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Gewebter Sack und Verfahren zu seiner Herstellung Die Erfindung bezieht
sich auf die Herstellung von Säcken aus Webstoff, z. B. von Jutesäcken, und verfolgt
den Zweck, einen verbesserten Sack herzustellen, bei dem die Seitennähte so ausgebildet
sind, daß sie dem Sack erhöhte Festigkeit verleihen und auch die Sicherheit bieten,
daß sich die Fäden an der Naht, wenn sie unter Spannung steht oder plötzlich beansprucht
wird, nicht ausziehen oder Spalte bilden, durch die feines Gut entweichen kann,
daß vielmehr die Naht sich nur dehnt oder nachgibt und dabei gewisse Schußfäden
durch Zusammendrängen verdichtet werden.
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Eine Sacknaht enthält gewöhnlich zwei den Sack bildende Gewebelagen,
die auf sich selbst umgelegt sind, so daß in ihr vier Stofflagen zusammengenäht
sind, oder aber die Enden der beiden Stofflagen werden doppelt umgelegt, so daß
sich eine Naht aus sechs Lagen ergibt. Dadurch wird jedoch nicht die Entstehung
von Spalten an den Nähten verhindert, wenn der Sack durch den Inhalt unter Spannung
gesetzt wird. In diesem Falle hängt die Festigkeit der Naht vollständig von der
Näharbeit ab.
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Gemäß der Erfindung wird zur Erzeugung jeder Naht des Sackes die Kettenfachbildung
an der Nahtstelle so geändert, daß hier die Kettenfäden der oberen Stofflage des
Sackes in die untere Stofflage und die Kettenfäden der unteren Stofflage in die
obere Stofflage überwechseln. Anschließend «erden dann mit einer beliebigen gewünschten
Anzahl von Schüssen zwei Stoffstreifen gewebt, worauf unter Bildung einer zweiten
Verbindungsstelle die ursprüngliche Verteilung der Kettenfäden wiederhergestellt
und so ein neuer Sack gewebt wird. Sodann werden die Stoffe in dem zwischen den
beiden Nähten gewebten Streifen durchschnitten. Wird
ein- auf diese
Weise gf,bildeter Sack--geöffnet und mit der Nahtstelle auf den Arm einer Nähmaschine
gelegt, um die zerschnittenen Streifen, die zu beiden-Seiten der Naht auf den Sack..
niedergefaltet werden, an diesen festzunähen,- so -kommen die Kettenfäden in dem
auf eine Sackseite festgenähten Sireifen -von der anderen Sackseite. Dies hat .die-Wichtige
Folge, daß, wenn die Naht Spannung erhält, jeder Zug an den Kettenfäden des Sackes
zu einem Zusammendrängen der Schußfäden in den Streifen führt. Dadurch wird das
Entstehen von Spalten verhindert und auch ein genügendes.' Dehnen des Sackes zur
Vermeidung des Berstens= ermöglicht. Die neue Nahtausbildung verhütet ferner ein
scharfes Abwinkeln c'ez ; Fäden an.-der, Nahtstelle, das ein Reißen begünstigen
würde.
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Das Annähen der gefalteten. und. -umgelegten.. Streifen an den Sack
dient dazu, die Streifen ins ihrer Lage festzuhalten, und solUnicht zur Verstärkung
der Nahtstelle beitragen.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung-,#n" einem Ausführungsbeispiel.
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Fig. i zeigt einen Sack mit erfindungsgemäßer Ausbildung der Kanten
in schematischer Draufsicht; - -Fig. 2.. ist eine Ansicht des Sackes-; Fig. 3 zeigt
die Webart an den Kanten und ein Messer zum Zerschneiden. des zwischen den beiden
Säcken liegenden Randstreifens in der Gebrauchsstellung; .- . ,-.. . .
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Fig. q. zeigt den Zustand nach dem Durchschneiden- des Randstreifens;
-Fig. 5 zeigt den Zustand nach dem Falten, Umlegen und Festnähen der Rändstreifen
auf den, Säck-. Fig. 6 zeigt denselben Sackteil wie Fig. 5_ in einem erheblichen
Spannungszustand.
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In Fig. i ist der Sack, von dem ein -Teil in-Fig. 5 -dargestellt ist,
gewendet, so daß die gefalteten und festgenähten Randstreifen innenliegen. In dieser
Lage wird der Sack manchmal verwendet. In anderen Fällen werden die gefalteten Randstreifen
auf der Außenseite belassen.. _ Die Teile A und B (Fig. 3) des Gewebes bilden
Teile von zwei Säcken. Ist der .Teil A fertiggewebt, so werden die Kettenfäden a
und b seiner oberen Stofflage durch geeignete Fachbildung in den unteren
Stoff. c des Stoffstreifens jenseits -der Naht C übergeführt, während die Kettenfäden
d, e aus der unteren Stofflage des Sackes A zum Überwechseln in die obere Stofflage
f jenseits der Naht C gebracht werden. Die beiden Stoffstreifen c und f jenseits
der Naht C werden in jeder gewünschten Länge gewebt, um dann bei der Naht D wieder
zu der ursprünglichen Kettenfadenverteilung (wie indem Teil A) überzugehen und eine
doppelte Stofflage zur Bildung des nächsten Sackes zu weben.
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Die Stofflagen c und f in dem Streifen zwischen den Nahtstellen C
und D werden nunmehr z. B,. durch ein umlaufendes- Messer g unter Führung durch
-eine zwischen sie geschobene Führungsschiene h zerschnitten. Fig. _4,zeigt 'die-
zerschnittenen- Randstreifen c, f,
die gemäß Fig. 5 gefaltet, auf den Sack
umgelegt und durch je eine Naht i befestigt werden. Der Sack kann dann gewendet
werden, so daß die gefalteten -und - festgenäh4en Randstreifen gemäß Fig. i nach
innen zu liegen kommen, oder es kann =auch die ursprüngliche Außenlage der Randstreifen
beibehalten werden.
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In"Fig.2 verlaufen die Nähte längs der Seitenkanten j und k.
Der geschlossene Boden m des Sackes n wird erzeugt durch Verbindung des Ober-und
Unterstoffes des Sackes an der einen Webkähte. Zu diesem Zweck wird der Webschützen
bei der einen Bewegungsrichtung durch das obere Fach und ariscbließend :durch das
untere Fach geschossen, während er von der anderen Kante aus ohne Fachwechsel zurückkehrt,,
um dann wieder in das obere Fach überzuwechseln und in diesem einmal hin und her
zu gehen @us-v. Infolgedessen entsteht an der dem Boden des Sackes entsprechenden
Kante, an ,vier; j.#dgsmal der Schützen von einem Fach ins andere wechselt, eine
geschlossene Verbindung zwischen den beiden Lagen, während auf der anderen Seite
zur Bildung der Sacköffnung die beiden Stofflagen getrennt bleiben.
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Fig. 6 -zeigt, wie eine Spannung in den Kettenfäden ein Zusammendrängen
der Schußfäden in den gefalteten Streifen c, f beiderseits der Naht C hervorbringt.
Das doppelte Umschlagen -und Annähen der beiden Streifen verhindert, daß die Kettenfäden
aus ihnen bei einer plötzlich eintretenden Spannung herausgezogen werden können.
Die in Fig. 6 eingezeichneten Pfeile geben die Richtung eines im -Sack durch
-dessen Inhalt entstehenden Druckes an.