DE1248526B - Sprengschnur - Google Patents
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Description
- Sprengschnur Sprengschnüre dienen bekanntlich zum übertragen von Detonationen auf weiter entfernte detonationsfähige Systeme und weisen in einer Umhüllung, dem sogenannten Einschluß, eine fortlaufende Sprengstoffseele zur Weiterleitung des Initialimpulses auf, wobei sich je nach Art des verwendeten Sprengstoffes und seiner Verdichtung eine entsprechende Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Initialimpulses ergibt. Für eine vorteilhafte Ausnutzung der Sprengstoffeigenschaften kommt dabei der Art und Ausbildung des Einschlusses ausschlaggebende Bedeutung zu. Wird nämlich - in dem Bestreben, mit einer möglichst geringen Sprengstoffmenge auszukommen - der für den jeweiligen Sprengstoff ohne Einschluß gegebene sogenannte kritische Durchmesser einer Sprengstoffsäule, bei welchem diese gerade noch durchdetoniert, unterschritten, so kann durch einen entsprechend starken Einschluß der Gefahr des Abreißens der Detonation wirksam begegnet werden. Wesentliche Schwierigkeiten bei der Wahl und Ausbildung eines geeigneten Einschlusses ergeben sich daraus, daß man praktisch für jeden Sprengstoff mit anderen Verhältnissen zu rechnen hat.
- Anfänglich wurde für Sprengschnüre als Sprengstoff Trinitrotoluol verwendet, wobei als Einschluß ein Bleirohr diente. Bei der Herstellum, wurde dabei so verfahren, daß das mit dem Sprengstoff gefüllte Bleirohr zunächst noch verhältnismäßig großen Durchmessers nacheinander durch eine Anzahl Ziehdüsen jeweils geringeren lichten Querschnittes gezogen wurde, bis schließlich bei entsprechender Längung der gewünschte kleine Durchmesser der Sprengschnur erzielt war. Bei der später vorgenommenen Verwendung von phlegmatisiertem Knallquecksilber als Sprengstoff und besonders nach Einführung des Pentaerythrittetranitrates war es möglich, den unwirtschaftlichen und mit verschiedenen wesentlichen Nachteilen, z. B. hohes Gewicht und zu leichtem Bruch führende Sprödigkeit bei tiefen Temperaturen, behafteten Metalleinschluß, der zudem auch nur eine diskontinuierliche Herstellung von Sprengschnüren begrenzter Länge zuließ, zu verlassen, indem man allgemein dazu überging, eine pulverförinige Sprengstoffseele mit Tertilfasern zu umspinnen. Hierbei wird so verfahren, daß der Sprengstoff aus einem Fülltrichter in ein an dessen unterem Ende fortlaufend schraubenförmig überlappt gewickeltes dünnes Band aus Papier, Kunststoff oder sonst geeignetem Material gegeben wird. Dieses sprengstoffgefüllte Band wird dann mit verschiedenen Lagen von aus Fasern gezwirnten Textilfäden schraubenförmig umwickelt oder umsponnen. Je nach Wunsch oder Erfordernis, insbesondere zum Schutz gegen Feuchtigkeit, kann dann die so erhaltene Sprengschnur noch mit einem überzug aus Lack, thermoplastischem Kunststoff od. dai. und zum Schutz gegen mechanische Beschädiguno, gegebenenfalls auch noch mit einer weitmaschigen Umspinnung aus Metalldrähten versehen ,werden.
- Es ist ferner bekannt, die Sprengstoffseele mit einem durch Asphaltimprägnierung wasserdichten Textilgewebe zu umhüllen, das seinerseits von einer Lage aus schraubenförmig gewundenen Bronzedrähten und zwei gegeneinander isolierten Kupferdrähten umgeben ist und abschließend eine Deckschicht aus gewachstem Kord vorzusehen, wobei durch eine Widerstandsmessung mittels der beiden Kupferdrähte eine Kontrolle hinsichtlich einer Unterbrechung der Sprengschnur möglich ist. Noch komplizierter ist der Aufbau nach einem anderen Vorschlag, demzufolge die Sprengstoffseele von sechs verschiedenen Lagen umgeben ist, nämlich, von innen nach außen aufeinanderfolgend, ein Textilgewebe, ein Asphaltüberzug, eine papierähnliche Schicht, einzelne Baumwollfasern, ein Drahtgeflecht und schließlich eine Baumwoll- oder Wachsumhüllung.
- In jüngster Zeit sind nun Sprengschnurtypen mit erheblich vermindertem Sprengstoffinhalt bekanntgeworden. Diese Verminderung der Sprengstoffmenge war dadurch möglich, daß man entweder zu dem alten Prinzip der Umhüllung des Sprengstoffes mit duktilem Metall zurückkehrte oder aber daß man den Sprengstoff mit einem kompakten Einschluß aus thennoplastischem Kunststoff umgab. Während in ersterem Fall wieder die breits erwähnten Nachteile in Kauf Genommen werden müssen, ergeben sich in letzterem Fall insbesondere erhebliche Gefahrenmomente bei der Sprengschnurfertigung, da hierbei der Sprengstoff unmittelbar hinter einer Ringdüse in den aus dieser kontinuierlich extrudierten noch heißen Kunststoffschlauch eingebracht wird.
- Es wurde nun gefunden, daß sich auch unter Beibehaltung des mit den vorstehend erwähnten Nachteilen nicht behafteten bewährten Prinzips des Einschlusses der Sprengstoffseele mittels einer nach dem Spinnverfahren gefertigten Umhüllung einwandfrei durchdetonierende Sprengschnüre mit reduziertem Sprengstoffinhalt, also beispielsweise mit einer Sprengstoffmenge von 7 g/m und weniger, erzielen lassen, wenn gemäß dem Vorschlag der Erfindung der Umhüllungsschlauch ausschließlich aus Fasern bzw. Drähten aus thennoplastischem Kunststoff, duk-Ülen Metallen und/oder Glas oder aus daraus gefertigten Fäden oder Bändern hergestellt wird. So konnte beispielsweise bei einer aus Metalldrähten oder aus Glasfaserfäden bzw. -bändern bestehenden Umhüllung die Sprengstoffmenge auf 0,8 g/m reduziert werden, ohne daß dadurch die Funktion der Sprengschnur in Frage gestellt wurde. Als geeignete Fülluna erwiesen sich dabei alle Primärsprengstoffe und Zündstoffe mit einer Reaktionszone von weniger als 0,5 mm, also beispielsweise Bleiazid, Diazodinitrophenol, Bleisalze der Nitrophenole, Bleitriäthanolaminperchlorat, ferner alle festen Salpetersäureester mit einer Detonationsempfindlichkeit, die gleich oder größer ist als diejenige des Nitropenta sowie Nitramine mit einer Detonationsempfindlichkeit, die gleich oder größer ist als diejenige des Hexogen. Weiter wurde gefunden, daß es sich für die sichere Funktion einer Sprengschnur, insbesondere einer solchen mit verminderter Sprengstoffmenge, vorteilhaft auswirkt, wenn gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung alle Sprengstoffteilchen eine solche Größe aufweisen, daß sie ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 100 p und mindestens die Hälfte davon auch noch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite vcn nur 50 it passieren. Da diese Maßnahme eine sichere Fortpflanzung der Detonation auch noch bei sehr geringen Sprengstoffseelendurchmessern gewährleistet, ist sie für die Herstellung von Sprengschnüren mit sehr Geringem Sprengstoffinhalt von beispielsweise 1 oder 2 g/m von besonderer Bedeutung, grundsätzlich läßt sie sich aber auch bei Sprengschnüren jedweder Art mit einem verhältnismäßig großen Sprengstoffinhalt von beispielsweise 7 g7m oder mehr mit Vorteil anwenden.
Claims (1)
- Patentanspruch: Sprengschnur, insbesondere energieschwache Zündschnur, bei der die Sprengstoffseele mit einem nach dem Spiniiverfahren gefertigten Schlauch ist, dadurch gekennzeichnet, daß der einzige Umhüllungsschlauch ausschließlich aus Fasern bzw. Drähten aus thermoplastischem Kunststoff, duktilen Metallen und/oder Glas oder aus daraus gefertigten Fäden oder Bändern hergestellt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 445 032, 2 380 312, 3 125 024, 3 155 038.
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