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Langlochstein aus gebranntem Ton Die Erfindung bezieht sich auf einen
Z-förmigen Lan.glochstein: aus gebranntem Ton, vorzugsweise aus Ziegelton, dessen
besondere Vorzüge neben der einfachen und! billigen Herstellung in der leichten
Handhabung des Steins beim Aufmauern und in der guten Wärmeisolierung eines daraus
hergestellten Mauerwerks liegen.
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Trotz der zahlreich entwickelten neueren Bauweisen und Verfahren mit
Bauelementen aus Bims-, Splitt- und Schlackenbeton oder aus Gips ist es eine immer
wieder bestätigte Tatsache, daß der gebrannte Ziegel hinsichtlich der Dauerhaftigkeit,
der Wärmeisolierung und ,der Trockenhaltung eines Bauwerks unübertroffen ist. Man
hat daher versucht, Ziegelsteine herzustellen, die gegenüber dem bekannten Normalziegel
mit den Abmessungen 25 X 1-2 X 6,5 cm den neueren Bauweisen, insbesondere den Schnellbauweisen,
mehr Rechnung tragen. So entstanden in dieser Richtung Hohlziegel und solche, die
nicht mehr die einfache Ouaderform aufweisen, sondern durch Vorsprünge und Ecken
ein Ineinandergreifen der einzelnen Steine im Mauerverband ergeben. Bekannt sind
die nach ihrer Form benannten Z- und S-förmigen Steine. Meist werden solche Z- bzw.
S-förmigen Ziegelsteine heute mit das Innere des Steinkörpers durchziehendenLochungenversehen,
einmal, um die Wärmeisolierung zu verbessern, und zum anderen, um eine Gewichtsverminderung
-der Steine zu erreichen, die bei der großformatigen Ausführung ohne diese Kanäle
in der Handhabung zu schwer würden.
Solche' Z= und S-förmigen Hohlblocksteine
haben aus Herstellungsgründen meist eine Hochlochung. Sie können aus einer Z- oder
S-förmigen Matrize der Strangpresse mit entsprechenden Stegen; für die Lochung ausgepreßt
und dann. glatt abgeschnitten werden. Der Nachteil der Hohlblocksteine mit Hochlochung
besteht aber darin, daß ..beim Aufmauern der Mörtel in die Löcher fällt und daß
sich keine einwandfreie Verbindung an den Lagerflächen zwischen den Steinen ergibt,
was aber für das Aufführen eines. einwandfreien Mauerwerks besonders wichtig ist.
Schwieriger gestaltet sich die Herstellung bei nicht glatt abgeschnittenen Langlochsteinen,
da hier die S- oder Z-Form nur mit Hilfe einer besonders gestalteten Abschnei.devorrichtung
erreicht werden kann. Die bekannten Langlochsteine sind aber nicht nur an ihren
Stoß-. flächen Z-förmig gestaltet, sondern sie bestehen aus zwei in waagerechter
und senkrechter Richtung gegeneinander versetzten Rechtkantteilen. Diese Form ist
mit einfach und sicher arbeitenden; Abschmeidevorrichtungen gar nicht mehr oder
nur sehr umständlich herzustellen, weshalb die einzelnen Teile solcher Steine z.
B. durch eine Zwischenschicht aus. dem gleichen Baustoff von der Stärke einer Mörtelfuge
miteinander verbunden sind. Damit werden aber diese Steine in der Herstellung sehr
teuer, und. ihre Verwendung ist trotz anderer Vorzüge unwirtschaftlich. .
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Der erfindungsgemäße Z-förmige Langlochstein aus gebranntem Ton, vorzugsweise
aus Ziegelion, vermeidet ,die genannten Nachteile und' vereinigt in sich eine ganze
Reihe von Vorzügen, die ihn zum geeigneten Bauelement für alle Bauten machen. Er
läßt sich einfach und ohne Nacharbeit auf der Strangpresse herstellen, und das.
Abschneiden in Z-Form bietet keine Schwierigkeiten. Der Stein läßt sich trotz seiner
großen Abmessungen rasch und leicht vermauern und besitzt alle Vorteile des aus
Ton gebrannten, seit Jahrhunderten bewährten Ziegelisteins. Schließlich hat er eine
ausgezeichnete Wärmeisolierung, und die damit aufgeführten Mauern. haben keine durchgehenden
Stoßfugen.
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Durch seine großen Abmessungen ist der neuartige Z-förmige Langlochstein
besonders für die heute dringend erforderlichen Schnellbauweisen geeignet. Überdies,
sind .die Abmessungen so gehalten, daß er den gültigen Baunormen entspricht. Für
eine Mauer von i m2 Fläche und einer Stärke von 25 cm sind von den erfindungsgemäßen,
Langlochsteinen nur etwa 25 Stück erforderlich gegenüber der vierfachen Anzahl von
den normalen Ziegelsteinen 25 X 12 X 6,5 cm. Die Gegenüberstellung der beiden Zahlen.
zeigt schon eindeutig die großen Vorteile, zu denen, wie schon erwähnt, die Vermeidung
der durchgehenden Stoßfugen kommt.
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Im einzelnen ist der Z-förmi,ge Langlochstein so ausgebildet, daß
der Steinkörper auf seiner ganzen Länge und Breite volle und ebene Lagerflächen
besitzt und in seiner Längsrichtung von Kanälen .durchzogen ist. Damit ergibt sich
beim Vermauern eine glatte Mörtelschicht an den Lagerflächen der Steine, während
die durch die Kanalquerschnitte unterbrochenen Stoßflächen für die Mörtelhaftung
nicht so wichtig sind, da ja die Stoßfugen nicht durch das Mauerwerk durchgehen,
sondern durch die Z-Form der Steine unterbrochen sind. Weiter ist die Breite der
an den. beiden, Stoßflächen vorstehenden Schenkel etwas geringer als die Hälfte
,der gesamten Steinbreite. Damit ist ein Aneinanderfügender Langlochsteine derart
möglich,. daß sich stets eine genau senkrechte Ebene des ganzen Mauerwerks ergibt,
denn die Zwischenstoßfuge zwischen zwei Steinen läßt etwas Spielraum zum Ins-Lot-Setzen
des Mauerwerks. Die Länge der an ,den beiden Stoßflächen. vorstehenden Schenkel
beträgt ,dagegen nur etwa ein Sechstel der gesamten. Steinlänge, was für die Ausbildung
der Abschneidevorrichtunä von besonderer Wichtigkeit ist.
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Um auf den Lager- und Ansichtsflächen des Steins einte gute Haftung
des Mörtels bzw. des Außen- und, Innenverputzes zu gewährleisten, sind diese Flächen
mit in Achsrichtung des Steins verlaufenrden Rillen versehen. Die den Stein der
Länge nach .durchziehenden Kanäle könnten erfindungsgemäß gleich oder verschieden
geformt und von verschiedener Größe sein, um ein Verziehen des Steinkörpers beim
Brennerv zu vermeiden. Um den geltenden Baunormen zu genügen, ist die Länge der
vorderen und hinteren Ansichtskante gleich- der Tiefe des ganzen Steins, wobei dessen
Gesamtabmessungen überdies noch so gehalten sind, ,daß sie denen von vier zusammengefügten
Normalziegeln (25 X 12 X 6,5 cm) entsprechen.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Langlochstein in perspektivischer Darstellung,
Abb. 2 die Vorderansicht eines Mauerwerks mit den erfindungsgemäßen Steinen, Abb.
3 eine Draufsicht auf zwei nebeneinandergefügte Langlochsteine.
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Der Langlochs.tein besteht aus dem Steinkörper a, der der Länge nach
von den Kanälen i, k durchzogen ist, die bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
verschieden, groß und von verschiedenem Querschnitt sind. Selbstverständlich können
diese Kanäle i, k auch gleich groß und@statt von eckigem `auch von rundem Querschnitt
sein. Die Lagerflächen des Steinkörpers, a sind mit Rillen f, die Ansichtsflächen
mit Rillen g versehen, die sich über die ganze Länge des Steins a in dessen. Achsrichtung
hinziehen.
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Beim Aufmauernder Langlochsteine ca wird auf der Lagerfläche der unteren-
Steinlage eine Mörtelschicht in aufgezogen, und es wird dann die nächste Steinlage
aufgesetzt, wobei die Stoßfugen mit einer Mörtelschicht L ausgefüllt werden. Diese
Stoßfugen sind, wie aus Ahb. 3 ersichtlich ist, nicht durchgehend, sondern um die,
Breite e treppenförmig versetzt. Dadurch ist auch bei nicht voll ausgefüllter Mörtelschicht
Z die Gewähr gegeben, daß kein unmittelbarer Luftdurchtritt durch das Mauerwerk
möglich ist. Durch die geringere Breite d der an den beiden Stoßflächen vorstehenden
Schenkel
gegenüber der Ausnehmung c entsteht beim Aneinanderfügen
der Steine a ein Hohlraum 1a, der ein Verschieben der Langlochsteine in die
gegenseitig richtige Lage zuläßt. Die Hauptabmessungen, des Hohlblocksteins-a sind
derart, daß die Kantenlänge b gleich der Gesamttiefe c plus d ist.
Dieses Kennzeichen ist aber nicht ausschlaggebend für das Wesen der Erfindung. Das.
Verhältnis von Kantenlänge b und Tiefe c plus d kann auch anders gewählt werden.