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Verfahren -zum Färben von Papier Es ist bekannt, daß die sauren Wollfarbsioffe
in der Papierindustrie für Färbungen in -de# Masse wegen ihrer mangelnden Affinität
zur Cellulosefaser sich nicht eignen,. Auch diejenigen sauren Farbstoffe, die wegen
ihres günstigen Preises und ihrer satten und. klaren Nuance für die Massefärbung
von. Papier Ein- ng i die Industrie gez# _ ga 111 f unden haben,
- z. B. Orange II- und Brillante, crocein- MOOL, verursachen noch stark gefärbte
Abwässer und bereiten Sc#liwierigkeiten bei -der Trocknung der Papierbahn,- da die,
an, die - Papierfaser nicht oder kaum gebundenen Farbstoffe mit dern aus,
der Papierba:hn entwei#hend..en Wasserdampf -wandern und dadurch eine vefschieden
starke Färbung Ger beiden- Papierseite'n geitigkeity hervorrufen..-E#_ würde nun.gefunden,
dag man ohne, die ge# nannten Nachteile Papier it;,dcr Masse- färbeÜ,1e#nn,-wenn.
man die P#pier,ihasse mit #auren-Färbstoffen in Gegepwa . rt von wasserlös-lichen
hochwolekulare#n Amin behandelt.
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Als solche-Arn.inverbinduffgen -seien -beispi-elsweise---gg-,na
. net: wasserlöslich-, oder alllaligch-a-'ufgesi#tif#o-S,-erie und dadurch
was,serlöslich gemachte F-iw-,.eii3,körp,#r, iv#ie, Xasein, Tierleim, -G"-1,afine-,
Blütallytimin, -oder Kondensationsprodukte von-Harnstoff uiid-s-6inen, Derivaten,
oder von Dicyan#dianiid,-dde--r--Ai-nino"ttiazinen
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Aldehyden, oder ferner peralkylierte Polyalkylenpolyamine. Gegebenenfalls lassen,
sich neben, den genannten wasserlöslichen hochmolekularen Aminen noch weitere Fällungsmittel,
wie Harzleiln oder Aluminiumsulf at, mitverwenden.
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Das Färben in Gegenwart der wasserlöslichen hochmälekularen Aminverhindungen
erfolgt z.B. dadurch,- daß man den. sauren Farbstoff in wäßriger Lösung mit den
genannten Aminen mischt und diese Mischung als solche oder nach. vorheriger Isolierung
der Farbstoff-Amin-Ve-fbindungen dem im Holländer in- Gegen-Wart von Wasser befindlichen
Papierstoff zusetzt. Man 'kann jedoch auch die genannt-en Amine direkt dem bereits
Farbstoff enthaltenden Papierbrei im Holländer zufügen. In allen diesen Fällen erfolgt
das Augf ärben in Gegenwart der hochrnolekularen. Amine, welche den Farbstoff in,
Form schwerlöslicher Farbstoff-Amin-Verbindungen auf der Faser fixieren.
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Die Abwässer der .gefärbten Papiere sind praktisch farblos oder nur
schwach gefärbt. Auch, bei heißer Trocknung (go bis ioo#') zeigt sich keine farhige
Zweiseitigkeit der Papiere. Beispiel I 2kg Liehtgrün SF gelblich (Schultz,
Farbstofftabellen, 7.Aufl., Bd.i, Nr.765) werden in iool Wasser bei Ioo' gelöst.
Die Lösung wird nach dem Erkalten mit 4o 1 einer io0/eigen Lösung eines Kaseins,
das mit io0/a Ammoniak bei 5o bis 6o9 aufgeschlossen, wurde, versetzt.
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Diese Lösung trägt man in den Holländer ein, in dem sich ioo
kg Papierstoff, Stoffdichte etwa 6'[o, bestehend aus iöol/o gebleichtem Fichtenholzzellstoff,
- befinden. Dann werden weiter 4 kg Alnn-dniulu!sulfat zugefügt.
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Nach normaler Verarbeitung auf der Papiermaschine, wobei die Abwässer
praktisch farblos sind, erhält man ein Papier, dessen Färl#ung sich durch große
Farbtiefe und Gleichmäßigkeit auszeichnet. Bei normaler, heißer Trocknung tritt
keine Zweiseitigkeit des Papiers auf.
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Setzt man außerdem 3 kg Harzleim hinzu, so erhält man eine.
Färbung" die sich durch. erhöhte Farbstärke und, Echtheit auszeichnet. Beispiel
2 2kg Azogrenadin S (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Bd. i,
Nr. 105) werden in ioo# 1
kochendem Wasser gelöst. Dieser Lösung werden
nach dem Erkalten 401 einer 'bei 5o bis 6o,' hergestellten io%itgen wäßrIgen Lösung
von. Serumal,bw. nin zugesetzt. Die erhaltene Lösung wird durch Auf sprühe-n
lauf einen, Zweiwalzlensprühtrockner bei etwa 4o bis 5o' in ein Pulver übergef.ührt.
Dieses Farbstoffpulver wird in Wasser von 4o bis 5o' gelöst und im Holländer zu
ioo 'kg Papierstoff, bestehend, aus iool/o ungehleichtem Sulfitzellstoff,
zugesetzt, 'bei einer Stoffdichte von, 611/o. Hierauf erfolgt ein weiterer Zusatz
einer Lösung von 4 kg
ei
Alum,iniumsulf at. . Wird in gleicher
Weise wie oben beschrieben aus Säurefuchsin 0 (Schilltz, Farbstofftabellen,
7. Aufl., Bd. i, Nr. 8oo) mit al"kalisch aufgeschlossenem Säurekasein und
Tetramefhylolmelamin ein Farblack hergestellt und dieser der Papiermasse zugefügt,
so erhält man ein gefärbtes Papier, das sich durch gute Reib-, Wasser- und Hitzeechtheit
auszeichnet. Auch bei Heißtrocknung entsteht keine farbige Zweiseitigkeit. Beispiel
3
In. den Holländer, in dem sich eine 6%ige Suspension von iookg Papierstoff,
bestehend aus iool/o ungebleichtem Nadelholzzellstoff, nach dem Sulf atverf ahren
aufgeschlossen, sowie 2 kg Orange GG konz. (Schultz, Farbstofftabellen,
7.Aufl., Bd. i, Nr. 39) befinden, werden 4o 1 einer iol/oigen Lösung
eines ammoniakalisch aufgeschlossenen Säurekaseins eingetragen. Nach guter Verteilung
des Kaseins in der Stoffmasse wird eine Lösung von, 4 kg Aluminiumsulfat
zugefügt, wodurch. die ursprünglich entstandene Kaseinfarbstoffverbindung auf der
Zellstoffaser in unlöslicher Form fixiert wird. Das Abwasser der Papiermaschine
ist praktisch farblos. Das erhaltene Papier zeigt auch nach einer heißen Trockming
(bei go his iooo) keine Zweiseitigkeit, ist satt orange gefärbt und besitzt eine
gute Wasserechtheit. Beispiel 4 2 kg Naphtholgelb S extra,
(S chu 1 # z, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Bd. i, Nr. ig) werden
in, ioo 1
kochendem Wasser gelöst. Nach dem Erkalten wird, diese Lösung mit
40 1 einer i.o%igen Lösung von heiß auf geschlossenem Tierleim versetzt.
Diese Lösung wird in den Holländer eingetragen, in dem sich ioo kg Papierstoff,
Stoffdichte 5 %, bestehend aus 6o'/o gebleichtem, nach dem Sulfitverfahren
aufgeschlossenem Fichtenholzzellstoff und 4o% ungebleichtem Laubholzzellstoff, befinden.
Dann wird weiterhin eine Lösung von 4kg Aluminiumsulfat zugesetzt. Nach beendigter
Mahlung werden, bei hochstehender rotierender Mahlwalze:2 kg einer ioP/oi-gen
Lösung von Tetramethylolmelaminchlorhydrat eingetragen. Die Abwässer sind vollkommen.
klar. Die resultierende Färbung zeichnet sich durch einen- kräftigen satten Gelbton
und eine gute Wasserfestigkeit aus. Auch bei einer verh#ältnismäßig heißen; Trochnung
(iio') wird 'keine Zweiseitigkeit des Papiers beobachtet. Beispiel 5
Zu ioo
kg Papierstoff, Stoffdichte-5 Oh, bestehend aus 5o'io ungebleichtem, nach
dem Sulfatverfahren aufgeschlossenem Nadetholzzellstoff und 50,010 ungebleichtem,
nach dem. Sulfitverfahren aufgeschlossenem Nadelholzzellstoff, fügt man im Holländer
ioo 1 einer 2%igen Lösung von. Cyananthrol RBX (Schultz, Farbstofftabellen,
7. Aufl., Bd. i, Nr. 1203), 'hergestellt durch Übergießen des Farbstoffes
mit
kochendem Wasser. Nach beendigter Mahlun- und -uter Verteilung der Far#bstofflösung
in, der Stoffmasse, werden bei hochstehender rotierender Mahlwalze langsam
30 1 einer I&/Oigen salzsauren Lösung von Pentamethylolmelamin eingetragen.
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Eine weitere Mitverwendung von, Harzleim oder Aluminiumsulfat oder
beiden Mitteln verbessert die Farbtiefe der Färbung noch weiter. Beispiel
6
iookg gebleichter Sulfitzellstoff aus Fichtenholz werden in der Masse mit
2kg EchtgelbSextra (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Bd. i, Nr.172)
gefärbt und alsdann mit 2kg Harzleim und 4kg Aluminiumsulfat versetzt. Zuletzt werden
:2 kg des nach der Patentschrift 671 704 hergestellten Kondensationsproduktes
aus Dicyan.diamid, Formaldehyd und Ammonchlorid zugegeben. Die Papiermasse wird
in der bekannten Weise auf der Papiermaschine zu einem Affichenpapier mit einem
Quadratmetergewicht von 7o g verarbeitet. Beispiel 7
iookg gebleichter
Nat ronzellstoff aus Kiefernholz werden in der Masse mit 2 kg Brillantponceail
6 R extra (S c h u 1 t z, Far#bstofftabellen, 7. Aufl.,
Bd. i, Nr. 126) gefärbt und alsdann, mit 1,5 kg Harzleim und 4kg Aluminiumsulfat
versetzt. Zuletzt werden 2#kg ein-er i5%igen, Lösung des quaternären Ammoniumsalzes,
hergestellt durch Permethylierung eines Polyäthylen#polyamins mit Dimethylsulfat,
zugefügt. Die Papiermasse wird in bekannter Weise auf der Papiermaschine zu einem,
Blumenrohpapier m-it einem Quadratmetergewicht von i2o g verarbeitet.