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Vorrichtung zum Abtragen von Felsen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abtragen von Felsen und Erde od. dgl. durch
Sprengung, bei der einzelne Sprengkörper zu der gewünschten Sprengladung entlang einer gestreckten rohrförmigen Vorrichtung vorgesehen sind, die in ein in das abzusprengende Material vorbereitetes Bohr- loch eingeführt und dort gezündet wird.
Bekanntlich werden die für Sprengungen benötigten Sprengstoffe, beispielsweise Dynamit, gewöhn- lich in Papierzylindern mit Durchmessern zwischen 2, 5 - 5 cm und Längen bis 20 cm vertrieben. Derar- tige Verpackungen sind unter dem Namen"Stangen"bekannt. In Bergwerken oder bei andern Abtragungs- verfahren müssen die Stangen entsprechend den einzelnen Ausführungen in sachgemässe Bohrungen einge- führt werden, um eine kontrollierte Sprengwirkung zu erreichen.
Vielfach müssen bestimmte Abstände zwischen den einzelnen Stangen eingehalten werden. Dies er- fordert besondere, gewöhnlich aus Holz gefertigte Distanzhalter. Es ist auch bekannt, Sprengstoffe in
Papprohren zu vertreiben, in denen die Sprengstoffe entsprechend der herkömmlichen Abtragungsarbeiten passend eingelagert sind. Jedoch ist es oft erforderlich, von den Ausführungen vorfabrizierter Spreng- packungen abzuweichen. Ferner ist es bekannt, die Stangen an Holzstäben od. ähnl. in den jeweils ge- forderten Abständen voneinander zu befestigen. Diese letzte Möglichkeit wird jedoch mit einer erschwer- ten Handhabung der Sprengstoffe erkauft, die aus naheliegenden Gründen vermieden werden muss.
Durch die Erfindung wird eine Möglichkeit vorgeschlagen, bei der die einzelnen Sprengstoffstangen in einfacher Weise unmittelbar vorher zu einer beliebigen Ladung zusammengestellt werden können.
Ferner wird durch die Erfindung erreicht, dass eine leichte Zusammenstellung von Sprengstoffen in Bohrlöchern vorgenommen werden kann, wobei die Gefahr einer Fehlzündung weitgehend verringert ist.
Auch wird durch die Erfindung eine Anordnung geschaffen, bei der ein unerwünschter Feuchtigkeitseintritt in die Sprengladung vermieden wird.
Die Erfindung geht von einer Methode zur Abtragung von Felsen od. dgl. durch Sprengung aus, bei der ein Bohrloch in das abzutragende Material gebohrt und die Zusammenstellung vorteilhafterweise durch seitliches Einsetzen der einzelnen Sprengkörper zu der gewünschten Patrone entlang einer gestreckten stabförmigen Vorrichtung vorgenommen wird, die in das Bohrloch eingesteckt und dort gezündet wird. Die Erfindung besteht nun darin, dass die rohrförmige Vorrichtung aus dünnwandigem, elastischem und plastischem Material hergestellt ist.
Gemäss der Erfindung ist ferner eine Vorrichtung für Sprengarbeiten geschaffen, mittels derer die Sprengstoffstäbe in eine vorbereitete Sprengbohrung eingesteckt werden. Die Vorrichtung besteht aus dünnwandigem, plastischem Material, dessen Querschnitt die Form eines griechischen Buchstabens "Omega" hat, wobei der einen Umfangswinkel zwischen 200 - 3400 aufweisende Rohrteil in nach aussen gerichtete, als federnde Stützen dienende Flanschleisten übergeht, die sich beim Einführen der Vorrichtung in das Bohrloch gegen die Bohrlochwand anlegen.
In der Zeichnung, aus der weitere Merkmale der Erfindung hervorgehen, sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise dargestellt.
Fig. l zeigt einen abzusprengenden Felsen in Teilansicht mit einer zu diesem Zweck vorbereiteten, aus einzelnen Sprengstangen gebildeten Sprengladung in einer erfindungsgemässen Anordnung. Fig. 2 zeigt eine Ansicht ähnlich wie Fig. l mit einer unter andern Bedingungen vorgenommenen Sprengstangenanord-
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nung. Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung in Schrägansicht, die für
Sprengarbeiten, wie sie in den Fig. l und 2 dargestellt sind, zur Anwendung kommt. Fig. 4 ist der Quer- schnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 3. Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsge- mässen Vorrichtung. Fig. 6 zeigt die Vorrichtung nach Fig. 5 im Querschnitt. Fig. 7 entspricht der Fig. 6 und zeigt die Vorrichtung im Gebrauch.
Fig. 8 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform der Fig. 5, 6 und
7 im Querschnitte
In Fig. 1 ist mit A der abzusprengende Teil des im vertikalen Schnitt dargestellten Felsens bezeich- net. Hiebei wird bekanntlich eine Bohrung 10 vorgenommen, in der die Sprengladung zur Explosion ge- bracht wird. Entsprechend den vorherrschenden Bedingungen, z. B. der Gesteinshärte oder dem Vorliegen von Spalten od. dgl., muss die Sprengladung so zusammengestellt werden, dass mit kleinster Ladung eine optimale Sprengwirkung erreicht wird. Dabei muss die Zusammenstellung aber so erfolgen, dass auch alle
Sprengkörper gezündet werden In der Zusammenstellung nach Fig. 1 sind die einzelnen der Dynamit- stangen in einer Reihe hintereinander angeordnet. Wie mit 12 angedeutet, ist zwischen jedem Stangenpaar ein Abstand vorgesehen.
Dieser Abstand kann, um eine sichere Zündung der Gesamtladung herbei- zuführen, maximal ungefähr 12 cm betragen. Zur Zündung der in der untersten Dynamitstange angeordneten Sprengkapsel 14 sind elektrische Leitungsdrähte 13 vorgesehen. Auch diese Zusammenstellung ermöglicht, dass die Gesamtladung gezündet wird.
Bei der Fig. 2 wird ebenfalls davon ausgegangen, dass ein Felsteil A durch Sprengung abgetrennt werden soll. In bestimmten Fällen jedoch ist es unmöglich oder nicht empfehlenswert, mehr als zwei Dynamitstangen zu verwenden. Zumindest kann hiebei nur eine stark verringerte Gesamtladung eingesetzt werden. Dementsprechend werden eine Ladung 16 an dem einen und eine zweite Ladung 15 an dem andern Ort der Bohrung 10 angeordnet. Beide Ladungen werden durch elektrische Zündeinrichtungen 14, die über elektrische Leitungsdrähte 13 gezündet werden, zur Detonation gebracht. Die Ladungen 15 und 16 können jede aus einer Dynamitstange bestehen.
Jedem auf dem Gebiet der Sprengung tätigen Fachmann liegt es nahe, die Zusammenstellung der Ladung oder der Ladungen entsprechend dem gewünschten Sprengeffekt zu verändern. Jedoch ist die genaue Vorbereitung der Zusammenstellung zur Erzielung der günstigsten Sprengwirkung bei geringstem Sprengstoffeinsatz ohnehin schon schwierig. Jedoch ist es auch bei genauer Kenntnis der richtigen Zusammenstellung äusserst schwierig, die einzelnen Sprengstoffstangen unter Beobachtung einer vorsichtigen Behandlung genau und fachgerecht anzuordnen. Darüber hinaus muss dafür Sorge getragen werden, dass die Zündladung oder Kapsel zur Vermeidung einer Fehlzündung in einer sicheren Lage gehalten wird.
Bei der Zusammenstellung nach der Erfindung wird dies unter Verwendung einer vorfabrizierten Scheide erreicht, in der die Stangen fachgerecht in bestimmter Lage zueinander angeordnet werden. Die eine Ausführungsform der Scheide sei an Hand der Fig. 3 und 4 beschrieben.
Bei derAusführungsform nach den Fig. 3 und 4 besteht die Scheide 17 aus gepresstem plastischem Material und ist in der Hauptsache zu einem zylindrischen Rohr geformt, das der Länge nach aufgeschlitzt ist. An der einen Längskante weist das Rohr eine Flansche 18 auf, die nach aussen und zurückgebogen ist und hiedurch einen hakenartigen Teil bildet. An der andern Längskante ist ein ergänzender hakenförmiger Teil 19 vorgesehen. Unter dem hakenförmigen Teil 19 ist vorzugsweise eine Unterlage 20 vorgesehen.
Mit dieser Ausführungsform wird eine Einsteckmöglichkeit der zuerst erwähnten Flansche oder des hakenförmigen Teiles 18 in den durch die Unterlage 20 und den hakenförmigen Teil 19 gebildeten Zwischenraum ermöglicht, so dass die Teile 18 und 19 formschlüssig miteinander verbunden werden und hiedurch eine dieDynamitstangen aufnehmende rohrartige Scheide entsteht. Durch Abgleichung des Rohrdurchmessers mit dem gebräuchlichen Durchmesser der Dynamitstangen entsteht eine Scheide, in der die Stangen sicher in ihrer gewünschten Lage zusammen mit den elektrischen Leitungen, Brennzündern od. dgl. zum Zünden der Ladung gehalten werden. Wie aus Fig. 4 hervorgeht, wird durch die Unterlage 20 bewirkt, dass die Scheide eine im wesentlichen rohrförmige Gestalt erhält.
Gemäss den Fig. 5,6 und 7 hat die Scheide einen zylindrischen Hauptteil 21, dessen Längskanten in nach aussen weisende Flanschen 22 und 23 auslaufen, so dass auf diese Weise ein Querschnitt entsteht, der dem griechischen Buchstaben"Omega"entspricht. Wie aus Fig. 6 ersichtlich, nimmt der Teil 21 in der nicht aufgeweiteten, also in der Ausgangslage, keine genaue zylindrische Form an, sondern ist leicht oval ausgebildet. Wird der Teil 21 nach aussen gebogen, nähert er sich einer Form, wie sie durch die gestrichelte Linie 24 in Fig. 6 dargestellt ist. Dies tritt ein, wenn die Sprengstoffstange eingelegt wird. Vorzugsweise wird die aus den Teilen 21,22 und 23 bestehende Scheide aus einem preiswerten plastischen Material mit einer relativ hohen Federungseigenschaft, wie z. B.
Polyvinylchlorid od. dgl. hergestellt, so dass die Sprengstoffstangen sicher in ihrer Lage innerhalb des Teiles 21 gehalten werden. Es leuchtet
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ein, dass die Einbringung der Sprengstoffstangen in die Scheide in der gewünschten Lage äusserst einfach ist, und dass sie ausserdem sicher in ihrer Lage gehalten werden.
Wird eine Vorrichtung gemäss den Fig. 5 und 6 in ein Bohrloch eingeschoben, wirken die Flanschen 22 und 23 als Distanzhalter, die die Scheide und damit auch die Ladung im Bohrloch festhalten. Dies ist in der Fig. 7 dargestellt, aus der ersichtlich ist, dass die Flanschen 22 und 23 sich fest gegen die Wand 25 der
Bohrung anlegen. Im allgemeinen ist es nicht erforderlich, die verbleibende Öffnung 26 zwischen den
Flanschen 22 und 23 abzudecken. Jedoch kann diese Öffnung, wie in Fig. 8 dargestellt, durch eine Klemm- platte 27 mit hakenförmigen Teilen 28 und 29 an jeder Längskante abgeschlossen werden, wobei die Tei- le 28 und 29 in die entsprechendenFlanschen 22 und 23 eingreifen und auf di-je Weise die zylindrische
Form der Scheide vervollständigen, in der die Sprengstoffstangen enthalten sin.
Bei dieser Ausführungsform kann der Teil 21 der Scheide mit sich in radi & 'r Richtung erstreckenden
Kerben oder Auskehlungen 30 ausgerüstet sein, durch die eine vollkommene Fe' : rung in Umfangsrichtung bewirkt wird. Auf diese Weise wird die Anpresskraft des Teiles 21 zur Befestigung der Sprengstangen er- höht. Diese Ausftihrungsform ermöglicht bei Verwendung lediglich einer Scheidenabmessung die Aufnah- me von Sprengstoffstangen unterschiedlicher Abmessungen, eine Formgebung, die ebenso leicht auf die
Ausführungsformen nach den Fig. 3 und 4 übertragen werden kann.
Darüber hinaus können die elektrischen Zündkabel 31 in den kanalförmigen Zwischenraum, der durch die Kerben oder Einbuchtungen 30 gebildet wird, eingelegt werden, so dass die Kabel vor Zerstö- rung, die infolge einer Verklemmung durch die Sprengstoffstangen erfolgen kann, geschützt sind. Die
Kabel und die Sprengladung werden sodann in die Sprengbohrung eingeführt.
Durch die Erfindung wird in besonderer Weise ermöglicht, dass die Vorrichtung im vorbereiteten Zustand in die Sprengbohrung eingeführt werden kann, ohne dass die Zllndkabel sich lösen können, was im letzteren Falle eine Fehlzllndung zur Folge hätte, Bei abzusprengenden Felsen, die mit einer Erdschicht,
Geröll od. ähnl. bedeckt sind, ist es sehr schwierig, die Sprengstoffstangen fachgemäss einzuführen. Diese Schwierigkeit wird durch die Erfindung in einfacher Weise umgangen.
Die Vorrichtungen gemäss den Fig. 3, 4 und 8 können leicht in völlig geschlossene Vorrichtungen umgebaut werden, indem die Scheidenenden, und wenn erforderlich, die in Längsrichtung verlaufenden Verbindungen, abgedichtet werden. Auf diese Weise wird ein Flllssigkeitszutritt zu den Sprengstoffkörpern verhindert. Wenn auch das gebräuchliche Dynamit verhältnismässig unempfindlich gegen Flüssigkeit ist, neigen andere Explosionsstoffe in hohem Masse zu Fehlzündungen, wenn nur geringe Feuchtigkeit eingedrungen ist. Da gewöhnlich Wasser beim Bohren der Löcher in einen Felsen als Bohrflüssigkeit verwendet wird, ist der Gebrauch solcher wasserempfindlicher Explosivstoffe zum Sprengen von Felsen nicht möglich. Durch die vorliegende Erfindung können wegen der Verhinderung von Feuchtigkeitseintritt aber auch solche Stoffe verwendet werden.
Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, dass durch die erfindungsgemässe Vorrichtung eine einfache Lösung zur Zusammenstellung von Dynamitladungen od. dgl. in einem Bohrloch gegeben ist. Ausserdem ist die Scheide einfach und billig herzustellen. Durch geeignete Wahl des Scheidenmaterials kann dafür gesorgt werden, dass dieses nicht nach der Zündung unerwünschte Rückstände zurücklässt. Beim Abtragungsvorgang selbst ermöglicht die Vorrichtung nach der Erfindung eine schnelle und genaue Beschickung der Sprengbohrungen.
Selbstverständlich erschöpft sich die Erfindung nicht in den speziellen Ausführungsformen nach der Zeichnung. Änderungen und Abwandlungen sind im Bereich der durch die Ansprüche gekennzeichneten Erfindung möglich.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Abtragen von Felsen und Erde od. dgl. durch Sprengung, bei der einzelne Sprengkörper zu der gewünschten Sprengladung entlang einer gestreckten rohrförmigen Vorrichtung vorgesehen sind, die in ein in das abzusprengende Material vorbereitetes Bohrloch eingeführt und dort gezündet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die rohrförmige Vorrichtung aus dünnwandigem, elastischem und plastischem Material hergestellt ist.