DE86168C

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Info

Publication number: DE86168C
Application number: DENDAT86168D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 15: Druckerei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. Oktober 1894 ab.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine neue Einrichtung für . Mehrfarbendruck; der Druck wird auf einmal hergestellt mit Hülfe einer Filzplatte nach Art der feuchten Stempel.

Dieses Verfahren kann für Mehrfarbenabzüge von Stichen, Plänen, Buchdrucken etc. angewendet werden, und zwar kann man sie direct mit allen ihren Farben drucken oder nachdem man sie zuerst in einer schwarzen oder anderen Farbe abgezogen hat.

Das Verfahren kann auch angewendet werden, um auf schon colerirten Blättern eine Farbenschattirung aufzulegen, um die Nuancen zu vervollständigen.

Nachdem die Farben, die auf das Blatt gebracht werden müssen, zubereitet sind, werden in eine Platte aus Filz, T-uch oder anderem Farbe aufnehmenden und aufspeichernden Material die Umrisse jedes Theiles, der seine eigene Farbe haben mufs, in ihrem ganzen Umfang ausgeschnitten. Nachdem die verschiedenen Filzstücke mit der zugehörigen Farbe getränkt sind, werden sie zu einer Farbeplatte wieder vereinigt, welche nun an allen den Orten die betreffende Farbe enthält, wo sie sein mufs. Die einzelnen so gebildeten Abtheilungen können, um ein Zusammenfliefsen der Farben zu verhindern, durch Plättchen oder Scheidewände getrennt werden. Die Farben werden nun mittelst einer geeigneten Hand- oder Maschinenpresse auf eine Platte aus Kautschuk oder anderem passenden Material, wie Glas, Celluloid etc. übertragen. Diese Platte kann gravirt sein, um das Bild oder die Schrift darunter herzustellen, oder sie kann glatt, gekörnt, carrirt etc. sein, wenn es sich nur darum handelt, die Farben auf ein schon bedrucktes Blatt zu übertragen.

Auf beiliegender Zeichnung ist eine Handpresse zur Anwendung des neuen Verfahrens dargestellt.

Das Gestell A trägt einen Schlitten B, der auf ihm in den seitlichen Führungen C gleitet. Auf dem Schlitten wird bei D die Farbplatte, bei E das zu bedruckende Blatt angebracht.

Die Druckplatte F, die sich in den Rippen χ der Säulen K und L führt, wird von dem Schaft G getragen, der von der im oberen Querbalken I eingebetteten Spiralfeder H nach oben gedrückt wird. Um ein Auswechseln oder dergl. der Uebertragungsplatte J zu gestatten , ist der Querbalken / bei K an einer der Säulen angelenkt und legt sich mit seinem anderen Ende in eine Gabelung der zweiten Säule L, wo er mittelst Zapfen oder Bolzen festgehalten wird.

Der Prefshebel M ist bei a an einem kleinen Arm N angelenkt, der seinerseits am' Querbalken I drehbar angebracht ist. Eine Regulirschraube c auf diesem Querbalken begrenzt die Abwärtsbewegung des Prefshebels.

Am Schlitten B sind zwei verstellbare Bufferschrauben dd^l angeordnet, welche den Schlitten an der einen oder anderen Seite aufhalten, um die Lage der Farbplatte D und des zu bedruckenden Blattes E in Bezug auf die Druckplatte F zu bestimmen, und zwar stofsen die Bufferschrauben d d¹ an den am Gestell A angeordneten Anschlagstollen e e¹ an.

Man bringt die auf angegebene Weise hergestellte Farbplatte D unter die Platte F, indem man den Schlitten B so weit nach der be-

treffenden Seite schiebt, dafs die Bufferschraube d an ihren Anschlagstollen e anstöfst, dann prefst man die Druckplatte auf diese. Die Uebertragungsplatte /, die auf der Druckplatte befestigt ist, nimmt nun von der Farbplatte die Farbe an; darauf läfst man die Druckplatte sich wieder nach oben bewegen und schiebt den Schlitten nach der anderen Seite, so dafs das Blatt E unter die Druckplatte zu liegen kommt. Durch Drücken auf den Prefsbalken bewegt sich die Druck- und Uebertragungsplatte nach unten und überträgt die von der Farbplatte aufgenommenen Farben auf das Blatt.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zur Herstellung von Mehrfarbendrucken, dadurch gekennzeichnet, dafs das Farbkissen aus mosaikartig zusammengesetzten, mit Farben getränkten Stücken von Filz, Linoleum u. s. w. gebildet wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.