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Verfahren zum Giessen von dichten Brammen, Blöcken oder anderen Gussstücken.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Giessen von Brammen oder Blöcken oder von ähnlichen Gussstücken und besteht darin, dass das geschmolzene Metall durch eine dicke Schicht einer geschmolzenen, keine Gase entbindenden Masse hindurchgegossen wird, die. so zusammengesetzt ist, dass sie fähig ist, das hindurchtropfende Metall von Verunreinigungen, vorzugsweise von Oxyden und anhaftenden Gasen, zu befreien. Die Zusammensetzung dieser Schmelze kann je nach Umständen und Bedarf sehr verschieden gewählt werden. Sie muss nur folgende Bedin-
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Schmelze aufgegossen wird. Die chemischen Eigenschaften der Schmelze müssen so gewählt werden, dass sie die dem betreffenden Metall erfahrungsgemäss anhaftenden oder einverleiben Verunreinigungen, wie Oxyde und Schlacken, leicht löst.
Diese Bedingungen werden bekanntlich von sehr vielen verschiedenen, vorzugsweise glasartigen Schmelzen erfüllt. Als Beispiel zweckmässiger Bestandteile seien erwähnt : Borax, kieselsaures Natron oder Kali, Flussspat und dergleichen. In manchen Fällen wird es sich empfehlen, die beim fortgesetzten Giessen oder bei der Darstellung des Metalles selbst gebildeten Schlacken entweder in ihrer natiirlichen Zusammen- setzung oder mit entsprechenden Zusätzen als Reinigungsmasse zu verwenden.
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Schweissnaht so vollkommen verbunden ist, dass das ganze Gtissstück nach dem Guss durch Walzen, Pressen oder Hämmern beliebig gestreckt oder gepresst werden kann, ohne dass eine Trennung der Naht eintritt.
Die Erzeugung derartiger zusammengesetzter Gussstücke geschieht in der Regel in der Weise, dass das leichter schmelzbare Metall an die vorher sorgfältig gereinigte Oberfläche des aus schwerer schmelzbare Metall dargestellten Teiles angegossen wird. Es ist schon bekannt, bei diesem Vorgang ein Flussmittel zu benutzen, das ähnlich wie beim Lotes in Feuer oder beim Überziehen von Eisenteilen mit. anderen Metallen, beispielsweise Zink. in einer dünnen Schicht die erhitzten Metallteile bedeckt und hauptsächlich dazu dient, deren Oxydation an der umgebenden Luft zu verhindern.
Von dieser Art der Benutzung von Flussmitteln unterscheidet sich das Verfahren nach der Erfindung dadurch, dass die Schmelze, die als Rcinigungsmasse benutzt wird, stets in einer dicken Schicht verwendet wird, das heisst in einer Schicht, die in der Regel wenigstens 30 ce Tiefe hat und je nach Umständen und Bedarf noch tiefer angenommen werden kann.
Dadurch werden Wirkungen erhalten, die der bisher bekannte dünne. Überzug eines Flussmittels dem Wesen der Sache nach nicht leisten konnte.
Es ist bekannt, dass beim Giessen von zähflüssigen Metallen ausser durch die Verunreinigungen
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fällt, weil die vorhandenen Blasen durch das folgende Auswalzen oder Ausachjnieden scheinbar zum Verschwinden gebracht werden und sich erst später am fertigen Werkstück als die Ursachen von Brüchen bemerkbar machen.
Der Erfinder hat durch Versuche ermittelt, dass die Bildung von eingeschlossenen Gasblasen die Entstehung von Unebenheiten an den an die Formwände anstossenden Oberflächen infolge vò Gas- und Feuchtigkeitsresten, die der Formwand anhaften, und selbst die Bildung von Lunkern beim Giessen von Blöcken aus Stahl und anderen Metallen vollständig verhindert werden kann, wenn man das flüssige Metall beim Eingiessen in die Form durch eine genügend dicke Schicht einer Reinigungsschmelze hindurchtropfen lässt. Die Wirkung der Schmelze ist dabei wahrscheinlich im wesentlichen eine mechanische, jedenfalls aber eine mehrfache. Zunächst betrifft sie die Gasschicht, die, wie angenommen wird, die Oberflächen der allermeisten Körper überzieht und die auch durch Erhitzung auf ziemlich hohe Temperaturen nicht vollständig entfernt wird.
Indem nun der untere Teil der Form mit Reinigungsschmelze gefüllt ist und das Metall durch diese hindurch tropft'und sich darunter ansammelt, verdrängt es sie, so dass sie wie ein Kolben vor seiner aufsteigenden Oberfläche her getrieben wird und dabei mechanisch die Gase abstreift, die an der Wand der Form haften.
Ebenso hält die Schmelzenschicht alle Gasteile zurück, die das herabtropfende Metall sonst mit sich reissen könnte und verhindert dadurch nicht bloss, dass diese Gase selbst Blasen bilden, sondern auch, dass sie, und zwar vorzugsweise der Sauerstoff, mit dem flüssigen Metall Verbindungen eingehen, die in dessen Masse eingeschlossen bleiben kÖnnen, Endlich befördert die Schmelzschicht die Zerteilung des einfliessenden Metalles in einzelne Tropfen, wobei alle Oxyd-und Schlackenteilchen die etwa bereits im Muttermaterial eingeschlossen sein sollten, an die Oberfläche der Tropfen gelangen und von der Schmelze gelöst werden.
Diese verschiedenen Wirkungen werden um so vollkommener erhalten, je tiefer die Schicht der Schmelze ist, und können dem Wesen der Sache nach überhaupt nicht zur Geltung kommen, wenn ihre Tiefe nicht wenigstens ein gewisses Mass, in der Regel etwa 30 cm, erreicht.
In der Zeichnung ist eine Anzahl von verschiedenen Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar sind sämtliche Figuren senkrechte Längsschnitte durch verschiedene Formen mit Ausnahme der Fig. 8 und 10, welche wagerechte
Querschnitte nach den Linien 8-8 in Fig. 6 und 10-10 in Fig. 9 zeigen.
In Fig. 1 ist 1 eine zylindrische Form gebräuchlicher Bauart zum Giessen von Brammen oder Blöcken, 2 ist die vor dem Guss in die Form eingebrachte Reinigungsmasse und 3 ist ein besonderer Aufsatz mit verengter Öffnung, welcher die Schmelze 2 aufnimmt, wenn die Form mit Metall gefüllt worden ist.
Das Metall wird durch den Aufsatz von oben in die Form eingegossen, tropft, durch die flüssige Schicht der Reinigungsschmelze hindurch, so dass es diese allmählich verdrängt und dabei die Wände der Form vollständig von anhaftenden Gasen und von Feuchtigkeit befreit. In der
Regel wird so viel Metall in die Form gegossen, dass es bis in den Aufsatz 3 hineinsteigt. Dieser
Teil des Metalles ist derjenige, der zuletzt erhärtet, weil er durch die darüberstehende Schicht der Reinigungsschmelze und durch die Wände des Aufsatzes an der Abgabe seiner Wärme ver- hindert wird. Der Aufsatz wird zu diesem Zwecke vorzugsweise aus besonders schlecht leitenden
Stoffen hergestellt.
Bei Brammen, die in der gebräuchlichen Weise gegossen werden, findet sich gewöhnlich mehr oder weniger fehlerhaftes Material am oberen Ende, da die eingeschlossenen Schlacken und Verunreinigungen sich hier ansammeln und diesen Teil des Gusses stets mehr oder weniger schwammig machen. Beim Giessen nach der Erfindung fällt aber die ganze Masse vollkommen rein aus und wird auch während des Gusses rein erhalten, und wenn daher beim Erkalten die
Hauptmasse schwindet, so kann der flüssig erhaltene Teil am oberen Ende nachfliessen. so dass ein die ganze Form füllendes vollkommenes Gussstück erhalten wird.
Es empfiehlt sich, die Form vor dem Eingiessen des Metalles zu erwärmen, und zu diesem
Zweck ist in ihrem Boden eine Öffnung 4 angebracht, durch die eine Flamme eingeblasen werden kann und die vor dem Guss dur'-h einen Stöpsel verschlossen wird.
Fig. 2 stellt die Anwendung des Verfahrens auf den Fall dar, dass das Metall in bekannter
Weise von unten in die Form eingeführt werden soll. Im allgemeinen wird allerdings diese Vorsichtsmassregel eben durch die Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung überflüssig
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gegossen wird, gelangt es gereinigt und gasfrei in die Form und schiebt den darin enthaltenen Teil der Reinigungssehmelze vor sich her. Dieser hat dabei im wesentlichen nur die Wirkung, das aufsteigende Metall vor Oberfliichenoxyda. tion zu bewahren, die an den Wänden der Form anhaftende Gasschicht abzustreifen und das Metall am oberen Ende der Form flüssig zu erhalten.
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Das Verfahren ist unter anderem besonders geeignet, um Legierungen aus solchen Metallen he. rzu8tellen. die sehr verschiedene Schmelzpunkte haben, wie zum Beispiel Kupfer und Zinn oder Kupfer und Zink. Der Druck der hohen auf dem Metall lastenden Schrnelzschicht verhindert nämlich das Verdunsten und der vollkommene Luftabschluss gleichzeitig das Verbrennen des niedriger schmelzenden Metalles, und es ist daher viel leichter als nach den gebräuchlichen \'er fahren, das verlangte gegenseitige Mengenverhältnis der Bestandteile der Legierung wirklich zu erhalten.
Zum HersteUen von Legierungen eignen sich ebenfalls die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtungen.
Die übrigen Figuren betreffen den Fall, dass ein Gussstück erzeugt werden soll, das aus verschiedenen Metallen, beispielsweise eisenähnlichen und nicht eisenähnlichen zusammengesetzt ist. Dahin gehören in erster Linie Blöcke aus Stahl, die einen Überzug aus Kupfer erhalten sollen, und dieses Beispiel, das die grösste gewerbliche Bedeutung hat und auch in technischer Hinsicht für diese Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung paratigmatisch ist, wird der folgenden Beschreibung zugrunde gelegt. Es soll aber verstanden werden, dass die Ausführungen sich auch auf andere Zusammenstellungen von Metallen beziehen, beispielsweise Eisen und Silber, Nickel und Silber, Eisen und Messing oder Bronze und dergleichen.
Die Fig. 3 und 4 veranschaulichen die einfachste Form dieser Abart des Verfahrens. Die Form 1 selbst unterscheidet sich nicht von der mit Bezug auf Fig. 1 beschriebenen. Der stählerne Kern 8, der erst in einer besonderen Form gegossen oder in einer beliebigen anderen Weise hergestellt worden ist. wird in die Form 1 eingebracht, nachdem seine Oberfläche gründlich gereinigt worden ist. Ist der Kern 8 eine Bramme, die selbst nach dem hier beschriebenen Verfahren erzeugt worden ist, so genügt es, die Oberfläche kurze Zeit einem Sandstrahlgebläse auszusetzen.
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den Wänden der Form eingegossen. Auf das obere Ende des Stahlkörpers wird eine Haube 7 aufgesetzt. welche verhindern soll, dass das einfliessende hoch erhitzte Kupfer damit in Berührung kommt.
In der Regel geniigt es. den unteren Teil der Form mit Reinigungsmasse zu füllen, wie dies in Fig. 4 angegeben ist, und alsdann erhält das Aufsatzstück 9 dieselbe Form, wie sie in den Fig. 1
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Verschweissung der beiden das Gussstück bildenden Metalle. als deren Beispiel Stahl und Kupfer gewählt worden ist, kann bekanntlich auch in der Weise erreicht werden, dass man zuerst den Stahlkern in ein überhitztes Kupferbad eintaucht und ihm Zeit lässt, sich mit einer dünnen Kupferhaut zu überziehen und ihn dann unter Sauerstoffabschluss in die elgentliche Gussform überträgt, in der nunmehr der Guss in derselben Weise ausgeführt wird, wie mit Bezug auf d) c Fig. 3 und 4 beschrieben worden ist.
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geeigneten Reinig'ungsschmelze hindurch eine genügende Menge des Metalles eingiesst, das den Überzug bilden soll, also beispielsweise Kupfer und dann den Körper, der überzogen werden soll. durch die auf der Oberfläche des Metallbades schwimmende Schmelzschicht in die Form einsenkt und dann das ganze erkalten lässt.
Zur Ausführung dieser beiden Formen des Verfahrens dient vorzugsweise die Einrichtung. die in Fig. 5 dargestellt ist. Der Stahlkern 8 hängt an einem geeigneten Hebezeug 14. Seine obere
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passende Gewichte 16 auf die Tragstange 17 aufgereiht, die das vollständige Einsinken des Kernes gewährleisten. Die untere Stirnfläche des Kernes wird durch eine Platte 18 beschützt und die genaue Zentrierung des Kernes wird durch die Spitzen 19 und 20 bewirkt. Der Durchmesser des oberen Deckels 13 wird vorzugsweise etwas kleiner angenommen als der Durchmesser des
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das noch flüssige Metall nachfliessen kann.
Ist der Kern 8 erst in ein Metallbad eingetaucht worden, um einen dünnen Überzug zu erhalten,
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Zwecke kann er in eine unten offene Haube oder Glocke hinaufgezogen werden, welche mit Generatorgas oder einem anderen sauerstoffreien Gas gefüllt ist, das leichter ist als die atmosphärische Luft. Die Onnung der Haube wird alsdann dicht über die Oberfläche der auf der gefüllten Gussform stehenden Reinigungsschmelze gebracht und dann wird der Kern eingesenkt.
Ein Metallbad, das nach der Erfindung hergestellt ist, in dem das flüssige Metall durch eine Schicht von Reinigungsschmelze hindurchgegossen worden ist und noch darüber steht, eignet sich unter anderem auch besonders gut dazu. um Draht, Band oder dergleichen aus schwer
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schmelzbarem Metall mit einem leichter schmelzbaren Metall zu überziehen. So kann man beispielsweise Stahl-oder Eiscndraht mit Kupfer, Silber oder dergleichen überziehen, indem man den vorher sorgfältig gereinigten Draht durch die auf dem Metallbade schwimmende Schmelzschicht fortlaufend hindurchzieht.
Es ist bekannt, dass man zwischen eisenähnlichen Metallen, wie Eisen, Stahl, Nickel, Aluminium und dergleichen, und eisenunähnlichen Metallen, wie Kupfer, Silber, Gold und dergleichen, nur dann eine gute und jeglicher späteren Bearbeitung widerstehende Schweissung erhält, wenn man das leichter schmelzende Metall wesentlich über seinen Schmelzpunkt überhitzt.
Der Erfinder hat aber entdeckt, dass man eine gleich vollkommene Verschweissung der verschiedenen Metalle erhalten kann, wenn man anstatt der Überhitzung während des Gusses oder beim Eintauchen des fertig gegossenen Bestandteiles in ein Bad des anderen Bestandteiles von dem Bade zum eingetauchten festen Teil einen elektrischen Strom übergehen lässt. Diese Wirkung ist an die Bedingung geknüpft, dass der feste Bestandteil in bezug auf den flüssigen der elektronegative ist. Das Verfahren verlangt eine Stromdichte von 1 bis 2 Amp. auf 1 dM ?.
In den Fig. 6 bis 8 ist eine Einrichtung dargestellt, die benutzt werden kann, wenn nach dem Verfahren ein zusammengesetztes Gussstück in der Weise dargestellt werden soll, dass der innere Kern also beispielsweise ein Stahlkörper nachträglich in die bereits fertige Hülle eingegossen werden soll. Zur Herstellung der Hülle wird ein in bekannter Weise ausgeführter zerlegbarer Kern benutzt, der aus dem kegelförmigen Mittelstück 23 und einer Anzahl von umgebenden Keil- stücken 2 besteht und durch einen Ring 25 zusammengehalten wird.
Nachdem das Metall, das die Hülle bilden soll, in den Hohlraum zwischen diesem Kern und den Wänden der Form in der beschriebenen Weise eingegossen worden ist, wird es zunächst genügend abgekühlt, beispielsweise, indem man in einem Hohlraum zwischen den Wänden der Form und einem äusseren Mantel 21
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ein Aufsatzstück 26 nach Fig. 7 aufgesetzt, in den Hohlraum eine genügende Menge Reinigungschmelze eingebracht und durch diese in der beschriebenen Weise das Metall eingegossen, das den Kern des Gussstückes bilden soll.
Das Verfahren nach der Erfindung gestattet auch, beide Metalle, aus denen das Gussstück zusammengesetzt sein soll, also beispielsweise Stahl und Kupfer, gleichzeitig zu vergiessen. Eine Einrichtung, die dieser Ausführungsform des Verfahrens dient, ist in den Fig. 9 und 10 dargestellt, In die Form, die in diesem Falle auch vorzugsweise mit einem Kühlmantel M versehen ist, wird zunächst eine Trennungsschicht 27 eingebracht, die aus irgend einem Metall bestehen kann, das die Fähigkeit besitzt, sich mit. beiden Metallen zu verschweissen, aus denen das fertige Gussstück zusammengesetzt sein soll.
Das Aufsatzstück 28 mllss in diesem Falle aus einem äusseren Teil bestehen, dessen Rand sich an den Rand der Form anschliesst, und einem inneren Teil, dessen Rand sich an den Rand der Trennungsschicht anschliesst, das im gezeichneten Ausführungsbeispiel der gewählten brammenartigen Form des Gussstückes entsprechend ein Rohrstück ist. Nachdem die Form mit einer genügenden Menge von Reinigungsschmelze beschickt ist, werden die beiden Metalle entweder gleichzeitig oder in beliebiger Reihenfolge nacheinander und zwar das eine durch den mittleren Einguss, das andere durch den äusseren ringförmigen Einguss des Aufsatzstückes eingegossen.
Diese Ausführungsform gewährt ausser der Möglichkeit, beide Metalle gleichzeitig oder unmittelbar hinter einander zu vergiessen, wodurch Arbeitszeit erspart wird, noch den sehr v. t'ntUehen Vorteil, dass die Trennungsschicht 27 aus einem Metall hergestellt werden kann, das sich leichter mit den beiden Metallen verschweisst, aus denen das Gussstück bestehen soll, als diese miteinander. Zum Beispiel verschweisst sich Kupfer verhältnismässig schwer mit Stahl, der einen hohen Kohlegehalt hat, aber vergleichsweise leicht mit reinem Eisen oder mit kohle- ärmerem Stahl. Ebenso verschweisst sich kohlereicher Stahl viel leichter mit reinem Eisen oder kohlearmem Stahl als mit Kupfer.
Soll also ein Gussstück erzeugt werden, das aus kohlereichem Stahl und Kupfer besteht, so benutzt man als Trennungsschicht vorzugsweise reines Eisen oder kohlearmen Stahl.
Beide zuletzt an der Hand der Fig. 6 bis 10 beschriebenen Verfahren gewähren endlich noch einen anderen Vorteil. Soll das Gussstück nach seiner Fertigstellung ausgewalzt oder durch andere mechanische Mittel ausgestreckt werden, so ist es wünschenswert, dass während dieser Verrichtung beide Metalle annähernd auf denselben Grad von Duktilität gebracht werden. Da Kupfer oder ähnliche Metalle aber in der Regel schon flüssig sind bei einer Temperatur, bei der Stahl, besonders kohlereieher Stahl, erst die zum Auswalzen genügende Weichheit erlangt, hat. so ist es nötig, dass der Kern des Gussstückes vor dem Einführen in das Walzwerk auf eine höhere Temperatur gebracht wird, als das ihn einhüllende Kupfer.
Ist das Gussstück einmal erkaltet. so ist es sehr schwierig, diese Bedingung zu erfüllen, besonders wenn die Walztemperatur des inneren Teiles höher liegt als die Schmelztemperatur des äusseren Teiles.
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haben, wie beispielsweise Nickel, Kobalt, Nickelstahl, Kobaltstahl, Manganstahl, Vanadiumstahl, Werkzeugstahl und ähnliche. Es ist auch zur Erzeugung von Panzerplatten für Schiffe
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sorten zusammengeschweisst sein sollen.
Das Verfahren hat den Vorzug, dass die Zusammensetzung des Metalles sich nicht-ändern kann, nachdem es in die Form gelangt ist, da die einschliessende Metallschicht es vor atmosphärischer Oxydation und gegen die Aufnahme von Gasen schützt.
Die äussere Metallschicht kann gewünschtenfalls durch bekannte Mittel von dem fertigen Gussstück entfernt werden, beispielsweise durch Lösungsmittel. Zu diesem Zweck kann mit Vorteil zur Herstellung der einhüllenden Schicht Schmiedeeisen oder kohlearmer Stahl oder irgend ein eisenunähnliches schmiedbares Metall von hohem Schmelzpunkt, wie beispielsweise Kupfer, verwendet werden.
Es ist schon vorgeschlagen worden, eine beliebige Anzahl von Brammen in derselben Form in ununterbrochenem Betrieb herzustellen, indem man das Metall vom oberen Ende in die Form eingiesst und nachdem es ganz oder teilweise erstarrt ist, durch den beweglich eingerichteten Boden der Form hervorzieht und absticht. Die praktische Ausführung eines solchen Verfahrens ist aber bisher der Schwierigkeit begegnet, dass der einzelne Guss nicht in allen Teilen in gleicher Güte ausfällt, so dass von jeder Bramme in der Regel einzelne Teile, vorzugsweise das obere Ende.
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werden kann.
Nach dem beschriebenen Verfahren werden aber Brammen vun fast vollkommen gleichmässiger Güte in allen Teilen erhalten und ihre ununterbrochene Erzeugung in derselben Form bietet daher keine Schwierigkeit.
In Fig. 12 ist eine Einrichtung dargestellt, welche dieser Ausführungsform des Verfahrens dient. Das Aufsatzstück 32 ist durch ein Ventil 33 gegen den Eingusskanal 34 abgeschlossen. Durch einen Hebel 36 kann das Ventil von Hand geöffnet und geschlossen werden. Der Aufsatztrichter ist mit einem feuerfesten Mantel 36 umgeben, und kann durch Einblasen einer Flamme aus der Brennerdüse 37 warm gehalten werden.
Das untere Ende der Form 38 ist durch einen Kolben verschlossen, dessen Stange 41 mit einer geeigneten Hebevorrichtung, beispielsweisp mit einer hydraulischen Presse, verbunden ist.
Über dem Kolben 39 liegt zu seinem Schutze eine Platte 40 aus hitzebeständigem Material und in ihrer Mitte ist ein vorspringender Kopf 42 angeordnet, der von dem einfliessenden Metall eingeschlossen wird und dadurch das untere Ende des Gussstückes fest mit dem Kolben verbindet, so dass dieser dazu benutzt werden kann, sie aus der Form herauszuziehen, falls das Gewicht des Gussstückes selber nicht ausreichen sollte. In der Wand der Form sind Kanäle 43 vorgesehen, durch welche man Wasser umlaufen lassen kann, um das Gussstück abzukühlen. Über der Form
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halten wird.
Bei der Benutzung der Einrichtung wird folgendermassen verfahren. Nachdem der Aufsatz 32 mit einer genügenden Menge Reinigungsschmelze beschickt worden ist, wird durch die Offnung 46
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dem Masse, in dem die Form sich füllt. Der Nachfluss aus dem Tiegel 44 wird in der Weise geregelt, dass die Oberfläche der Reinigungsschmelze im Aufsatz 32 immer auf gleicher Höhe gehalten wird.
Das in die Form einfliessende Metall erhärtet am unteren Ende und wird durch den Kolben herausgezogen und kann in beliebigen Längen mit Hilfe der Schneid vorrichtung 48 abgestochen werden.
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und nunmehr kann mit dem Giessen und mit dem Abstechen beliebig fortgefahren werden, indem immer nur darauf geaehtet wird, dass der Metallvorrat im Aufsatz. 3. 8 derart ergänzt wird, dass seine Menge sich immer ungefähr gleich bleibt.
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zwischen der Reinigungssehmelze und den Wänden der Form eintreten würden, welche zu Störungen Veranlassung geben würden.
Für solche Fälle hat sich bei der Ausübung des Verfahrens besonders gut eine Form bewahrt, welche aus Graphit oder Gaskohle in der Weise hergestellt wird, dass diese Substanzen zusammen mit einem kohlehaltigen Bindemittel wie Zucker, Teer, Pech und dergleichen in Stücke geformt und vorzugsweise im elektrischen Ofen einer sehr hohen Temperatur ausgesetzt werden. Die Stücke werden alsdann nötigenfalls nach vorheriger geeigneter Bearbeitung zusammengepasst und durch geeignete Mittel zusammengehalten. Ein Beispiel einer solchen Form ist die in Fig. 5 abgebildete, bei der die einzelnen Graphitstück durch einen sie umgebenden Metallmantel 30 zusammengehalten werden. Die Fugen können am besten in der Weise gedichtet werden, dass Streifen Asbestpappe dazwischen gelegt werden.
In Fig. 11 ist eine solche Form dargestellt, bei der die Seitenwände aus einem einzigen Stück Graphit bestehen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Giessen von dichten Brammen, Blöcken oder anderen Gussstücken, dadurch gekennzeichnet, dass das geschmolzene Metall in die Form durch eine in dieser befindliche Schicht einer geschmolzenen, keine Gase entbindenden Masse gegossen wird, welche so dick ist, dass sie das durchfliessende Metall von Verunreinigungen, vorzugsweise Oxyden und anhaftenden Gasen. befreit.