DE1773022B1 - Verfahren und vorrichtung zur vermeidung des bei unterwasser explosionen und unterwasser druckimpulsen auftretenden blasenimpulsen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur vermeidung des bei unterwasser explosionen und unterwasser druckimpulsen auftretenden blasenimpulsenInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermei- Wasser angeordnetes explosionsfähiges Gasgemisch,
dung von normalerweise der Erzeugung eines star- das die Schallquelle bildet, zur Explosion gebracht
ken Druckimpulses folgenden Blasenimpulsen, bei wird. Nach diesem bekannten Verfahren wird das
dem ein Energieimpuls in einer Flüssigkeit erzeugt Gasgemisch als langgestreckte Gassäule in einer Um-
und während der Ausdehnung der durch diesen Im- 5 hüllung unter einem von 90° verschiedenen Winkel
puls erzeugten Blase ein zusätzlicher Gasdruck in gegenüber der Horizontalen angeordnet und nach
diese Blase eingeführt wird, und eine Vorrichtung Verdrängen der Verbrennungsgase durch neues deto-
zur Durchführung dieses Verfahrens. nierbares Gasgemisch ersetzt. Zur Durchführung des
Die Erfindung dient insbesondere zur Verminde- Verfahrens nach der deutschen Auslegeschrift
rung oder Vermeidung von Blasen-, Sekundär- oder io 1208 086 wird eine Schallquelle mit einer eine fle-
Kavitationsimpulsen, die bei Unterwasser- oder xible Wand aufweisenden Kammer vorgeschlagen,
ähnlichen Explosionen oder anderen Druckimpulsen die langgestreckt ausgebildet ist und an ihren Enden
in unerwünschter Weise auftreten. Einlaß- bzw. Auslaßöffnungen besitzt. Nach dem
Bei seismographischen sowie anderen Unterwas- letztgenannten bekannten Verfahren kann der unserarbeiten
u.dgl., bei denen Explosionen oder an- 15 erwünschten Pulsation lediglich dadurch entgegendere
Druckimpulse durch Impulserzeuger beliebiger gewirkt werden, daß die erzeugten seismischen
Bauart ausgelöst werden und die Reflexionen dieser Druckwellen mittels einer langgestreckten Gassäule
Impulse an verschiedenen Oberflächenschichten auf- in einem flexiblen Schlauch erzeugt werden. Das Argezeichnet
werden, ist es zur Gewährleistung unver- beiten mit Punktladungen ist damit ausgeschlossen,
fälschter Meßdaten häufig erforderlich, die auf einen ao Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde,
Primärimpuls folgenden Blasen- oder Sekundär- die Nachteile älterer Vorschläge zu vermeiden und
impulse im Hinblick auf die Störwirkungen zu unter- ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Durchdrücken,
die von den wiederum beim Zusammenfal- führung des Verfahrens zu schaffen, mit dessen Hilfe
len der Blase selbst erzeugten Sekundär-Stoßwellen die unerwünschte Pulsation der Gasblase angeschal-
oder -impulsen ausgehen. 25 tet und der rasche Zusammenbruch der Blase verhin-
Zur Unterdrückung oder Abschwächung der stö- dert wird, ohne die Energie der gezündeten Impuls-
renden Blasen- und Sekundärimpulse ist vorgeschla- ladung zu dämpfen.
gen worden, die jeweiligen Druckimpulserzeuger in Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch geeiner
Flüssigkeits- oder Gastasche anzuordnen, um löst, daß dieser zusätzliche Gasdruck lokal und mit
den beim Zusammenfallen der Explosionsblase ent- 30 einer zur Erzeugung einer eigenen Stoßwelle nicht
stehenden Impuls zu dämpfen. Dem gleichen Zweck ausreichenden Geschwindigkeit zugeführt wird, wodient
auch ein bekannter Vorschlag, nach dem der bei die zugeführte Gasmenge jedoch ausreicht, um
Impulserzeuger in einem perforierten Behälter ange- , den Innendruck der Blase im wesentlichen zu dem
ordnet wird. Um die Oszillationsdauer der Explo- Zeitpunkt ihrer größten Ausdehnung auf einen Wert
sionsblase so kurz wie möglich zu halten, ist die Ver- 35 zu steigern, der im wesentlichen gleich dem hydrowendung
einer Kettenladung oder einer besonders statischen Druck außerhalb der Blase ist und den
geformten oberflächennahen Ladung vorgeschlagen kavitativen Zusammenfall der Blase verhindert, und
worden, die der Explosionsladung einen Abzugs- oder dadurch, daß die zusätzliche Zufuhr von Gasdruck
Ausbruchsweg zur Oberfläche des Wassers oder eines durch Verpuffung eines Stoffes mit steuerbarer Veranderen
flüssigen Mediums schafft. Zur Verkürzung 40 puffungsgeschwindigkeit im Inneren der Blase, jedoch
der Blasenoszillation sind auch blasenlöschende Viel- erst nach Beginn ihrer Bildung, in unmittelbarer
f achladungen bekanntgeworden, die zu einem raschen Nähe des Bereiches der Impulserzeugung erfolgt und
Zusammenbruch der Blase anstreben. sich zumindest etwa über ein Zehntel der Blasen-
Nach einem aus dem USA.-Patent 3 292140 be- periode erstreckt.
kannten Verfahren wird das Entstehen von Blasen- 45 Als Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
impulsen dadurch bekämpft, daß in die durch Explo- nach der Erfindung kann ein Behälter dienen, bei
sion der seismischen Sprengladung entstandene Blase dem in einem abgedichteten Endteil eine elektrisch
mit Hilfe einer Leitung zusätzliches Gas aus einer betätigbare Zündladung angeordnet ist und in dem
sich oberhalb der Wasseroberfläche befindenden ein als Explosivladung dienender hochexplosiver
Gasquelle eingeführt wird. Das bekannte Verfahren 50 Stoff sowie ein in einem zweiten Behälter angeordbenötigt
jedoch einen erheblichen Aufwand an tech- neter als Verpuffungsladung dienender langsam vernischen
Einrichtungen, wie Pumpen, Leitungen, Ven- puffender Stoff vorgesehen ist, wobei sich die Zündtilen
usw., und ist für Arbeiten in größeren Wasser- ladung in den zweiten Behälter hinein erstreckt und
tiefen wenig geeignet. die durch Zünden der Zündladung hervorgerufene Ein aus dem USA.-Patent 2 619 186 bekanntes 55 Explosion des hochexplosiven Stoffes den Haupt-Verfahren
sieht vor, eine Mehrzahl von Unterwasser- impuls liefert, während die Verpuffung des gleichladungen
zunächst derart zueinander anzuordnen, falls durch die Zündladung gezündeten verpuffenden
daß die bei gleichzeitiger Zündung sämtlicher Ladun- Stoffes die zusätzliche Zufuhr von Gasdruck in die
gen entstehenden Blasen miteinander kollidieren, um durch Explosion des hochexplosiven Stoffes entstansodann
alle Ladungen gleichzeitig zur Explosion zu 60 dene Blase während eines Zeitraums von zumindest
bringen. Mit diesem Vorschlag wird die rasche Zer- etwa einem Zehntel der Blasenperiode bewirkt
störung einer sonst oszillierenden Blase angestrebt, wird.
wohingegen es sich für viele Zwecke als vorteilhaft Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also
erwiesen hat, die Blase — allerdings weitgehend os- der dem Zusammenfallen der Blase entgegenwir-
zillationsfrei — am Leben zu halten. 65 kende zusätzliche Gasdruck im wesentlichen dadurch
Aus der deutschen Auslegeschrift 1208 086 ist ein in die Blase eingebracht, daß ein Stoff mit vorgeb-
Verfahren zum Erzeugen einer gerichteten Schall- barer Verpuffungsgeschwindigkeit im Inneren der
wellenfront bekanntgeworden, nach dem ein unter Blase gezündet wird, wobei sich die Verpuffung
3 4
oder die zusätzliche Zufuhr von Gasdruck zumindest digkeit, die zur Verbrennungsgeschwindigkeit der
über etwa ein Zehntel der Blasenperiode erstreckt. Ladung 6 in Beziehung steht und die nicht zur Er-
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen zeugung einer eigenen Stoßwelle (die eigene schad-
Verfahrens ist neben der einfachen Technik in der liehe Impulse erzeugen würde) ausreicht, jedoch in
wirksamen Verwendbarkeit auch in großen Wasser- 5 einer in Beziehung zum relativen Volumen der La-
tiefen zu sehen, wobei sich durch die Möglichkeit, dung 6 stehenden Höhe, um den Druck in der Blase
die Zünd- und die Verpuffungsladung in geeigneter im Zeitpunkt ihrer größten Ausdehnung auf einen
Weise aneinander anzupassen, ein breites Anwen- Wert zu steigern, der im wesentlichen gleich dem
dungsgebiet ergibt. hydrostatischen Druck außerhalb der Blase ist. Auf
Drei Ausführungsbeispiele der Vorrichtung zur 10 diese Weise wird die Blase ohne wesentliche Bildung
Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung von Sekundär-Druckimpulsen, wie bei///'in Fig. 2 B
sind zusammen mit das Verfahren erläuternden Dia- dargestellt, aufgelöst oder unterdrückt. Falls ergrammen
in der Zeichnung dargestellt und werden wünscht, könnte die Verbrennung der Ladung 6
im folgenden näher beschrieben. Es zeigt nach der Detonation des Explosivstoffs 4, statt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine bevorzugte 15 gleichzeitig mit dieser, ausgelöst werden, z.B. durch
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrich- eine spätere Zündung des im inneren Behälter 5 ge-
tung, legenen Teils.
Fig. 2A und 2B erläuternde Diagramme von Zum Beispiel wurde ein Zünder mit etwa 0,3 g
Wellenformen zur Klarstellung der erfindungsgemä- hochexplosivem Zündstoff (vom Typ PETN) mit Er-
ßen Verfahrensweise, in denen die Druckamplitude 20 folg verwendet, der sich, wie in F i g. 1 dargestellt,
als Ordinate und die Zeit als Abzisse aufgetragen in einem ein schnell explodierendes Treibpulver von
sind, der Art des rauchlosen Pistolenpulvers enthaltenden
Fig. 3 und 4 jeweils einen Längsschnitt durch äußeren, dünnwandigen Kunststoffbehälter 3 von
zwei weitere Ausführungsbeispiele der Vorrichtung etwa 25 mm Durchmesser und etwa 90 mm Länge
zur Durchführung des Verfahrens. 25 und einem inneren, im wesentlichen koaxial dazu anWenn,
wie in Fig. 2A dargestellt, eine Explosiv- geordneten Kunststoffrohr von etwa 16mm Durchladung
oder eine andere starke Impulsquelle einen messer und etwa 70 mm Länge befand, das eine lang-Unterwasser-
oder ähnlichen Impuls / erzeugt, so sam verbrennende Ladung aus pelletiertem Schwarzzeichnen
Überwachungs- oder Aufzeichnungsgeräte pulver enthielt, wobei das Gewicht der letztgenann-Reflexionen,
wie z. B. das Signal //, das beispiels- 30 ten Ladung etwa gleich dem Gewicht der erstgenannweise
von der Wasseroberfläche reflektiert wird, so- ten war und die Ladung eine Druckentwicklungsgewie
Störsignale auf, die durch den Blasenimpuls /// schwindigkeit von etwa 0,3 · 106 y/sec (etwa
und seine Oberfläche oder durch eine andere Re- 210 000 kg/cm2 · see) besaß. Bei diesen Versuchen
flexionIV verursacht werden. In dem in Fig. 2A wurde die größte Blasenausdehnung etwa 14m/sec
gezeigten Beispiel wurde der Impuls / in einer Was- 35 nach der Detonation erreicht, d. h. daß die gesamte
sertiefe von etwa 10,7 m mit etwa 14 g Explosiv- Blasenperiode etwa 28 m/sec betrug, wobei die Expulver
erzeugt. plosion 10,7 m unter der Wasseroberfläche ausge-
Wie sich gezeigt hat, werden durch die mit einer löst wurde. Selbstverständlich kann das Gerät für
Bauart gemäß Fig. 1 angewendete Technik die Wir- kommerzielle seismographische Untersuchungen
kung des Blasenimpulses///' (Fig. 2B) und sonstige 40 oder ähnliche Anwendungen in entsprechenden Di-
durch diesen verursachte störende oder verwirrende mensionen passend abgewandelt werden.
Reflexionen IV — vom praktischen Gesichtspunkt Abgesehen von den oben mitgeteilten empirischen
aus — wirksam beseitigt und sie werden mit Sicher- Ergebnissen wurde eine Näherungsbeziehung zur
heit um den Faktor 3 (10 db oder mehr) gegenüber vorherigen Berechnung der relativen Volumina oder
der Amplitude des Blasenimpulses/// in Fig. 2A 45 Gewichte der Ladungen gefunden, die folgende
vermindert. Form hat:
Gemäß der Ausführungsform nach F i g. 1 wird ψ€ F+ ocP
eine elektrisch zündbare Ladung 1 in einem abge- = .
dichteten Endteil 2 eines nicht dämpfend wirkenden, Ws KQ
aus dünnwandigem, nicht dynamisch belastbarem 50
Kunststoffrohr bestehenden Behälters 3 angebracht, Hierin sind Wc und Ws die Gewichte der impulsder
ein schnelles Treibmittel oder einen hochexplo- erzeugenden Ladung 4 bzw. der das Dämpfungsgas
siven Stoff 4 enthält, wobei die Ladung 1 sich auch erzeugenden Ladung 6; Fist eine empirisch bestimmte
in ein inneres, verschlossenes Kunststoffrohr 5 er- spezifische Energie der gaserzeugenden Ladung 6;
streckt, das eine langsam verbrennende Ladung 6 55 α ist das Gas- und Feststoffvolumen pro Gewichtsenthält.
Bei geeigneter Wahl von Art und Volumen einheit der Ladung 6; F0 ist der der Ausdehnung der
der Ladungen 4 und 6 bewirkt das Auslösen der Blase entgegenwirkende hydrostatische Druck; Q ist
Detonation bei 1, daß der schnelle Explosivstoff 4 die pro Gewichtseinheit der impulserzeugenden Laden
Haupt-Druckimpuls/ erzeugt, wobei die BiI- dung4 freigesetzte Energie und K ist der für die
dung der Blase um ihn herum im Wasser oder einem 60 Oszillation der Blase verfügbare Anteil dieser freianderen flüssigen Medium (im folgenden steht in die- gesetzten Energie. Wenn z. B. die Hauptladung 4 aus
sem Zusammenhang oft allgemein »unter der Was- TNT besteht und für die blasendämpfende Ladung 6
seroberfläche«) beginnt. Während der Blasenbildung rauchloses Pulver verwendet wird, dann erhält man
entwickelt die gleichzeitig gezündete langsame La- bei Wassertiefen von 914 m oder weniger für
dung 6 innerhalb der Blase einen Gasdruck zusatz- 65 Wc/Ws einen Wert von etwa der Größenordlich
zu dem, der durch den Explosivstoff 4, welcher nung 0,5.
den Impuls / gibt, erzeugt wird. Gemäß der Erfin- Ferner wurde festgestellt, daß bei gewissen Ar-
dung geschieht dies mit einer gesteuerten Geschwin- beiten der oben erwähnten Art das durch Abbrennen
der Ladung 6 erzeugte Dämpfungsgas vorzugsweise innerhalb eines Zeitintervalle von mindestens einem
Zehntel der Blasenperiode entwickelt werden sollte, so daß diese sekundäre zusätzliche oder druckinjizierende
Gasentwicklung bei Ladungsgewichten von 0,45 g (10-3 pound) und mehr ein mit Unterschallgeschwindigkeit
ablaufender Prozeß bleibt.
Während für viele Anwendungsfälle die Vorrichtung gemäß Fig. 1 vorgezogen wird, können die abgewandelten
Ausführungsformen gemäß den Fig. 3 und 4 verwendet werden, um zumindest einige deren
Vorteile zu erreichen. Bei dem Beispiel nach Fig. 3
wird die obengenannte, gesteuerte und zeitlich abgestimmte Erzeugung eines zusätzlichen Gasdruckes
während der Blasenbildung mittels eines an die Ladung angrenzenden flüssigen oder festen Mediums 10
mit kontrollierbarer Verdampfungsgeschwindigkeit, wie z. B. CCl3F (»Freon 11«) erreicht, das die von
der Detonation bei 1 ausgelöste Stoßwelle im wesentlichen ungedämpft (wegen des anfangs festen oder
flüssigen Zustande von 10) nach außen treten läßt, aber während des Wachsens der Blase von der Detonation
freigesetzte Wärme absorbiert und mit kontrollierter, von der Art und Menge des Mediums 10
abhängiger Geschwindigkeit verdampft, wodurch zusätzlich zu dem durch die eigentliche Detonation" erzeugten
Gas weiteres Gas in einem Maße freigesetzt wird, das ausreicht, um das Zusammenfallen der
Blase unter dem Druck des verdrängten Wassers zu verhindern. In erfolgreich durchgeführten Versuchen
erwies es sich als günstig, einen Polyäthylen-Behälter 3 von 16 mm Durchmesser und 76 mm Länge mit
schwarzer Wandung zu verwenden, um zu verhindern, daß der durch die Explosion eines Zünders 1
(Zünder Nr. 6) verursachte Wärmeimpuls zu schnell entweicht, d. h. bevor ein Wärmeaustausch stattgefunden
hat, der ausreicht, das im Behälter 10 enthaltene verdampfbare Freon-11-Medium zu erwärmen,
wobei in diesem Falle der Siedepunkt des Mediums 10 bei etwa 23,8° C liegt. Selbstverständlich
können auch andere ähnliche Medien 10 und wärmedämmende Einrichtungen verwendet werden, wenn
sie in der oben beschriebenen Weise eingesetzt werden.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 wird eine unter Druck stehende, ein in steuerbarer Weise kondensierbares
Gas enthaltende Patrone 3', die durch mechanische Mittel 15 mit dem Zünder 1 verbunden
ist, durch die Detonation zerstört, was wiederum die im wesentlichen ungedämpfte Ausbreitung der Stoßwelle
nach außen gestattet, bevor das in der Patrone 3' enthaltene, unter Druck stehende Gas freigesetzt
wird (im Gegensatz zu bekannten Systemen, bei denen von Beginn an gasförmige oder ähnliche
Dämpfungsmedien oder starre Behälter u. dgl. vorhanden waren), wobei diese Freisetzung von Gas
mit der erforderlichen gesteuerten Geschwindigkeit und Menge erfolgt, die durch Druck und Volumen
der Patrone 3' vorher festgelegt sind. Kohlendioxydpatronen
des üblicherweise zum Aufblasen von Schwimmwesten verwendeten Typs (Volumen etwa
10 cm3, Druck etwa 400 at) sind auf diese Weise mit Erfolg zur Unterdrückung des Blasenimpulses verwendet
worden. Während bei der Ausfuhrungsform gemäß Fig. 4 das unter Druck stehende Gas in unmittelbarer
Nähe des Impulserzeugers gespeichert ist, versteht es sich daß die Erfindung auch dann von
entschiedenem Nutzen ist, wenn das Gas an entfernter Stelle gespeichert, aber in einem Bereich in unmittelbarer
Nähe des Impulserzeugers in der Blase freigesetzt oder eingeleitet wird.
Claims (14)
1. Verfahren zur Vermeidung von normalerweise
der Erzeugung eines starken Druckimpulses folgenden Blasenimpulsen, bei dem ein Energieimpuls
in einer Flüssigkeit erzeugt und während der Ausdehnung der durch diesen Impuls erzeugten Blase ein zusätzlicher Gasdruck in diese Blase
eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dieser zusätzliche Gasdruck lokal und
mit einer zur Erzeugung einer eigenen Stoßwelle nicht ausreichenden Geschwindigkeit zugeführt
wird, wobei die zugeführte Gasmenge jedoch ausreicht, um den Innendruck der Blase im wesentlichen
zu dem Zeitpunkt ihrer größten Ausdehnung auf einen Wert zu steigern, der im wesentlichen
gleich dem hydrostatischen Druck außerhalb der Blase ist und den kavitativen Zusammenfall der Blase verhindert, und dadurch, daß die ^k.
zusätzliche Zufuhr von Gasdruck durch Verpuf- ^F"
fung eines Stoffes mit steuerbarer Verpuffungsgeschwindigkeit im Inneren der Blase, jedoch erst
nach Beginn ihrer Bildung, in unmittelbarer Nähe des Bereiches der Impulserzeugung erfolgt und
sich zumindest etwa über ein Zehntel der Blasenperiode erstreckt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Zufuhr von
Gasdruck durch das Zünden einer in unmittelbarer Nähe des Bereiches der Impulserzeugung
angeordneten Verpuffungsladung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Impulserzeugung durch die
Detonation einer impulserzeugenden Explosivladung in diesem Bereich erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Gewichte
W0 bzw. W's der impulserzeugenden Explosivladung
bzw. der Verpuffungsladung derart abgestimmt ist, daß es im wesentlichen der Beziehung ^^
WJW3 = F+ OcP0IKQ
genügt, in der F die spezifische Energie der Verpuffungsladung,
κ das Gas- und Feststoffvolumen pro Gewichtseinheit der Verpuffungsladung, P0
der der Expansion der Blase entgegenwirkende Druck, Q die pro Gewichtseinheit der impulserzeugenden
Ladung freigesetzte Energie und K der Anteil dieser freigesetzten, für die Oszillation
der Blase zur Verfugung stehenden Energie ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis in der Größenordnung von etwa 0,5 liegt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhrgeschwindigkeit
des zusätzlichen Gasdruckes derart gesteuert wird, daß sich die Zufuhr über einen Zeitabschnitt
der Blasenperiode erstreckt und daß die Zufuhrgeschwindigkeit unterhalb der Schallgeschwindigkeitliegt.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem abgedichteten Endteil (2) eines Behälters (3) eine elektrisch betätigbare
Zündladung (1) angeordnet ist, und daß in
dem Behälter ferner ein als Explosivladung dienender hochexplosiver Stoff (4) sowie ein in einem
zweiten Behälter (5) angeordneter als Verpuffungsladung dienender langsam verpuffender Stoff
(6) vorgesehen ist, wobei die Zündladung sich in den zweiten Behälter hinein erstreckt und die
durch Zünden der Ladung (1) hervorgerufene Explosion des Stoffes (4) den Hauptimpuls liefert,
während die Verpuffung des gleichfalls durch die Zündladung gezündeten Stoffes (6) die zusätzliche
Zufuhr von Gasdruck in die durch Explosion des Stoffes (4) entstandene Blase während
eines Zeitraums von zumindest etwa einem Zehntel der Blasenperiode bewirkt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Behälter für den Explosivstoff
(4) ein nichtdämpfender Behälter dient.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Explosivstoff rings um den
Verpuffungsstoff angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladungen (4) und (6)
gleichzeitig zündbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpuffungsladung nach
der Explosivladung zündbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpuffungsladung in
einem dünnwandigen, nichtdämpfenden Behälter (5) angeordnet ist, der im wesentlichen koaxial
innerhalb des Behälters (3) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß in unmittelbarer Nähe eines Zünders (1) ein Medium (10) mit steuerbarer Verdampfungsgeschwindigkeit angeordnet ist,
welches zur Zufuhr des Gasdruckes dient und im Wärmeaustausch mit der durch die Explosion
des Zünders erzeugten Energie steht, um den zusätzlichen Gasdruck durch seine eigene Verdampfung
zu erzeugen (F i g. 3).
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zurückhalten der durch
die Explosion des Zünders erzeugten Wärmeenergie ein Behälter (3) aus Kunststoff mit
schwarzer Wandun» dient.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 109 548/102
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