm langes Rohrstück beispielsweise Drahtverstärkungen zur Verbesserung
mit einem Durchmesser, welcher dem des äußersten der Zugfestigkeit verwendet werden.
Rohres entspricht, an der Außenfläche des Innen- Die Detonationsgeschwindigkeit dieser Zündschnur
rohres an dessen freiem Ende durch Aufkleben oder 65 kann genau bestimmt werden; bei PETN oder RDX
andere geeignete Mittel befestigt sein. Vorzugsweise ist die Geschwindigkeit etwa 7000 m je Sekunde, was
ragt ein Teil des äußeren Rohres, z. B. etwa 5 cm, von der genauen Ladung abhängt. Demzufolge
über das Ende des inneren Rohres hinaus. Es kann braucht eine 1,5 m lange Zündschnur etwas weniger
als 0,25 Millisekunden, um die Detonation von einem
Ende zum anderen weiterzuleiten, während ein 33 m langer Abschnitt etwa 5,0 Millisekunden benötigt.
Die Verbindungsschnüre, welche eine Kernladung von etwa 1,06 g Sprengstoff je Meter Längenabschnitt
besitzen, haben eine so geringe Brisanz, daß die Detonation nicht quer zu den nahe benachbart liegenden
Strängen fortgepflanzt wird, auch wenn diese eingefaßt oder umhüllt sind; deshalb kann dieser lange
Abschnitt eng aufgespult werden, um die eriorderliehe
Länge für die gewünschte Verzögerung zu ergeben, und benötigt dennoch nur eine verhältnismäßig
kurze Gesamtlänge für die Vorrichtung. Da die Zündschnur selber einen verhältnismäßig kleinen
Durchmesser — maximal etwa 0,63 cm — besitzt, ist der benötigte Raum zur Aufbewahrung einer beachtlichen
Länge einer Zündschnur offensichtlich nicht sehr groß. Wenn ein Sprengstoff mit geringerer
Geschwindigkeit in dem Kern verwendet wird, so können kürzere Längenabschnitte verwendet werden,
und es kann eine losere Aufspulung erfolgen, wodurch größere Mengen Sprengstoff in dem Kern verwendet
werden können.
Der aufgespulte Teil der Zündschnur soll in den teleskopartigen Rohren einen genügenden Abstand
von dem Ende haben, welcher mit der zündenden Hauptladung verbunden wird, so daß kein Teil der
Wicklung durch Detonation der Ladung zerstört werden kann. Der gleiche Abstand reicht aus, um die
Zündung des Sprengstoffes in dem Kern durch die Stoßwelle der Hauptzündladung zu verhindern, insofern,
als die Geschwindigkeit der Detonation in dem nicht aufgespulten Bereich der Zündschnur, d. h. der
Bereich zwischen der Wicklung und der zündenden Hauptladung, mindestens gleich und meist größer als
die Geschwindigkeit der Stoßwelle von der Zündladung sein wird. Dadurch wird eine konstante Geschwindigkeit
des Verzögerungselementes innerhalb dessen gesamter Länge gewährleistet. Die Nähe der
Wicklung an der aufnehmenden Ladung hat keinen Einfluß, da die Wicklung vor Detonation der aufnehmenden
Ladung vollständig verbraucht wird und da die Zündschnur allein nicht genügend brisant ist,
um entweder die Zündladung oder die aufnehmende Ladung zu zünden.
Die abgekapselten Enden, welche einen Zündsprengstoff enthalten, gewährleisten sowohl die Zündung
der Verbindungszündschnur durch Detonation der Hauptzündladung in der entsprechenden Zeitfolge
wie auch die Zündung der Auslöseladung (oder Beiladung) nahe der aufnehmenden Ladung in der
Zeitfolge. Zusätzlich bewirken die Kappen eine Sicherung gegen Beschädigung der Zündschnurenden
und bilden einen wasserdichten Abschluß an den Enden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung enthält jede Kapsel 130 mg feinverteiltes PETN über einer gepreßten Grundladung aus
390 mg »cap-grade« PETN. Es kann jedoch jede Hülse, welche einen geeigneten Zündsprengstoff enthält,
verwendet werden.
Zur Gewährleistung der Zündung der aufnehmenden Ladung durch die mit der Kapsel versehene Verbindungszündschnur
kann eine Zündladung aus einem gepreßten, mit großer Geschwindigkeit detonierenden
Sprengstoff, beispielsweise eine Kugel aus gepreßtem, gewachstem RDX oder eine Scheibe
aus gepreßtem PETN oder eine allgemein für nitroglyzerinfreie Sprengstoffe verwendete Zündladung, an
dem abgekapselten Ende der Verbindungszündschnur nahe der aufnehmenden Ladung vorgesehen sein. Bei
der bevorzugten Ausführungsform ist in dem Stopfen oder Abschlußelement eine Vertiefung für die Zündladung
vorgesehen.
Die Enden der mit Kappen versehenen Verbindungszündschnur können mittels beliebiger geeigneter,
an sich bekannter Vorrichtungen nahe an der zündenden Hauptladung oder an einer Zündladung
gehalten werden. Die Verwendung von Stopfen mit einer Vertiefung für die Kapsel und für die Zündladung
ist praktisch und wirtschaftlich. Beispielsweise sind Steckstifte oder Metallklammern gut bekannt,
um elektrische Sprengkapseln nahe an einer Sprengladung zu befestigen. Die Stopfen können aus jedem
beliebigen Material mit geeigneter Festigkeit und Stärke, z. B. aus Holz, Metall oder Kunststoff, hergestellt
sein. Ein preßformbares Material, wie beispielsweise Kunststoff, ist vorzuziehen.
Die starre Verzögerungsvorrichtung und die Hauptsprengstoffladungen können durch jede beliebigen
bekannten Verbindungsanordnungen fest miteinander verbunden werden. Wenn ein nitroglyzerinfreier
Sprengstoff in einem Metallbehälter verwendet wird, so kann die feste teleskopartige Vorrichtung mit
einem Stopfen versehen sein, welcher vorzugsweise Gewindeenden besitzt, so daß er mit dem Gewindeteil
des abgepackten Sprengstoffes in Eingriff gebracht werden kann. Wenn der Stopfen an seinem
Ende kein Gewinde besitzt, so kann die teleskopartige Verzögerungsvorrichtung an den Enden mit
Gewinden aus Metall versehen sein.
Die starre teleskopartige Verzögerungsvorrichtung kann in vielen Längen, je nach dem gewünschten
Abstand zwischen den aufeinanderfolgenden Hauptladungen und der Anzahl der ineinander ruhenden
Rohre, bereits in der Fabrik hergestellt werden. Zur einfacheren Handhabung und Lagerung sind die Vorrichtungen
vorzugsweise in ihrer zusammengeschobenen Lage etwa 1,5 m lang. Für die meisten praktischen
Fälle wird eine Verzögerungserzeugende Einheit in der Verzögerungsvorrichtung verwendet,
welche eine Periode von etwa 1,2 Millisekunden ergibt. Für die Verzögerungsperiode von 1,2 Millisekunden
ist die Verbindungszündschnur, welche entweder PETN oder RDX enthält, etwa 8,4 m lang.
Bei einem Sprengstoff mit einer Detonationsgeschwindigkeit von etwa 3000 m/Sek. in einem Metallmantel
wird eine Länge von etwa 3 m benötigt.
Der Mindestabstand, welcher zwischen den Sprengstoffladungen gefordert wird, um eine folgemäßige
Verzögerungszündung auszubilden, hängt in erster Linie von der Empfindlichkeit der benutzten Ladungen
ab. Die Empfindlichkeit wird durch den Abstand bestimmt, innerhalb welchem der Detonationsreiz der
Anfangsladung die aufnehmende Ladung in einer Kopf-an-Kopf-Anordnung zündet. Bei dem abgepackten
nitroglyzerinfreien Sprengstoff wird die Detonation nicht über 30 cm weitergeleitet. Ein empfindlicherer
Sprengstoff, wie beispielsweise ein seismographischer Gelatinedynamit, wirkt über etwa 100 cm
fort. Demzufolge gewährleistet die Mindestlänge von 150 cm der Verzögerungsvorrichtung eine angemessene
Trennung der Ladungen.
Durch einfaches Auseinanderziehen des oder der inneren Rohre der Verzögerungsvorrichtung, welche
eine festgelegte Verzögerungsperiode besitzt, kann eine Vorrichtung zur Verbindung der Sprengstoffe
verwendet werden, welche einen beliebig weiten Abstand voneinander haben, welcher nur die maximale
Ausdehnungslänge der Vorrichtung selbst nicht überschreitet. Der aufgewickelte Teil der Verbindungszündschnur wickelt sich in dem Maße ab, wie die
Vorrichtung ausgezogen wird. Demzufolge ist die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Detonation der
Vorrichtung, nämlich die Äquivalentgeschwindigkeit, durch einfache Einstellung der Länge der Vorrichtung
einstellbar, welche eine passende Menge an Verbindungszündschnur besitzt. In den meisten Fällen
liegt die Äquivalentgeschwindigkeit bei seismischen Schürfungen oder Untersuchungen zwischen 1520
und 2440 m/Sek. Die Längeneinstellung auf dem Arbeitsfeld zur Erzielung der gewünschten Geschwindigkeit
kann dadurch erleichtert werden, daß das Innenrohr in Bruchteilen von Metern kalibriert ist.
Zur Erläuterung der Wirkung der Längeneinstellung bei der erfindungsgemäßen Verzögerungseinheit
wurde eine gemäß Fig. 2 ausgebildete Verzögerungseinheit hergestellt, deren inneres Rohr eine Länge
von 1,37 m hatte und dessen Außendurchmesser 5,4 cm betrug, während das Außenrohr 1,37 m lang
war und einen Innendurchmesser von etwas über 5.4 cm besaß. Die Länge der Vorrichtung betrug einschließlich
einer 5 cm langen Verlängerung der kurzen und am Ende des Innenrohres angebrachten
Hülse in vollständig geschlossener Stellung 1,5 m und in vollständig ausgezogener Stellung 2,7 m (wobei ein
sich überlappender Bereich von 10 cm Länge zwischen dem Innenrohr und dem Außenrohr verblieb).
Die Zündschnur hatte einen Kern aus 212 mg PETN je Meter Länge in einer Bleiumhüllung und
eine Detonationsgeschwindigkeit von 7000 m/Sek. Die Gesamtlänge der Zündschnur in den Rohren betrug
8,4 m, wobei der aufgespulte Bereich etwa 46 cm von dem zündenden Ende der Vorrichtung
begann. Der 8,4 m lange Abschnitt benötigte demzufolge 1,2 Millisekunden, damit sich die Detonation
von einem Ende zum anderen fortpflanzte. Jedes Ende der Zündschnur war mit einer Metallhülse verkapselt,
welche 520 mg PETN enthielt, während 975 mg RDX-Sprengladung in der Zündladungsvertiefung
des Stopfens angebracht waren, welche ein Außengewinde zeigte. Demzufolge hatte die geschlossene
Vorrichtung von 1,5 m Länge eine Äquivalentfortpflanzungsgeschwindigkeit von 1260 m/Sek.
Die Verzögerung bei Übertragung eines Dss^äätionsimpulses
über die Kapseln und die Zündladung ist insofern zu vernachlässigen, da sie nur in einigen
Mikrosekunden erfolgt.
Die folgende Tabelle gibt die Längen der Vorrichtung an, welche für die aufgeführten Äquivalentgeschwindigkeiten
notwendig sind:
Länge der Vorrichtung (m)
Äquivalentgeschwindigkeiten
(m/Sek.)
(m/Sek.)
1370 I 1520 I 1680 I 1830 I 1980 I 2130 I 2290
1,65 j 1,83
2,01
2,2
2,38
2,56
Die Hauptladungen und Verzögerungsvorrichtungen können in jeder beliebigen Reihenfolge verbunden
werden. Beispielsweise kann sich eine Hauptladung mit einer Verzögerungsvorrichtung abwechseln,
oder es können zwei oder mehrere Hauptladungen miteinander verbunden und dann mit einer
Verzögerungsvorrichtung verbunden werden, oder es können auch nach Wunsch zwei oder mehrere Verzögerungsvorrichtungen
zwischen den Ladungen miteinander verbunden werden, wenn es die gewünschten Geschwindigkeitseigenschaften erfordern.
Bei der praktischen Durchführung können die Äquivalentgeschwindigkeiten einer aus Hauptladungen
und Verzögerungsvorrichtungen bestehenden Säule derart berechnet werden, daß die Wirkung der
ίο Länge und Detonationsgeschwindigkeit der Hauptladungen
berücksichtigt wird, da diese Parameter in den meisten Fällen nicht vernachlässigt werden
können. Bei der Berechnung ist es bequem, die Hauptladungen als punktförmige Quellen anzusehen,
deren Lage den Mittelpunkten dieser Ladung entspricht. Unter dieser Annahme befinden sich die zu
dem erhaltenen Impuls beitragenden Anteile der entsprechenden Stellen der Ladungen in Phase, wenn
die Säule so ausgebildet ist, daß sie sich der seismischen Geschwindigkeit der die Ladung umgebenden
Formation anpaßt; diese experimentell gefundene Bedingung hat in den meisten Fällen die besten Ergebnisse
gezeigt. Eine weitere Vereinfachung wird ermöglicht, wenn alle Hauptladungen gleich sind, da
die Säule in diesem Falle als aus einer Anzahl von Abschnitten zusammengesetzt angesehen werden
kann, wobei jeder Abschnitt aus einer Hauptladung und einer Verzögerungseinheit nebst einer zusätzlichen
Bodenladung besteht. Demzufolge ist die Äquivalentgeschwindigkeit der Gesamtsäule gleich
der Äquivalentgeschwindigkeit der Abschnitte und hängt nicht von der Anzahl der verwendeten Abschnitte
ab. Bei der praktischen Durchführung wird eine Anzahl dieser Abschnitte miteinander verbunden,
bis die gewünschte Säulenlänge erreicht wird. Diese Länge kann ein Bruchteil, beispielsweise ein Viertel
oder eine Hälfte, der Wellenlänge sein, welche durch die vorherrschende Frequenz der gewünschten reflektierten
Energie und die Geschwindigkeit der Druckwellen in der das Bohrloch umgebenden Formation
bestimmt wird. Als Beispiel für die Berechnungsmethode wird angenommen, daß eine Säule hergestellt
werden soll, die sich einer seismischen Geschwindigkeit von 1830 m/Sek. anpaßt und deren
Länge etwa ein Viertel der Wellenlänge bei einer Reflexionsfrequenz von 45 Schwingungen je Sekunde
beträgt. Es wird weiter angenommen, daß HauptladungsgeWichte von 2,03 kg auf Grund der vorher
festgestellten Ladungsanforderung ausgewählt werden.
Bei einer 0,45-kg-Ladung eines abgepackten nitroglyzerinfreien Sprengstoffes von etwa 11,5 cm Länge
beträgt die Detonationszeit etwa 33 Mikrosekunden. Demzufolge beträgt für 2,03 kg dieses Sprengstoffes
die Gesamtlänge 58 cm und die Reaktionszeit etwa 165 Mikrosekunden. Die Verzögerungszeit
dieser beispielsmäßigen Verzögerungseinheit beträgt 1,2 Millisekunden, so daß die für einen Abschnitt
benötigte Verzögerungszeit 1,365 Millisekunden beträgt. Bei einer Äquivalentgeschwindigkeit von
1830 m/Sek. ist die benötigte Länge des Abschnittes demnach 2,5 m (was durch Multiplikation der Geschwindigkeit
mit der Gesamtreaktionszeit des Abschnittes bestimmt wird). Die erforderliche Länge
der Verzögerungseinheit beträgt 2,5 weniger 0,58 m (58 cm) oder 1,92 m. Da ein Viertel der Wellenlänge
10,2 m entspricht, kommen vier dieser miteinander verbundenen Abschnitte, welche insgesamt eine
Länge von 10 m ergeben, der gewünschten Länge am
109 739/145
nächsten. Eine weitere zusätzliche Ladung wird zur Vervollständigung der Säule zugefügt.
Bei einem weiteren Beispiel soll angenommen werden, daß man sich einer seismischen Geschwindigkeit
von 2440 m/Sek. an Stelle von 1830 m/Sek. anpassen will, während alle anderen Anforderungen
denen der vorherigen Beispiele gleichen. Eine gleiche Berechnung ergibt, daß die Verzögerungseinheit auf
2,75 m ausgezogen werden muß, um mit der gegebenen Geschwindigkeit übereinzustimmen. Die Gesamtlänge
jedes Abschnittes beträgt nun 2,75 zuzüglich 0,58 m oder etwa 3,33 m. In diesem Falle haben vier
dieser miteinander verbundenen Abschnitte eine Gesamtlänge von 13,3 m. Bei einer seismischen Geschwindigkeit
von 2440 m/Sek. beträgt ein Viertel der Wellenlänge 13,5 m. Somit ist ersichtlich, daß in beiden
Fällen die gleiche Anzahl von Verzögerungseinheiten benötigt wird, um eine Säulenlänge von
etwa einem Viertel der Wellenlänge zu ergeben. Bei Verzögerungsvorrichtungen, welche zur Einstellung
der Geschwindigkeit nicht ausgezogen werden können, ändert sich die Anzahl der zur Erzielung eines
gegebenen Wellenlängenbruchteiles benötigten Vorrichtungen mit der Geschwindigkeit der Formation,
an welche man sich anpassen will. Selbstverständlich kann man bei einer gegebenen bestimmten Verzögerungszeit
und einem bestimmten Sprengstoff eine Kurvenschar konstruieren, um die benötigte Länge
der teleskopartigen Verzögerungseinheit in Funktion zu der anzupassenden seismischen Geschwindigkeit
und der zu verwendenden Sprengstoffmenge zu setzen. Derartige Kurven sind äußerst gut in der Geländearbeit
bei der Lagerstättenforschung zu verwenden.
Claims (6)
1. Gestreckte Ladung, insbesondere für seismische Zwecke, welche aus durch Zündverzögerungselemente
mit 0,25 bis 5 Millisekunden Verzögerung verbundenen Teilladungen besteht, gemäß
Patentanmeldung P 23024 IVa/78 e, nach welchem die Teilladungen durch Abstandsverzögerungselemente
gehalten werden, welche aus mehreren die Zündverzögerungselemente umschließenden
Abstandshülsen bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsverzögerungselemente
aus mindestens zwei starren Hülsen (7,8) bestehen, von denen eine (7) mindestens teilweise
in der anderen (8) unter Bildung einer teleskopartigen Vorrichtung ruht, welche zum Anschluß
der Teilladungen (1, 2) an ihren Enden Verbindungsmittel (15, 15 a, 18, 19) besitzt, zwischen
welchen sich das Zündverzögerungselement (11, 12) befindet, dessen Länge mindestens der Länge
der gänzlich ausgezogenen teleskopartigen Vorrichtung entspricht, während das Abstandsverzögerungselement
so lang ist, daß mindestens bei vollständig ausgezogener Stellung keine sympathetische
Detonationsübertragung erfolgt.
2. Gestreckte Ladung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zündverzögerungselement aus einem Zündschnurabschnitt (11) mit
einem Kern von 0,021 bis 1,06 g/m, vorzugsweise 0,21 bis 1,06 g/m, hochbrisantem Sprengstoff besteht,
welcher von einem Metallmantel und einem äußeren Schutzmantel eingeschlossen und an
jedem Ende durch eine Zündladung enthaltende Metallhülse (12) verschlossen ist, wobei das zur
Zündung einer nachgeordneten Sprengstoffladung (2) bestimmte Ende an einer Zündladung (16)
aus hochbrisantem Sprengstoff anliegt.
3. Gestreckte Ladung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Zündschnur
(11) spulenförmig angeordnet ist.
4. Gestreckte Ladung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstandsverzögerungselement
zum Druckausgleich mindestens zwei Durchbohrungen (10) besitzt.
5. Gestreckte Ladung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstandsverzögerungselement
mindestens eine Durchbohrung (10) in der Nähe jedes Verbindungsmittels (15, 15 a)
besitzt.
6. Gestreckte Ladung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsverzögerungselemente
zu einer Länge ausgezogen sind, welche der gewünschten Äquivalentgeschwindigkeit
zwischen 1370 und 2290 Millisekunden entspricht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 109 739/145 11.61
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US745002A US2992611A (en) | 1958-06-27 | 1958-06-27 | Seismic prospecting device |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1117466B true DE1117466B (de) | 1961-11-16 |
Family
ID=24994811
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP23024A Pending DE1109579B (de) | 1958-06-27 | 1959-06-26 | Gestreckte Ladung, besonders fuer seismische Zwecke |
DEP24552A Pending DE1117466B (de) | 1958-06-27 | 1960-03-04 | Gestreckte Ladung, insbesondere fuer seismische Zwecke |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP23024A Pending DE1109579B (de) | 1958-06-27 | 1959-06-26 | Gestreckte Ladung, besonders fuer seismische Zwecke |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2992611A (de) |
DE (2) | DE1109579B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1157121B (de) * | 1962-05-09 | 1963-11-07 | F G Baucus K G | Vorrichtung zur automatischen Folgezuendung pyrotechnischer Rauch- oder Leuchtkoerper |
Families Citing this family (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3131633A (en) * | 1958-12-10 | 1964-05-05 | Pan American Petroleum Corp | Velocity-matching seismic charge unit |
US3207073A (en) * | 1962-12-21 | 1965-09-21 | Du Pont | Explosive cord and assembly |
US3112699A (en) * | 1961-04-14 | 1963-12-03 | Du Pont | Sonic pulse generator |
US3150590A (en) * | 1961-10-20 | 1964-09-29 | Pan American Petroleum Corp | Explosive charge unit |
US3289583A (en) * | 1965-04-21 | 1966-12-06 | Pan American Petroleum Corp | Explosive charge |
US4313380A (en) * | 1978-09-15 | 1982-02-02 | Standard Oil Company (Indiana) | Distributed charge for seismic prospecting |
US4223759A (en) * | 1978-11-27 | 1980-09-23 | Mapco, Inc. | Low energy source for seismic operation |
US4284006A (en) * | 1979-08-13 | 1981-08-18 | Davis Explosive Sources, Inc. | Linear explosive charge with constant detonation velocity and synchronous booster charges |
US4286520A (en) * | 1979-08-13 | 1981-09-01 | Davis Explosive Sources, Inc. | Linear explosive charge with constant detonation velocity and synchronous booster charges |
Family Cites Families (11)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA493862A (en) * | 1953-06-23 | B. Horn Gerald | Explosive | |
US701173A (en) * | 1901-06-04 | 1902-05-27 | James M Doyle | Safety device for blasting purposes. |
US2224565A (en) * | 1937-08-31 | 1940-12-10 | Hercules Powder Co Ltd | Casing for boreholes |
US2655993A (en) * | 1948-01-22 | 1953-10-20 | Thomas C Bannon | Control device for gun perforators |
DE845465C (de) * | 1950-01-05 | 1952-07-31 | Ernst Morhenn | Schiessverfahren, insbesondere fuer den Streckenvortrieb im Grubenbetrieb |
US2724452A (en) * | 1951-03-30 | 1955-11-22 | Exxon Research Engineering Co | Seismic prospecting |
GB748820A (en) * | 1953-04-15 | 1956-05-09 | Du Pont | Improvements in delay connectors for explosive charges |
US2808894A (en) * | 1953-04-27 | 1957-10-08 | Pan American Petroleum Corp | Seismic wave generation |
US2891475A (en) * | 1954-02-01 | 1959-06-23 | Ici Ltd | Fuse |
US2707439A (en) * | 1954-05-26 | 1955-05-03 | Canadian Ind 1954 Ltd | Short interval delay blasting device |
US2796834A (en) * | 1956-03-09 | 1957-06-25 | Canadian Ind | Short interval delay blasting device |
-
1958
- 1958-06-27 US US745002A patent/US2992611A/en not_active Expired - Lifetime
-
1959
- 1959-06-26 DE DEP23024A patent/DE1109579B/de active Pending
-
1960
- 1960-03-04 DE DEP24552A patent/DE1117466B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1157121B (de) * | 1962-05-09 | 1963-11-07 | F G Baucus K G | Vorrichtung zur automatischen Folgezuendung pyrotechnischer Rauch- oder Leuchtkoerper |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US2992611A (en) | 1961-07-18 |
DE1109579B (de) | 1961-06-22 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP1202879B1 (de) | Schnurgaserzeuger | |
DE2604435B2 (de) | Verfahren und System zum Zünden von Sprengladungen zeitlich nacheinander | |
DE2604506B2 (de) | Verfahren zur Zündverzögerung und Zündverzögerungselement für Sprengladungen | |
DE1117466B (de) | Gestreckte Ladung, insbesondere fuer seismische Zwecke | |
DE3932576A1 (de) | Gaserzeuger | |
DE2457622B2 (de) | Nichtelektrisch zuendbare sprengkapsel und sprengsystem unter verwendung der sprengkapsel sowie zuendverfahren | |
DE903320C (de) | Verzoegerungsvorrichtung fuer Sprengladungen | |
DE1109069B (de) | Zuendschnurverbinder | |
US2586541A (en) | Detonating assembly | |
DE1548450B2 (de) | Verfahren zur durchfuehrung seismographischer unterwasser untersuchungen | |
AT301419B (de) | Sprengschnur, insbesondere zum Schneiden von Felsen, zum geophysikalischen Aufschluß und zum Zünden von Minen | |
DE1773022B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur vermeidung des bei unterwasser explosionen und unterwasser druckimpulsen auftretenden blasenimpulsen | |
DE1916685C3 (de) | Sprengschnur | |
DE1194748B (de) | Zuendschnur, insbesondere zur Verwendung fuer das Verzoegerungsschiessen | |
DE1646340C3 (de) | ||
AT251462B (de) | Unpatronierte Sprengmasse und Einrichtung zur Auslösung der Detonation dieser Sprengmasse | |
AT208758B (de) | Zündschnur | |
DE1673917A1 (de) | Verfahren zum Verlegen von laenglichen Sprengkoerpern nacheinander zur Detonation bei seismographischer Meeresschuerfung | |
DE1673917C3 (de) | Sprengkörperanordnung zur seeseismischen Prospektion | |
DE2033623A1 (en) | Explosive cord - of small cross section | |
DE1646366A1 (de) | Sprengladungen fuer seismische Zwecke | |
DE812242C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Lochen von Tiefbohrverrohrungen, -waenden oder -auskleidungen | |
DE314681C (de) | ||
DE2012663C3 (de) | Verfahren zur seismographischen Schürfung mittels Sprengkörpern | |
DE3808109C2 (de) |