DE608556C - Verfahren und Vorrichtungen zur Ausscheidung von Desoxydationsschlacken aus unberuhigt vergossenem Stahl - Google Patents

Verfahren und Vorrichtungen zur Ausscheidung von Desoxydationsschlacken aus unberuhigt vergossenem Stahl

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DE608556C
DE608556C DEH131118D DEH0131118D DE608556C DE 608556 C DE608556 C DE 608556C DE H131118 D DEH131118 D DE H131118D DE H0131118 D DEH0131118 D DE H0131118D DE 608556 C DE608556 C DE 608556C
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D9/00Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
    • C21D9/70Furnaces for ingots, i.e. soaking pits

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Description

  • Verfahren und Vorrichtungen zur Ausscheidung von Desoxydationsschlacken aus unberuhigt vergossenem Stahl Es ist von dem Erfinder vorgeschlagen worden, beim Gießen von ohne verlorenen Kopf gegossenen Rohblöcken aus unberuhigtem Stahl durch einen auf die Kokille aufgesetzten Strahlungsschutz den Wärmeverlust des flüssigen Stahls am oberen Blockende zu verringern und so für das Aufsteigen der sich aus dem flüssigen Stahl abscheidenden Desoxydationsschlacke günstigere Bedingungen zu schaffen. Die Anwendung und Wirkung eines solchen Strahlungsschutzes ist aber naturgemäß in dem Augenblick beendet, in dem er von der Kokille wieder abgenommen «erden muß, damit die Kokille selbst von dem Block abgezogen und letzterer mit noch flüssigem Kern in die Ausgleichgrube gesetzt werden kann. Noch nicht beendet ist aber zu diesem Zeitpunkt der Vorgang der Schlackenausscheidung aus dem flüssigen Blockkern. Infolgedessen kann die mit dem Strahlungsschutz nachweislich erzielte günstige Wirkung nur dann völlig befriedigend sein, wenn auch in dem Zeitraum vom Abziehen der Kokille bis zur vollkommen beendeten Erstarrung solche Bedingungen obwalten, daß die im flüssigen Blockkern befindlichen Schlacken (Desoxydations- bzw. Blockschaumschlacke) so weit nach oben gelangen können, daß sie sich zum Schluß im Bereich des normalen Schrottendes befinden. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die Erstarrung des flüssigen Blockkerns im Sinne eines Voreilens der Erstarrung des unteren Blockteiles gegenüber der Erstarrung des Blockkopfinnern zu beeinflussen. Bei diesem Vorschlag, bei dem im übrigen nur an beruhigten, mit trichterförmigem Lunker erstarrenden Stahl gedacht -,N ar, wird die Lage des Lunkers aber besonders dadurch ungünstig beeinflußt, daß die Wärme im Blockkopf nicht nur durch die Blockseitenflächen, sondern auch durch die Kopffläche nach oben abgeführt wird. Es ist also gerade in demjenigen Teil des Blockes, der am langsamsten erstarren soll, das Verhältnis von wärmeabführender Oberfläche zum Inhalt besonders ungünstig. Außerdem wird bei dem b--kannten Verfahren durch das frühzeitige Abziehen der Kokille der ganze Block schneller zur Erstarrung gebracht, und nur der unteren Blockhälfte wird noch eine zusätzliche Abkühlungsbeschleunigung erteilt. Ferner kann hierbei eine Einwirkung des der unteren Blockhälfte zugeführten Abkühlungsmittels auch auf die obere Blockhälfte nicht vermieden werden. Hinzu kommt noch, daß man einen Rohblock nicht beliebig schroff abkühlen kann, ganz besonders dann nicht, wenn es sich wie bei dem erwähnten, schon bekanntgewordenen Vorschlag um beruhigten Stahl handelt.
  • Das bekannte Verfahren hat sich infolgedessen auch nicht in die Praxis einzuführen vermocht. Es hätte sich zweifellos auch dann nicht eingeführt, wenn es auf unberuhigten Stahl angewandt worden wäre. Denn hier ist es für die Abscheidung des Desoxydations-und Blockschaumschlacke von besonderem Belang, daß nicht nur eine voreilende Erstarrung im unteren Blockteil, sondern vor allem eine Verlängerung der Erstarrungsdauer des oberen Blockteils durch Warmhalten erzielt ,wird.
  • Der Erfindungsgedanke beruht nun darauf, den bisher nicht erkannten Zusammenhängen durch Verfahren Rechnung zu tragen, welche in dem Zeitraum vom Abziehen der Kokille, das bei noch flüssigem Blockkern zu erfolgen hat, bis zur völlig beendeten Erstarrung des Blockes ein Warmhalten des Blockkopfes bewirken, während der untere Blockteil natürlicher oder beschleunigter Abkühlung ausgesetzt ist. Unter den normalen Betriebsverhältnissen, unter denen Blöcke aus unberuhigtem Stahl erstarren, findet nämlich die umgekehrte Erstarrungsfolge oder doch eine Erstarrung des letzten Flüssigkeitsrestes in der Gegend der Blockmitte statt, und zwar aus folgenden Gründen: i. Es wird beim unberuhigten Stahl praktisch ausnahmslos mit der sich nach oben verjüngendenBlockformgearbeibet. Daraus.ergibt sich, daß innerhalb des Blockbereiches, in dem der Wärmeabfluß ausschließlich durch die Blockseitenwände erfolgt, die in der Ausgleichgrube zu Ende gehende Erstarrung im oberen Blockteil früher beendet ist als im unteren Blockteil. Diese Wirkung der nach oben sich verjüngenden Blockform wird noch verstärkt durch den beim unberuhigten Stahl in der unteren Blockhälfte auftretenden sogenannten äußeren Blasenkranz, der beispielsweise aus der Abb. i der Arbeit von W ü s t und F e 1 s e r (Stahl und Eisen igio, S. 2,54 usw.) zu ersehen ist und der in seiner wärmetechnischen Auswirkung einer verringerten Wärmeleitfähigkeit des unteren Blockteils gleichkommt.
  • z. Bei Ausgleichgruben, die nicht sehr gut warm sind, eilt die Abkühlung von Blockkopf und Blockfuß derjenigen der Blockmitte vor. Hierzu kommt bei nicht gut schließenden Grubendeckeln unter Umständen noch eine zusätzliche Abkühlung des Blockkopfes durch einfallende kalte Luft.
  • Gemäß der Erfindung wird nun eine Verzögerung der Erstarrung des Blockkopfinnern und damit das Voreilen der Erstarrung des unteren Blockteils auf folgende Weise bewirkt: Entweder wird unmittelbar nach dem Abziehen der Kokille über den Block bzw. über mehrere Blöcke eine zweckmäßig ausgemauerte Wärmeschutzhaube (Abb. i) mit oder ohne Beheizungseinrichtung gestülpt, die den unteren Blockteil frei läßt; oder aber es wird die Ausgleichgrube mit einer Beheizungseinrichtung versehen, durch die nur der obere Blockteil beheizt wird. Eine einfache Ausführungsform zeigt Abb. 2, die sich von der normalen Ausführungsform für beheizte Tieföfen (Abb. 3) durch eine andere Anordnung der für die Flammenführung vorgesehenen Aussparungen in den Zwischenwänden unterscheidet, so daß nur der obere Blockteil von den Heizgasen bestrichen wird. Ferner zeigt Abb. q. einen im unteren Teile einer Tiefgrube angeordneten wassergekühlten Ring, vor .dem eine Wand aufgemauert ist, Abb.5 einen wassergekühlten Ring ohne Vormauerung und Abb. 6 die in Abb. i der Erfindung wiedergegebene ausgemauerte Haube, durch einen wassergekühlten Ring ergänzt, der nach Belieben an der gemauerten Haube befestigt werden kann. Der Innendurchmesser des Kühlringes ist größer gewählt als derjenige der gemauerten Haube, damit ein Strahlungsausgleich zwischen beiden Behältnissen möglichst vermieden wird. Selbstverständlich kann für die Kühlung an Stelle der Behälterform auch eine andere Ausführungsform, etwa eine Rohrschlange, treten. Ferner kann dem Erfordernis, mehrere Blöcke gleichzeitig mit Haube (mit oder ohne Kühlkörper) zu versehen, durch beliebige Aneinanderreihung und Zusammenfügung bzw. konstruktive Verbindung von Hauben Rechnung getragen werden.
  • Da für den zum Walzen fertigen Block eine möglichst gleichförmige Temperatur erwünscht ist, so kann sich noch eine Nachbehandlung des Blockes nach völlig beendeter Erstarrung im Sinne einer verstärkten Beheizung des unteren, nunmehr kälteren Blockteils als zweckmäßig erweisen. Hierfür können die neben den unbeheizten, gemäß der Erfindung für die Beheizung des Blockkopfes einzurichtenden Ausgleichgruben, stets vorhandenen beheizten Tieföfen zugerichtet werden.
  • Selbstverständlich wird durch das beschriebene Verfahren die beim unberuhigt erstarrenden Stahl stets auftretende starke Blockseigerung nicht beseitigt, ebensowenig das Auftreten von Gasblasenhohlräumen. Letztere sind aber so lange unschädlich, als sie metallisch blank sind, weil sie dann beim Walzen bei ausreichender Walztemperatur völlig verschweißen. Die Blasen von Schlackeneinlagerungen frei zu halten, ist aber gerade der Hauptzweck des vorstehenden Verfahrens.
  • Da bei vielen Walzerzeugnissen die Blockseigerung praktisch keine Rolle spielt, ist man also auf diese Weise in der Lage, abgesehen von kurzem Schopfen, den ganzen Block für einwandfreie Erzeugnisse auszunützen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Beeinflussung der Ausscheidung von Desoxydationsschlacken aus dem flüssigen Blockkern von ohne verlorenen Kopf gegossenen Rohblöcken aus unberuhigt vergossenem Stahl, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Abziehen der Kokille, das bei noch flüssigem Blockkern zu erfolgen hat, der Blockkopf warm gehalten wird, während der untere Blockteil natürlicher oder beschleunigter Abkühlung ausgesetzt wird. z. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Überstülphaube, gegebenenfalls mit Zusatzbeheizung. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Tiefgrube zur Beheizung des oberen Blockteiles. q.. Verfahren nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem unteren Blockteil in der Tiefgrube absichtlich Wärme entzogen wird. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß dem unteren Blockteil Wärme durch besondere Kühlkörper entzogen wird.
DEH131118D 1932-03-22 1932-03-22 Verfahren und Vorrichtungen zur Ausscheidung von Desoxydationsschlacken aus unberuhigt vergossenem Stahl Expired DE608556C (de)

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