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Schlaggurt für Webstühle Gegenstand der Erfindung ist eine Schlaggurt
als Verbindungsstück zwischen den Schlagteilen am Webstuhl.
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Bekanntlich werden Schlaggurten als elastisches Verbindungsstück von
dem Schlagspindelarm zum Schlagstock benutzt. Sie sind einer ruckartig bzw. schlagartig
einsetzendem Zugbeanspruchung ausgesetzt. Die Schlaggurte besitzen aus diesem Grunde
eine kurze Lebensdauer. Im Laufe der Entwicklung des Unterschlagvebstuhles wurden
dafür schon verschiedene Materialien verwendet. Schlaggurten aus imprägnierten und
chemisch behandelten, zusammengeleimten Gewebestreifen hatten, nur eine geringe
Lebensdauer. Schlauchgewebe mit besonders starken Zwirnen erwiesen sich im Dauerbetrieb
nicht haltbar. Schließlich hat man als Material für die Schlaggurte Leder verwendet.
Da dieses in seiner maximalsten Stärke den Beanspruchungen nicht standhielt, mußten
mehrere Lagen zusammengeleimt werden. Solche Schlaggurte weisen gegenüber denjenigen
aus textilem Material eine bedeutend längere Lebensdauer auf. Es zeigte sich jedoch,
daß nach. einigen Monaten Betriebsdauer die zusammengeleimten Lederschichten sich
voneinander lösen und irgendeine Schicht bricht. In den übrigen Schichten treten
dann im Laufe weiterer Benutzung ebenfalls Brüche auf, so daß die Schlaggurt erneuert
werden muß. Bei breiten Stühlen mit schwerem Schlag treten oft Brüche noch im geleimten
Zustand ein. Es wurde verschiedentlich versucht, die Festigkeit der Schlaggurt durch
besondere zähe Leder- oder Rohhauteinlagen oder durch Verkitten und gleichzeitiges
Vernähen der Lederschichten mit starken
Zwirnen oder köhhautschnüren,
zu. erhöhen. Sämtliche bisher bekanuvten Ausführungen dieser Art gehen früher oder
später zu Bruch. Bei Verwendung von Leder .erwies sich die große bleibende Dehnung
als besonders nachteilig. Es ist bekannt, daß an einer neuen Schlaggurt aus Leder
in den ersten -Tagender Benutzung eine Längung eintritt, die zur Verminderung der
Schützengeschwindigkeit führt und dadurch Maschinenstörungen eintreten. Der Webmeister
ist gezwungen, die Schlaggurt so oft nachzustellen, bis sich das Leder vollständig
ausgedehnt hat. Das Leder besitzt zudem den Nachteil, daß es als Naturprodukt in
seiner Güte und infolge der chemischen; Behandlung mehr oder weniger große Schwankungen
in der Festigkeit, Dehnung und Elastizität aufweist. Die Übertragungsteile des Schlages
sollen jedoch von der höchsten Güte und Gleichnnäßigkeit sein, damit eine gleichbleibende
Schlagstärke gewährleistet isst. Es wurde nun schon versucht, die Schlaggurt aus
Eisen- oder Stahlband auszuführen. Jedoch traten infolge der zu. starrneu; und-
harten Kra.ftrübertragung Brüche in den verschiedenen Schlagteilen ein. Als notvendig
erwies es sich, in dien Schlagmechanismus ein elastisches Zwischenglied anzuordnen.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Schlaggurt, welche aus
einer oder mehreren SchichtenKunsts.toff, wieZellstoffderivateund;/older Polyamide,
besteht, wobei die Außenseiten mit einem Leder- oder Stoffstreifen bedeckt sein
können.
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Es wird: dadurch der Vorteil erzielt, daß. diese Schlaggurten infolge
der großen Zähigkeit und der hohen Gleichmäßigkeit in der Güte eine beinah unbegrenzte
Lebensdauer besitzen. Außerdem haben die erwähnten Materialneu .eine gute -Elastizität
und keine bleibende Dehnung. Das. m_ehrmaJige Nachstellen der Schlaggurt in: den
ersten Tagen der Benutzung erübrigt sich.: Die Verwendung solcher Schlaggurten erhöhen
die Schlaggenauigkeit und führen zu einer wesentlichen Einsparung des, Lederverbrauchs
in den Webereien.
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Zells,toffderivate sind seither bekannt als Binde-und Klebemittel
von Textilien und Leder; Polyamide als Fasern, Borsten, Kabel., Seile und Bänder.
Nun: werden diese Materialien in sog. Gießbänder in Breiten vow ao bis 5o mm und
in einer Stärke von mehreren Millimetern als, elastisches- Zwisehenglied der Schlagbeile,
als sog. Schlaggurt, benutzt. Bekari-ntlich werden diese Kunststoffe einer Reckung
unerzogen, um damit eine Erhöhung der Festigkeit -zu erzielen. Es; können jethoch
auch die einzelnen Lagen miteinander verkittet werden. Zur Schonung gegen Abnützung
der Beriihrungs- und Befestigungsstellen mit den beweglichen Schlagteilen werden
vorteilhaft die Breitseiten mit dünnem Leder oder Stoff beideckt. Die Schlaggurt
kann auch an denn Oberschlagwebstuhl als Verbindungsstück vom Schlagstock zu dien
Picker benutzt werden.