DE1109579B - Gestreckte Ladung, besonders fuer seismische Zwecke - Google Patents
Gestreckte Ladung, besonders fuer seismische ZweckeInfo
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- F42B3/00—Blasting cartridges, i.e. case and explosive
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- G01V1/08—Ignition devices involving time-delay devices
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine gestreckte Ladung, besonders für seismische Zwecke, bestehend
aus Teilladungen, die so in solchen Abständen voneinander angeordnet sind, daß eine sympathetische
Detonationsübertragung von einer Teilladung auf die andere nicht erfolgen kann, und die durch Zündverzögerungselemente
verbunden sind, die eine Verzögerung jeweils im Bereich von 0,25 bis 5 msec erzeugen.
In der USA.-Patentschrift 2 823 609 ist ein Verfahren zur seismischen Bodenuntersuchung beschrieben,
bei welchem eine Anzahl von Sprengstoffladungen in einem Bohrloch in Abständen angeordnet und in
zeitlichen Intervallen fortschreitend so gezündet werden, daß eine Gesamtgeschwindigkeit erhalten wird,
die geringer als die Detonationsgeschwindigkeit des Sprengstoffs ist. Zwischen den einzelnen Ladungen
sind Kurzzeit-Verzögerungsglieder angeordnet, damit die erforderlichen Intervalle erzielt werden. Die Kurzzeit-Verzögerungsglieder sind in Knallzündschnurabschnitte
eingesetzt. Die Sprengstoffladungen sind in Abständen angeordnet, die ausreichend sind, um eine
sympathetische Ausbreitung der Detonation zu verhindern, und durch die Knallzündschnurabschnitte
mit den eingesetzten Verzögerungsgliedern miteinander verbunden.
Die Erzielung der richtigen Abstände der Ladungen und der Verzögerungszündschnüre in einem
Bohrloch kann bei dieser bekannten Anordnung eine sehr schwierige und zeitraubende Aufgabe sein, wenn
die Ladungen nicht frei im Bohrloch aufgehängt werden können. Sehr häufig müssen die Ladungen durch
Schlamm, Quicksand, Kies oder ähnliche Stoffe nach unten geschoben werden, welche die richtige getrennte
Anordnung der Ladungen und der Zündschnüre nach den bekannten Verfahren praktisch unmöglich
machen.
Das Ziel der Erfindung liegt in der Beseitigung dieser Schwierigkeit.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Teilladungen im Abstand voneinander durch Abstandshülsen
gehalten sind, die so ausgeführt sind, daß sie unter Bildung einer gestreckten Ladung starr
mit Teilladungen verbunden werden können, daß der Durchmesser der Abstandshülsen im wesentlichen
gleich dem Durchmesser der Teilladungen ist, daß die Zündverzögerungselemente in die Abstandshülsen
eingeschlossen sind und daß jede Abstandshülse wenigstens zwei Perforationen, eine davon am oberen
Ende, aufweist.
Die Verzögerungseinrichtung kann der Beschreibung in der USA.-Patentschrift 2 823 609 entsprechen,
wonach zwei Abschnitte einer Knallzündschnur durch Gestreckte Ladung,
besonders für seismische Zwecke
besonders für seismische Zwecke
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. E.Prinz
und Dr. rer. nat. G. Hauser, Patentanwälte,
München-Pasing, Bodenseestr. 3 a
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 27. Juni 1958
V. St. v. Amerika vom 27. Juni 1958
Robert Waldo Felch, Wenonah, N.J. (V.St.A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Quetschverbindung in einem rohrförmigen Mantel befestigt sind, der in zentrischer Anordnung eine explosive
Zündladung, eine eingekapselte exothermische, nichtexplosive Mischung, ein leeres Bleirohr, einen
Luftspalt und eine eingeschlossene wärmeempfindliche Sprengstoffmischung enthalt. Diese ganze Anordnung
wird dann erfindungsgemäß in der Abstandshülse angeordnet. Es kann aber auch ein Abschnitt
einer Zündschnur mit einem Kern von 0,105 bis 1,05 g pro Meter eines hochbrisanten Sprengstoffs,
der in einem Metallmantel und einem äußeren Schutzmantel eingeschlossen ist, verwendet werden, wobei
jedes der Enden der Zündschnur durch eine Metailhülse
verschlossen ist, die eine Zündladung enthält; die Sprengstoffschnur wird auf eine Länge gewickelt
oder gefaltet, die ausreicht, um die gewünschte Verzögerungszeit, in welcher die Detonation von einem
Ende zum anderen Ende wandert, zu erzielen. Diese beträgt gewöhnlich 0,25 bis 5 msec. Diese Anordnung
wird dann in der Abstandshülse untergebracht. Vorzugsweise liegt das eine Ende (das »Ausgangsende«)
der Zündschnur an einer Zündladung aus einem hochbrisanten Sprengstoff an, die am einen Ende der
Abstandshülse angeordnet ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Darin zeigt
Fig. 1 die erfindungsgemäße Anordnung nach dem Einbringen in ein Bohrloch und
109 618/175
Fig. 2 einen Schnitt durch ein starres Verzögerungsglied, das zur Übertragung der Detonation von
einer Ladung zur nächsten dient.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt übliche seismographische Sprengstoffladungen 1, die beispielsweise aus einem
nitroglyzerinfreien Sprengstoff yl in einem Metallbehälter
bestehen, und ein starres Verzögerungsglied 2, welches die einzelnen Ladungen der Reihe
nach in den gewünschten Abständen verbindet und in Fig. 2 genauer dargestellt ist. Die Anordnung aus
den Ladungen 1 und den starren Verzögerungsgliedern 2 ist in ein Bohrloch 3 eingeschoben, und es
ist eine Zündeinrichtung 4 vorgesehen, beispielsweise eine elektrische Sprengkapsel, deren Drähte von der
Oberseite der Ladung 1 zu dem oberen Ende des Bohrlochs führen. Jede Ladung und jedes Verzögerungsglied
ist mit einem mit Innengewinde versehenen Ende B und mit einem mit Außengewinde versehenen
Ende 5' verbunden, wie bei dem Verzögerungselement von Fig. 2 zu erkennen ist. Mittels dieser
Gewinde können die einzelnen Glieder fest miteinander verbunden werden.
Das in Fig. 2 dargestellte Verzögerungsglied 2 besteht aus einem starren, rohrförmigen Körper 5 mit
wenigstens zwei Perforationen 6, von denen vorzugsweise jeweils eine in der Nähe eines Endes angebracht
ist. Im Inneren dieses Körpers ist ein Abschnitt einer energieschwachen Zündschnur? angeordnet, die eng
zusammengefaltet ist. Jedes Ende der Zündschnur 7 ist durch eine Metallhülse 8 verschlossen, die einen
Zündsprengstoff enthält. Die Hülsen 8 werden an den Enden der Zündschnur durch Quetschverbindungen 9
gehalten, und sie werden in geeigneter Weise, beispielsweise durch Metallklammern 10 und gegebenenfalls
durch ein erstarrendes Material am einen Ende an der Unterseite der zündenden Ladung und am anderen
Ende an einer Zündladung 11 aus einem gepreßten hochbrisanten Sprengstoff, z. B. RDX oder
PETN oder einer sonstigen Zündladung bekannter Art, für nitroglyzerinfreie Sprengstoffe festgehalten.
Der rohrförmige Körper, der ein wesentliches Merkmal der Erfindung darstellt, muß eine ausreichende
Starrheit haben, damit die Verzögerungsglieder und die Ladungen verhältnismäßig leicht in
ein Bohrloch eingebracht werden können, das mit Schlamm, Wasser oder einem anderen derartigen
Stoff gefüllt ist, der sonst die Anordnung der Ladungen in den richtigen Abständen behindern würde, und
er muß den Drücken und den Scheuerwirkungen der Verdämmungsmaterialien, z. B. Sand, widerstehen.
Der starre, rohrförmige Körper kann aus Papier, Metall, Glas, Kunststoff oder jedem anderen Material
hergestellt werden, das den zuvor genannten, häufig in Bohrlöchern vorgefundenen oder verwendeten
Stoffen Widerstand leisten kann. Außer der erforderlichen Festigkeit muß das rohrförmige Element wenigstens
zwei Perforationen auf verschiedenen Höhen aufweisen, damit die Gefahr einer Zerstörung infolge
ungleicher Innen- und Außendrücke verhindert wird, wenn z. B. Wasser in dem Bohrloch vorhanden ist,
und damit sich das rohrförmige Element mit Flüssigkeit füllen kann, so daß es in einem mit Wasser oder
Schlamm gefüllten Bohrloch untersinken kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung enthält die energieschwache Zündschnur einen
Kern aus einem hochbrisanten Sprengstoff, z. B. PETN oder RDX, einen inneren Metallmantel, beispielsweise
aus Blei, und einen äußeren Schutzmantel,
z. B. aus einem polymeren Kunststoff, wie Polyäthylen. Ein billiges Füllmaterial, z. B. Baumwolle.
Kunstseide, Glaswolle, imprägniertes Papier od. dgl., kann zwischen dem inneren Metallmantel und dem
äußeren Schutzmantel angebracht werden, damit der gewünschte Außendurchmesser der Zündschnur erzielt
wird. Der Sprengstoffkern der Zündschnur, die bei der erfindungsgemäßen Anordnung verwendet
wird, kann zwischen 0,021 und 0,42 g eines hochbrisanten Sprengstoffs pro Meter Länge enthalten,
doch liegt die bevorzugte Ladung bei etwa 0,21 bis 0,42 g/m.
Wie zuvor angedeutet wurde, eignen sich PETN oder RDX für den hochbrisanten Sprengstoffkern der
Zündschnur. Andere hochbrisante Sprengstoffe, z. B. Nitromanit, HMX, Bleiazid und Picrylsulfon können
ebenfalls verwendet werden. Für den Metallmantel des Kerns werden Blei oder eine Blei-Zinn-Legierung
bevorzugt, doch können auch andere streckbare Metalle und Legierungen verwendet werden. Für den
äußeren Schutzmantel können wasserdichte Stoffe, wie Gummi oder polymere Kunststoffe, verwendet
werden, doch ist auch die Verwendung eines gewachsten oder asphaltierten Gewebeüberzugs möglieh.
Gegebenenfalls können zusätzliche Umhüllungen, z. B. eine Drahtverstärkung zur Erhöhung der
Zugfestigkeit verwendet werden.
Die Detonationsgeschwindigkeit dieserZündschnur läßt sich genau bestimmen: Für PETN und RDX beträgt
die Geschwindigkeit etwa 7000 m/sec, je nach der genauen Ladung. Beispielsweise würde ein Abschnitt
dieser Zündschnur von 4,6 m Länge etwa eine Zeit von 0,25 m/sec zur Übertragung der Detonation
von einem Ende zum anderen erfordern, während bei einem Abschnitt von 32 m Länge etwa eine Zeit von
5,0 msec zur Ausbreitung der Detonation von einem Ende zum anderen erforderlich wäre. Die Zündschnur
mit einer Kernladung von 0,42 g des Sprengstoffs pro Meter Länge oder weniger hat eine so geringe
Brisanz, daß selbst unter Einschluß der Detonation nicht über nebeneinanderliegende Stränge
übertragen wird. Deshalb kann der gesamte Abschnitt so aufgewickelt oder gefaltet werden, daß die
gewünschte Länge für die erforderliche Verzögerung erhalten wird und sich dennoch eine verhältnismäßig
kurze Gesamtlänge der Anordnung ergibt. Da die Zündschnur selbst einen verhältnismäßig kleinen
Durchmesser hat, der gewöhnlich höchstens 0,63 cm beträgt, ist der zur Aufnahme einer beträchtlichen
Länge der Zündschnur erforderliche Raum offensichtlich nicht groß. Beispielsweise würde ein Zündschnurstück,
das auf 5 cm Durchmesser (axialer Abstand) aufgewickelt würde, etwa 12,7 cm Zündschnur
pro Zentimeter der Wicklung enthalten. Durch Verwendung einer Doppelwicklung, z. B. einer äußeren
Wicklung, die eine innere Wicklung umgibt, können etwa 45 cm Zündschnur pro Zentimeter Länge im
Inneren eines Rohres mit 5 cm Durchmesser aufgewickelt werden. Eine Verzögerungszeit von 5 m/sec,
die 33,5 m Zündschnur erfordert, würde daher weniger als 81 cm des Raumes in einem Rohr mit 5 cm
Durchmesser benötigen. Durch Erhöhung der Anzahl der koaxialen Wicklungen kann sogar noch mehr
Zündschnur in dem gleichen Raum untergebracht werden. Es wurden Zündschnüre mit Erfolg erprobt,
die so eng gewickelt waren, daß sie einen Durchmesser von nur 1,2 cm (axialer Abstand) besaßen. Im
wesentlichen die gleiche Ladung wie durch Auf-
wickeln der Zündschnur kann dadurch erhalten werden, daß die Zündschnur in der in Fig. 2 gezeigten
Weise gefaltet wird.
Unabhängig davon, ob die Zündschnur aufgewikkelt oder gefaltet ist, wird dieser Zündschnurabschnitt
im Inneren des rohrförmigen Elements in einem solchen Abstand von der zündenden Hauptladung angeordnet,
daß kein Teil der Wicklung oder des gefalteten Bündels durch die Detonation der Ladung zerstört
wird. Der gleiche Abstand reicht auch aus, um eine Zündung des Sprengstoffs in dem Kern durch
die von der zündenden Hauptladung kommenden Druckwelle zu verhindern. Insoweit die Geschwindigkeit
der Detonation in dem nicht aufgewickelten Abschnitt der Zündschnur, d. h. im Abschnitt zwischen
der Wicklung bzw. dem Paket und der zündenden Hauptladung, gleich der Geschwindigkeit der von der
zündenden Hauptladung kommenden Druckwelle oder größer als diese ist, wird eine konstante Geschwindigkeit
des Verzögerungselementes über seine gesamte Länge erzielt. Die Nähe der Wicklung bzw.
des Pakets zu der zu zündenden Ladung ist ohne Bedeutung, weil die Wicklung bzw. das Paket vor der
Detonation der zu zündenden Ladung vollständig verbraucht ist und weil die Zündschnur allein keine
ausreichende Brisanz besitzt, um entweder die Zündladung oder die zu zündende Hauptladung selbst zu
zünden.
Wenn eine Zündverzögerungsanordnung der in der USA.-Patentschrift 2 823 609 beschriebenen Art verwendet
wird, wird sie in ähnlicher Weise im Inneren des rohrförmigen Teils angeordnet, damit eine richtige
Arbeitsweise gewährleistet ist.
Die mit Kappen verschlossenen Enden, die einen Zündsprengstoff enthalten, gewährleisten sowohl die
Zündung der Zündschnur durch die Detonation der zu zündenden Hauptladung in der Folge der Anordnung
als auch die Zündung der Zündladung, welche an der zu zündenden Hauptladung in der Folge anliegt.
Ferner verhindern die Kappen eine Beschädigung der Enden der Zündschnur, und sie ergeben
einen wasserdichten Verschluß an den Enden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
enthält die Kappe 0,13 g eines feinverteilten PETN, oberhalb einer gepreßten Grundladung von
0,36 g eines Sprengkapsel-PETN. Es kann jedoch jede Hülse verwendet werden, die einen geeigneten
Zündsprengstoff enthält.
Die Zündladung, die die Zündung der zu zündenden Hauptladung mittels der mit der Kappe versehenen
Zündschnur gewährleisten soll, besteht aus einem gepreßten, hochbrisanten Sprengstoff, z. B. einer Tablette
aus einem gepreßten, gewachsten RDX oder einer Scheibe aus einem gepreßten PETN oder einer
Zündladung, wie sie gwöhnlich für einen nitroglyzerinfreien Sprengstoff verwendet wird. Sie wird zwischen
dem mit der Kappe versehenen Ende der Zündschnur und der zu zündenden Ladung in deren nächster
Nähe angebracht.
Die Enden der mit der Kappe versehenen Zündschnur werden auf irgendeine bekannte Weise in
nächster Nähe der zu zündenden Hauptladung bzw. der Zündladung gehalten. Metallklammern oder Zakken
sind beispielsweise bekannte Mittel, um eine elektrische Sprengkapsel an einer Sprengstoffladung zu
halten. Das starre Verzögerungsglied und die Hauptsprengstoffladungen können durch in der Technik bekannte
Verbindungseinrichtungen fest miteinander verbunden sein. Wenn beispielsweise ein nitroglycerinfreier
Sprengstoff in einem Metallbehälter verwendet wird, kann das starre Verzögerungsglied mit
Metallgewinden versehen sein, die in einen Gewindeabschnitt des Sprengstoffbehälters in der zuvor beschriebenen
Weise eingreifen. Es ist auch eine Verbindungseinrichtung brauchbar, wie sie bei Dynamitkopplern
gefunden wird, bei denen ein rohrförmiges Glied mit inneren Greifeinrichtungen, das eine Ladung
an jedem Ende aufnehmen kann, vorgesehen ist. Gemäß der bevorzugten Ausführungsform wird ein
nitroglycerinfreier Sprengstoff in einem mit Gewindeabschnitten versehenen Metallbehälter mit einem
Verzögerungsglied verbunden, das Metallgewinde an seinen Enden trägt.
Die sehr präzisen Verzögerungsglieder können in vielen Längen vorgefertigt werden, die von dem gewünschten
Abstand zwischen den aufeinanderfolgenden Hauptladungen abhängen. Der Abstand zwischen
den Sprengstoffladungen hängt in erster Linie von der Empfindlichkeit der verwendeten Ladungen ab,
d. h. praktisch von dem Abstand, über welchen ein von der zündenden Ladung kommender Detonationsimpuls die zu zündende Ladung zündet, wenn diese
Ende an Ende liegen. Die Möglichkeit, eine Detonation über eine Lücke hinweg auszubreiten, ist hauptsächlich
eine Funktion der Empfindlichkeit der zu zündenden Patrone für eine Zündung durch Detonationsbeeinflussung
oder das Auftreffen von Teilchen der zu zündenden Ladung. Für den zuvor erwähnten
eingeschlossenen nitroglycerinfreien Spengstoff wird eine Detonation über eine Entfernung von 30 cm nicht
mehr fortgepflanzt. Um jedoch die richtige Verzögerung zu erzielen, werden die Ladungen gewöhnlich in
Abständen von etwa 1,5 m angeordnet. Bei einem empfindlicheren Sprengstoff, z. B. einem seismographischen
Gelatinedynamit, wird eine Detonation über etwa 1 m fortgepflanzt. Daher muß in diesem Fall ein
größerer Abstand zwischen den Ladungen vorgesehen werden, damit die richtige Verzögerung gewährleistet
wird.
Die Folge der Hauptladungen und der Zündverzögerungsglieder kann in jeder beliebigen Reihenfolge
verbunden werden. Beispielsweise kann immer eine Hauptladung mit einem Verzögerungsglied abwechseln,
oder es können zwei oder mehr Hauptladungen miteinander und dann mit einer Zündverzögerungsanordnung verbunden werden, oder zur Erzielung
größerer Zeitintervalle können auch zwei oder noch mehr Verzögerungsglieder miteinander verbunden
werden.
Die Genauigkeit der mit der erfindungsgemäßen Anordnung erzielten sequentiellen Zündung ergibt
sich aus folgenden Beispielen:
„ . . , T
Eine Ladung von 0,45 kg einer sprengkapselempfindlichen Ammoniumnitratzusammensetzung und
eine Ladung von 0,45 kg einer sprengkapselempfindliehen Ammoniumnitratzusammensetzung, die beide
in Metallbehälter eingeschlossen waren, wurden in einem Abstand von 152 cm angeordnet und durch ein
dazwischen angeordnetes starres, rohrförmiges Verzögerungsglied verbunden. Das Verzögerungsglied
6g war in der folgenden Weise aufgebaut:
In einem länglichen rohrförmigen Körper aus Karton von 1,52 m Länge und einem Außendurchmesser
von 5,3 cm wurden 7,14 m einer Zündschnur ange-
ordnet, die so gefaltet war, daß sie in das rohrförmige
Element paßte und das gefaltete Paket in einem Abstand von etwa 45,7 cm von der zündenden Hauptladung
lag. Dies war ausreichend, um eine sympathetische Detonation durch die detonierende zündende
Ladung zu verhindern. (Der Abstand des gefalteten Abschnitts von der zu zündenden Hauptladung ist belanglos.)
Die Zündschnur enthielt 0,21 g pro Meter PETN in einem Bleirohr mit 0,101 cm Außendurchmesser,
das mit Polyäthylen überzogen war, so daß *° in Außendurchmesser von 0,622 cm erhalten wurde.
Die Enden der Zündschnur waren durch eine Kappe verschlossen, die aus einer Hülse mit 0,13 g eines
feinverteilten PETN oberhalb einer gepreßten Grundladung von 0,48 g eines Sprengkapsel-PETN bestand.
Eine Pille von 15 g eines gepreßten, gewachsten RDX wurde zwischen dem Ausgangsende der Zündschnur
und der zu zündenden Hauptladung in deren nächster Nähe angeordnet. Die gemessene Geschwindigkeit der
Zündschnur betrug 7 · 100 m/sec. Bei drei Versuchen betrugen die Intervalle zwischen den Detonationen
der zündenden und der gezündeten Ladung 1,003, 0,998 und 0,997 msec. Als zwei der zuvor beschriebenen
I-Millisekunden-Zündverzögerungsglieder in
Serie angeordnet wurden (ohne Hauptladung dazwisehen), betrug das Zeitintervall zwischen den Detonationen
der zündenden und der zu zündenden Ladung 1,993 msec.
30
Das Verfahren nach Beispiel I wurde wiederholt mit dem Unterschied, daß die Länge der Zündschnur
163 cm betrug. Bei fünf Versuchen betrugen die Intervalle zwischen den Detonationen der zündenden
bzw. der gezündeten Ladungen 0,249, 0,249, 0,251, 0.244 und 0,252 msec.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:
1. Gestreckte Ladung, besonders für seismische Zwecke, bestehend aus Teilladungen, die so in solchen Abständen voneinander angeordnet sind, daß eine sympathetische Detonationsübertragung von einer Teilladung auf die andere nicht erfolgen kann, und die durch Zündverzögerungselemente verbunden sind, die eine Verzögerung jeweils im Bereich von 0,25 bis 5 msec erzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilladungen im Abstand voneinander durch Abstandshülsen gehalten sind, die so ausgeführt sind, daß sie unter Bildung einer gestreckten Ladung starr mit den Teilladungen verbunden werden können, daß der Durchmesser der Abstandshülsen im wesentlichen gleich dem Durchmesser der Teilladungen ist, daß die Zündverzögerungselemente in die Abstandshülsen eingeschlossen sind und daß jede Abstandshülse wenigstens zwei Perforationen, eine davon am oberen Ende, aufweist. - 2. Gestreckte Ladung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zündverzögerungselement einen Zündschnurabschnitt mit einem Kern von 0,021 bis 0,42, vorzugsweise 0,21 bis 0,42 g pro Meter eines hochbrisanten Sprengstoffs enthält, der in einen Metallmantel und einen äußeren Schutzmantel eingeschlossen ist, und daß sie an jedem Ende durch eine Metallhülse verschlossen ist, die eine Zündladung enthält, wobei das zur Zündung einer nachgeordneten Sprengstoffladung bestimmte Ende an einer Zündladung aus einem hochbrisanten Sprengstoff anliegt.
- 3. Gestreckte Ladung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der größere Teil der Länge der Zündschnur schraubenförmig aufgewickelt oder zusammengefaltet ist.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 1 009 084, 845 465; USA.-Patentschrift Nr. 2 823 609.In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsche Patente Nr. 1 049 757, 1 051707.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 109 618/175 6.61
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