DE863445C - Verfahren zur Verhuetung des Auskeimens von Hackfruechten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Verhütung des Auskeimens von Hackfrüchten Es wurde gefunden, daß man das unerwünschte vorzeitige Auskeimen gelagerter Hackfrüchte, die als Lebensmittel, Futtermittel oder für technische Zwecke verwendet werden, wie z. B. von Kartoffeln, Rüben, Möhren, Sellerie usw., weitgehend unterbinden kann, wenn man das Lagergut mit Mitteln behandelt, die Ester substituierter Ph enoxyessigsäuren enthalten. D;erWirkungsgrad ist naturgemäß nicht in allen Fällen der gleiche, sondern weitgehend von der Art und der Anordnung der Substituenten, sowie von der Natur der alkoholischen Komponenten abhängig.
• Es ist bereits bekannt, daß substituierte Phenoxyessigsäuren, ihre Salze und ihre Ester pflanzenphysiologisch wirksame Verbindungen sind, die bei kleinen Aufwandmengen Formänderungen bzw. Neubildungen von Pflanzenorganen veranlassen, bei größeren Dosen aber zum Absterben der Pflanze führen. Im Hinblick darauf, daß die Empfindlichkeit der Gramineen eine wesentlich geringere ist als die von Dikotylen hat man derartige Substanzen unter Ausnutzung der letztgenannten Eigenschaften bereits mit Erfolg zur selektiven Unkrautbekämpfung in Getreide und Grünland angewandt, während man die Formbildungseigenschaften bei kleinsten Dosierungen für gartenbauliche Zwecke, z. B. für die Erzeugung samenloser Früchte, wie Tomaten, Eierfrucht usw.@ ausgenutzt hat. Es war daher überraschend und aus dem bisher Bekannten nicht zu folgern, daß die Ester substituierter Phenoxyessigsäuren'hervorragende Wirkstoffe darstellen, die das unerwünschte und wertmindernde Auskeimen gelaberier Hackfrüchte, insbesondere von Kartoffeln, zu verhindern in der Lage sind, ohne daß diese bzw. das betreffende Erntegut geschädigt werden.
• Substituierte Phenoxyessigsäure.ester, die erfindungsgemäß eingesetzt- werden können, sind beispi.elsweise: q-1Vlethylphenoxyessigsäureäthylester, 2-Methylphenoxyessigsäureisopropylester, 3, 5-D'imethylphenoxyessigsäurebutylester, 4-Clhlorphenoxyes-sigsäuremethylester, 4-Bromphenoxyessigsäureallylester, 4-Chlor--2--methylphenoxyessigsäuremethylester; 4-FluOr-2-methylpfhenoxyessigsäureäthylester, 2, 4-Dichlorphenoxyessigsäuremethylester, 4 - Chlor - 5 - methylp4enoxyessigsäurecyclohexylester, 2, 4 6 - Trichlorphenox@gssigsäüremethylester, 4-Chlor-3, 5-dimethylphenoxyessi.gsäurebeniyleste:r, n,-Butylp-hhenoxyes,sigsäureisopropyl!ester, 4-Cyclohexylphenoxyessigsäurebutylester, 4-Blenzyl-2-Chlorphenoxyessigsäuremethyl.es.ter, 2rPhenylphenoxyessigsäure - n - hexylester, 2 - Phenyl-4 - chlorphenoxyessigsäureamylester, 4 - Phenoxyphenoxyess,igsäuremethylester, eMethoxyphenoxyessigsäuredodecylester, ferner Produkte, die den Phenoxyessi.gsäurerest mehrfach im Molekül enthalten, wie z. B. Äthylenglykol-bis-4-chlor-2-.methylphenoxyessigsäureester Diäthylenglykolbis-4-chlorphenoxyessigsäureester, 1, 3 - F'ropylenglylzal-bia-2, 4-Dichlorphenoxyessigsäureester, Glycerin-tris-4,chlorphenoxyessigsäu.ree@ster u. ,a. m.
• Die Anwendung derartiger Wirkstoffe in der Praxis erfolgt in der Weise, daß man dieselben zweckmäßig mit der 5- bis zoofachen Menge einer inerten Trägersubstanz, wie z. B!. Taldrum, Gesteinsmehl, Kaolin od. ä. fein vermahlt und das zu .schützende Lagergut mit @derartigen Mischungen einstäubt, wobei die Aufwandmengen pro ioo kg Lagergut je nach den. Einlagertingsbedingungen innerhalb weiter Grenzen schwanken können.
• Beispiel i 2,5 t im Herbst eingekellerte Kartoffeln wurden mit 5 lag einer Mischung von 5 Gewichtsteilen 4-Chlor-2-methylphenoxyessigsäuremethylester und 95 Gewichtsteilen Talkum sorgfältig eingestäubt. Die Kartoffeln waren beim Auslagern im Frühjahr ohne Keime und in ihrer Beschaffenheit frischer als die stark gekeimten, unbehandelten Kartoffeln, die unter gleichen Bedingungen gelagert haben. Beispiel 2 io t Kartoffeln wurden beim Einmieten im Herbst mit 2@5 kg eines aus 7,5 Gewichtsteilen 4-Chlorphenoxyessigsäureäthylester und 92,5 Gewichtsteilen Talkum bestehenden Gemisches sorgfältig eingestäubt. Die Kartoffeln waren: beim Öffnen in der Miete frisch und praktisch ohne Keime.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verhütung des Auskeimens von Hackfrüchten, die als Lebensmittel, :Futtermittel oder für technische,Zwecke verwendet . werden, dadurch gekennzeichnet, daß Ester von durch Kohlenwasserstoffreste oder Äthergruppen substituierten Phenoxyessigsäuren zugesetzt werden:
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, die als Lebensmittel, für technische Zwecke verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, daß Ester substituierter Phenoxyessigsäuren, deren Estergruppen mindestens 3 Kohlenstoffatome enthalten, zugesetzt werden.