DE590444C - Verfahren zur Behandlung von Metallen, insbesondere von Eisenlegierungen, in fluessigem Zustand zwecks Erzeugung poroeser Gussstuecke - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Metallen, insbesondere von Eisenlegierungen, in fluessigem Zustand zwecks Erzeugung poroeser Gussstuecke

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DE590444C
DE590444C DEE41854D DEE0041854D DE590444C DE 590444 C DE590444 C DE 590444C DE E41854 D DEE41854 D DE E41854D DE E0041854 D DEE0041854 D DE E0041854D DE 590444 C DE590444 C DE 590444C
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    • C22CALLOYS
    • C22C1/00Making non-ferrous alloys
    • C22C1/08Alloys with open or closed pores
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Description

  • Verfahren zur Behandlung von Metallen, insbesondere von Eisenlegierungen, in flüssigem Zustand zwecks Erzeugung poröser Gußstücke Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Metallen, insbesondere von Eisenlegierungen, in flüssigem Zustand zum Zwecke der Erzeugung poröser Gußstücke.
  • Bekanntlich entstehen beim Gießen von Metallblöcken Schwindungshohlräume (Lunker), welche dazu zwingen, daß der obere Teil des Blockes als sog. verlorener Kopf vor der Weiterverarbeitung abgeschnitten werden muß. Um .daher eine hohe Ausbeute an brauchbarem Stahl zu erzielen, war es bisher üblich, sog. steigenden Stahl herzustellen, indem man auf verschiedenste Weise die Bildung von Gasblasen im Innern des Blockes förderte unter entsprechender Verringerung der Lunkerbildung. Die Gasblasen können jedoch ebenfalls bei der späteren Verarbeitung des Stahls von Nachteil sein, wenn ihre Oberflächen sich nicht richtig miteinander verschweißen. Andererseits können Stähle mit mehr als 0,3 °/o Kohlenstoff und legierte Stähle oder solche mit selbst geringen Gehalten an Silicium praktisch nicht in der üblichen Weise zu steigenden Stählen gemacht werden.
  • Erfindungsgemäß wird bei derartigen Stählen und auch bei anderen Metallen eine erhebliche Erhöhung der Ausbeute durch Verringerung oder völlige Vermeidung der Lunkerbil-Jung zufolge Erzeugung -poröser Gußstücke dadurch erzielt, daß in das vorzugsweise ganz oder teilweise beruhigte, noch flüssige Metall entweder in der Gießpfanne oder in der Kokille unmittelbar nach dem Guß ein nicht oxydierendes Gas, vorzugsweise Wasserstoff; eingeleitet und die Abkühlung derart .geregelt wird, daß ein Teil des gelösten Gases im Block eingeschlossen wird.
  • Verfahren zur Erzeugung von porösen: Gußstücken, insbesondere Werkzeugen aus Gußstahl, sind bereits bekannt. Diese Verfahren bedienen sich jedoch völlig anderer Mittel und dienen einem anderen Zweck und würden bei der Erzeugung von Gußblöcken keinesfalls zu einer Ausbeutesteigerung führen können, weil die nach dem bekannten Verfahren erzeugten Poren sich beim späteren Verwalzen nicht schließen würden.
  • Es ist ferner bekannt, flüssige Metalle in der Gießpfanne mittels nicht oxydierender Gase zu behandeln, jedoch soll hierbei lediglich eine Oxydation des Metalls verhindert werden; während gerade die Erzeugung dichter Blöcke angestrebt wird. Das nicht oxydierende Gas soll mithin kein Steigen bewirken, sondern lediglich die Luft aus den verschiedenen Kammern der Gießform verdrängen. Schließlich ist es auch bekannt, flüssige Metalle vor dem Vergießen mit nicht oxydierenden Gasen, insbesondere Wasserstoff, zu behandeln, jedoch lediglich zum Zwecke der Entfernung von Verunreinigungen.
  • Es können die gebräuchlichen Gußformen für Stahlblöcke benutzt werden, und das Beruhigen des Stahles kann gewünsehtenfalls in ebenfalls bekannter Weise erfolgen, beispielsweise durch Zusetzen von kleinen Mengen von Silicium. Die Beladung mit Gas kann stattfinden, während das Metall sich in der Gießpfanne gußbereit befindet, oder sehr kurz nachdem es in die Gußform eingegossen ist und sich noch in geschmolzenem Zustande befindet. In jedem Falle sollte die Menge des zugeführten Gases, die Temperatur des geschmolzenen Stahles und die Abkühlungsgeschwindigkeit in der Form derart sein, daß beim Erstarren des Metalls eine gewisse Gasmenge freigesetzt und eine andere Menge im Block eingeschlossen wird-und so die Bildung von Gußblasen bewirkt, um ganz oder teilweise die Metallschwindung zu kompensieren.
  • Ein gründliches Beruhigen des Stahles vor dem Gießen ist gewöhnlich wünschenswert, um die Auflösung von Sauerstoff oder anderen Gasen im Metall zu verhüten und mithin die - Korrosion der Gußblasenoberflächen. Wenn man dann das Metall mit einem Gas belädt, welches unter den herrschenden Bedingungen nicht oxydierend wirkt und: welches mit dem Metall nicht in nachteiligem Ausmaße reagiert, erzielt man die übliche Steig-Wirkung, aber die gebildeten Gußblasen haben saubere Oberflächen,, welche sich leicht beim darauffolgenden Bearbeiten des Stahles miteinander verschweißen. Für den genannten Zweck wird Wasserstoffgas vorgezogen, da es leicht erhältlich ist und leicht in das Metall in der Gießpfanne oder in der Blockform in geeigneter Weise. eingeführt werden kann. Andere Gase, wie z. B. Argon, Helium, und in manchen Fällen Stickstoff und Ammoniak oder Methan können verwendet werden.
  • Die durch das neue Verfahren erzielten Blöcke können in beliebiger Weise geschmiedet und gewalzt werden, um eine im Vergleich zu gewöhnlichem totem Stahl vorteilhaftere Beschaffenheit zu erzielen. Ferner ist die Ausbeute im wesentlichen die gleiche wie bei den älteren Steigverfahren. Das neue Verfahren ist ferner bei legierten Stählen und anderen Stählen solcher Zusammensetzung brauchbar, welche bisher überhaupt nicht oder nur mit beträchtlichen Schwierigkeiten zum Steigen gebracht werden konnten.
  • Wo die Qualität nicht so wichtig ist, dagegen die Wirtschaftlichkeit, kann eine erhöhte Ausbeute dadurch erzielt werden, daß man das nicht oxydierende Gas dem Stahl einverleibt, wenn er nur teilweise oder überhaupt nieht beruhigt worden ist. Dies fördert die Gußblasenbildung im Block, und während eine Verringerung der Oxydation der Güßblasenflächen unterstützt wird, erzielt man einen fertigen Stahl von so guter Eigenschaft, wie sie früher durch gründliches Beruhigen erzielt worden ist.
  • Im nachstehenden wird eine praktische Anwendung des neuen Verfahrens näher beschrieben.
  • Eine Charge . von Kohlenatoffstahl mit 0,70')/o C wurde in einem elektrischen Ofen bereitet. Mangan und Silicium wurden in dem Ofen zugegeben, so daß beim Gießen einer Probepfanne in kleinen Blöcken eine Schwindung und Lunkerbildung stattfand. Das Metall wurde dann in der großen Pfanne mit Wasserstoff aus einer mit komprimiertem Gas gefüllten Flasche behandelt. Man bewirkte dies vermittels einer langen Eisenröhre mit biegsamer Verbindung zur Gasflasche. Das Ventil wurde aufgedreht und der Wasserstoff am Ende der Röhre entzündet und dann diese unter die Oberfläche des in der Gießpfanne befindlichen Metalls getaucht. Da die Wärme des geschmolzenen Metalls allmählich das Ende der Röhre abschmolz, war es notwendig, diese nach und nach tiefer in das Metall einzuführen. Auf diese Weise wurden etwa 5o Kubikfuß Wasserstoff in die Stahlpfanne eingeleitet, deren Beschickung etwa i t Stahl betrug. Eine quadratische Blockform, mit rundem Boden und dem breiten Ende nach oben gerichtet, wurde zur Aufnahme des Metalls dadurch vorbereitet, daß man sie mittels eines Ölbrenners vorwärmte. Das Metall wurde in diese Form gegossen und verblieb zunächst ruhig in derselben. Nach wenigen Sekunden fand die Gasentwicklung statt, und eine beträchtliche Gasmenge trat oben aus. Gleichzeitig bemerkte man ein schwaches Erstarren von den Seiten her, und von diesem Augenblick an stieg der Stahl in der Form hoch, so daß seine Oberfläche in derselben etwa 15 cm (6 Zoll) höher stand am Ende dieses Erstarrungsintervalls als unmittelbar nach dem Gießen. Die Gasentwicklung setzte sich für eine kurze Zeitspanne fort, und zwar durch ein auf dem Block gebildetes Horn. Der Block wurde dann längsweise durchschnitten und zwecks Beobachtung der Oberfläche bearbeitet und eine vollständige Reihe von Gußlöchern festgestellt, deren Oberflächen völlig glänzend und unoxydiert waren. Die Abwesenheit eines Lunkers war sehr bemerkenswert.
  • Während die Erfindung in der Anwendung auf die Herstellung von Stahlblöcken beschrieben wurde, ist es klar, daß sie auch bei der Erzeugung anderer Formen von Gußstahl anwendbar ist, wo Gußblasen nicht nachteilig sind und die Wirtschaftlichkeit von vorwiegender Bedeutung ist.
  • Zahlreiche Änderungen hinsichtlich der Natur des benutzten Gases und der Art seiner Einführung können vorgesehen werden. Beispielsweise kann es unter gewissen Bedingungen vorteilhaft sein, dem Stahl ein festes Material zuzufügen, welches ohne schädliche 'Einwirkung auf das Metall reagiert unter Entwicklung von hinreichendem Gas in der Form zwecks Erzeugung des gewünschten Steigeffektes.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Behandlung von Metallen, insbesondere von Eisenlegierungen, in flüssigem Zustand zwecks Erzeugung poröser Gußstücke, dadurch gekennzeichnet, daß in das vorzugsweise ganz oder teilweise beruhigte, noch flüssige Metall entweder in der Gießpfanne oder in der Kokille unmittelbar nach dem Guß ein nicht oxydierendes Gas, vorzugsweiseWasserstoff, eingeleitet und die Abkühlung derart geregelt wird, daß ein Teil des gelösten Gases im Block eingeschlossen wird.
DEE41854D 1930-10-27 1931-09-30 Verfahren zur Behandlung von Metallen, insbesondere von Eisenlegierungen, in fluessigem Zustand zwecks Erzeugung poroeser Gussstuecke Expired DE590444C (de)

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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1111781B (de) * 1956-07-28 1961-07-27 Huettenwerk Oberhausen Ag Verfahren und Vorrichtung zum fallenden Giessen von Metallen in Kokillen unter Schutzgas
DE1137531B (de) * 1957-12-03 1962-10-04 U C P M I Union De Consommateu Verfahren zum Behandeln von Stahl waehrend des Vergiessens
DE1163874B (de) * 1957-11-14 1964-02-27 Niederrheinische Huette Ag Verfahren zur Herstellung hochwertiger unberuhigter Staehle mit breiter ferritischerRandzone, insbesondere von Schweiss-, Zieh- und Kaltstauchstaehlen
DE1219183B (de) * 1962-03-28 1966-06-16 Reisholz Stahl & Roehrenwerk Verfahren zur Verhinderung von Kernfehlern in Gussbloecken
DE19718725A1 (de) * 1997-05-02 1998-11-05 Schmidt & Co Gmbh Kranz Verfahren zur Herstellung von wenigstens teilweise hohlen Metallartikeln

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