DE863248C - Verfahren zur Reinigung von Penicillin und seinen Salzen - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Penicillin und seinen Salzen

Info

Publication number
DE863248C
DE863248C DED628A DED0000628A DE863248C DE 863248 C DE863248 C DE 863248C DE D628 A DED628 A DE D628A DE D0000628 A DED0000628 A DE D0000628A DE 863248 C DE863248 C DE 863248C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
penicillin
procaine
water
salt
organic solvent
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED628A
Other languages
English (en)
Inventor
George Albert Glister
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Distillers Co Biochemicals Ltd
Original Assignee
Distillers Co Biochemicals Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Distillers Co Biochemicals Ltd filed Critical Distillers Co Biochemicals Ltd
Priority to DED628A priority Critical patent/DE863248C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE863248C publication Critical patent/DE863248C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D499/00Heterocyclic compounds containing 4-thia-1-azabicyclo [3.2.0] heptane ring systems, i.e. compounds containing a ring system of the formula:, e.g. penicillins, penems; Such ring systems being further condensed, e.g. 2,3-condensed with an oxygen-, nitrogen- or sulfur-containing hetero ring

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von Penicillin und seinen Salzen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Penicillin und seinen Salzen.
  • Es sind bereits Verfahren zur Herstellung von reinen Penicillinsalzen bekannt. Diese Verfahren umfassen beispielsweise die Behandlung von angesäuerten Kulturlösungen mit Kohle und/oder aufcinanderfolgend(e Extraktionen in organische Lösungsmittel und in Wasser, chromatographische Verfahren, die Herstellung von kristallisierbaren Penicillinverbindungen, wie die Alkali- oder Aminsalze des Penicillins, die Reinigung dieser Salze durch Kristallisation und, wenn nötig, die Überführung des so gereinigten :Materials in das für die therapeutische Artwendung gewünschte Salz.
  • Diese bisher angewendeten Verfahren haben jedoch den 'Nachteil, daß sie eine erhebliche Anzahl von Verfahrensstufen, gewöhnlich etwa zehn oder sogar noch mehr, umfassen und jede Stufe einen gewissen Verlust an Penicillin: mit sich bringt. Daher ist die Ausbeute an Penicillin oder dem gewünschten Verfahrenserzeugnis sehr niedrig, und sie beträgt gewöhnlich nur etwa 3o°/0.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Reinigung von Penicillin und seinen Salzen, das nur wenige N'erfahrensstufen umfaßt und hohe Ausbeuten an Penicillin liefert.
  • Der im folgenden ,gebrauchte Ausdruck Prokain wird der Kürze halber für das aus p-Aminobenizoyldiäthylaminoäthanol entstehende Präparat gesetzt.
  • Es ist bekannt daß Prokainpenicillin therapeutisch sehr wertvoll ist, da bei ihm nach der Einspritzung im Blutstrom lange Zeit ein. hoher Penicillinspiegel aufrechterhalten bleibt. Diese Eigenschaft hängt mit der geringen Löslichkeit des Prokainpenicillins in den Körperflüssigkeiten zusammen. Ein für die Herstellung des Prokainpenicillins geeignetes Verfahren besteht darin, daß man Prokain mit Penicillin in einem Lösungsmittel, in dem das Prokainpenicillin unlöslich ist, umsetzt und das ausgefällte Prokainpenicillin daraus isoliert.
  • Es wurde nun gefunden, daß man durch Verwendung von Prokainpenicillin als Zwischenverbindung bei der Herstellung von anderen Penicillinsalzen und .durch Ausnutzung seiner fast völligen Unlöslichkeit in den üblichen Lösungsmitteln die Reinigung des Penicillins und seiner Salze in einfacher Weise, in weniger Arbeitsstufen und mit höheren Ausbeuten als bisher durchführen kann.
  • Gemäß der Erfindung wird daher die Reinigung von Penicillin in der Weise durchgeführt, da.ß Penicillin oder ein Salz des Penicillins reit Prokain oder einem Prokainsalz in Lösung in einem Lösungsmittel, in dem Prokainpenicillin verhältnismäßig unlöslich, ist, umgesetzt wird, hierbei das Penicillin und das Prokain in solchen Ko-nzenitrationen angewendet werden, daß mehr Prokainpenicillin gebildet wird als sich in dem genannten Lösungsmittel löst, das Prokain in wenigstens äquimalekularer Menge benutzt, das gefällte Prokainpenicillin, abgetrennt, und in Wasser in Gegenwart eines mit Wasser praktisch nicht mischbarem organischem Lösungsmittel. suspendiert, das Prokainpenicillin unter sauren oder alkalischen Bedingungen zersetzt und das in Freiheit gesetzte Penicillin oder gebildete Penicillinsalz in, üblicher Weise gewonnen -wird.
  • Prokain ist p-Aminobenzoyl;diäthylaminoäthanolhydr.oehlorid der Formel: p-NH2 - C0,H4CO.O.CH.CH2 - N(C2Hs)L - HCl, das. auch unter dem Namen. Novokain, Äthokain, Kerokain, Synkain tind Neakain bekannt ist und als Lokalanästhetikum benutzt wird. Obwohl Prokain eigentlich das salzsaure Salz der Base p-Aminobenzoyldiäthylaminoäthano.l. bezeichnet, wird in vorliegender Beschreibung dieser, Name für die freie Base benutzt, und unter der Bezeichnung Prokainsalze ;sind die Salze dieser freien Base zu verstehen, wie das saleesaure Salz., die durch Anlagerung einer Säure an das, tertiäre Stickstoffatom, das dadurch fünfwertig wird gebildet werden. Prokainpenicillin ist ein derartiges Salz, bei dem r Molekül Penicillin an dieses Stickstoffatom gebunden ist. Die in der Beschreibung und den, Patentansprüchen verwendete Bezeichnung schließt jedoch Prokainpenicillin aus. Obgleich für die Herstellung von Prokainp,enicillin .als P,rokainsalz ;gewöhnlich Prokainhydrochlorid benutzt wird, so können, doch auch andere Saleze, wie das Prokainphosphat, das Sulfat oder .das ask orbinsaur:e. Salz u. dgl. verwendet werden.
  • Das Prokainpenicillin kann .durch einfachen Zusatz der sauren Form des Penicillins zu der freien . Prokainbase oder durch. doppelte Umsetzung eines Prokain Salzes mit einem Penicillinsalz hergestellt werden. Beispielsweise kann salzsaures Prokain mit Natriumpenicillin unter Bildung von Prokainpenicillin und Natriumchlorid umgesetzt werden.
  • Obwohl Prokainpenicillin durch den Umsatz eines Prokainsalzes mit der sauren Form des Penicillins oder von Prokain mit einem Penicillinsalz hergestellt werden; kann, so verläuft diese Umsetzung unter diesen Umständen. doch nicht befriedigend oder nicht vollständig. Es fällt jedoch in den. Rahmen der Erfindung, die freie Prokainbase oder gegebenenfalls die saure Form des Penicillins in der Reaktionsmischung durch den Zusatz einer Base bzw. einer Säure zu bilden.
  • Man kann das Prokain und Penicillin in äquimolekularen Mengen aufeinander zur Einwirkung bringen. Es wird jedoch vorgezogen, das Prokain im Überschuß anzuwenden., um Verluste an Penicillin, zu vermeiden.
  • Das Penicillin kann: entweder in seiner sauren Form oder als Salz, und zwar in Wasser oder in einem organischen Lösungsmittel gelöst zur Anwendung gelangen.
  • Das Prakainpenicillin kann auch aus einem Penicillin hergestellt -,verden; das zuvor schon eine gewisse Reinigung erfahren hat, oder aus einem gereinigten Penicillin, wenn auf die genannte Weise gereinigte Penicillinsalze hergestellt werden sollen. Es ist nicht ratsam, für die Herstellung des Prokainpenicillins penicillinhaltige rohe Kulturlösungen zu verwenden, da diese zu viele Verunreinigungen enthalten, welche eine gute Fällung des Prokainpenicillins verhindern und außerdem an Penicillin zu verdünnt sind, um die Ausfällung zu ermöglichen.
  • Es ist zweCkm.äßig, die Lösung des Penicillins oder seiner Salze, ehe sie mit Prokain umgesetzt wird, mit einer kleinen Menge Aktivkohle, z. B. z bis 5%, zu behandeln, indem sie mit der Kohle verrührt und diese dann abfiltriert wird. Wenn auch durch diese Behandlung die Reinheit des Penicillins nicht wesentlich verbessert wird, so wird durch sie doch die Farbe des schließlich erhaltener Penicillins sehr verbessert.
  • Lösungsmittel, in denen Prokainpenicillin praktisch unlöslich ist und die für das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung benutzt wenden können, sind beispielsweise Wasser, Ester von niederen aliphatischen Carbonsäuren, wie Amylacetat und Butylacetat; aliphatische Alkohole, wie Äthanol, Propanol, Butanol und` Amylalkohol; chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform; Äther, wie Äthyläther, Methyläthyläther und Isopropyläthyläther; niedere aliphatische Ketone, wie Methylisobutylketon und Methyläthylketon; ferner-Mischungen von organischen Lösungsmitteln, wie Acetonbutylacetat, Butanalbutyl,acetat und andere Gemische, und auch Mischungen von Wasser und organischen Lösungsmitteln, wie wäßriges Aceton, wäßriges Methyläthylketon, wäßriger Butylalkohol u. dgl.
  • Damit eine befriedigende Fällung des Prokainpenicillins erhalten wird, muß die Konzentration des Penicillins in .dem Lösungsmittel größer sein, als sie. der Löslichkeit des Prokainpenicillins im Lösungsmittel entspricht. So beträgt z. B. die Löslichkeit des Prokainpenicillins in Wasser etwa o,5 Gewichtsprozent, was einer wäßrigen Lösung entspricht, die etwa 50oo Einheiten Penicillin im Kubikzentimeter enthält. Daher muß, wenn Wasser als Lösungsmittel verwendet wird, die Lösung das Penicillin in einer Konzentration von -wenigstens 5000 Einheiten und vorzugsweise über 25 ooo Einheiten im Kubikzentimeter enthalten. In ähnlicher Weise hängt bei anderen geeigneten Lösungsmitteln die zulässige Mindestkonzentration des Penicillins in dem Reaktionsgemisch von der Löslichkeit des Prokainpendcillins in jenem Lösungsmittel ab. Zweckmäßig soll die Löslichkeit des Prokainpenicillins in dem Lösungsmittel nicht über 5 % und vorzugsweise unter 2% betragen.
  • Das ausgefällte Prokainpenicillin wird zweckmäßig durch Filtrieren, Zentrifugieren od. dgl. vom Reaktionsgemisch abgetrennt, ehe es in das gewünschte reine Penicillin oder Penicillinsalz übergeführt wird. Das .abgetrennte Prokain.pe.nicilllin wird dann in Wasser in Gegenwart eines mit Wasser praktisch nicht miscll:baren organischen Lösungsmittels aufgeschwemmt und unter sauren oder alkalischen Bedingungen zersetzt. Unter sauren Bedingungen wird das Prokainpenicillin in freies Penicillin., das von dem organischen Lösungsmittel aufgenommen wird, und in ein Prokainsalz, das in der wäßrigen Phase gelöst bleibt, zersetzt. Die beiden Phasen werden dann voneinander getrennt und das Penicillin aus der Phase des organischen Lösungsmittels und das Prokainsalz aus der wäßrigen Phase gewonnen. Unter alkalischen Bedingungen werden ein Penicillinsalz und die freie Prokainbase gebildet, wobei das Pen.icillinsalz in der wäßrigen Phase gelöst bleibt, während die Prokainbase von dem organischen Lösungsmittel aufgenommen wird.
  • Als organische Lösungsmittel, die mit Wasser praktisch nicht mischbar sind, können beispielsweise Alkohole, wie Butanol und Amylalkohol, Ester, wie Butylacetat und Amylacetat, Ketone, wie Methylisobutylketon, chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform, und Äther, wie Diäthyläther und die Isopropyläther, genannt werden.
  • Vorzugsweise wird die Zersetzung des Prokainpenicillins unter sauren Bedingungen durchgeführt. Zu diesem Zweck wird das Prokainpenicillin in Wasser in: Anwesenheit eines mit Wasser praktisch nicht mischbaren organischen Lösungsmittels für Penicillin aufgeschwemmt und die Suspension, z. B. durch Zusatzeiner Mineral- oder organischen Säure, angesäuert; das in Freiheit gesetzte Penicillin wird dann von, dem organischen Lösungsmittel. aufgenommen, während das gebildete Prokainsalz in der wäßrigen Phase verbleibt. Säuren:, wie Salpetersäure, die das Penicillin zersetzen, müssen hierbei vermieden werden.
  • Die erhaltene Lösung des Penicillins in dem organischen Lösungsmittel kann nach irgendeinem der in der Technik bekannten Verfahren weiterverarbeitet werden, um das gewünschte Penicillinsalz daraus zu gewinnen. Beispielsweise kann, das Penicillin mit einer wäßrigen Lösung einer alkalischen Verbindung ausgeschüttelt und das erhaltene Penicillinsalz sodann in. üblicher Weise isoliert werden, z.. B. durch trockenes Ausfrieren oder, falls das benutzte organische Lösungsmittel in Gegenwart von Wasser ein hohes Lösungsvermögen für das Penicillinsalz besitzt, wie z. B. n-Butylalkoho,l, durch Konzentrieren der Lösung, um das Penicillinsalz daraus auszufällen. Auch kann die Lösung des Penicillins in dem organischen Lösungsmittel mit einer Verbindung, wie Prok ein, behandelt werden., um das gewünschte Salz des Penicillins auszufällen. Die Erfindung umfaßt auch die Anwendung des Verfahrens auf die Herstellung von. Prokainpenicillin, da das schließlich erhaltene Prokainpenicillin eine größere Reinheit besitzt als das ursprünglich hergestellte.
  • Das erhaltene, in der wäßrigen Phase zurückgebliebene Prokainsalz kann zurückgewonnen werden, indem der pH-Wert der Lösung, z. B. durch Zusatz von Natriumhydroxyd, auf ,etwa io bis io,5 eingestellt wird, wodurch das Prokain: ausgefällt wird. Falls ein organisches Lösungsmittel vorhanden ist, wird das Prakain von dem' Lösungsmittel aufgenommen und kann dann daraus durch Eindampfen und Kristallisation oder durch Zusatz eines zweiten Lösungsmittels, wie Petroläther, in dem das Prokain praktisch, unlöslich ist, gewonnen werden.
  • Das Prokainpenicill.in kann auch dadurch zersetzt werden, daß es in Wasser unter Mitverwendung eines mit Wasser praktisch nicht mischbaren organischen Lösungsmittels suspendiert und dann durch Zusatz eines Alkalis zersetzt wird, wobei die Lösung vorzugsweise unter 5° C abgekühlt wird, :da bei höheren Temperaturen das Penicillin. bei einem alkalischen pH sich zersetzen kann. Das Penicillin geht hierbei als Salz des verwendeten Alkalis, z. B. als Natriumsalz, wenn beispielsweise Natriumhydroxyd benutzt «-orden ist, in die wäßrige Phase und die Prokainbase in die Phase des organischen Lösungsmittels.
  • Während des Zusatzes des Alkalis soll niemals ein großer Überschuß an Alkali in der Suspension des zu zersetzenden Prokainpenicillins vorhanden sein. . Zweckmäßig wird das Alkali als verdünnte wäßrige Lösung benutzt und sehr langsam unter dauerndem Rühren der Prokainpenicillinsuspension zugesetzt. Wird das wäßrige Alkali mit einer Normalität von etwa o,o25 der Suspension tropfenweise unter Rühren zugesetzt, so wird eine Zerstörung der Wirkung des Penicillins durch- das Alkali praktisch vollständig vermieden.
  • Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher beschrieben-. Die angegebenen Gewichtsteile und Volumtnile stehen im selben Verhältnis zueinander wie Gramme und Kubikzentimeter.
  • Beispiel i Es wurde eine p-enicill,inhaltige Kulturlösung filtriert, angesäuert und mit Butylacetat extrahiert. Der Butylacetatextrakt wurde mit Wasser mit einem pIi von 7 abermals extrahiert und der wäßrige Auszug angesäuert und wieder mit Butylacetat ausgeschüttelt. Die erhalten,-- P.enicillinlösung wurde dann mit i % ihres Gewichtes an Aktivkohle verrührt und idiese.dann abfiltriert. 2ooo Volumteile der erhaltenen Lösung, die 7aoo Einheiten Penicillin in Kubikzentimeter enthielten, wurden mit einer Lösung von Prokain in Butylacetat, die 6 Ge-vichtsteile Prokain enthielt, behandelt und die Mischung über Nacht stehen gelassen. Das ausgefällte kristalline Prokainpenicillin wurde abfiltriert, mit Aceton aufgeschlemmt und wieder filtriert, mit Wasser und Äther gewaschen und bei 37° C getrocknet. Es wurden 13,7o Gewichtsteile Prokainpenicillin einer Wirksamkeit von gio Einheiten je Milligramm erhalten, so daß die Rückgewinnung an Penicillin als Prokainpenicillin aus dem mit Aktivkohle behandelten Butylacetatextrakt 87 % betrug.
  • 8,25 Gewichtsteile Prokainpenicillin wurden in einem Gemisch von Wasser und Butylacetat su,spendiert und mit Salzsäure angesäuert. Das in 'Freiheit gesetzte Penicillin wurde von der Butylacetatschicht aufgenommen und diese abgetrennt; aus dieser Schicht --@ü:rdedann das Penicillin mit Wasser unter Mitverwendung von Natriumhydroxyd ausgeschüttelt. Diese wäßrigeLösung wurde unter Gefrieren getrocknet und lieferte 4 Gewichtsteile Natriumpenicillin als sdhwachgelbes Pulver mit einer Wirksamkeit vorn 154o Einheiten je Milligramm. Die Gesamtausbeute an Penicillin als Natriumpenicillin aus dem mit Kohle behandelten: Bütylacetatextrakt betrug 71 °/o.
  • Beispiele o,98 Gewichtsteile Prokainpenicillin, das nach Beispiel i hergestellt worden war, wurden in 2o Volumteilen Wasser suspendiert. Diese Suspension wurde mit 30 Volumteilen Butylacetat kräftig verrührt und :die Mischung auf junter _5° C abgekühlt. Innerhalb einer Stunde wurden der Mischung 6o Volumteile einer wäßrig:n o,o25 n-Natriumhydroxydlösung tropfenweise unter Rühren zugesetzt, und nach beendetem Zusatz -wurden !die Phasen voneinander .getrennt. Die abgetrennte -väßrige Phase enthielt 96 Gewichtsprozent der Penicillinwirksamkeit des verwendeten Prokainpenicillins; sie wurde durch Gefrieren getrocknet und ergab festes Natriumpenicillin.
  • Beispiel 3 Ein Gewichtsteil nach Beispiel i hergestelltes -Prokainpenicillin wurde in 2o Volumteilen Wasser supendiert und die Suspension finit 40 Volumteilen Isopropyläther lebhaft verrührt, worauf die Mischung au-f unter 5° C abgekühlt wurde. Innerhalb i Stunde wurden .der Mischung 14,5 Voltzmteile einer o,i n@Natriumhydroxydlösung in Wasser tropfenweise zugesetzt und die Phasen nach beendetem Zusatz voneinander getrennt. Die abgetrennte wäßrige P'fhase enthielt 8i Gewichtsprozent der Penicillinwirksamkeit des verwendeten Prokainpenicillins; sie wurde durch Gefrieren getrocknet, wobei festes Natriumpenicillin mit einer Wirksamkeit von 1430 Einheiten im Milligramm erhalten. wurde.
  • Beispiel ,4 Unreines Natriumpenicillin -wurde in Wasser aufgelöst und mit einer äqu@imolekular,en Menge salzsauren Prokains in wäßriger Lösung zur Reaktion gebracht. Das ausgefällte Prokainpenicillin wurde abfiltriert und mit Wasser gewaschen. 2o Gewichtsteile .des gefällten Prolcainp-enicillins wurden in einer Mischung von ioo Volumteilen Wasser und Zoo Volumteilen n-Butylal!kohols suspendiert, die Mischung gerührt unid mit io gewichtsprozentiger Salzsäure auf pH2 angesäuert. Nach beendetem Salzsäurezusatz wurden die Phasen voneinander getrennt. Die Butylalkoholphase wurde mit ioo Volumteilen einer wäßrigen Natriumhydroxydlösung extrahiert, so daß der pH der wäßrigen Phase am Ende 7 ist. Der wäßrige Auszug wurde abgetrennt und durch Gefrieren- g:-trocknet, wobei gereinigtes 2,#ratriumpenicillin anfiel. Die wäßrige Phase, welche salzsaures Prokain enthält, wurde mit Natriumhydroxyd bis zu einem pH von ii alkalisch gemacht und die ausgefällte Prokainbase abfiltriert.
  • Beispiel s Eine Lösung von Penicillin in Butylacetat, die durch Ausziehen einer Kulturlösung erhalten war, wurde mit einer in Butylacetat gelösten äquimol-ekularen Menge Prokainbase umgesetzt, das gefällte Prokainpenicillin abfiltriert und zuerst mit Butylacetat und dann mit Wasser gewaschen.
  • 2o Gewichtsteile des gefällten Prokainpenicillins wurden in einer Mischung von ioo Volumteilen Wasser und 20o Volumteilen Chloroform suspendiert, worauf die Mischung unter Rühren mit einer 1o gewichtsprozentigen Schwefelsäure auf pH=2 angesäuert wurde. Nach beendetemSchwefelsäurezusatz wurden :die Phasen getrennt. Die Chloroformphasz- -wurde dann mit roo Volumteilen einer wäßri:gen Natriumcarbonatlösun.g bei pH 6.8 -ausgezogen. Der wäßrige Extrakt -wurde ahgetrennt, durch Gefrieren getrocknet und ergab ein reines Natriumpenici:llin.
  • Das Prokainwurde, wie in Beispiel 4. beschrieben, wiedergewonnen.
  • B ei,spie16 20 Gewichtsteile des wie in Beispiel 5 hergestellten gefällten Prckainp-enicillins -wurden in. einer Mischung von ioo Volumteilen Wasser und Zoo Volumteilen Methylisobutyllceton suspendiert, worauf die Mischung unter Rühren mit io gewichtsprozentiger Salzsäure auf PH = 1,4 angesäuert wurde. Nach beendetem Zusatz der Salzsäure wurden die Phasen getrennt und die Methyliso,bu-tyllc.etonphase mit ioo Volumteilen einer wäßrigen Suspension. von Calciumhy droxyd bei einem pH = 6,8 ausgezogen. Der wäßrige Auszug wurde durch Gefrieren .--,.trocknet und ergab amorphes Calciumpenicillin.
  • Bei,spiel7 2o Gewichtsteile des wie in Beispiel 5 hergestellten gefällten Prokainpenicillins wurden in einer Mischung von ioo Volumteilen Wasser und Zoo Volumteilen Äther suspendiert, worauf die Mischung unter Rühren mit einer io gewichtsprozentigen Phosphorsäure auf PH = 1,4 angesäuert wurde. Nach beendetem Zusatz der Phosphorsäure würden die Phasen getrennt und die Ätherphase mit ioo Volumteilen einer wäßrigen Natriumhy droxydlösung bei pH = 6,8 ausgezogen. Der wäßrig° Extralot wurde durch Gefrieren getrocknet und lieferte ein gereinigtes Natriumpenicillin.
  • Bei dem Verfahren der Beispiele 4 bis 7 kann auch das für die Extraktion der das Penicillin enthaltenden Lösungsmittelphase verwendete Alkali durch Kaliumhydroxy d, Kaliumkarbonat -oder Ammoniak ersetzt «-erden.
  • Beispiel 8 8i ooo 1 einer Penicillin enthaltenden Kulturlösung wurden filtriert, angesäuert und mit Butylacetat ausgezogen. Der Butylacetatextrakt wurde dann mit Wasser (PH = 7) extrahiert, der wäßrige Extrakt angesäuert und wiederum mit 1620 1 Butylacetat extrahiert. Dieser Butylacetatextrakt, in der untenstehenden Tabelle mit X bezeichnet, enthielt 17 ooo Megaeinheiten Penicillin, wobei die Wirksamkeit der darin enthaltenen Feststoffe 796 Einheiten Penicillin im Milligramm betrug. Dieser Extrakt wurde mit 36 kg Prokainbase, die in 8i 1 Aceton gelöst «-aren, behandelt. Dais gebildete Prokainpenicillin wurde.abfiltriert, mit Tot 1 Butylacetat und 6,75 1 Aceton aufgeschlemmt und wieder filtriert. Das Prokainpenicillin wurde dann mit 225 1 Wasser und 720 1 Buty lacetat aufgeschlemmt, und der Aufschlemmung wurden go 1 eines Phosphatpuffers mit pH= i, i zugesetzt. Diese Butylacgtatphase, welche das Penicillin enthielt, in der Tabelle unten mit Y bezeichnet, wurde abgetrennt und mit Wasser gewaschen. Sie enthielt iooo/o der Penicillinwirksamleit der Butylacetat-1ösung, die ursprünglich mit Prokain behandelt worden war, und .die Wirksamkeit der in ihr egthaltenen Feststoffe betrug -1612 Einheiten Penicillin im --Milligramm.
  • Um Prokainpenicill:in in einer für therapeutisch-,-Z-wecke brauchbaren Form herzustellen, wurde diese Lösung mit in Aceton gelöstem Prokain: in einer Menge von 1309 Prokainbase je ioo Megaeinheiten behandelt.
  • Das gebildete Prol:aingenicillin. wurde abgetrennt, gewaschen, getrocknet und verpackt. Das Verfahren des Beispiels 8 wurde fünfmal wiederholt, und die erhaltenen Resultat-, sind in der folgenden Tabelle angegeben.
    Tabelle
    Roher Butylacetatextrakt (X), behandelt mit Prokainbase Gereinigter Butylacetatextrakt (Y)
    -
    Beispiel Wirksamkeit der Feststoffe Gesamtpenicillin- Wirksamkeit der Ausbeute an Peni cillin aus dem Butyl-
    Liter in Einheiten Feststoffe, Einheiten
    pro Milligramm Penicillin Megaeinheiten pro Milligramm acetatexträkt (X)
    in Prozent
    I
    9 162o 655 2q.000 1530 go
    1o 1620 734 I 25370 1680 85
    11 162o 833 18 ooo 1612 ioo
    12 162o 976
    30000 167o g1
    13 262o 1673 25700 g1,5
    1640
    Beispiel 14 2o Gewichtsteile nach Beispiel 5 hergestelltes gefälltes Prokainpenicillin wurden in einer Mischung von i oo Volumteilen Wasser und Zoo Volumteilen Butylacetat susp.en.diert, worauf die-Mischung unter Rühren Mit io gewichtsprozentiger Salzsäure auf pH 1,5 angesäuert wurde. Nach beendetem Zusatz der Salzsäure wurden die Phasen getrennt, und der Butylacetatphase wurden io Gewichtsteile in 22 Val-Uniteilen Aceton gelöste Prok2inhase zugesetzt. Der Niederschlag wurde abgetrennt, mit Wasser und Butylacetat gewaschen und ergab 16,5 Gewichtsteile Prokainpenicillin einer Wirksamkeit von ioo6 Einheiten im Milligramm.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Reinigung von Penicilfin und seinen Salzen von hohem Reinheitsgrad, dadurch gekennzeichnet, daß Penicillin oder ein Salz des Penicillins mit Prokain oder einem Salz des Prokains in Lösung meinem Lösungsmittel, in welchem Prokainpenicillin praktisch unlöslich ist, umgesetzt, das hierdurch gefällte Prokainpenicillin@ abgetrennt und in Wasser in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels, das mit Wasser praktisch nicht mischbar ist, suspendiert, das Prokainpenicillin unter sauren oder alkalischen Bedingungen zersetzt, das bei saurer Zerlegung in Freiheit gesetzte Penicillin von dem genannten Lösungsmittel aufgenommen und aus dieser Lösung das Penicillin als solches abgeschieden oder durch Ausschütteln mit alkalischen Stoffen, wie Alkalihydroxyd--,n, oder durch Umsatz mit organischen Basen, wie Prokain u. dgl., in die Salzform übergeführt und das bei der alkalischen Zerlegung unmittelbar anfallende Penicillinsalz (nach dem Extrahieran d.--r in Freiheit gesetzten Prakainhase durch das,genannte organische Lösungsmittel) aufs der wäßrigen Lösung abgeschieden wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Prokain oder Prakainsalz in wenigstens äquimolekularer Menge zum Penicillin oder Penicillinsalz benutzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das gefällte Prokainperiicillin mit Wasser und#,/oder einem organischen Lösungsmittel gewaschen wird, ehe es in Wasser suspendiert wird. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für das Suspendieren des gefällten Prokainpenicillins Wasser und ein praktisch damit nicht mischbares, organisches Lösungsmittel, wie ein Fettalkohol, z. B. Butylalkohol, Amylalkohol oder ein Keton, z. B. Methylisobutylketon oder ein Carbonsäureester, z. B. Butylacetat, Amylacetat oder ein chlorierter aliphatischer Kohlenwasserstoff, z. B. Chloroform, benutzt werden. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser und das organische Lösungsmittel in praktisch gleichen Mengen benutzt werden. 6. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß bei alkalischer Zeitsetzung des Prolcainp.ernici:llins die Temperatur derMischung auf etwa o bis 5° C gehalten wird.
DED628A 1949-12-28 1949-12-28 Verfahren zur Reinigung von Penicillin und seinen Salzen Expired DE863248C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED628A DE863248C (de) 1949-12-28 1949-12-28 Verfahren zur Reinigung von Penicillin und seinen Salzen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED628A DE863248C (de) 1949-12-28 1949-12-28 Verfahren zur Reinigung von Penicillin und seinen Salzen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE863248C true DE863248C (de) 1953-01-15

Family

ID=7028820

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED628A Expired DE863248C (de) 1949-12-28 1949-12-28 Verfahren zur Reinigung von Penicillin und seinen Salzen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE863248C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1445506A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von reinen alpha-Aminobenzylpenicillinen und neue antibakterielle Mittel
DE863248C (de) Verfahren zur Reinigung von Penicillin und seinen Salzen
DE2053886C3 (de) Verfahren zur Herstellung von kristallinem Mononatrium- oder Monokaliumalpha- carboxybenzyl penicillin
DE2732528A1 (de) Verfahren zur herstellung von amoxicillintrihydrat
DE1205103B (de) Verfahren zur Herstellung eines 3-Dichlorphenyl-5-methylisoxazolyl-(4)-penicillins
DE1958329C3 (de) Verfahren zur Reinigung von Cephaloglycin
AT219196B (de) Verfahren zur Rückgewinnung eines Tetracyclin-Antibiotikums
DE1294383B (de) Penicilline und deren Salze sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1149359B (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Aminopenicillansaeureabkoemmlingen
DE1967320C2 (de) Verfahren zur Herstellung von wasserfreien 6-(1-Aminocycloalkylcarboxamido)-penicillansäuren
DE2259388C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Vincristin
DE948687C (de) Verfahren zur Herstellung von Dialkylxanthinabkoemlingen
AT239440B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Derivaten der 6-Amino-Penicillansäure
DE948158C (de) Verfahren zur Herstellung von Zink-Komplexsalzen von Tripeptiden
DE937232C (de) Verfahren zur Herstellung von Salzen der Penicilline mit p-Amino-o-chlorbenzoesaeure-diaethylaminoaethylester
DE830243C (de) Verfahren zur Herstellung kristalliner Ammoniumsalze der Penicilline
AT228397B (de) Verfahren zur Herstellung von Verbindungen mit antibakterieller Wirkung
DE1903388C3 (de) Verfahren zur Herstellung des Natriumsalzes von Ampicillin
DE936410C (de) Verfahren zur Extraktion von Chlortetracyclin
DE1049057B (de) Verfahren zur Extraktion und Reinigung von in Gaermaischen enthaltenen Tetracyclinen
DE972336C (de) Verfahren zur Gewinnung von stabilen, besonders fuer die Oraltherapie geeigneten Penicillinen
AT229487B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen antibakteriellen Mitteln
DE866040C (de) Verfahren zur Herstellung von schwerloeslichen kristallisierten oder oeligen Penicillinverbindungen
DD150393A3 (de) Verfahren zur herstellung halbsynthetischer penicilline und ihrer alkalisalze
CH396002A (de) Verfahren zur Herstellung von Penicillinderivaten