DE641660C - Verfahren zur Initiierung von in Bohrloechern oder sonstwie ausgelegten Sprengstoffladungen - Google Patents

Verfahren zur Initiierung von in Bohrloechern oder sonstwie ausgelegten Sprengstoffladungen

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DE641660C
DE641660C DEB170473D DEB0170473D DE641660C DE 641660 C DE641660 C DE 641660C DE B170473 D DEB170473 D DE B170473D DE B0170473 D DEB0170473 D DE B0170473D DE 641660 C DE641660 C DE 641660C
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Bickford & Co A G
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42DBLASTING
    • F42D1/00Blasting methods or apparatus, e.g. loading or tamping
    • F42D1/04Arrangements for ignition

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Geophysics And Detection Of Objects (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBENAM 9. FEBRUAR 1937
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 78 e GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Juli 1935 ab
Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Initiierung von Sprengstoffladungen, z. B. in Bohrlöchern u. dgl. Als Initialzündung wird häufig von durch, die gesamte Länge der Sprengladung geführten detonierenden Zündschnüren Gebrauch gemacht. Insbesondere haben sich als Initialzündung die sog. Fulminatzündschnüre, das sind detonierende Zündschnüre mit schwacher Knallquecksilberseele, bewährt, mit welchen die Detonation auf die Sprengkörper z. B. eines Bohrloches durch eine möglichst innige Berührung mit diesen Sprengkörpern übertragen wird, wobei die innige Berührung der Zündschnur mit den Sprengkörpern zumeist durch ein- oder mehrmaliges Umwickeln, und zwar gewöhnlich der obersten Sprengpatrone mit der Zündschnur, erreicht wird/
Eine solche Umwicklung kann somit auch als Zündschnurverstärker — gewissermaßen als Zündladung — angesehen werden.
Nun ist es eine in der Sprengstoffliteratur längst als feststehend erwähnte Tatsache, daß in einer in einem Bohrloch untergebrachten und zunächst der Bohrlochmündung und nur an dieser initiierten Sprengstoffsäule die Detonation nicht in gleicher Stärke bis zur Bohrlochsohle fortschreitet, sondern daß ihre Kraft allmählich abnimmt und, namentlich bei längeren Ladungen, oft schon vor Erreichung der Bohrlochsohle, wo'häufig gerade die größte Kraftentfaltung des Sprengstoffes notwendig ist, derart schwach wird, daß der der Bohrlochsohle zunächst liegende Teil der Ladung entweder überhaupt nicht detoniert (stehenbleibt) oder wirkungslos auskocht (Bohrlochpfeifen). Dies ist besonders der Fall bei schwerer detonierbaren sog. Sicherheitssprengstoffen und bei den vielfach angewendeten Sprengpatronen geringeren Durchmessers, der oft nur 23 mm beträgt.
Diesen Nachteil verhindert nur eine bis an oder in die Nähe der Bohrlochsohle reichende detonierende Zündschnur, die bekanntlich imstände ist, jede Patrone für sich zu initiieren, gegebenenfalls unter Verwendung der bereits erwähnten Zündschnurverstärker.
Es ist nun nicht erforderlich, daß jede einzelne Sprengpatrone einer Bohrlochladung für sich verstärkt initiiert wird, aber es muß dann, worauf die Erfindung beruht, eine Möglichkeit geschaffen werden, den. Verstärker an diejenige Stelle der Sprengstoffsäule zu bringen, an welcher eine Verstärkung erforderlich ist, so z. B. bei einem eingeschalteten Hohlraum, der ohne detonierende Zündschnur bzw. mitverwendeten Verstärker nicht zu überbrücken ist, insbesondere dann nicht, wenn der Hohlraum über eine gewisse Länge hinausgeht oder wenn schwerer detonierende Sprengstoffe verwendet werden. Die Erfindung besteht nun darin, daß auf der Zündschnur verschiebbar angeordnete Verstärker verwendet werden, wodurch die Möglichkeit geschaffen ist, den Verstärker immer
an diejenige Stelle der Sprengstoffsäule hinzubringen, an welcher ein Verstärker erforderlich ist. Gemäß der Erfindung wird daher der Verstärker, und zwar entweder mit Pg,-? trone oder ohne Patrone, auf der Zündschri|tjji aufgefädelt in das Bohrloch eingeführt,·;:.!^ daß er auch im Bohrloch verschoben werdifi; kann.
Als Verstärker kann eine als schraubenförmige Außen wicklung einer Sprengpatrone ausgebildete.Wicklung dienen, die auch über die Patrone aufgeschoben werden kann, wobei sich eine solche Wicklung von der eingangs erwähnten Umwicklung der Patrone dadurch unterscheidet, daß sie einen selbständigen Teil bildet, unter dessen Windungen die detonierende Zündschnur durchgeführt wird, wobei die notwendige innige Berührung zwischen der selbständigen Wicklung und der Zündschnur infolge der Plastizität der Sprengpatrone leicht gewährleistet werden kann. Eine solche Wicklung kann für sich aus einer detonierenden Zündschnur, z. B. Fulminatzündschnur, gewickelt sein, zweckmäßig aus einer handhabungssicheren Zündschnur.
Der Verstärker kann aber auch von einem mit Sprengstoff gefüllten und entsprechend geformten Behälter aus Pappe, Metall o. dgl. gebildet werden, wobei dieser Behälter auch mit der Sprengpatrone zu einer Einheit vereinigt werden kann, aber so, daß wenigstens der Verstärker auf der Initialzündschnur verschiebbar ist. Zweckmäßig besteht die Füllung des Behälters aus einem handhabungssicheren Sprengstoff. Wenn man nämlich als Verstärker die Sprengkapseln gebräuchlicher Art, d. h. solche mit Aufladung aus nicht handhabungssicheren sog. Initialsprengstoffen (Knallquecksilber, Bleiazid u. dgl.), verwenden würde, dann müßte das ganze System, dessen wesentlicher Bestandteil, nämlich die Fulminatzündschnur, selbst handhabungssicher ist, als nicht handhabungssicher bezeichnet werden, was wiederum die Sicherheit der Sprengbetriebe gefährden könnte.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Erfmdungsgegenstandes veranschaulicht.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Abb. 1 besteht der Verstärker 1 aus einer Außenwicklung der Sprengpatrone 2, die aus einer handhabungssicheren Zündschnur hergestellt ist, und zwar mit einer der erforderlichen Verstärkerwirkung jeweils entsprechenden Windungszahl. Die Initialzündschnur 3, wofür eine handhabungssichere detonierende Zündschnur verwendet wird, die durch das ganze Bohrloch — meist bis zur oder bis in die Nähe der Bohrlochsohle — geführt ist, ist zwischen dem Verstärker 1 und der Sprengstoffumhüllung 2 durchgezogen, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme einer sog. Durchziehnadel, wobei die erforderliche innige Berührung zwischen Zündschnur 3 ji%nd Verstärker 1 durch die plastischen Eigen-'■>ii$!iaften der Sprengpatrone leicht hergestellt ;I:f#e'rden kann.
Ii-^t An Stelle der Wicklung kann man als Verstarker, wie in Abb. 2 gezeigt ist, auch einen zweckmäßig mit einem handhabungssicheren Sprengstoff gefüllten Behälter 4 verwenden, der mit der Sprengpatrone 2 vereinigt, z. B. an die Stirnseite der Patrone verlegt werden kann, wobei gemäß der Erfindung die Einrichtung so getroffen ist, daß die Initialzündschnur 3 durch den Verstärker 4 durchgefädelt ist, so daß dieser allein oder zusammen mit einer Patrone im Bohrloch an der Zündschnur beliebig verschoben und dadurch an die gewünschte Stelle gebracht werden kann.
Selbstverständlich kann die Verschiebbarkeit des Verstärkers auch durch seitlich an ihm angebrachte Ösen, Röhrchen ο. dgl. an Stelle einer Längsbohrung oder auf andere Weise erreicht werden, wobei man z. B. den A'erstärker auch mit einem Stück einer eine öse bildenden detonierenden Zündschnur versehen kann.
In Abb. 3 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei welchem der von einem Metallbehälter gebildete Verstärker 4' in das Innere einer Sprengpatrone verlegt ist und bei dem die innige Verbindung mit der durchlaufenden detonierenden Zündschnur durch ein Zwischenglied, nämlich die ebenfalls aus detonierbarer Zündschnur gebildete Schlaufe 5, gesichert ist.

Claims (7)

  1. Patentansprüche:
  2. i. Verfahren zur Initiierung von in Bohrlöchern oder sonstwie ausgelegten Sprengstoffladungen mittels durch die gesamte Länge der Sprengladung geführten detonierenden Zündschnüren, dadurch gekennzeichnet, daß Zündschnurverstärker (Zündladungen) auf der Zündschnur unter Gewährleistung einer gegenseitigen innigen Berührung verschiebbar angeordnet werden und durch Verschiebung an jene Stelle des Sprengloches gebracht no werden können, an welcher eine verstärkte Wirkung der Zündschnur notwendig ist. • 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es unter Verwendung handhabungssicherer Zündschnüre und handhabungssicherer Verstärker ausgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärker mit oder ohne Patrone auf der Zündschnur aufgefädelt in das Bohrloch eingeführt wird,
  4. 4· Verstärker zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer schraubenförmigen Wicklung besteht, die in Gestalt einer zweckmäßig handhabungssicheren Zündschnur als Außenwicklung einer Sprengpatrone ausgebildet ist.
  5. 5. Verstärker für das Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer auf der Initialzündschnur verschiebbar angebrachten mit einem — zweckmäßig handhabungssicheren — Sprengstoff gefüllten Behälter besteht.
  6. 6. Verstärker für das Verfahren nach Anspruch ι bis 3, gekennzeichnet durch einen Behälter mit einer Längsbohrung, zweckmäßig einer von einem in die Kapsel eingesetzten und diese beiderseits durchbrechenden Röhrchen gebildeten Längsbohrung, durch welches die Zündschnur durchgeführt werden kann.
  7. 7. Verstärker für das Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Behälter mit einer aus einer Zündschnur bestehenden Schlaufe vereinigt ist, mit welcher die Verbindung mit der Initialzündschnur hergestellt wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DEB170473D 1935-07-20 1935-07-20 Verfahren zur Initiierung von in Bohrloechern oder sonstwie ausgelegten Sprengstoffladungen Expired DE641660C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3037453A (en) * 1959-07-13 1962-06-05 Intermountain Res And Engineer Booster
US3046888A (en) * 1958-06-16 1962-07-31 Consolidation Coal Co Explosive compositions containing ammonium nitrate
EP0873287A2 (de) * 1996-01-11 1998-10-28 The Ensign-Bickford Company Verfahren und vorrichtung zur übertragung von zündsignalen

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