DE1219183B - Verfahren zur Verhinderung von Kernfehlern in Gussbloecken - Google Patents
Verfahren zur Verhinderung von Kernfehlern in GussbloeckenInfo
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- B22D27/00—Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting
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- B22D27/20—Measures not previously mentioned for influencing the grain structure or texture; Selection of compositions therefor
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Treatment Of Steel In Its Molten State (AREA)
- Catalysts (AREA)
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
D F U T S CII E S
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
B22d
Deutsche Kl.: 31 c -15/04" ~3'''" J
Nummer: 1 219 183 ,
Aktenzeichen: St 19020 VI a/3 fc
Anmeldetag: 28. März 1962
Auslegetag: 16. Juni 1966
Metallische Gußblöcke, insbesondere Stahlblöcke, haben oft makroskopische Fehlstellen im Kern, während
die übrigen Bereiche von einwandfreier Beschaffenheit sind. Es handelt· sich bei diesen Fehlern
um nichtmetallische Einschlüsse in kleinen Hohlräumen, wie Poren und Sekundärlunker, oder in
deren unmittelbarer Nähe. Bei sauberer Innenoberfläche der Lunkerhohlräume ist beim Schmieden ein
Verschmelzen der Hohlräume zu erwarten, verunreinigte Lunker dagegen können es verhindern.
Im folgenden sollen unter Kernfehlern solche Fehler verstanden werden, die vornehmlich im Kern
der Blöcke bei der Erstarrung entstehen. Ihre Entstehung wird einerseits durch die Ausscheidung von
Desoxydationsprodukten während der Erstarrung, andererseits durch die Bildung von Schrumpfungshohlräumen
zwischen den zusammenwachsenden Kristalliten !verursacht. Besonders ungünstig wirken
sich diese Vorgänge auf die Fehlerhaftigkeit der Blöcke aus, wenn sich Desoxydationsprodükte
in der noch flüssigen Kernzone des zum Teil erstarrten Blockes ausscheiden und wenn
gleichzeitig in der gleichen Zone durch Brückenbildung Teile der flüssigen Restschmelze abgeschnürt
werden. Einerseits können die Einschlüsse dann nicht mehr aufsteigen, weil die Schmelze zu
dickflüssig geworden ist und weil sie durch die Kristallite und Brücken festgehalten werden, andererseits
können, die Hohlräume beim Verformen nicht .verschweißen, weil sie durch die Einschlüsse
verunreinigt sind.
Bei großen Blockgewichten und Stählen mit hohen Legierungsgehalten treten solche Fehler in verstärktem
Maße auf. Sie verschlechtern die Verwendbarkeit der Stücke oder schließen sie sogar ganz aus. Eine
nachträgliche Beseitigung der Fehler ist in der Regel nicht möglich. Berücksichtigt man den Materialwert
großer Schmiedestücke und die langen Verarbeitungszeiten, dann ist die sichere Verhütung der genannten
Kernfehler eine Aufgabe von großem wirtschaftlichem Interesse.
Es ist eine Reihe von Vorschlägen bekannt, die versuchen, die beschriebenen Fehler zu vermeiden
oder wenigstens zu vermindern. So gelingt es z. B. durch geeignete Schmelzenführung und Desoxydation
oder durch geeignete Veränderung der Gießgeschwindigkeit während der Gießzeit, das Auftreten
dieser Fehler zu vermindern. Auch die Verwendung
von gedrungenen Kokillen mit einem Verhältnis -=-
nahe 1 kann die Beschaffenheit des Blocks verbessern. Mit Sicherheit jedoch läßt sich durch diese be-Verfahren
zur Verhinderung von Kernfehlern in
GußblÖcken
GußblÖcken
Anmelder:
Stahl- und Röhrenwerk Reisholz G. m. b.-H.,
Düsseldorf-Reisholz, Henkelstr. 209
Als Erfinder benannt:
Fritz Goedecke, Düsseldorf-Benrath;
Paul Opel, Langenfeld-Richrath (RhId.);
Werner Martin, Düsseldorf;
Eberhard Olfe, Erkrath-Unterbach
Fritz Goedecke, Düsseldorf-Benrath;
Paul Opel, Langenfeld-Richrath (RhId.);
Werner Martin, Düsseldorf;
Eberhard Olfe, Erkrath-Unterbach
kannten Maßnahmen das Auftreten von Kernfehlern nicht verhindern.
Des weiteren ist bekannt, durch Einleiten von Gas in eine Metallschmelze günstige metallurgische Einflüsse
auf die Erstarrungsvorgänge und Menge und
«5 Verteilung von Einschlüssen auszuüben. So ist z. B.
vorgeschlagen worden, inertes Gas so durch Metallschmelzen zu leiten, daß eine kräftige Durchwirbelung
der Schmelze erzielt wird. Wird diese Maßnahme vor Beginn der Erstarrung im Schmelzofen
oder in der Gießpfanne durchgeführt, dann kann man mit einer Förderung der Entgasung und einer teilweisen
Abscheidung von Einschlüssen in die Schlacke rechnen. Es gelingt damit jedoch nicht, die Erstarrungs-
und Desoxydationsvorgänge während und nach dem Abgießen der Schmelze in die Kokille dahin zu
beeinflussen, daß die Desoxydationsprodukte nach der Gasbehandlung noch aus- und abgeschieden werden
und der Block frei von Schwindungshohlräumen erstarrt. Wollte man diese Verfahren anstatt in der
Pfanne in der Kokille durchführen, so würden durch die starke Konvektionsströmung die Einschlüsse
immer wieder in den Block hineingezogen, dabei durch Koagulation vergrößert und durch die fortschreitende
Erstarrung im Block festgehalten werden. Man hat auch vorgeschlagen, durch eine Metallschmelze
Wasserstoffgas in feinverteilter Form und mit konstanter Geschwindigkeit so durchzuleiten, daß
ein hoher Gasgehalt in der Schmelze aufrechterhalten bleibt, um beim Erstarren poröse Gußstücke zu
gewinnen. Alle diese bekannten Vorschläge sind nicht geeignet, Kernfehler in GußblÖcken mit Sicherheit
zu verhindern.
609 579/313
Γ 219 »3
Die vorliegende Erfindung hat es sich, zur Aufgabe gestellt, die geschilderten Mangel mit—Sicherheit zu
vermeiden. Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, die Stahlschmelze in der Kokille im Temperaturbereich
zwischen„de,r liquidus- und.Solidustemperatur
vom Eingießen bis zur Erstarrung der Schmelze mit neutralen oder- reduzierenden,- in ,der
Schmelze praktisch unlöslichen Gasen-zu.. behandeln.
Dafür eignen sich besonders Edelgase-,-*zs-B. Argon,
aber auch andere Gase, ζ. Β. Stickstof&und'KOhlenoxyd,
sind verwendbar. Die Gase sollen in geregeltem Strom in feinen, über den ganzen Blockquerschnitt
verteilten Bläschen unter Vermeidung von Durehwirbelung der Schmelze von unten in die Metallschmelze
eingeführt werden.
Bej der.praktischen,D,urchfüb,pmg,de§ .erfindungsgeinäßen
Verfahrens ist es wesentlich, daß. das in. das Stahlbad eingeführte Gas eine große Oberfläche mit
dem flüssigen Stahl bildet. Die Einleitung des Gases kann in an~sich bekannter Weise,~z. B.-mittels' eines
von der Kokillenhaube her in das Metallbad, .eingetauchten
und mit ff-Material geschützten Rohrs, erfolgen: Bevorzugt wird das Gas jedoch durch den Kokillenfuß
durch zahlreiche kleine öffnungen zugeführt.
Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, daß einerseits durch die Gasbehandlung aus dem
flüssigen Stahl Wärme abgeführt wird.1 Andererseits soll die Badbewegung· möglichst gering ,bleiben und
die Gasbehandlung beendet werden bevor die
Schmelze dickflüssig wird,;.,. .. .- .,:;-,..., .
Die erfindungsgemäße, Gasbehandlung des Stahl-■
bades bewirkt eine frühzeitige und vollständige Ausscheidung der Desoxydatiorisprodukte und ihre Abscheidung in den Blockschaum. Der Erstarrungsab
lauf des Blockinnern wird wesentlich verbessert. Die Gasbehandlung ruft eine starke Keimbildung im gesamten
Volumen des flüssigen Stahls hervor, läßt diesen feinkörnig erstarren und vermindert die BiI-dung,
von Sekundärlunkern. Außerdem wird die Erstarrungszeit wesentlich verkürzt. Darüber hinaus
zeichnen sich die so behandelten Blöcke durch niedrigen Sauerstoffgehalt und allgemeine Verbesserung
des'Reinheitsgrads aus. Erfolgt die Gasbehandlung ίο vom Beginn des Gießens an, so hat dies den weiteren
Vorteil, daß das aus dem flüssigen Stahl entweichende Gas als Schutzgas wirkt und eine Luftoxydation des
Stahls in der Kokille verhindert.
Claims (2)
1. Verfahren zur Verhinderung von Kern-• -fehlern 'in metallischen Gußblöcken, insbesondere
in Stahlblöcken, beim Erstarren der Metall-
■ schmelze, dadurch gekennzeichnet, daß
£?"-die'5chmelze in der Kokille vom Eingießen bis
•zum Erstarren mit neutralen oder reduzierenden,
in der Schmelze unlöslichen Gasen behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch!, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas in geregeltem Strom
: in feinen, über den ganzen Blockquerschnitt
verteilten Bläschen unter Vermeidung der Durchwirbelung der· Schmelze von unten in die
Schmelze eingeführt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften: -.
Deutsche Patentschriften Nr. 590 444, 888146;
schweizerische-Patentschrift Nr. 341949}
französische Patentschrift Nr.-l 188 658.
Deutsche Patentschriften Nr. 590 444, 888146;
schweizerische-Patentschrift Nr. 341949}
französische Patentschrift Nr.-l 188 658.
609 579/313 6.66 © Buntlesdruckerei Berlin
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US268224A US3208117A (en) | 1962-03-28 | 1963-03-27 | Casting method |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEST19020A DE1219183B (de) | 1962-03-28 | 1962-03-28 | Verfahren zur Verhinderung von Kernfehlern in Gussbloecken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1219183B true DE1219183B (de) | 1966-06-16 |
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ID=7458071
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (3)
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DE (1) | DE1219183B (de) |
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