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Einrichtung zur Regelung des Anodenstromes einer Glühkathodenentladungsröhre,
insbesondere des Röhrenstromes einer Röntgenröhre Es sind schon die verschiedensten
Vorrichtungen zur Voreinstellung des Anodenstromes einer Glühkathodenentladungsröhre,
insbesondere des Röhrenstrümes einer RÖntgenrühre, bekannt oder vorgeb ZD schlagen.
In der Regel weisen diese Vorrichtungen einen dem Heizfaden der Röhre oder der Primärwicklung
des Heiztransformators vorgeschalteten, meist in mA-Röhrenstrom geeichtenen Regelwiderstand
auf, wobei durch eine besondere Ausbildung b
der Regelcharakteristik dieses
Widerstandes oder/ und durch zusätzliche, in Reihe mit dem Regelwiderstand oder/und
parallel zur Primärwicklung des Heiztransformators geschaltete Anpassungswiderstände
für eine bessere Regelbarkeit gesorgt Z,
werden kann. Voraussetzung für das
einigermaßen richtige Arbeiten dieser Vorrichtungen ist die Konstanz der den Heizstromkreis
speisenden Spannun 'g' Da die zur Speisung benutzten Netze mehr oder weniger starkeSpannungsschwankungen
aufweisen, wird der Heizstromkreis meist über eine Spannungskonstanthalteeinrichtung
an das Netz angeschlossen. Trotz aller dieser Maßnahmen treten doch häufig mehr
oder weniger starke Abweichungen des Ri#hrenstromes von dem am Regelwiderstand voreingestellten
Wert auf. Diese Abweichungen rühren einmal von Frequenzschwankungen der Speisespannung
her, die durch Spa - nnungskonstanthalteeinrichtungen nur schwer -und mit
großem
Aufwand kornpensiert werden können. Zum anderen ist der Röhrenstrorn, insbesondere
bei Röntgenröhren, in -ewissem Umfang von der Höhe der Röhrenspannum, abhängig.
Auch findet mitunter eine Erhi#ihun- der Glühlzathodentemperatur und damit des Wihrenstromes
durch von der im Betriel) heißer werdenden Anode abgestrahlte Wärme statt. Diese
des Röhrenstromes von dem voreingestellten Wert sind mitunter sehr störend und können
eine Überlastung der Röhre oder eine nicht richtig belichtete Röntgenaufnahme zur
Folg ge haben. Dies2r -Mangel macht sich h2sonders bei Röntgenapparaten mit selbsttätigem
Überlastungsschutz bemerkbar, weil dieser bei der Erfassung der jeweils 1i6chstzuliqssigen
Röhrenbelastung normalerweise nicht von dem tatsächlichen Röhrenstrom, sondern von
dein voreinge-Rghretistromwert bzw. von der Stellung des betreffenden Reg,elorgans
im Heizstromkreis ausgeht.
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Wohl sind schon früher selbsttätig arbeitende Einrichtungen zur Konstanthaltung
des Röhrenstromes auf einen bestimmt-z-ii -eins tellbaren Wert bekanntgeworden,
die vom Röhrenstrom selbst gesteuert werden und demzufolge den eingangs geschilderten
#Mangel nicht aufweisen. Diese Re-eleinrichtungen weisen im Prinzip ein vom Röhrenstrom
durchflossenes Relais auf -. das einen im Heizstromkreis liegenden Widerstand
beim Sinken des Röhrenstromes unter einen bestimmten-, an einem dem Relais parallel
geschalteten Regelwiderstand einstellbaren Wert k urzschlielit. Steigt daraufhin
der Rghrenstrom über diesen Wert, so liebt das Relais die überbrückun- des Widerstandes
wieder auf, so lange, bis der Röhrenstrorn den eingestellten Wert unterschreitet.
Voraussetzung für das richtige Arbeiten dieser selbsttätigen Röhrenstromkonstanthalteeinrichtungen
ist eine derarti-e Bemessun- des Widerstandes und der übri-en Teile des Heizstromkreises,
daß der Röhrenstrorn bei dauernd eingeschaltetem Widerstand den jeweils benötigten
Niedrigstwert, bei dauernd überbrücktem Wi derstand den_ jeweils benötigten Höchstwert
erreicht. Der Widerstand muß also um so größer bemessen werden, je größer
der Bereich ist, innerhalb dessen der Röhrenstrorn einstellbar sein soll. Beim Einschalt-en
des Heizstromes, das übliefierweise vor dem Einschalten der Rährenspannung erfolgt,
schnellt der Heizstroin zunächst immer auf den Höchstwert hoch, da ja der vom Relais
gesteuerte Widerstand in diesem Falle dauernd kurzgeschlossen ist; und zwar ist
dies naturgemäß auch dann der Fall, wenn liachlier mit einem niedrigen Röhrenstrom
gearbeitet werden soll, Dies ist insofern nachteilig, als der Heizfaden der Röhre
zu stark beansprucht, wenn nicht gar gefährdet wird. Im Augenblick des Einschaltens
der Anodenspannung der Röhre steigt der Röhrenstrorn infolge der vorhergegangenen
höchsten Aufheizung der Glühkathode auf seinen Höchstwert und sinkt erst allmählich
auf den eingestellten, konstant zu haltenden Wert ab. Infolgedessen besteht die
Gefahr, daß die Röhre überlastet wird und, wenn es sich um die Herstellung einer
Röntgenaufnahme handelt, diese nicht richtig belichtet wird. Diese Mängel fallen
besonders bei kurzzeitigen Belastungen der Röhre, also z. B. kurzzeitigen Röntgenaufnahmen,
ins Gewicht.
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Die Erfindung hetrifft eine Einrichtung zur Regelung des Anodenstromes
einer Glühkathodenentladtin,-sriihre, insbesondere des Röhrenstromes einerRönt-enröhre,
beiwelcher die imvorstehenden geschilderten Mängel vermieden sind. Erfindungsb ZD
,gemäß ist in dem Heizstromkreis der Röhre außer einer zurVoreinstellung, des Röhrenstrornes
dienenden Vorrichtung, z. B. einem den Heizfaden der Röhre oder dem-Heiztransformatorvorgeschalteten,
in mA-R6brenstrom geeichten Regelwiderstand, eine den Röbrenstrorn selbsttätig auf
einem einstellbarenWert konstant haltende, von dernRöhrenstrom selbst oder einem
ihm proportionalen Strom gesteuerte Regelvorrichtung vorgesehen, derenEinstellorgan
mit der zur Voreinstellung des Röhrenstromes dienenden Vorrichtung gekuppelt ist.
Da durch die zur Voreinstellung des Röhrenstromes dienende Vorrichtung der Heizstrom
auf die dem gewünschten Röhrenstromwert entsprechende Größe eingestellt wird, braucht
die den Röhrenstroni selbsttätig konstant haltende Regelvorrichtung nur noch die
verhältnismäßig geringen Abweichungen des Rö#hrenstromes von dem voreingestellten
Wert auszugleichen. Ein weiterer Vorteil der Erfindun",v begteht darin, daß auf
eine Spannungskonstanthalteeinrichtung im Heizstromkreis verzichtet werden kann,
da die Röhrenstromänderungen, die durch Schwankungen der den Heizkreis speisenden
Spannung oder deren Frequenz hervorgerufen werden, ohne weiteres durch die den Röhrenstrom
selbsttätig konstant haltende Regelvorrichtung beseitigt werden. Ordnet man, wie
es an sich möglich ist, doch eine Spannungskonstanthalteeinrichtung an, so kanndiedenRöhrenstrom
selbsttätigkonstant haltende Regelvorrichtung entsprechend kleiner bemessen werden.
Auch die zur Voreinstellun,- des Röhrenstromes dienendeVorrichtungkann ziemlich
einfach gestaltet werden, da auf eine besonders hohe Genauigkeit kein Wert gelegt
zu werden braucht, weil ja die gegebenenfalls auftretenden Abweichungen des R#hrenstromes
von dem voreingestellten Wert durch die den Röhrenstrorn selbsttätig konstant haltende
Regelvorrichtung ausgeglichen werden. Die gemäß der Erfindung vorgenommene gleichzeitige
Anweiidung der beiden im Prinzip an sich bekannten, bisher aber stets nur für sich
allein benutzten Vorrichtungen zeitigt also einen wesentlichen Fortschritt.
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In den Abbildungen sind verschiedene Ausführungsbeispiele für Einrichtungen
gemäß der E'rfindun,- dargestellt. In den Abb. i bis 4 iSt mit 1 1 eine Röntgenröhre
bezeichnet, die ihre Anodensspannung von der aus den beiden Teilen 12 und
13 bestehenden Sekundärwicklung eines Hochspannungstransformators; erhält,
dessen Primär-%vicklung 1.4 über einen Schalter an einen vom Netz gespeisten Regeltransformator
15 in Sparschaltung angeschlossen ist. Der Heizfaden der IZF#ntgeti röhre i i wird
von der Sekundärwicklung
eines Heiztransforniators 16 gespeist,
dessen Primärkreis eine zur Voreinstellung des Röhrenstromes dienende Vorrichtung
enthält. Diese besteht beispielsweise aus einem Regelwiderstand 17, dessen
Regelglied 18 längs einer im mA-Röhrenstrom geeichten Skala ig verschiebbar ist,
und einem Abstimmwiderstand2o, der bei der Eichung so eingestellt wird, daß, in
der Röntgenröhre tatsächlich der jeweils an der Skala ig# angezeigte Strom fließt.
BeimVerschieben des Regelgliedes 18 sich zeigende icr Abweichungen können bei der
Eichung nöt genfalls durch einen parallel zur Primärwicklung des Heiztransformators
geschalteten Anpassungswiderstand b ZD 21 beseitigt werden. Die Wirkungsweise
und die Vorteile einer solchen Vorrichtung zur Voreinstellung des Röhrenstromes
einer Röntgenröhre bestehen hauptsächlich darin, daß die Wegstrecke, welche das
Regelglied, 18 zurücklegen muß, um von einem Höchstwert zu einem Niedrigstwert des
Röhrenstromes zu gelangen, für jede beliebige Röntgenröhre gleich lang ist, sofern
man bei der Eichung den Abstimmwiderstand 2o und den gegebenenfalls vorgesehenen
Anpassungswiderstand 21 der jeweils angeschlossenen Rö;iitgenröhre entsprechend
einstellt.
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Bei dem in Abb. i gezeichneten Beispiel liegt im primären Heizkreis
in Reihe mit den Widerständen 17 und 2G ein weiterer nicht regelbarer Widerstand
22, der durch einen von einem RelaiS23 gesteuerten Schalter 24 überbrückbar ist.
Das Relais 23 ist in die Verbindungsleituh- der beiden Sekundärwicklungshälften
1 22, 13 des Hochspannungstransformators gelegt, wird also von dem
Röhrenstrom durchflossen. Parallel zu demRelais23 ist ein regelbarer Widerstand
25 geschaltet. Der Widerstand 22 und das Relais 23 mit seinem Schalter
24 und dem regelbaren Shunt 25 bilden eine den Röhrenstrom konstant haltende,
vom Röhrenstroni gesteuerte Regelvorrichtung. Das Relais 23 ist so bemessen,
daß es bei einernbestimmten, seineErregerwicklung durchfließendenStroin ansprichtundseinenSchalter
,24 öffnet. Der Regelwiderstand25, dessen Regelorgan26 man eine in rnA-Rm5hrenstrom
geeichte Skala zuordnen könnte, wird so bemessen und so eingestellt, daß dann, wenn
der Röhrenstrora über den gewünschten eingestellten Wert steigt, der auf die Wicklung
des RelaiS23 entfallende Teil des R#hrenstromes den Stromwert, bei dem das Relais
anspricht, übersteig -' t, so daß der Schalter 24 geöffnet und damit derHeizstrom
gesenkt wird. Wird daraufhin der Röhrenstrom geringer und damit auch der das RelaiS23
durchfließend e Röhrenstromanteil kleiner als derAnsprechstromwert desRelais, so
schließt sich der Schalter,24 wieder und das beschriebene Spiel wiederholt sich.
Auf diese Weise wird der Rährenstrom selbsttätig auf dem am Regelwiderstand
25 eingestellten Wert konstant gehalten. Das Regelorgan 26 dieses
Widerstandes ist mit dem Regelglied iS der zur Voreinstellung des Röhrenstronies
dienenden Vorrichtung gekuppelt. Dä die Regelcharakteristiken der Widerstände v7
und 2#5 nicht von vornherein übereinstimmenwerden, so muß manfür eineentsprechende
Übereinstimmung sorgen. Falls die Regelorgane 1,8 und .26 direkt starr miteinander
gekuppelt werden sollen, kann dies beispielsweise durch geeignete Ausbildung des
Widerstandes 25, wie in der Abb. i angedeutet ist, geschehen. Man kann aber auch
das Regelgesetz, nach dem der Widerstand 25 verstellt werden muß, dadurch
berücksichtigen, daß die beiden Regelorgane 18 und --6 über geeignete übersetzungsglieder
miteinander gekuppelt werden. Die s#,-11>sttäti,-e Regelvorricbtung:22 bis
26 sorgt also dafür, daß der Röhrenstrom unabhängig von Netzspannungssch,wankungen
und unabhängig von der Höhe der Röntgenröhrenspannung und sonstigen Einflüssen auf
dem jeweils voreingestellten Wert konstant gehalten wird. Die Größe des Widerstandes
22 braucht dabei nur entsprechend dem Bereich gewählt züi werden, innerhalb dessen
der Röhrenstrom von dem voreingestellten Wert maximal abweichen kann. Der Widerstand
20 MUß bei der Eichung so eingestellt werden, daS der Rührenstrom bei eingeschaltetem
Widerstand 22 unter, bei überbrücktem Widerstand 22 über dem an der Skala 18 voreingestelltenWert
liegen würde.
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Bei den in den Abb. 2 und 3 dargestellten Beispielen besteht
die den Röhrenstrom selbsttätig konstant haltende Regelvorrichtung aus einem der
Primärwicklung des Heiztransformators parallel geschalteten ve ' ränderlichen
Belastungswiderstand, dessen Größe in Abhängigkeit vom Röhrenstrom derart beeinflußt
wird, daß er bei Überschreiten eines bestimmten einstellbaren Wertes verkleinert,
bei Unterschreiten dieses Wertes vergrößert wird, so daß die an der Primärwicklung
des Heiztransformators liegende Spannung stets die zur Aufrechterhaltung des eingestellten
Röhrenstromwertes erforderliche Höhe hat. Dieser Belastungswiderstand kann, wie
die Abb. 2 zeigt, eine gittergesteuerte Elektronenröhre 27 sein, deren Gitter
an einer Spannung liegt, welche die Differenz einer festen, z. B. von einer Batterie
28 gelieferten Spannung und des an einem regelbaren Widerstand 29 auftretenden
Spannungsahfalles ist; dieser Widerstand ist in dieVerbindungsleitungderbeiden -Sekundärwicklungshälften
12, 13 des Hochspannungstransformators gelegt und wird infolgedessen vom
Röhrenstrom durchflossen. Der an ihm auftretende Spannungsabfall entspricht also
der je-
weiligen Größe des Röhrenstromes und ist der Spannung der Batterie
28 entgegengeschaltet. Die Größe des von der gittergesteuerten Röhre
2-7 gebildeten Belastungswiderstaildes ändert sich also, sobald sich bei
einer bestimmten Einstellung des Regelorgans 3o des Widerstandes 29 der durch die
Röntgenrähre i i fließende Strom aus i r-endwelchen Gründen ändert. Das gegelorgan
30 Ist mit dem Regelglied 18 des Widerstandes 17 gekuppelt. Die
Z> Z5
Regelcharakteristik des Widerstandes 29 ist SO
# Wählt, daß' der
Widerstand der gittergesteaerten ,le Röhre 27 trotz evtl. Änderungen ihrer
vom Netz über dieWiderstände 17 und 2o geliefertenAnodenspannung bei jeder
Stellung des Regelorgans 30
der gleiche ist, sofern der Röntgenröhrenstroni
den dieser Stellung entsprechendenWert hat. Steigt der
R,bntgeiirglireii-s,troni
aus irgendeinem Grunde, so wird der Widerstand der Röhre 27 kleiner, so daß
«der durch die Widerstände 17 und 2o fließende Strom und damit der an ihnen
auftretende Spannungsabfall vergrößert wird. Dies hat zur Folge, daß die an der
Primärwicklung des Heiztransforrnators 16 lil-gende Spannung Izlein,-r und damit
der Röntgenröhrenstrom verringert wird so lange, bis dieser den eingestellten Wert
unterschreitet. Dies bedingt eine Erhöhung des Widerstandes der Röhre27, die eine
Erhöhung der Spannung an der Primärwicklung . des Heiztransformators16 und
somit wieder eine Erhöhung des Röntgenröhrenstromes bewirkt.
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Bei dem in Abb. 3 gezeichneten Beispiel besteht der Belastun-swiderstand
im primären Heizstromkreis aus einer Glühl,-athodenentladungsröhre 31:
mit
zwei Elektroden. Ihre Kathode wird in Parallelschaltung mit einem regelbaren Widerstand
32 von der Sekundärwicklung eines primärseitig vom Röntgenröhrenstrom durchflossenen
Stromwandlers 33 gespeist. Das Regelorgan 34 des Widerstandes 32
#i
b# ist mit dem Regelglied 18 des Widerstandes i k#I 7 gekuppelt. Die Regelcharakteristik
des Widerstandes 32 ist wieder nach denselben Gesichtspunkten zu wählen,
wie die des Widerstandes 29 in Abb. 2. Der Widerstand 20 ist hier in zwei Teile
2o11 und 2ob aufgeteilt, wobei der Teil 2oa für das richtige Arbeiten der Röhre
31 entsprechend bemessen werden muß. Der Heizstrom der Röhre 31 ist also
bei allen Stellungen desRegelorgaiis34 gleich g1rOß, sofern der Röntgenröhrenstrom
den jeweils eingestellten Wert aufweist. DieWirkungsweise dieser Einrichtung ist
im übrigen die gleiche wie bei dein vorhergehenden Beispiel.
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In der Abb. 4 ist die Röntgenröhre i i beispielsweise über eine Grätzsche
Gleichrichterschaltung35 an die aus den beiden Teilen 12 und 13 bestehende
Sekundärwicklung des Hochspantiungstransformators angeschlossen. Im primären Heizstromkreis
lie-en außer den Widerständen 17 und 2o zwei weitere untereinander gleich große
Widerstände 36
und 37. Parallel zu dem Widerstand36 liegt eine gittergesteuerte
Dampf- oderGasentladungsrähre 38,
parallel zu dem anderen Widerstand37 eine
ebensolche Röhre 39 mit entgegengesetzter Durchlaßrichtung. Die Steuergitter
beider Röhren liegen an der gleichen Steuerspannung, welche die D ifferenz
aus einer festen, z. B. von einer Batterie4o gelieferten Spannung und des an einem
regelbaren Widerstand 41 auftretenden Spannungsabfalles ist; dieser Widerstand ist
über eine Grätzsche Gleichrichterschaltung42 in die Verbindungsleitung der beiden
Sekundärwicklungshälften 12, 13 des Hochspannungstransformators gelegt, so daß er
von dem die Röntgenröhre durchfließenden Gleichstrom durchflossen wird. Sein Regelorgan
43 ist mit dem Regelglied 18 des Widerstandes 17 gekuppelt, und seine Regelcharakteristik
ist so gewählt, daß die gittergesteuerten Stromrichter38 und 39 bei jeder
Einstellung des Regelorgans 43 trotz ihrer hiervon abt' el hängigen Anodenspannungen
nur dann zünden und stromdurchlässig werden, wenn derRöntgenröhrenstrom unter den
eingestellten Wert sinkt. Ein Sinken des Röntgenröhrenstromes hat nämlich eine Verringerung
des Spannungsabfalles amWiderstand4i .zur Folg e. Da dieser Spannungsabfall als
negative Gitterspannung gegen die positive feste Spannung der Batterie 4o geschaltet
ist, wird durch diese Verringerung des Spannungsabfalles amWiderstalid4i die negative
Gitterspannung so klein, daß die Stromrichter zünden. Der Stromrichter
38 wird für die eine Halbwelle, der Stromrichter 39 für die andereHalbwelle
des im primärenHeizkreisfließenden Wechselstromes stroindurchlässig und überbrücken
dabei den Widerstand 36 oder 37, so daß der Röntgenröhrenstrom
erhöht wird. jedesmal beim Durchgang des Wechselstromes durch Null erlischt der
Lichtbogen zwischen Kathode und Anode des betreffenden Stromrichters. Er zündet
aber in der nächsten Periode wieder, sofern der Röntgenröhrenstrom noch nicht genügend
gestiegen ist. Übersteigt der Röntgenröhrenstrom den eingestellten Wert, so wird
der Spannungsabfall am Widerstand4i sogroß, daß eineZündung derbeiden Stromrichter
nicht mehr stattfinden kann. Die Widerstände 36 und 37 werden daher
nicht mehr überbrückt, so daß der Röntgenröhrenstrom wieder kleinerwird. DieWirkungsweise
ist also imPrinzip die gleiche wie bei dem in Abb. i dargestellten Beispiel. Falls
man sich mit der selbsttätigen Regelung des Röhrenstromes nur in der einen Halbwelle
des primärenHeizstromes begnügenwill, sobraucht man nur eine gittergesteuerte Dampf-
oder Gasentladungsröhre nebst zugehörigem Widerstand anzuordnen. BeiderBemessungdes
zu überbrückenden Widerstandes oder der zu überbrückenden Widerstände im Heizkreis
ist zu berücksichtigen, daß eine gittergesteuerteDampf- oderGasentladungsröhre nach
ihrer Zündung keinen vollständigen Kurzschluß des ihr parallel liegenden Widerstandes
bildet, da sie zur Aufrechterhaltung des Lichtbogens -eine wenn auch geringe Brennspannung
benötigt.
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Bei dem in Abb.4 dargestellten Beispiel muß man ebenso wie in Abb.2
zur Vermeidung eines Erdschlusses wegen Erdung des primären Heizkreises diesen über
einen Isoliertransformator44 an das speisende Netz anschließen. Sieht man vor dem
Heizkreis in an sich bekannter Weise eine Spannungskonstanthalteeinrichtung vor,
so kann diese, die ja in der Regel einen' Transformator mit getrennter Primär- und
Sekundärwicklung enthält, die Funktion eines Isoliertransformators mit übernehmen.
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Der vorn Röhrenstrom durchflossene Teil der Röhrenstromkonstanthalteeinrichtung,
in Abb. i also die Wicklung des Relais 23, braucht nicht unbedingt in die
Mitte der Sekundärwicklung des Hochspannungstransformators gelegt zu werden, sondern
kann auch in eine der Zuleitungen zur Primärwicklung des Hochspannungstransformators
geschaltet werden. In allen Fällen kann man auch einen Stromwandler zwischenschalten,
wie ihn das in Abb. 3 gezeichnete Beispiel schon zeigt (Stromwandler
33).
Ciii zu verhindern, daß beim Einschalten des Heizstromes
dieser wegen der Überbrückung des Widerstandes 22 den dem voreingestellten Röhrenstromwert
entsprechenden Wert übersteigt, kann man in Reihe mit dem Schalter 24 des Relais
23 in Abb. i einen Schalter legen, der erst beim Einschalten der Röhrenspannung
zwecks Herstellung einer Aufnahme geschlossen und zweckmäßig von dein die Aufnahme
einschaltenden Hauptschütz 'gesteuert wird. Vorteilhafter ist es, statt dessen den
Widerstand 2o so einzustellen, daß der Heizstrom vor dem Einschalten der Anodenspannung
der Röntgenröhre stets gerade dem sich aus der Stellung des Regelgliedes 18 ergebenden
Sollwert entspricht. D'amit nun während der Aufnahme durch das abwechselnde Einschalten
und Überbrücken des Widerstandes:22 der voreingestellte Wert im Sinne der selbsttätigenRegelung
etwas unterschritten und überschritten werden kann, wird nun beim Einschalten der
Röhrenspannung und damit der Aufnahme durch einen vom Aufnahmeschütz betätigten
Schalter der Widerstand 2-o ganz oder zum Teil für die Dauer der Aufnahme kurzgeschlossen.
Sowohl bei dieser Ausführungsart als auch bei dem in Abb. i dargestellten Beispiel
kann der Widerstand 22 gegebenenfalls auch unendlich groß gemacht werden;
d. h. das Relais 2-3 unterbricht und schließt an seinem Schalter 24
dann abwechselnd den Heizstromkreis. Auf diese Weise kann die selbsttätige Regelung
des Röhrenstromes auf den voreingestellten Wert beschleunigt werden.
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Den Regelwiderstand 2o kann man auch dazu benutzen, um vor dem Einschalten
der Aufnahme den Heizstromkreis.für die jeweiligeNetzspannung passend einzustellen,
und zwar an Hand eines Netzspannungsmessers, sofern man ohne Spannungskonstantlialteeinrichtung
im Heizkreis arbeitet. Auf diese Weise wird bis zu einem gewissen Grade die selbsttätige
Röhrenstromkonstanthalteeinrichtung von demAusgleich der Netzspannungssch-wankungen
entlastet.
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Wenn man die Einrichtung gemäß der Erfindung bei einer Röntgeneinrichtung
mit überlastungsschut7 verwenden will, bei welcher der Rührenstrom entsprechend
der Röhrenspannungseinstellung und der Belastungszeiteinstellung auf den nach dem
Belastungsnomogranirn höchstzulässigenWert bzw. einen bestimmten Prozentsatz davon
eingestellt wird, sowerden naturgemäß die beiden miteinander gekuppelten Regelglieder
(in Abb. i die Teile 18 und 26) entsprechend eingestellt. Das Gesetz, nach
dem diese Verstellung zu erfolgen hat, d. h. also das Belastun-Snornogramm,
kann man in die Kupplungsorgane zwischen den Einstellvorrichtungen für die R#öhrenspannung
und die Belastungszeit -einerseits und denRegelgliedern 18, 26 andererseits
hineinlegen. Bei einem einfacheren Überlastungsschutz, bei dem man sich mit einer
nomogrammmäßigen Anpassung des Röhrenstromes lediglich an die Belastungszeiteinstellung
begnügen will, kann man die Einstellvorrichtung für die Belastungszeit, also z.
B. die Aufnahmezeitschaltuhr, direkt mit den Regelgliedern 18, 26 kuppeln
und t# das Belastungsnomogramin durch entsprechende Ausbildung der Retgelcharakteristil,
der beiden Regelwiderstände 17 und :25 berücksichtigen. Will man mit einer
so ausgebildeten Röntgeneinrichtung eine Röntgenröhre mit einem anderen Belastungsnomogramm
betreiben, so muß, man die Regelcharakteristik der beiden Widerstände
17 und 25
entsprechend ändern bzw. die Widerstände durch andere ersetzen.
Man kann sich aber auch damit begnügen, nur den Widerstand 25 durch einen
anderen Widerstand passender Regelcharakteristik zu ersetzen und den Widerstand
17 unverändert für den Betrieb sämtlicher an die Röntgeneinrichtung aiischließbarer
Röntgenröhren zu verwenden. Dann ist zwar der jeweils voreingestellte Wert des Röhrenstromes
nicht genau entsprechend dem B'elastungsnomolgramin; jedoch sorgt die selbsttätig
arbeitendeRegelvorrichtung, derenEinstellorgan26 ja bei der Einstellung der Zeitschaltuhr
genau auf den Nomogrammwert eingestellt wird, für das Fließen des Röhrenstrornes
in der richtigen Höhe.
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Bei dem in Abb. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel kann man stattdergittergesteuertenDampf-oder
Gasentladungsröhre auch gittergesteuerte Elektronenröhren verwenden, ohne daß sich
an der Wirkungsweise prinzipiell etwas ändert.