DE860401C - Verfahren zum Ausgiessen von Verbundgusslagerschalen - Google Patents

Verfahren zum Ausgiessen von Verbundgusslagerschalen

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DE860401C
DE860401C DEG3639D DEG0003639D DE860401C DE 860401 C DE860401 C DE 860401C DE G3639 D DEG3639 D DE G3639D DE G0003639 D DEG0003639 D DE G0003639D DE 860401 C DE860401 C DE 860401C
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DEG3639D
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English (en)
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Paul Dipl-Ing Daelen
Bernward Dr Garre
Herbert Dipl-Ing Gumprecht
Hermann Koehler
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Glyco Metall Werke Daelen und Loos GmbH
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GLYCO METALL WERKE
Glyco Metall Werke Daelen und Loos GmbH
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D19/00Casting in, on, or around objects which form part of the product
    • B22D19/08Casting in, on, or around objects which form part of the product for building-up linings or coverings, e.g. of anti-frictional metal
    • B22D19/085Casting in, on, or around objects which form part of the product for building-up linings or coverings, e.g. of anti-frictional metal of anti-frictional metal

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Crucibles And Fluidized-Bed Furnaces (AREA)

Description

  • Verfahren zum Ausgießen von Verbundgüßlagerschalen Während bis vor wenigen Jahren die Prüfung der Verbundgußgleitlager verhältnismäßig oberflächlich erfolgte, sind jetzt durch Prüfvorschriften die strengsten. Anforderungen an das Gefüge, den Verband und die Lunkerfreiheit gestellt worden. Neben Makro- und Mikroschliffen. und chemischen Analysen muß auch die Röntgenaufnahme ein einwandfreies Bild ergeben, wenn die Lager einbaufähig sein sollen. In den letzten Jahren, ist daher im Zuge der Entwicklung hoch beanspruchbarer Lager für -die Verbrennungsmotoren eine große Zahl von Herstellungsverfahren angegeben und ausprobiert worden. Dabei wurden sowohl dem Erschmelzen des Gießgutes wie auch der Behandlung der Stahlstützschale erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet. Insbesondere wurden Gießgut und Stahlstützschaie auf annähernd gleiche Temperatur gebracht, wobei durch eine neutrale oder auch reduzierende Gasatmosphäre dafür gesorgt wurde, daß keine Oxydation des Gießgutes oder der Stützschale eintreten kann.
  • Das vorliegende Verfahren zum Ausgießen. von Verbundgtißlagerschalen, insüesondere solchen, bestehend aus Stahlstützschalen mit Bleibronzeauskleidung, die unter Ausschluß von oxydierenden Einflüssen erschmolzen @=d in die vorgewärmte Lagerschale vergossen wird, knüpft an derartige Verfahren an und ist dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das Erschmelzen des Gießgutes wie auch das Vorwärmen der Lagerschale durch Hochfrequenzbeheizung erfolgt.
  • Es ist bekannt, Metalle induktiv zu erschmelzen, auch ist es bereits angegel»?rden, bei der Lagerherstellung für die Erwärmung von Stützschalen und darin in fester Form befindliches Gießgut oder nachträglich in flüssiger Form einzubringendes Metall die induktive Beheizung zu wählen. Dieses eine Verfahren hat den Nachteil, daß das Gießgut längere Zeit, bis es geschmolzen ist, mit der bereits erwärmten Stützschale in Berührung bleibt und dadurch - einen unerwünscht hohen Gehalt -ari-Eisen aufnimmt, Ferner ist eine Reinigung des Gießgutes praktisch nicht möglich. Das Neuartige an der vorliegenden Erfindung besteht in der oben angegebenen Kombination von hochfrequenter Schmelze und hochfrequent erwärmter Stützschale. Dadurch gelingt es, neutral zu schmelzen, das Gießgut unter Anwendung geeigneter Abdeckmittel zu desoxydieren und zu entgasen. Ferner werden die Stützschalen in kürzester Zeit erwärmt, ohne daß Ofengase Oxydationen. hervorrufen können, die Temperaturen sowohl der Schmelze wie des Rohlings sind mit großer Genauigkeit einzuhalten. Bei der Durchführung des Lagerauskleideverfahrens gemäß der Erfindung ist es möglich, die Einwirkungsmöglichkeiten des Arbeiters auf das Erzeugnis auf ein Mindestmaß herabzusetzen, indem alle für das Gießen notwendigen Arbeitsmaßnahmen so gut wie vollkommen zu mechanisieren sind. Dadurch kann eine geringfügige Ausschußziffer auch bei höchsten Ansprüchen erhalten werden, so wie sie bisher nicht erreicht wurde.
  • Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß das Gießgut in neutraler oder reduzierender Atmosphäre erschmolzen wird, ferner desoxydiert und entgast wird; die hochfrequent erwärmte Stützschale, die vorher mechanisch und/oder chemisch gereinigt wurde, dient als Kokille und; wird auf gleiche Temperatur mit dem Gießgut gebracht. Nach dem Vergießen und während der zur Diffusion notwendigen Zeit wird .die Verbandsfläche von den anhaftenden Verunreinigungen oder Gasblasen befreit. Anschließend wird der ausgegossene Rohling zentripetal abgekühlt. Die einzelnen Arbeitsvorgänge erfolgen dabei praktisch unter Luftabschluß.
  • Die einzelnen Arbeitsgänge, wobei die Einhaltung der Reihenfolge unbedingt wichtig ist, seien an Hand der Abbildungen im folgenden näher erläutert: Es hat sich gezeigt, daß das Gießgut, insbesondere Bleibronze, durch geringfügige Verunreinigungen sehr leicht ,dazu neigt, ein fein- bis grobporöses Gefüge nach der Erstarrung zu erhalten. Durch eingehende Untersuchung ist erkannt worden, daß diese Porosität dem Zusammenwirken von Oxyden und Gasen ihre Entstehung verdankt. Die Hauptrolle spielt dabei die Verunreinigung des Kupfers. Im angelieferten Rohmaterial * (Elektrolytkupfer oder Barren) ist stets, im einen mehr, im anderen weniger Wasserstoff in gelöster Form enthalten. Beim Schmelzen geschieht es nun leicht, daß Oxyde von dem Tiegel her aufgenommen werden, ohne daß das Kupfer an der Oberfläche selbst oxydiert. Es tritt dann eine Reaktion nach der Formel Cu20 -I- z H = H20 -i- z- Cu auf. Während das Oxyd und der Wasserstoff bis zu einem gewissen Maße im Kupfer löslich sind, ist das Wasser bzw. der Wasserdampf unlöslich und versucht zu entweichen. Solange die Schmelze in flüssiger Form vorliegt, ist das Entweichen möglich. Sobald sie sich im Erstarrungszustand befindet, wird durch den austretenden Wasserdampf eine Lunkerbildung oder Porositäten einsetzen.
  • Versuche haben ferner gezeigt, daß nicht allein das Vorhandensein von Wasserstoff, sondern auch der aufgenommene oder gelöste Sauerstoff und, sein Verhältnis zu Wasserstoff eine große Rolle spielen. Man kann etwa folgendes dabei aussagen, daß, gleichgültig, ob die Lunker- oder Porenbildung von einfach gelöstem Gas herrührt oder ihr Entstehen einem verwickelten Gleichgewicht verdankt, sich immer bei der Erstarrung aus der Schmelze zuerst Kristalle mit einem geringeren, der Löslichkeit in festem Zustand entsprechendem Gehalt an Gasen, ausbilden werden. In der Schmelze reichern sich dann die Gase an, bis die Übersättigung so groß ist, daß eine Ausscheidung erfolgt, und zwar entweder eine Ausscheidung des Gases (Wasserstoff) oder der Gasverbindung (H2-1- 0, Wasserdampf). Dies erklärt die bei allen Gießmetallen übereinstimmend gemachte Beobachtung, daß Gas= blasen erst dann entstehen, wenn die Erstarrung schon bis zu einem gewissen Grad fortgeschritten ist.
  • Dieser Vorgang tritt in besonderem Maße bei der Bleibronzelagerfabrikation auf, weil dort zur Vermeidung der Bleientmischung nicht das Metall einfach an der Luft abkühlt, sondern zusätzlich scharf gekühlt werden muß. Das gilt ganz ähnlich auch für andere Gleitlagerlegierungen, die ebenfalls Gasaufnahmen zeigen und Wachstumserscheinungen bei der Abkühlung zeigen.
  • Im Sinne der vorliegenden Erfindung kann das nun vermieden. werden dadurch, daß man zunächst die einzusetzenden Metalle von anhaftenden Verunreinigungen, Öl u. dgl., reinigt. Außerdem kann man insbesondere bei Kupfer eine Vorerwärmung durchführen; weil, wie sich gezeigt hat, das Kupfer bis zu etwa 5oo° Wasserstoff abgibt, und zwar insbesondere den Wasserstoff, der oberflächlich gebunden ist. Dann, hat man dafür zu sorgen, daß das Erschmelzen des Kupfers praktisch unter Luftabschluß im Hochfrequenzofen erfolgt, wobei die Schmelze mit einem möglichst luftundurchlässigen Salz, das unter Umständen auch noch reduzierende Wirkungen haben kann, abzudecken ist. Besonders bewährt hat sich in dieser Hinsicht Borax. Man muß wegen der im allgemeinen auftretenden Badbewegung eine besonders starke Abdieckschicht vorsehen. In, der Schmelze ist jedoch immer noch in starkem Maße Wasserstoff und Sauerstoff enthalten, so daß zunächst einmal durch Zufügung eines Desoxydationsmittels, bei Kupfer beispielsweise Phosphorkupfer, praktisch der ganze Sauerstoff entfernt wird. In der Schmelze ist dann nur noch. Wasserstoff enthalten, der auch für sich allein beim Abkühlen Porositäten hervorrufen kann. Aus diesem Grunde wird die Schmelze sich selbst überlassen und kühlt zunächst vollkommen ab. Dabei kann das überschüssig gelöste Gas zum größten Teil entweichen. Kurz vor dem Abkühlen können noch weitere Legierungsteile, wie beispielsweise Blei, zur Grundschmelze hinzugegeben werden. Beim Wiederaufschmelzen macht sich nun der besondere Vorteil eines Hochfrequenzofensabemerkbar, der darin besteht, daß eine gute Durchmischung sämtlicher Legierungskomponenten erreicht wird und gleichzeitig durch die Badbewegung,etwa noch vorhandene Gase ausgetrieben werden.
  • Es ist wichtig, daß die zur Abdeckung verwendeten Salze, beispielsweise Borax, keinerlei Verunreinigungen enthalten. Es ist notwendig, daß bei der Verwendung von handelsüblichem Borax- dieser mindestens einmal vorgeschmolzen ist. Nach mehrfacher Verwendung des Borax empfiehlt es sich, diesen wieder getrennt aufzuschmelzen und abkühlen zu lassen, da auch er sonst Verunreinigungen und Gase aufgenommen 'hat und diese an die Metallschmelze abgeben kann. Besonders gute Ergebnisse beim Regenerieren des Borax kann man dadurch erzielen, daß das Schmelzen und Abkühlen im Vakuum erfolgt.
  • Beim Wiederschmelzen des gießfertigen Lagermetalls ist besonders darauf zu. achten, daß die Temperatur der Schmelze so niedrig wie möglich gehalten wird, .da die Gaslöslichkeit mit steigender Temperatur stark zunimmt, während gerade kurz über dem Schmelzpunkt Gase noch gerne vom Metall abgegeben werden, wobei dieser Vorgang durch die Baddurchwirbelung im Hochfrequenzofen besonders unterstützt wird.
  • Für das Herstellen der als Kokille ausgebildeten Stützschale müssen Vorbereitungen getroffen werden. Wie die Abb. i zeigt, besteht die Stützschale für ein bundloses Lager aus einem einfachen Eisenring i. Auf diesen Eisenring wird von Hand oder automatisch ein Boden .2 aus einem vergleichsweise dünnen Blech aufgeschweißt. Es hat sich als günstig erwiesen, wenn insbesondere bei automatischer Schweißung der Deckel einige Millimeter größer ist als das Außendurchmessermaß des Lagers, weil dann die Schweißnaht besonders günstig verläuft, eine gute Dichtung gegen die später einzuführende Bleibronze bildet und trotzdem beim Schweißen kein Verbrennen oder Verzundern an der späteren Verbundfläche des Lagers auftritt. In ähnlicher Weise wird auch, wie das die Abb. 2 zeigt, ein Bundlager vorbereitet. Gerade bei diesen. Lagern. ist es besonders notwendig, daß die Verschweißung keine Beeinträchtigung des Materials an der Innenseite des Rohlings herbeiführt, da sonst nur schwierig diese Stellen wieder vom anhaftenden Zunder gereinigt werden können. Sind die Durchmesser der Lager sehr groß, oder soll beim Vergießen Metall ,gespart werden, so kann eine Anordnung nach Abb. 3 gewählt werden, wo ein entsprechendes Rohr q. in den, Rohling auf dessen Boden aufgeschweißt wird.
  • . Es besteht aber auch noch die Möglichkeit, auf das Schweißen bei kleineren Lagern zu verzichten, wenn man den Boden des Rohlings so vorbereitet, wie das die Abb. 4 zeigt. Die eine Seite des Rohlings i bekommt eine Eindrehung, die sich etwas konisch nach innen erweitert. Hier hinein wird das Abschlqßblech 2 gelegt. Dann werden in einer Presse die vorstehenden Teile 5 des Rohlings umgebogen (Abb.5). Damit nicht später durch den Rohling Verunreinigungen in das Gießgut gelangen können, muß dieser besonders gereinigt werden. Es empfiehlt sich, den Rohling an der Innenseite zumindest fein zu drehen, damit keine groben Unregelmäßigkeiten an der Oberfläche, an der sich Gasreste und Verunreinigungen festsetzen können, vorhanden bleiben. Dieser Vorgang kannwahlweise vor oder nach Aufschweißung des Bodens 2" erfolgen. Alsdann kann der Rohling in einem Stahlsand- oder einem normalen Sandstrahlgebläse gereinigt werden. Diese Reinigung kann unter Umständen nicht ausreichend sein, daß dann eine chemische Reinigung mit einer Salz- oder Salpetersäurelösung, etwa ioo/oig, sich anschließt. Die letzten Spuren dieser Reinigungslösung werden durch heißes Wasser entfernt, so daß der Rohling zufolge seiner Eigenwärme trocknet. Unter Umständen kann man aber auch auf die rüechanischt Reinigung des Rohlings verzichten. und die eben beschriebene chemische Reinigung durchführen. Das hängt insbesondere von der Sauberkeit des angelieferten Metalls für die Rohlinge und für den Boden ab.
  • Es sind jedoch nun noch weitere Voraussetzungen zu erfüllen, bis die Stützschale für das Aus-,gießen mit dem Gleitlagermetall vorbereitet ist. Es hat sich gezeigt, daß für das Gießen mit Gleitlagermetall zwischen diesem und der Stützschale annähernd gleiche Temperaturverhältnisse hergestellt sein müssen. Bei der Erwärmung der Stützschale ist im übrigen darauf zu achten, daß keine Oxydation der Verbundflächen auftreten kann. Durch die hochfrequente Erwärmung erfolgt der Heizvorgang schnell, sauber und mit reproduzierbarer Genauigkeit. Die hierfür benutzte Anordnung ist schematisch in Abb.6 dargestellt worden. Hier bezeichnet 6 den die Erwärmungsleistung liefernden Generator, der einen Transformator 7 mit der Primärwicklung 8 und der Sekundärwicklung 9 speist. Zur Kompensation des Blindstromes dient eine regelbare Kondensatorenbatterie 12; an den Transformator? bzw. an die Sekundärwicklung 9 ist ein einwindiger Induktor io angeschlossen, der das Werkstück i i, d. h. die als Kokille ausgebildete Stahlstützschale, umfaßt. Die Ausführung dieses Induktors io ist in Abb. 7 näher dargestellt. Es handelt sich hier um einen mit einem Wasserkühlraum i2¢ versehenen Kupfermantel, der stromdurchflossen ist. Unter Berüdksichtigung möglichst enger Kopplung mit dem Rohling i erfolgt auf transformatorischem Wege eine Strominduktion in die Stützschale i, wobei diese durch Ausbildung von Wirbelströmen in kürzester Zeit den Rohling erwärmt. Wie bereits weiter oben gesagt, müssen nun bei diesem Erwärmungsvorgang Maßnahmen getroffen werden, die ein Oxydieren oder Verzundern verhindern. Es bestehen hierbei zwei Möglichkeiten. Der - bereits näher gekennzeichnete Rohfing (vgl. Abb. i) wird, wie das -die Abb. 8 zeigt, mit einem Henkel 13 versehen, der beliebig lang sein kann, oder der nach Abb. i ausgebildete Rohling wird mit einer besonderen Zange in ein ßad mit flüssigem Borax oder einer ähnlichen Salzschmelze eingetaucht ünd bis zum Rand gefüllt. Die so gefüllte Rohlingskokille wird in den Glühkopf (Induktor) io eingesetzt und dann die entsprechende Leistung dem Glühkopf zugeführt. Der Rohling wird sich mit seinem gesamten Salzinhalt bis auf die Gießtemperatur aufheizen. Dabei reinigt die Salzschmelze das Eisen in heißem Zustand. besonders gut. Durch mechanisches Abkratzen der Verbundflächen mit einem hochhitzebeständigen Stahlstab kann diese reinigende Wirkung noch unterstützt werden. Dieser Vorgang braucht gewisse Zeit zur Durchführung und ist etwas umständlich, liefert aber die Gewähr für eine absolut saubere Verbundfläche.
  • Die andere Möglichkeit besteht darin, daß der Rohling gemäß Abb. 1, 2 oder 3 mit einem bei der Erwärmung Schutzgas entwickelnden und. die Oxydation verhindernden Anstrich versehen wird, und zwar möglichst gleichmäßig und bis in die äußersten Ecken hinein. (Bunde). Auf das so vorbereitete Lager wird, wie Abb. 9 zeigt, ein gut passender Graphitdeckel 14 aufgesetzt, der mit einem Gießloch 15 versehen ist. Währenddes eigentlichen Erhitzungsvorganges wird dieses Gießloch 15 noch durch eine Scheibe 16, beispielsweise aus Asbest, abgedeckt gehalten. Man kann auch, wie das die Abb. io zeigt, den Deckel 14 entsprechend mit Eindrehungen 17 versehen, so daß er noch besser einen luftdichten Abschluß während des Erhitzungsvorganges darstellt.
  • Die also mit flüssigem Borax versehenen Rohlinge oder mit einem obenerwähnten Anstrich versehenen Stahlstützschalen werden in den Glühkopf gemäß Abh. 7 eingesetzt. Dabei ist zu beachten, daß durch das Aufsetzen der Rohlinge auf Spitzen 18 (Abb. 7) ein Wärmeabfluß nach Möglichkeit vermieden wird. Diese Spitzen können. aus metallischem oder auch aus keramischem isolierendem Material bestehen. Es hat sich nun oftmals gezeigt, daß bei der hochfrequenten Erwärmung der Boden 2 der zu erwärmenden Gefäße eine wesentlich geringere Temperatur angenommen hat, so daß, das dann eingefüllte Gleitlagermetall an diesen Stellen vorzeitig zum Erstarren gelangte. Eine besonders günstige Ausführung gemäß einem Erfindungsmerkmal ist daher in Abb. i i gekennzeichnet worden, wo die Rohlingskokille auf einem Eisenrohr ig aufsitzt. Dieses wird, da es zum Teil in den Glühkopf io hineinragt, mit erwärmt und überträgt -durch Wärmeleitung diese Erwärmung auf den Boden 2 der Rohlingskokille.
  • Damit ebenfalls keine ungleichmäßige Erwärmung an den Enden des Stählröhlings auftritt, muß der Glühkopf .etwa 2 bis 3 cm auf jeder Seite höher sein als der Rohling. Wie aus Abb. 2 auch bereits hervorgeht, wird aus Abkühlungsgründen bei Lagern: mit Bunden der Außendurchmesser nicht glatt gelassen, sondern entsprechend der Lauffläche eingestochen. Um hier eine einwandfreie Aufheizung bei günstigem Wirkungsgrad zu erreichen, wird der Glühkopf i o, wie die Abb. 12 zeigt, ungefähr in der Form entsprechend ausgebildet wie der Rohling, wobei, um eine Teilbarkeit des Glühkopfes zu vermeiden, die Entfernungen zwischen Rohling und Glühkopf so gewählt werden, daß die äußeren Seiten der Anlaufbunde an dem mittleren Teil des Glühkopfes vorbeigleiten können.
  • Die Frequenz, mit der die Erhitzung vorgenominen werden soll, muß nun so abgestimmt sein, daß bei erwärmtem Eisenmaterial die Eindringtiefe ungefähr gleich der Stärke des Lagers ist. Um nun nicht für jede Lagertype mit verschiedenem Eisenquerschnitt andere Frequenzen wählen zu müssen, kann man auch die Leistung entsprechend verringern und dafür die Zeit etwas vergrößern. Unter Zugrundelegung normaler Lager mit etwa io mm Wandstärke kann man bei etwa i5oo Hz mit einer Leistung von 5o bis 8o kW mittlere Lager in 30 Sekunden auf i2oo° erwärmen. Geht man mit der Frequenz höher und verringert die Leistung nicht entsprechend, so tritt infolge des Hauteffektes leicht eine Verbrennung an der Außenseite des Rohlings auf.
  • Um jedoch den Boden eines Rohlings unmittelbar elektrisch (ohne Anwendung eines Rohres gemäß' Abb. ili) zu erwärmen, kann man auch so vorgehen, wie das die Abb. 13 zeigt. Der Glühkopf erhält auf seiner Unterseite auch eine Art Boden 20, der ebenfalls mit Wasser gekühlt sein kann. Der Grundriß dieses Glühkopfes ist aus Abb. 14. ersichtlich: Die Anordnung, bei der der Rohling auf isolierten Stückchen 21 aufsitzen kann, bewirkt elektrisch dasselbe, was in: Abb. ii durch Wärmeübertragung vom Rohr i9 erfolgte.
  • Ist nun der Rohling insbesondere an seiner Verbundfläche auf die Temperatur erhitzt worden, die zum Vergießen notwendig ist (ungefähr gleich mit der Temperatur der Schmelze), so kann. das Gießgut mittels kleiner Tiegel aus dem großen Schmelztiegel geschöpft werden: Hierbei entsteht durch den kleinen Tiegel eine gewisse Verunreinigungsgefahr, wobei aber, wie bereits gesagt wurde, bei der Anwendung von Hochfrequenzbeheizung entsprechende Gase aus dem Metall wieder ausgeschieden werden. Auch kann, um diese Gefahr zu vermeiden, aus dem großen Tiegel in einen kleinen hineingegossen werden. Aus diesem kleinen Tiegel nun wird in den mit Borax gefüllten Rohling oder in den mit einem Anstrichmittel versehenen Rohling (vgl. Abb. g und io) das Metallhineingegossen. Im einen Fall wird der Borax, im anderen Fall wird das aus dem Anstrich gebildete Schutzgas verdrängt. .
  • Es besteht schließlich aber auch die weitaus günstigere Möglichkeit, unmittelbar aus dem großen Schmelztiegel in das Lager zu gießen. Die Kippvorrichtungen für derartige Tiegel sind jedoch insbesondere bei automatischen Arbeiten nur schwer und mit großem Aufwand herzustellen. Wesentlich günstiger-wirkt es sich daher aus, wenn man, wie das die Abb. 15 zeigt, einen. Tiegel mit Ventil verwendet. Im Tiegel 22 befindet sich ein aus demselben Material wie der Tiegel oder aus Graphit hergestellter Stempel 2-3, der konusförmig ein im Boden des Tiegels befindliches Loch 24 abschließt. Damit durch das Ausfließen der Schmelze nicht das Loch Veränderungen erfährt und nachher ein dichter Abschluß nicht mehr gewä'h'rleistet wird, kann dieser Ventilsitz 25 aus einem besonderen Material bestehen und von Fall zu Fall ausgewechselt werden. Soll also ein entsprechend aufgeheiztes Lager ausgegossen werden, so braucht nur der an einem Gelenk 26 befestigte Hebel 27 angehoben werden. Die in dem Tiegel 22 befindliche Schmelze läuft in den Rohling. Eine andere besonders günstige Anordnung zeigt die Abb. 16, wo der Tiegel 22 mit einem besonders verstärkten Boden versehen wurde und ein hahnkükenähnliches Ventil 28 die Möglichkeit bietet, die Metallschmelze nach Bedarf abzuzapfen. Bei diesen Anordnungen besteht der weitere Vorteil, daß die Abdeckung der Schmelze stets gewahrt bleibt und das Metall von unten abgezogen wird. Derartige Tiegelformen eignen sich auch besonders dazu, hochfrequent erhitzt zu werden. Die Anordnung-gemäß Abb. 16 kann bei hochfrequenter Aufheizung so .ausgeführt werden, wie das Abb. 17 zeigt. Dabei ist insbesondere darauf zu achten, daß der verstärkte Boden auf die gleiche Temperatur gebracht wird wie die Schmelze, damit beim Abzapfen nicht die Metallschmelze in der vergleichsweise dünnen Bohrung einfriert. _Um die Badbeweguhg innerhalb des Tiegels zu unterstützen und .ein Einfrieren des Metalls beim Abzapfen nach Möglichkeit zu vermeiden, kann man vorteilhafterweise den Tiegel fast bis an das Hahnkü'ken 28 aushöhlen, so wie das in der Abb. 17 dargestellt wurde. Für .die Aufheizung des gesamten Tiegelbodens ist eine Kombination der an und für sieh bekannten Längsspule 29 mit einer in Reihe geschalteten Flachspule 3o gewählt worden. Um unnötigen Abbrand zu vermeiden, kann während des Schmelzens der untere Teil der Spule 2@ und der Teil 30 mit. einem besonderen Schalter 3 1 kurzgeschlossen werden. Erst kurz vor Beginn des Gießens wird der Schalter 31 geöffnet, so daß auch der verstärkte Tiegelboden mitgeheizt wird.
  • Weiter oben wurde bereits betont, d2.ß jede Berührung des Gießgutes und'auch der heißen Rohlinge mit Sauerstoff oder sonstigen Gasen zur Bildung von. porigem Guß führen kann. Es ist daher darauf zu achten:, daß auch beim Gießvorgang selbst das Metall entweder nur ganz kurz der Luft ausgesetzt ist oder besser noch überhaupt nicht mit der Atmosphäre in Berührung kommt. Zu diesem Zweck sollen beim Gießvorgang inerte Schutzgase Anwendung finden. Nach einer Anordnung gemäß Abb. 17 läßt sich dies besonders leicht bewerkstelligen. Der mit einem Deckel 14 versehene Rohling wird unmittelbar unter den Tiegel gemäß Abb. 15 geschoben, wobei der Deckel 14 abgestreift wird. Unmittelbar um das Gießloch 24 herum befinden sich Gasdüsen, die auch das Schutzgas in den Rohling eintreten lassen. Um nun zu vermeiden, daß nach Entfernen des Rohlings vom Tiegel die flüssige Metallschmelze mit der Luft in Berührung kommt, wird, wie in Ab'b. io angedeutet, vor Einfüllen des Metalls in. flüssigem Zustand eine Salzschmelze (Borax) 32 in den Rohling eingefüllt. Nach Ausgießen des Rohlings wird, wie Abb. i8 zeigt, über der Metallschmelze die Boraxschmelze 32 stehen und. das Metall 33 vor dem Luftzutritt schützen. Die Höhe des Rohlings i muß also dem verlorenen Kopf entsprechend vonAnfang an größer gewählt werden.
  • Es hat sich aber nun gezeigt, daß trotz all der bereits vorher geschilderten Reinigungsmaßnahmen an der Verbundfläche immer noch kleine Verunreinigungen haftenbleiben. Man kann diese dadurch entfernen, daß, ähnlich wie weiter oben für die Reinigung mit flüssigem Borax beschrieben, ein hochhitzebeständiger Stab an der Verbundfläche entlang reibt, die dort angesammelten Verunreinigungen. abstreift, und; da sie stets spezifisch leichter sind als dieMetallschznelze, zumAufsteigen bringt.
  • Der so behandelte ausgegossene Rohling wird nunmehr, wie die Abb. i9 zeigt, in .eine Ringbrause 34 gesetzt, die aus kleinen, beispielsweise düsenförmigen. Löchern, die in möglichst geringem Abystand voneinander, beispielsweise 5 rnm, stehen, unter einem bestimmten Druck Wasser gegen. die Außenwand des Rohlings spritzen. Die Aufnahme des Lagers erfolgt dabei auf heb- und senkbaren Spitzen 35, die außerdem zum Ausgleich von Unregelmäßigkeiten in der WasserfÜhrufg drehbar sein können. Es müß dafür gesorgt werden, daß kein Wasser die Abdeckungsschicht auf der Bleibronzeschrnelze durchdrängen kann., da sonst Störungen im Abkühlungsverlauf eintreten. Je nach Größe des Lagers und nach Art des Gießgutes ist der Wasserdruck zu regulieren und die Länge des Abkühlungsprozesses einzustellen. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, die Abkühlung so zu leiten, daß die Wasserzufuhr unterbrochen oder das Lager aus der Ringbrause herausgenommen wird, wenn ein Kern, der etwa ein Drittel bis ein Viertel des Lagerdurchmessers groß ist, noch rotwarm ist..
  • Es sind die verschiedensten Möglichkeiten der Lagerherstellung beschrieben worden. Welche Einzelkombination der an und-für sich notwendigen Maßnahmen. gewählt wird, hängt davon ab, welche Lagerqualität gewünscht wird, welche Unkosten für den einzelnen. Verwendungszweck tragbar erscheinen und welche Stückzahl jeweils herzustellen ist.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Verbundgußlagerschalen,insbesondere solchen aus Stahlstützschalen mit Bleibronzeauskleidung, die unter Ausschluß von oxydierenden Einflüssen erschmolzen und in die vorgewärmte Lagerschale vergossen wird, im Standguß und in laufender Fertigung, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das Erschmelzen des Gießgutes wie auch das Vorwärmen der Lagerschale durch Hochfrequenzbeheizung erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das unter Salzbedeckung oder unter Schutzgas. induktiv erschmolzene Metall in eine als Kokille ausgebildete und mit einem Boden versehene Stützschale, die durch einen wassergekühlten einwindigen Induktor annähernd auf die Schmelztemperatur des Gießmetalls erwärmt ist, eingegossen wird, wobei die Kokillemwandung vorteilhaft mit einem die Verzunderung verhindernden Anstrich versehen und einem gut schließenden 'hitzebeständigen Deckel ausgerüstet ist und auf wärmeisolierten Haltern in der Induktor hereinragt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz des zur Erhitzung benötigten elektrischen Stromes so bemessen wird, daß die Eindringtiefe des Hochfrequenzstromes im Wärmezustand des Stahls etwa derWandstärke derStützschale entspricht.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Zusammenschmelzen der Grundbestandteile desoxydiert und die restlichen Legierungsbestandteile zugefügt werden, worauf bis unter den Erstarrungspunkt abgekühltwirdunddann einWiederaufschmelzen bis auf den Schmelzpunkt der Legierung erfolgt.
  5. 5. Vorrichtung zur Durchführung degs Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeiclinet, @daß der Induktor einen elektrisch leitenden Boden (2o) besitzt, der ein Aufheizen des Bodens der Stützschale ermöglicht.
  6. 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach -Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im verstärkten Boden des Schmelztiegels ein hahnikü'kenähnliches Ventil (28) angebracht ist.
  7. 7. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i und a, gekennzeichnet durch Längs- und Flachspulen für die hochfrequente Erhitzung des Tiegels, deren Teile zeitweise abschaltbar sind. Angezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 480 349; deutsche Patentschrift Nr. 6a5 014; USA.-Patentschrift Nr. 1 844 70i.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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