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Verfahren zum Wickeln von Gittern. für elektrische Entladungsgefäße
Der Übergang zü kürzeren Wellenlängen bei der .Nachrichtentechnik zwang d:azu, die
Abmessungen der Elektrodensysteme in den benutzten Sende- und Verstärkerröhren immer
mehr zu verringern. Dabei besteht dann die Gefahr, daß beim Zusammenbau (der Systemteile
die Kathode und die Gitterdrähte es er sten@Gitters sowie die Gitterdrähte der verschiedenen
Gitter sich berühren, wodurch nicht nur ein °K`rz`sclirüI3'entstehen kann, sondern
wodurch außerdem .die Gitterdrähte verbogen und (im Falle der Berührung des ersten
Gitters mit der Kathode) mit Emissionspaste bedeckt werden und wodurch ferner (im
genannten Sonderfall) die Emissionsfläche der Kathode verletzt wird. Die Erfindung
gibt ein neuartiges Aufbauverfahren für derartige Röhren. Dieses Aufbauverfahren
ist insbesondere für, Röhren_ geeignet mit Gitterdrähten 3 von weni,
er als 2ou Durchmesser und einem Ab-#o s n es tan Titters von eineT ;enach#barten
Elektrode von weniger als o,o,5 mm.
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Gemäß der Erfindung wird beispielsweise beim Wickeln des ersten Gitters
in folgender Weise vorgegangen: Zwischen zwei Isolierbrücken, wie z4 B. Glimmerscheiben,
wenden die Kathode und beiderseits der Kathode -die beiden Streben des zu wickelnden
ersten Gitters aufgebaut. Die Streben des zu wickelnden Gitters sollen einen -Durchmesser
haben, der gleich ist demdoppeltenGitter-Kathoden-Abstand, vermehrt um die Kathodendicke,
gemessen von der einen Sprühschichtoberfläche zur anderen in Richtung senkrecht
zur Strebenachse. Dann wird um dieses System der Gitterdraht herumgewickelt und
an den Streben festgeschweißt. Da die Dicke der Gitterstreben größer ist als die
Dicke der
Kathode, kann eine Berührung zwischen den Gitterdrähten
und der Kathode auch dann nicht stattfinden, wenn die Gitterdrähte straff über die
Streben gespannt wen en. ine so ehe straffe Spannung ist vielmehr sogar erwünscht,
um ein gleichmäßiges Gitter zu erhalten. Die straffe Spannung in einer Ebene ist
um so leichter zu erhalten, je dünner der Gitterdraht ist. Beispielsweise wurde
erfolgreich mit einem Gitterdraht von io gearbeitet. Um das straffe Umwicken es""r-rahtes
zuer e#ic#tern, kann der Draht während des Aufwickelns geglüht werden. Es bewährte
sich bei einem Molybdärndraht ein Glühen bei 8oo° C in einer Schutzgasatmosphäre.
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Beim Wickeln von Gittern werden üblicherweise die Gitterdrähte 'zusammen
mit ihrem Dorn in die Köpfe der Wickelvorrichtung eingespannt. Ein Wickeldorn in
üblichem Sinn ist bei dem Verfahren gemäß der Erfindung naturgemäß nicht vorhanden,
und es ist .daher zunächst das nächstliegende, das Gitter beim Wickeln an den Gitterstreben
unmittelbar in den Wickelköpfen zu halten. Es ist jedoch zweckmäßiger, in die Kathodenhülse
einen Dorn einzuführen und diesen Dorn in den Köpfen zu haltern. Man vermeidet auf
diese Weise, daß während des Wickelns in Aden Gitterstreben Spannungen auftreten,
die sich nach dem Herausnehmen des Systems aus der Wickelvorrichtung auslösen könnten.
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Um nach dem Herstellen des ersten Gitters noch weitere Gitter aufbringen
zu können, ist es vorteilhaft, die Isolierbrücke an einer Seite des Systems nach
dem Aufwickeln entfernen zu könnem. Falls ein solches Abnehmen der Glimmerscheibe
an einer Seite möglich ist, würde man nämlich die übrigen Gitter dann nach dem früher
üblichen Verfahren einfach überschieben können. Um idies zu ermÖglichen, benutzt
man zweckmäßig zusätzlich zwischen dem ersten Gitter und der Kaihode kleine isolierende
Zwischenstücke, idie auch bei Abwesenheit der Glimmerscheibe@.dieElektroden im vorgeschriebenen
Abstand halten.
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In entsprechender Weise kann die Erfindung auch für das zweite,dritte
ad-er weitere Gitter angewendet werden. Dabei ist es, nur erforderlich, entweder
den Gitterstreben einen entsprechend größer !bemessenen Durchmesser zu geben, der
dem Innendurchmesser des jeweils zu wickelnden Gitters, gemessen senkrecht zur Strebenebene,
entspricht, oder es müssen statt zweier Streben vier Streben benutzt werden, die
entsprechend an die Gitterebene herangerückt sind.
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In,der Abb. ii ist der Gegenstand der Erfindung für den Fall des Wickelns
des ersten Gitters schematisch ,dargestellt. Es ist i die Kathode; diese trägt über
zwei Glimmerscheiben 2 und 3 die Gitterstreben 4. und 5. In die Kathode ist ein
Dorn 6 eingeschoben, der beiderseits in Öffnungen der Wickelköpfe 7 und 8 einsgespannt
ist. Die Wickelköpfe können dabei zweckm4ßig aus zwei aufeinandergepreßten Hälften
bestehen und so ausgebildet sein, daß sie bei ihrem Aufeinanderdrücken den Kathodendorn
gleichzeitig einklemmen. Die Gitterstreben q. und 5 endigen in Bohrungen der Wickelköpfe
7 und B. Diese Bohrungen sind vorzugsweise Langlochbohrungen mit dem großen Durchmesser
in Richtung auf die Kaihode und mit einem kleinen Durchmesser in der Richtung senkrecht
.dazu. Man erreicht auf :diese Weise einerseits ein exaktes Mitführen .der Gitterdrähte
beim Umlaufen und andererseits die Möglichkeit eines Nachgebers der Gitterdrähte
beim Durchbiegen infolge der Spannung des Gitterdrahtes. Über die Gitterstreben
q. und 5 wird von einer Vorratsrolle fri der Gitterdraht 12 in ,an sich bei üblichen
Gitteir-wickelmaschinen bekannter und daher nicht dargestellter Weise gewickelt.
Zwischen der Vorratsrolle iz und den Wickelköpfen kann dabei eine zum Heizen des
Drahtes ausreichende Spannung vorgesehen sein, während gleichzeitig das System von
einer Hülle umschlossen ist, die mit einem Schutzgas, beispielsweise Stickstoff,
durchspült wird. Mit 9 und io sind zwei zweckmäßig ausKeramikbestehende Zwischenstücke
bezeichnet. Diese Zwischenstücke können z. B. aus poriger, auf Magnesiumsilicatbasis
erbrannter Keramik bestehen. oder auch aus reinen Metalloxyden, wie z. B. Berylliurnoxyd.
Sie sind vorteilhaft so profiliert, daß sie nach dem Abziehen der Glimmerscheibe
2 unter der Einwirkung der. Zugspannung des Gitterdrahtes die gegenseitige Stellung
der Gitterstreben und :der Kathode unverändert festlegen. Beispielsweise können
sie die Kathode und die Gitterstreben schwach zangenförmig umfassen. Es ist auch
möglich, statt der beiden Teile 9 und io eine einzige Keramikscheibe. zu verwenden.
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In der Abb. 2 ist schematisch die Anwendung des Erfindungsgegenstandes
auf Idas zweite Gitter dargestellt. In (der Abbildung seien 13 ein Dorn, 114 und
15 die Streben des ersten Gitters und 16 und 1i,/ die Streben des zweiten Gitters.
Dorn und Streben seien ähnlich, wie dies in Abb. i gezeigt ist, durch Glimmerscheiben
-gegeneinander abgestützt und in den Wickelköpfen gehaltert. Um die Streben 14 und
iss ist bereits ein Gitterdraht 18 herumgewickelt. Dann kann unter Anwendung des
erfindungsgemäßen WickelverfahTens ohne Schwierigkeit auch in engstem Abstand das
zweite Gitter i9 um die Streben @16 und 17 herumgewickelt werden. Der Dorn 13 trägt
entweder beispielsweise die Hülse einer indirekt geheizten Kathode, oder es kann
nach- -träglich hier auch der Draht einer direkt geheizten Kathode eingezogen werden.
Die Streben können selbstverständlich auch andere als die dargestellten Formen besitzen.
Beispielsweise kann man an Stelle .der einen rechteckigen Querschnitt aufweisenden
Streben 14 und 15 Rundstreben verwenden, und die Streben 16 und 17 können durch
vier Streben ersetzt werden, die paarweise an die Gitterebene herangerückt sind.