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Verfahren zur Herstellung substituierter Pteridine Es wurde gefunden,
daß man biologisch wirksame substituierte Pteridine in einfacher Weise dadurch herstellen
kann, wenn man p-Aminobenzoesäuren der allgemeinen Formel
in welcher R gleich 0 R' oder N R' R" ist und R' und R" Wasserstoff oder aromatische
oder aliphatische Reste bedeuten, mit z, q., 5-Triamino-6-oxypyrimidin und a) einen
a, ß-Dihalogenpropionaldehyd oder einem Acetal desselben oder b) einem a, a, ß-Trihalogenpropionaldehyd
oder einem Acetal desselben oder c) einem Halogenmethylglyoxal oder einem Acetal
desselben in saurem oder alkalischem Medium, vorteilhaft bei px 3 bis 5 und an sich
beliebiger Temperatur, vorzugsweise jedoch bei Temperaturen bis etwa ioo°, reagieren
läßt.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren als Ausgangsstoffe zu verwendenden
p-Aminobenzoesäuren der vorstehend angegebenen allgemeinen Formel bestehen außer
aus der freien p-Aminobenzoesäure aus deren durch Umsetzung ihrer Carboxylgruppe
erhältlichen Estern und Amiden.
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Unter diesen befinden sich ihre Ester mit z. B. Methyl-, Äthyl-, Butyl-
und Benzylalkohol u. dgl. sowie ihre Amide, die durch Umsetzung mit Ammoniak, Äthylamin,
Äthanolamin, Dodecylamin, Äthylhexylamin,
Benzylamin, Morpholin"Anilin
u. a. hergestellt werden können.
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Unter den zahlreichen p-Aminobenzoesäureamiden sind die wichtigsten
die der Aminosäuren, insbesondere der Glutaminsäure, wie beispielsweise p=Aminobenzoylglutaminsäureund
Polypeptidederselben, z.B.p-Aminobenzoylglutamylglutaminsäure, p-Aminobenzoylglut=
amylglutamylglutaminsäure und andere, die eine Anzahl Peptidbindungen aufweisen,
hergestellt aus einer oder mehreren der verschiedenen Aminosäuren, wie p-Aminobenzoylglutamylglycylglutaminsäure.
Ferner sind Amide der p-Aminobenzoesäure und anderer Aminosäuren, z. B. Glykokoll,
Asparaginsäure, Leucin, Ahnin, Isovalin, Cystein u. dgl., ebenfalls wichtige Ausgangsstoffe
der vorliegenden Erfindung. Die Aminosäuren können natürlicher oder synthetischer
Herkunft sein und sich in irgendeiner der d-, 1-_ oder d, 1-Formen befinden.
Weiter. können auch ihre Salze und Ester verwendet werden. - a Als zweite Reaktionskomponente
dient das aus der Literatur bekannte z, 4, 5-Triamino-6-oxypyrimidin der Formel
das auch in Ketoformen existieren kann.- -Jede dieser= Formen ist für die Umsetzung
verwendbar.
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Als dritte Reaktionskomponente für die beanspruchte Umsetzung dient
a) ein a, ß-Dihalogenpropionaldehyd der Formel
X = Halogen.
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Bevorzugt wird a, ß-Dibrompropionaldehyd, doch. können auch andere
dihalogenierte Propionaldehyde, die obiger Formel entsprechen, verwendet werden;
b) ein a, a, ß-Trihalogenpropionaldehyd der allgemeinen Formel _
X = Halogen. Auch hier ist die Tribromverbindung bevorzugt, doch können auch
- a, a, ß-Trichlor- und -Trij odpropionaldehyde verwendet werden; c) ein
Halogenmethylglyoxal der allgemeinen Formel
X = Halogen. Neben dem bevorzugten Brommethylglyoxal kann man auch die entsprechende
Chlor- und Jodverbindung verwenden.
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An Stelle der genannten Aldehyde sind erfindungsgemäß auch ihre Acetale
verwendbar.
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Das Verfahren nach der Erfindung wird nun so ausgeführt, daß man die
drei Reaktionsteilnehmer in beliebiger Reihenfolge ihres Zusatzes in saurem oder
alkalischem Medium, vorzugsweise in ersterem bei einem pH von 3 bis 6 bei an sich
beliebiger Temperatur, vorzugsweise jedoch bei Temperaturen bis etwa iooa, reagieren
läßt. Zweckmäßig wird die Umsetzung in einem inerten- Lösungsmittel, z. B. Wasser,
Alkohol, Aceton, Benzol, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform u. dgl. oder in Mischungen
derselben unter Lösung oder Suspension der Reaktionsteilnehmer durchgeführt.
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Zur Gewinnung der bevorzugten, in der Carboxylgruppe des p-Aminobenzoesäurerestes
amidierten Produkte kann man auch so verfahren, daß man zuerst die Reaktion zwischen
den drei Teilnehmern unter Verwendung von freier Aminobenzoesäure durchführt und
dann das gebildete Aminobenzoylpteridin mit einem Amin oder einer Aminosäure nachträglich
amidiert.
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Die erfindungsgemäße Umsetzung der genannten Reaktionsteilnehmerführt
zu substituierten Pteridinen, die in mehreren tautomeren Formen des Enol- und Ketotyps
vorliegen können. Sie vollzieht sich unter Berücksichtigung der in saurem Medium
beständigereren Enolform unter Zugrundelegung eines a, ß-Dihalogenpropionaldehyds
nach folgender Gleichung: ,
in welcher N Halogen und R gleich O R' oder N R' R" ist und R'
und R" Wasserstoff oder aliphatische oder aromatische Reste bedeuten.
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Mit den anderen erfindungsgemäß zu verwendenden Halogenaldehyden vollzieht
sich die Reaktion in analoger Weise. In einigen Fällen scheint als Zwischenprodukt
der substituierten Pteridine eine instabile Dihydroform derselben aufzutreten.
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Die erfindungsgemäß als Endprodukt gewonnenen substituierten Pteridine
sind gelbe bis rötlichbraune, kristallinische feste Stoffe, die in Wasser und organischen
Lösungsmitteln schwer löslich sind. Manche von ihnen besitzen vitaminähnliche Eigenschaften
und erweisen sich für das Wachstum mancher Bakterien und höherer Formen animalischen
Lebens notwendig oder fördernd. Manche sind auch zur Anregung der Hämoglobinbildung
und für die Behandlung von Agranulocytosis wertvoll. Andere haben Antivitamineigenschaften
und sind aus diesem Grunde nützlich.
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Saure Salze der substituierten Pteridine können durch Behandlung derselben
mit starken Mineralsäuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure u. dgl., gewonnen werden.
Salze von Kationen. können durch Behandlung der Verbindungen mit alkalischen Stoffen,
z. B. Alkalihydroxyden,Ammoniak,Aminen od. dgl., erhalten werden. Weitere Metallsalze,
z. B. des Zinks, Silbers, Nickels, Kupfers, Magnesiums, Bariums u. dgl., können
aus den vorgenannten Salzen durch doppelte Umsetzung hergestellt werden.
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Die änscheinendwertv ollstensubstituierten Pteridine nach der Erfindung,
in denen Aminosäuren oder Polypeptidreste an den p-Aminobenzoylrest. gebunden sind,
haben einen weiteren biologischen Bereich als die übrigen Verfahrensprodukte.
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Beispiel i Ein Gemisch aus i Gewichtsteil 2, q., 5-Triamino-6-oxypyrimidin,
2,o6 Gewichtsteilen a, ß-Dibrompropionacetal, o,58 Gewichtsteilen Natriumacetat
und 24 Gewichtsteilen Äthylalkohol wurde in einer Stickstoffatmosphäre q. Stunden
unter Rückfluß gekocht. Weitere o,58 Gewichtsteile Natriumacetat und 1,88 Gewichtsteile
p-Aminobenzoylglutaminsäure, hergestellt aus p-Aminobenzoesäure und natürlicher
i (-y-) -Glutaminsäure, wurden dann zugesetzt und das entstandene Gemisch weitere
3 Stunden in Stickstoffatmosphäre unter Rückfluß gekocht. Dann wurde das Gemisch
abgekühlt, mit io Gewichsteilen Wasser verdünnt, mit 3 Gewichtsteilen konzentrierter
Salzsäure angesäuert, im Wasserbad i Stunde unter Rückfluß erwärmt, abgekühlt und
über Nacht bei Raumtemperatur stehengelassen.
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Die entstandene Lösung wurde filtriert und der größte Teil des Alkohols
durch Erwärmen abgetrieben. Das Produkt wurde dann bei einem pn zwischen 3 und 5
ausgefällt, in einer wäßrigen Natriumhydroxydlösung gelöst, mit Aktivkohle behandelt,
filtriert, neuerlich bei einem pn von 3 bis 5 ausgefällt, mit Wasser, Alkohol und
Äther gewaschen und dann getrocknet. Die Ausbeute an Rohprodukt betrug o,37 Gewichtsteile.
Biologische Versuche mit Lactobacillus casei und Streptococcus faecalis R zeigten,
daß das Rohmaterial einen biologisch wirksamen Bestandteil enthielt, für den folgende
Struktur gefunden wurde
Die Substanz dieser Formel stellt also eine N-[4'-(2-Amino-6-oxy-8-methylpyrimidino-q.,
5-pyrazyl)-aminobenzol]-glutaminsäure dar.
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Das gereinigte Produkt liegt in Form von gelben Kristallen vor, die
einen Brechungsindex parallel zur Länge der Kristalle von 1,559 bis 0,003
und parallel zur Breite der Kristalle von 1,774 bis o,oo3 haben. Das Produkt zerfällt
beim Erwärmen, ohne zu schmelzen.
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Die freie Säure löst sich rasch in wäßrigen Lösungen von Alkalien
unter Bildung der entsprechenden Salze. Sie ist auch in wäßrigen Lösungen starker
Säuren möglich, hat aber ein Minimum von Löslichkeit bei einem PH von etwa 3.
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Amide und Ester der Säure können nach üblichem Verfahren hergestellt
werden. Die freie Säure erwies sich wirksam als Anreger und Förderer des Wachstums
von Streptococcus faecalis R und Lactobacillus casei bei Kücken und fördert die
Hämoglobinbildung. Beispiel 2 Ein Gemisch aus 3 Teilen a, ß-Dibrompropionacetal
und 3 Teilen p-Aminobenzoylglutaminsäure wurde i Stunde mit 75 Volumteilen Äthylalkohol
unter Rückfluß erhitzt. Dann wurden 45 Teile 2, q., 5-Triamino-6-oxypyrimidin und
1,7 Teile Natriumacetat in 75 Volumteilen Äthylalkohol zugesetzt und das Gemisch
q. Stunden wiederum unter Rückfluß erhitzt. Dann wurde abgekühlt, mit 3o Teilen
Wasser verdünnt, mit Salzsäure auf einen PH unterhalb 2 angesäuert und schließlich
unter Rückfluß im Dampfbad i Stunde erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde dann abgekühlt
und über Nacht bei Raumtemperatur stehengelassen. Das Produkt wurde aus der Lösung
durch Ausfällen bei einem PH-Wert von 3 bis 5 und Filtrieren abgetrennt, dann neuerlich
gelöst, mit Aktivkohle behandelt und wiederum ausgefällt, wie im vorhergehenden
Beispiel beschrieben. Diese Methode ergab etwas bessere Ausbeuten des biologisch
wirksamen Präparates nach Beispiel i. Beispiel 3 Ein Gemisch aus 3 Gewichtsteilen
a, ß-Dibrompropionaldehyd und 7,4 Teilen p-Aminobenzoylglutaminsäure wurde in 75
Volumteilen Äthylalkohol i Stunde - unter Rückfluß erhitzt. 2,o Gewichtsteile
2,
4, 5-Triamino-6-oxypyrimidin und 2,3 Teile Natriumacetat in 75 Volumteilen Äthylalkohol
wurden dann zugegeben und das Gemisch 4 Stunden am Rückflußkühler erhitzt. Darauf
wurde das Reaktionsgemisch abgekühlt, mit Wasser verdünnt, noch i Stunde unter RückfluB
gekocht, wiederum abgekühlt und stehengelassen. Sodann wurde filtriert, aus dem
Filtrat der überschüssige Alkohol abgetrieben und das Produkt schließlich bei einem
pH zwischen 3 und 5 ausgefällt. Das Rohprodukt wurde hierauf in einer wäßrigen Alkalilösung
wieder gelöst, mit Aktivkohle behandelt, wiederum ausgefällt, filtriert und getrocknet.
Es entstand das gleiche Endprodukt wie im Beispiel i. Beispiel 4 i Gewichtsteil
2, 4, 5-Triamino-,6-oxypyrimidin wurde in ioo Volumteilen einer heißen io°%igen
Natriumacetatlösung gelöst. Die Lösung wurde dann filtriert und auf Raumtemperatur
abgekühlt. Darauf wurden gleichzeitig 1,6 Gewichtsteile a, ß-Dibrompropionaldehyd
in 50 Volumteilen Alkohol sowie 1,9 Teile p-Aminobenzoylglutaminsäure in
So Volumteilen Wasser zugesetzt. Nach i Stunde Stehen bei Raumtemperatur wurde die
Lösung filtriert und das Produkt nach Ausfällung filtriert, gewaschen und getrocknet.
Das Rohprodukt zeigte bei biologischen Versuchen mit Lactobacillus Gasei und Streptococcus
faecalis R eine 2o%ige Wirksamkeit, auf das gereinigte Produkt nach Beispiel i bezogen.
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Beispiel°5 Das vorstehende Beispiel wurde mit der Ausnahme wiederholt,
daß die p-Aminobenzoylglutaminsäure in der heißen Natriumacetatlösung zusammen mit
dem 2, 4, 5-Tnamino-6-oxypyrimidin gelöst wurde, statt sie später zuzusetzen. Das
gleiche biologisch wirksame Produkt wie in Beispiel i wurde mit etwas geringerer
Ausbeute als der des vorhergehendenBeispielserhalten. Beispiel 6 Eine Anzahl von
Versuchen wurde unterVerwendung der Methode nach Beispiel 4 mit der Ausnahme durchgeführt,
daß der Natriumacetatpuffer weggelassen und der pH-Wert der Reaktionsmischung durch
Zugabe einer Säure oder eines Alkalis je nach Bedarf eingestellt wurde. Die Versuche
wurden in einem pH-Bereich von 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und =o ausgeführt. In allen Fällen
ergab sich das Produkt des Beispiels x, wobei die Maximalausbeute bei einem pn zwischen
3 und 5, aber sehr gute Ausbeuten auch bei einem pH-Wert von 2 und von io erzielt
wurden. Beispiel 7 i Gewichtsteil 2, 4, 5-Triamino-6-oxypyrimidin und i,9 Teile
p-Aminobenzoylglutaminsäure wurden in ioo Teilen Wasser gelöst, worauf die Lösung
filtriert und auf Raumtemperatur abgekühlt wurde.' Sie wurde sodann auf ein pg =
4 eingestellt und auf diesem Wert während der Reaktion unter Zusatz von Säure bzw.
Alkali gehalten. Der Lösung wurden 1,6 Teile a, ß-Dibrompropionaldehyd und So Volumteile
Alkohol zugesetzt. Nach i Stunde Stehen bei Raumtemperatur wurde die - Lösung filtriert
und das aus ihr ausgefällte Produkt abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Es wurde
eine gute Ausbeute des biologisch wirksamen Produktes nach Beispiel i erhalten..
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Das Beispiel wurde unter Verwendung von Aceton, Benzol, Tetrachlorköhlenstoff
und Chloroform an Stelle von Alkohol als Lösungsmittel für den a, ß-Dibrompropionaldehyd
wiederholt. Die Ausbeuten waren in allen Fällen annähernd die gleichen. Beispiel
8 Beispiel 7 wurde unter Verwendung von 0,94 Gewichtsteilen a, ß-Dichlorpropionaldehyd
wiederholt. Es wurde ebenfalls das biologisch wirksame Produkt nach Beispiel i erhalten.
Beispiel 9 Beispiel 7 wurde bei Temperaturen von 5,25, 45 und 7o° wiederholt. In
allen Fällen ergab sich das nämliche Produkt. Beispiel io Beispiel ? wurde unter
Verwendung einer äquivalenten Menge an p-Aminobenzoesäure wiederholt. Das erhaltene
Produkt hatte den folgenden Aufbau:
Das Produkt wurde in Gestalt lichtgelber Kristalle erhalten. Mikroskopisch untersucht,
ergab die Kristallphase nur eine zentrische., optische Achsenfigur mit 2 V nahezu
9o°. ß wurde zu 1,700 ± 0,005 gefunden. Die untersuchten Kristalle waren dünn, von
diamantartiger Gestalt und zeigten symmetrische Auslöschung mit etwas verbleibender
Lichtblau-Grau-Überlagerung der Löschstellung. Beim Erhitzen zerfielen sie, ohne
zu schmelzen. Die freie Säure ist in wäßrigen Lösungen starker Säuren unlöslich
und außerordentlich unlöslich bei einem pu von ungefähr 3. Sie ist löslich in wäßrigen
Lösungen von Basen unter Bildung eines Salzes.
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Die sauren Salze der Verbindung wurden durch Behandlung des Produktes
in starken Säuren gewonnen. Das dargestellte Hydrochlorid hat einen Brechungsindex
parallel zur Kristallbreite von 1,86 plus o,oiundeinenBrechungsindexparallelzurKristalllänge
von 1,459 plus o,oo3. Die Kristalle lagen in Form dünner Säulen von io bis 7,0ß
Länge und ip Dicke. Die erhaltene Verbindung erwies sich biologisch verschieden
vom Produkt des Beispiels i, da sie ein bedeutender Wachstumsfaktor für Streptococcus
faecalis R, nicht aber für Lactobacillus Gasei ist. Sie unterschied sich auch von
der Verbindung nach Beispiel i darin, daß sie das Wachstum von Kücken und ebenso
die Bildung von Hämoglobin nicht förderte. Beispiel ix .
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Das Verfahren des.Beispiels 7 wurde unter Verwendung einer äquivalenten
Menge von p-Aminobenzoesäureäthylester
wiederholt. Die entstandene
Verbindung hatte folgende Formel:
Sie erwies sich als weniger wirksam bei der Erprobung als Wachstumsfaktor gegenüber
Streptococcus faecalis R als das Produkt nach Beispiel io. Beispiel i2 Beispiel
7 wurde wiederholt unter Verwendung einer äquivalenten Menge an p-Aminobenzamid.
Die entstehende Verbindung war als Wachstumsfaktor bei der Probe gegenüber Streptococcus
faecalis R, Lactobacillus Gasei und bei Fütterung von Kleinkücken unwirksam. Beispiel
13 Beispiel ? wurde unter Verwendung einer äquivalenten Menge an p-Aminobenzoylglycin
wiederholt. Die entstehende Verbindung war bezüglich Wachstumsförderung von Kücken
und Hämoglobinbildung unwirksam. Gegenüber Streptococcus faecalis R erwies sie sich
als einigermaßen wirksam. Bei Versuchen mit Lactobacillus Gasei zeigte sie nur eine
sehr geringe Wirksamkeit.
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Beispiel 14 Einem Gemisch von 2,66 Gewichtsteilen d,1-Asparaginsäure,
15 Teilen Natriumbicarbonat und 45 Volumteilen Wasser wurden io,5 Teile p-Nitrobenzoylchloridinnerhalb
von etwa 11/2 Stunden unter kräftigem Rühren zugesetzt. Die filtrierte Lösung wurde
daraufhin mit 16 Volumteilen konzentrierter Salzsäure angesäuert. Nach Abkühlung
wurde von der ausgefällten p-Nitrobenzoesäure abfiltriert und das Filtrat unter
Eiskühlung über Nacht stehengelassen. Die ausgefallene p-Nitrobenzoyl-d, 1-asparaginsäure
wurde filtriert, mit- Wasser gewaschen, getrocknet und mit Äther extrahiert.
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Eine Lösung von 2,65 Gewichtsteilen p-Nitrobenzoyl-d,1-asparaginsäure
in 8 Teilen Wasser und einer zur Lösung ausreichenden Menge Ammoniak wurde einer
heißen Lösung von Ferrosulfatheptahydrat (I735 Teile in 42 Teilen Wasser) zugesetzt
und die Mischung sodann mit io Volumteilen 28%igem Ammoniak während etwa 15 Minuten
unter Erwärmen und kräftigem Rühren behandelt. Darauf wurde zur Entfernung des Ferrihydroxydniederschlags
zentrifugiert, die klare Lösung auf ein kleines Volumen eingedampft und mit io Volumteilen
Alkohol versetzt. Nach Abfiltrieren vom Ammoniumsulfat wurde das Filtrat im Vakuum
zur Trockne eingedampft.
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Der Rückstand wurde in. einer kleinen Menge Wasser gelöst und mit
Salzsäure auf einen px von 2 bis 3 angesäuert. Beim Abkühlen kristallisierte die
rohe p-Aminobenzoyl-d, 1-asparaginsäure aus. Die Kristalle wurden mit Wasser gewaschen
und darauf mit Aceton und Äther behandelt, um Spuren von p-Aminobenzoesäure zu beseitigen.
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Danach wurde Beispiel ? unter Verwendung einer äquivalenten Menge
an p-Aminobenzoylasparaginsäure wiederholt. Die gewonnene Verbindung hatte folgende
Formel:
Diese Verbindung ist biologisch ungewöhnlich, indem ihre Wirkung gegenüber der Verbindung
nach Beispiel = in bezug auf Wachstumsförderung entgegengesetzt ist. Ihre Antivitaminwirkung
kann von beträchtlichem Wert für die Experimentalmedizin werden. Sie ist als Wachstumsförderer
für Streptococcus faecalis R unwirksam. Beispiel 15 Ein Gemisch von 5 Gewichtsteilen
von p-Nitrobenzoylglutaminsäure und 15 Volumteilen Essigsäureanhydrid wurde 5 Minuten
bei ioo° erhitzt. Nach Abkühlen und Filtrieren wurde die Lösung im Vakuum zur Trockne
eingedampft. Der Rückstand wurde aus Chloroform umkristallisiert und das gebildete
kristallinische p-Nitrobenzoylglutaminsäureanhydrid noch zweimal aus Aceton und
Petroläther umkristallisiert. -Gleichzeitig wurde Glutaminsäure in absolutem trockenem
Chlorwasserstoff enthaltendem Alkohol nach dem Verfahren von Fischer (Ber. dtsch.
chem. Ges. 34, 453 [igo=]) verestert. Eine Lösung von 2,68 Teilen des Glutaminsäurediäthylesters
in io Volumteilen trockenem Chloroform wurde mit i,7 Teilen p-Nitrobenzoylglutaminsäureanhydrid
versetzt. Nach zehnstündigem Stehen bei Raumtemperatur wurde die Lösung mit verdünnter
Salzsäure zur Entfernung überschüssigen Glutaminsäurediäthylesters extrahiert und
die Chloroformlösung sodann im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wurde
in 32,5 Volumteilen i n-Na 0 H-Lösung gelöst und nach i Stunde bei Raumtemperatur
die berechnete Menge von 6 n-HCl zugegeben. Die Lösung wurde hierauf mit Aktivkohle
behandelt, filtriert und zur Trockne eingedampft. Der Rückstand war außerordentlich
hydroskopisch und kristallisierte nicht, doch wurde seine Zusammensetzung aus dem
Bariumsalz ermittelt.
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Eine Lösung von o,5 Gewichtsteilen der rohen p-Nitrobenzoylglutamylglutaminsäure
in 1,5 Teilen Wasser und 0,5 Volumteilen Ammoniak wurde einer heißen Lösung
von 2,3 Teilen Ferrosulfatheptahydrat in 6 Teilen Wasser zugesetzt. Darauf erfolgte
ein
Zusatz von 2,.1 Volumteilen 28°,/oigen Ammoniaks in mehreren
Anteilen unter Erhitzen und Rühren. Nach Abscheidung des Ferrihydroxyds wurde die
Lösung auf ein kleines Volumen eingedampft und mit io Volumteilen Alkohol versetzt.
Nach Abfiltrieren vom ausgefallenen Ammoniumsulfat wurde das- Filtrat zur Trockne
eingedampft. Der Rückstand wurde in 5 Teilen Wasser aufgenommen, mit Salzsäure auf
einen pn von 2 bis 3 angesäuert ,und im Vakuum wiederum zur Trockne verdampft. Es
wurde sodann mit wasserfreiem Isopropylalkohol ausgelaugt und wiederum eingedampft.
Das entstandene Rohprodukt enthielt 89,3 % Aminobenzoylglutamylglutaminsäure.
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Die beschriebene p-Aminobenzoylglutamylglutaminsäure wurde mit 2,
q., 5-Triamino-6-oxypyrimidin und a, ß-Dibrampropionaldehyd nach dem Verfahren des
Beispiels 7 kondensiert. Die entstandene Verbindung hat folgende Struktur:
Auch dieses Produkt erwies sich als Stimulans des Wachstums von Lactobacillus casei
und Streptococcus faecalis R. Eine verwandte Verbindung, bei welcher die Peptidbindung
eine andere Gestalt zeigt
wird unter Verwendung der entsprechenden p-Aminobenzoylglutamylglutaminsäure erhalten.
Letztgenannte wird dadurch gewonnen,'daß man zuerst das Anhydrid derp-Nitrobenzoylglutaminsäure
mit einer äquivalenten Menge eines Alkohols- zum a-Ester umsetzt. Durch Reaktion
mit Phösphorpentachlorid wird ein saures Chlorid erhalten., dessen Umsetzung mit:
Glutaminsäure ein Polypeptid der gewünschten Gestalt ergibt. Durch - die Hydrolyse
der a-Estergruppe und die Reduktion der Nitrogruppe wird das gewünschte Ausgangsmaterial
hergestellt. Beispiel 16 5 Teile 2, q., 5-Triamino-6-oxypyrimidin wurden in 5oo
Teilen Wasser, welches eine Spur von Natriumhydrosulfit und 11,6 Teile Natriumacetat
enthielt, gelöst. Darauf wurde eine Lösung von 7,6 Teilen a, a, ß-Tribrompropionaldehyd
(dargestellt nach Bull. Soc. Chem. [q.] 37, 139° [1925]) in ungefähr 400 Teilen
Alkohol und eine Lösung von 12 Teilen p-Aminobenzoylglutaminsäure in 500
Teilen Wasser bereitet und sodann beide Lösungen gleichzeitig der Pyrimidinlösung
unter Rühren bei Raumtemperatur zugesetzt. Nach i Stunde wurde vom gebildeten Niederschlag
abfiltriert. Er enthielt N-[q.'-(2-Amino-6-oxy-8-methylpyrimidino-q., 5-pyrazyl)-aminobenzoyl]-glutaminsäure.
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Das Produkt wird gemäß Beispiel i gereinigt. Es besteht aus gelben
Kristallen, die dieselben Brechungsindizes, wie im Beispiel i angegeben, aufweisen
und zerfällt beim Erhitzen, ohne zu- schmelzen. Beispiel 17 Das vorige Beispiel
wurde wiederholt, indem man 2, q., 5-Triamino-6-oxypyrimidin und p-Aminobenzoylglutaminsäure
in Wasser löste und in Alkohol gelösten a, a, ß-Tribrompropionaldehyd langsam zusetzte.
Es wurde ein, p#I von q. durch Natriumhydroxydzusatz im Bedarfsfälle' unter Kontrolle
mit einer Glaselektrode aufrechterhalten. Das rohe Einwirkungsprodukt hatte einen
wesentlichen Gehalt an N-[q.'-(2-Amino-6-oxy-8-methylpyrimidino-q., 5-pyrazyl)-aminobenzoyl]-glutaminsäure.
Beispiel 18 Eine Lösung von 13g Diäthoxyacetylessigsäureäthylester in 68 ccm i n-K
0 H wurde ungefähr 2o Minuten unter Rückfluß gekocht, sodann mit Äther
extrahiert
und die trockene ätherische Lösung verdampft. Die Fraktionierung des öligen Rückstandes
im Vakuum ergab eine Ausbeute von 5,25 g Methylglyoxal, hp" 67 bis 68°.
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Einer gut gerührten Mischung von i g Methyl- -glyoxalacetal, i g wasserfreiem
Natriumcarbonat und io cm3 Schwefelkohlenstoff wurde eine Lösung von 0,352
ccm Brom in 4 ccm Schwefelkohlenstoff zugesetzt. Nachdem das ganze Brom umgesetzt
war, wurde die Lösung von den Natriumsalzen abgegossen und im Vakuum eingedampft.
Der Rückstand wurde in trockenem Äther aufgenommen und mit einer kleinen Menge Natriumbicarbonatlösung
gewaschen. Die ätherische Lösung wurde dann getrocknet und im Vakuum eingedampft.
Aus dem zurückbleibenden 01 wurde durch Molekulardestillation Brommethylglyoxalacetal
erhalten.
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o,5 g dieser Verbindung-wurden in etwas absolutem Alkohol gelöst und
einer 9o' heißen Lösung von i g p-Aminobenzoylglutaminsäure und i g Natriumcarbonat
in 2o ccm Wasser zugesetzt, darauf abgekühlt und mit einer wäßrigen Lösung von 2,
4, 5-Triamino-6-oxypyrimidinumgesetzt. Das Gemischwurde sodann mit Essigsäure angesäuert
und bei Raumtemperatur i Stunde stehengelassen. Das ausgefallene Produkt war biologisch
wirksam und hatte die Formel des Produktes nach Beispiel i. Beispiel i9 Das durch
Bromierung von 0,59 Methylglyoxalacetal erhaltene Brommethylglyoxalacetal
wurde in etwas absolutem Alkohol gelöst und einer 9o° heißen Lösung von i g p=Aminobenzoylglutaminsäure
und i g Natriumcarbonat in 2o ccm Wasser zugesetzt. Eine kleine Menge der gekühlten
Lösung wurde mit Salzsäure angesäuert und 1 ,1, Stunde stehengelassen, wonach eine
wäßrige Lösung von 2, 4, 5-Triamino-6-oxypyrimidin zugesetzt wurde. Es erwies sich
als mit dem Produkt des Beispiels i identisch. Beispiel 2o Eine Lösung von o,6 g
p-Aminobenzoylglutaminsäurediäthylesterin io ccm warmem absolutem Alkohol wurde
mit einer Lösung von 0,202 g destilliertem Brommethylglyoxalacetal in i ccm absolutem
Alkohol behandelt und das Gemisch im Dampfbad unter Rückfluß etwa io Minuten erhitzt.
Nach Entfernung von 2/3 des Alkohols im Vakuum wurde die verbleibende gekühlte Lösung
mit einer Lösung von o,13 g 2, 4, 5-Triamino-6-oxypyrimidin in io ccm Wasser und
o,5 ccm Eisessig vermischt, die Mischung einige Minuten erwärmt.und bei Raumtemperatur
6 Stunden stehengelassen. Der pH-Wert des Gemisches war ungefähr 3 bis 4.
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Das Reaktionsgemisch, welches ziemlich viel bräunlichen Niederschlag
enthielt, wurde mit Wasser auf ein Volumen von 25 ccm aufgefüllt; 2o ccm desselben
wurden zentrifugiert, worauf der Feststoff in warmem verdünntem Alkali gelöst und
bei einem pH von etwa 3 neuerlich ausgefällt wurde. Der mit Wasser, Alkohol und
Äther gewaschene Niederschlag war dasselbe Produkt wie das des Beispiels i. Beispiel
21 Eine Lösung von o;225 g Brommethylglyoxalacetal in i ccm absolutem Alkohol wurde
gleichzeitig mit einer Lösung von 0,1419 2, 4, 5-Triamino-6-oxypyrimidin
in 2 ccm Wasser und 0,5 ccm konzentrierter Salzsäure einer Lösung von o,266
g p-Aminobenzoylglutaminsäure in 3 ccm heißem Wasser zugegeben. Darauf wurden :z
bis j ccm Alkohol zugegeben, um die Löslichkeit des Acetals zu erhöhen. Nach 2 Stunden
bei Raumtemperatur wurde die Mischung mit Natriumhydroxyd alkalisch gemacht und
dann mit Salzsäure auf einen pH-Wert von 2 angesäuert. Das ausgefallene Produkt
wurde filtriert und mit Wasser, Alkohol und Äther gewaschen. Es war identisch mit
jenem des Beispiels i.
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Identische Produkte können erhalten werden, wenn man Halogenmethylglyoxal
an Stelle des Acetals und das tautomere 2, 4, 5-Triaminopyrimidin-6 an Stelle von
2, 4,-5-Triamino-6-oxypyrimidin verwendet; ebenso kann man andere p-Aminobenzoylderivate
an Stelle von p-Aminobenzoylglutaminsäure verwenden.