DE859357C - Verfahren zur Tablettierung hygroskopischer Stoffe - Google Patents

Verfahren zur Tablettierung hygroskopischer Stoffe

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DE859357C
DE859357C DED7859A DED0007859A DE859357C DE 859357 C DE859357 C DE 859357C DE D7859 A DED7859 A DE D7859A DE D0007859 A DED0007859 A DE D0007859A DE 859357 C DE859357 C DE 859357C
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amino acids
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DED7859A
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/20Pills, tablets, discs, rods
    • A61K9/2095Tabletting processes; Dosage units made by direct compression of powders or specially processed granules, by eliminating solvents, by melt-extrusion, by injection molding, by 3D printing

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Description

  • Verfahren zur Tablettierung hygroskopischer Stoffe Es ist bekannt, pulverförmige Stoffe, die in Tablettenform gebracht werden sollen, zunächst zu granulieren, da die pulverförmio.en Substallzen ein zu geringes Fließvermögen besitzen und unter Umständen auf derTablettiermaschine Schwierigkeiten verursachen. Zur Granulierung der pulverförmigen Stoffe werden diese in einer Mischvorrichtung mit Wasser befeuchtet, wobei dem Wasser indifferente Klebemittel zugesetzt werden können. Der pulverförmige Stoff bildet dabei feine Klümpchen, die Granula, die auf einem Seb von nodl verbleibenden staubförmigen Anteilen getrennt und dann unmittelbar der Tablettiermaschine zugeführt werden können.
  • Werden hygroskopische Substanzen. beispielsweise Aminosäuren oder Aminosäuren enthaltende SIischungen, wie dextrinhaltige diätetische Präparate, auf diese Weise bearbeitet, so ergeben sich Schwierigkeiten, da die hygroskopische Komponente eine gleichmäßige Wasseraufnahme und daher eine einwandfreie Granulierung verhindert. Man konnte daran denken, sehr große Wassermengen anzuwenden: dahei besteht jedoch die Gefahr des Zerfließens. Aber auch wenn dann eine Tablettierung gelingen sollte, würden bei dem nachträglichen Entfernen der zur Granulierung erforderlichen relativ großen Wassermenge Schwierigkeiten auftreten.
  • Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Nachteile der bekannten Verfahrensweise zu vermeiden. Sie besteht darin, daß die hygroskopi schen Stoffe bzw. diese enthaltende Älischungen bis zur V rsinterung erhitzt werden und das entstehende Produkt zerkleinert und tablettiert wird. Nuf diese Verfahrensweise können aus hygroskopischen Stoffen einwandfreie tabletten oder auch andere Formkörper ohne weiteres hergestellt werden. Die hygroskopischen Stoffe bzw. solche enthaltende Gemische versintern je nach ihrem Feuchtigkeitsgehalt bei einer bestimmten Temperatur. Dabei entstehen fest zusammenhängende .lassen. die zerkleinert werden können und sich zur Tablettierung eignen. So lassen sich z. r,. nach dem erfindungsgemäßen Verfahren diätetische Präparate verarbeiten, die aus Aminosäuren oder aus Gemischen aus Aminosäuren mit Isohlehydraten bestehen. je nach den vorliegenden Bedingungen kann es vorteilhaft sein, den hygroskopischen Stoffen Wasser zuzufügen. Die Versinterungstemperatur kann durch Einstellen des Feuchtigkeitsgehaltes les Ausgangsmaterials reguliert werden. Derart kann auch die Versinterungstemperatur auf jeden gewünscchten Wert eingestellt werden. Bei bestimmten Produkten kann es zweckmäßig sein, daß der Feuchtigkeitsgehalt der Ausgangsprodukte so eingestellt wi rd, daß die Versinterungstemperatur unter 100 liegt. Das ergfindungsgemäße Verfahren kann bei der Anwendung bestimmter Stoffe den weiteren Vorteil haben, daß durch das Erhitzen auf die Versinterungstemperatur ein Teil des Wassers aus dem Ausgangsmaterial ausgetrieben wird. So kann z. B. das zur Tablettierung gelangende Produkt praktisch schon wasserfrei sein, so daß nach der Tablettierung ein Nachtrocknungsprozeß nicht mehr notwendig ist.
  • Das Verfahren kann bei anderen Ausgangsmaterialien aber auch derart durchzuführen sein, daß die Versinterung in einem geschlossenen Raum erfolgt. Ein derartiges Verfahren kann z. B. bei der Verarbeitung von einem Ausgangsmaterial eines niedrigen Wassergehaltes zweckmäßig sein, wenn Wasserverluste vermieden werden sollen.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist gegebenenfalls darauf zu achten, daß die Sintertemperatur unter der Zersetzungstemperatur des Produktes liegt. Wie schon angegeben, kann die Sintertemperatur durch Einstellung eines entsprechenden Feuchtigkeitsgehaltes geregelt werden. Sie kann auch durch eine Beimischung anderer Stoffe in bestimmten Verhältnissen geregelt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren sei an 14 and eines Beispiels erläutert: Ein Gemisch aus 50 Teilen lufttrockener Aminosäuren, die durch Totalhydrolyse aus Kasein erhalten werden, und 50 Gewichtstellen Dextrin wird in 1 cm dicker Scchicht auf einem Blech ausgebreitet. Das lufttrockene Dextrin besitzt einen Wassergehalt von etlva 13% während die lufttrockenen Aminosäuren einen Wassergehalt von ungefähr 8% aufweisen, so daß das Gemisch einen mittleren Feuchtigkeitsgehalt voll 100/0 hat. Durch diesen Wassergehalt ist die Sintertemperatur bei diesem Beispiel zu 840 bestimmt. Das zunächst locker auf dem Blech liegende Pulver wird in einem Trockenschrank genau bei so so lange erwärmt, bis die ganze Masse diese Temperatur angenommen hat. Dabei versintert die Masse zu einem spröden Kuchen, wobei gleichzeitig so viel Wasser verdampft, daß der Feuchtigkeitsgehalt auf unter 5% absinkt. Der Kuchen wird leicht vom Blech abgelöst und zerstoßen. Das erhaltene körnige Produkt wird ohne weiteres der Tablettiermaschine zugeführt. Das bei der Zerkleinerung eventuell anfallende staubförmige Gut kann einer neuen Charge in entsprechend dosierter Menge zugesetzt werden. Dabei kann das staubförmigee Gut zur Einstellung eines gewünschten Feuchtigkeitsgehaltes eine kontrollierte Zeit feuchter Luft ausgesetzt werden.
  • Im genannten Beispiel liegt die Zersetzungstemperatur bei 110 erheblich über der angewandten Sintertemperatur. Eire Schädigung des Präparates ist ausgeschlossen. Soll bei geringerem Feuchtigkeitsgehalt der Ausgangsprodukte gearbeitet werden. ist die Sintertemperatur zu steigern.
  • Eine Sintertemperatur von 100° soll bei den Ausgangsmaterialien dieses Beispiels nach Möglichkeit nicht überschritten werden. Die Sintertemperatur kann aber auch tiefer als 840 gelegt werden, und zwar dadurch, daß von entsprechend höheren Feuchtigkeitsgehalten der Ausgangsmaterialien ausgegangen wird.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Tablettierung hygrosskopischer Stoffe, vorzugsweise von Aminosäuren und Aminosäure enthaltenden kohlehydratgemischen, dadurch gekennzeichnet, daß die hygrosliopischen Stoffe bzw. diese enthaltende Mischungen bis zur Versinterung erhitzt, das entstehende Produkt zerkleinert und tablettiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Versinterungstemperatur durch Einstellung des Feuchtigkeitsgehaltes des Xusgangsmaterials reguliert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet. daß der Feuchtigkeitsgehalt des Ausgangsmaterials so eingestellt wird, daß die Versinterungstemepratur unter 100° liegt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Versinterung in einem geschlossenen Raum erfolgt.
DED7859A 1951-01-28 1951-01-28 Verfahren zur Tablettierung hygroskopischer Stoffe Expired DE859357C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1068863B (de) * 1954-03-25 1959-11-12
DE1086531B (de) * 1956-06-15 1960-08-04 Hag Ag Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von leicht in Wasser loeslichen lockeren Formlingen aus einem Nahrungsmittelgemisch
DE1175823B (de) * 1957-11-20 1964-08-13 Berkeley Chemical Corp Verfahren zur Gewinnung unmittelbar tablettier-barer pharmazeutischer Produkte von hoher Schuettdichte

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