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Vorrichtung zum selbsttätigen Unterbrechen der Spinngut-Zufuhr an
Spinnmaschinen bei Bruch des Faserstranges oder Fadens Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum selbsttätigen Unterbrechen der Spinngut-Zufuhr an Spinnmaschinen
bei Bruch des Faserstranges oder Fadens mittels eines das Stillsetzen auslösenden
Fühlers, der im nachfolgenden auch als Fadenwächter bezeichnet wird. Insbesondere
eignet sich die Erfindung für jutefeinspinnmaschinen.
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Zum Zweck des Streckens des Vorgarnes bzw. Faserbandes vor dem Verspinnen
sind die Spinnmaschinen mit einem Zuführ- oder einem Einzugwalzenpaar und einem
Lieferwalzenpaar versehen. Indem das Lieferwalzenpaar mit wesentlich größerer Geschwindigkeit
angetrieben wird als das Iinzugwalzeupaar, wird das durch die beiden Walzenpaare
hindurchgeführte Spinngut in der gewünschten Weise gestreckt. Während üblicherweise
die eine Walze des Einzugwalzenpaares zwangsläufig angetrieben wird, ist die andere
Walze verschiebbar gelagert und wird beispielsweise mittels eines Gegengewichtes
gegen diese angetriebene Walze gedrückt. Bei den bekannten Stillsetzvorrichtungen
wird im Fall eines Fadenbruches die verschiebbar gelagerte Zuführwalze selbsttätig
aus dem Eingriff mit der zwangsläufig angetriebenen Zufüh.rwalze herausgerückt.
Zu diesem Zweck ist bei einer bekannten Stillsetzvorrichtung ein Fallgewicht drehbar
in einem Bock der Spinnmaschine gelagert, das auf ,die verschiebbar gelagerte Walze
einzuwirken in der Lage ist und in ihrer Bereitschaftsstellung mittels eines durch
den Fadenfühler oder -wächter gesteuerten Gesperres gehalten wird. Sobald infolge
@'@achlassens
der Fadenspannung bei Fadenbrach der Fadenfühler ausschlägt, werden das Gesperre
und damit das Fallgewicht freigegeben, wodurch die verschiebbar gelagerte Walze
aus ihrem Eingrilt mit der zwangsläufig angetriebenen Einzugwalze herausgebracht
wird.
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Um selbsttätig die Garnzuührung einer Spiiiitniaschine bei l# adenbruch
zu unterbrechen, ist es bereits bekannt, zwischen der Zuführ- oder Einzugwalze und
ihrer durchlaufenden Antriebswelle eine Kupplung einzuschalten, die durch Einwirken
des Fadenfühlers bei fadenbruch ausrückbar ist. Beispielsweise hat man zu diesem
Zweclz hlauelikupplungen benutzt. Derartige _#--orrichtungen haben sich jedoch nicht
in der Pranis durchsetzen können. Insbebondere leiden die bisher vorgeschlagenen
Vorrichtungen darunter, daß das Ein- und Ausrücken vier Kupjlui.geii einen verhältnismäßig
großen 1".i-aitauivand erfordert. !3a diese l.@raft praktisch vuin 1@'adenuächter
aufgebracht «-erden muß, wird durch die Anordnung einer derartigen Kupplung die
Emptindlicikeit der ätilisetzvorrichtung wesentlich vermindert. Die bisher für diesen
Zweck vorgesehenen iiuppiuilgen weisen außerdem den Nachteil auf, dal-i sie meist
eine Schaltbewegung in liichtung der Antriebsachse erfordern, die nur unter zusätzlichen
Komplikationen vom Fadenwächter abgeleitet werden kann.
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Schließlich sind die für diesen Zweck vor-5esclllageneil Kupplungen
schwierig und kostspielig Herzustellen, was sich besonders nachteilig dadttrcil
auswirkt, daß für jede äphinnnaschine eine grolle Anzahl voll Kupplungen gebraucht
wird. Auch Federn haben sich als nachteilig insbesondere deshalb erwiesen, weil
ein Lachlassen der Federkraft bei länger währendem Betrieb nicht zu vermeiden ist,
wodurch auch die Arbeitsweise der ganzen Kupplung nachteilig b-.einilulit wird.
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Erfindungsgemäß werden die bestehenden Mänäel dadurch beseitigt, daß
auf der Antriebswelle exzentrisch zu ihr ein Drehring gelagert ist, der, mit einer
auf der Antriebswelle ebenfalls lose drehbar gelagerten Büchse zusainnlenwirkend,
durch die Antriebswelle entweder urn die Wellendrehachse zwecks 1litnehmens der
Büchse oder im Fall der Einwirkung des Fadenfühlers bei Fadenbruch um seine Exzenteraclise
zwecks Loslassens dieser Büchse gedreht wird. Bei dieser Vorrichtung wird also ein
Drehen des Drehringes entweder um die Wellendrehachse oder um seine J-#-xzenterachse
bewirkt, was einen äußerst geringen .Kraftaufwand bedingt. Diese Kraft kann leicht
von beispielsweise einem Faden%i-äclitcr aufgebracht werden. Die Arbeit zum Ein-
und Ausrücken der Kupplung wird von der Antriebswelle selbst verrichtet. Auf diese
tt-ei@e wird der Faclenfü hier, der nur eine Steuerfunktion ausübt und daher leicht
und empfindlich ausgebildet werden kann, nicht belastet. Die Vorrichtung selbst
besteht aus sehr wenigen Teilen, und zwar im Grunde genommen aul-Jer dem Drehkörper
und der Antriebsscheibe nur noch aus einem mit der durchlaufenden bestehenden Teil
und einem durch den Fadenwächter beeinflußten -aeut-rgi_it@l. .'alle diese Teile
stellen im wesentlichen f)i-ehl;;irper dar.
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Die Anschläge, über die der Fadenwächter auf das Steuerglied einwirkt,
bedürfen zu ihrer Herst.-llung keiner besonderen Genauigkeit und brauchen nicht
als Paßteile angefertigt zu werden. Schließlich benötigt die Vorrichtung nach der
Erfindung sehr geringen Platz und wird allein durch eine Einwirkung des Fadenwächters
in radialer P ichtung gesteuert, ohne daß der Fadenwächter selbst oder irgendein
Teil der Kupplung eine Axial-1 @gung ausführen muß. Das Kuppeln und Entkuppeln erfolgt
allein durch Ineinanderklemmen bzw. a"oneinanderlösen einander exzentrisch zugeordii@
t;-r Drehteile.
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cliließlich besteht ein Vorteil des Erfindungsliegelistarldes darin,
daß gleichzeitig mit dein Ausi-iicken der Kupplung die Einzugwalze abgebremst ::ir<i,
so daß diese beispielsweise infolge ihrer Träggi:: it nicht ;citerlaufen kann.
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I:rfinduiigsgemäh ist der Drehkörper ein zwangslätiti- voll der Antriebswelle
mitgenommener E_tzenterring, dessen Exzüntrizität in Abhängigkeit von einem durch
einen Fadenbruch ausgelösten Imimals des Fadenfühlers in beliebig ausgewählten Radiai#telltingen
festgelegt werden kann. Vorzugs-`st der lose auf der Antriebswelle angeordnete l:-:zent@rring
mit einem Ansatz versehen, der sich zum Zweck der Mitnahme gegen eine etwa radial
@-@rlaufen@k.@i;schlagfläche eines fest init der _@ntrie@s@#,-:lle verbundenen Mitnehrnerringes
legt.
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Erfindungsgemäß ist zentrisch drehbar auf der _@ntriebsivelle ein
Anschlagring gelagert, der mit einet Exzenterbohrung zwecks Führung und Lagerang
des Exzenterringes versehen ist und im Fall @hr Ein;i-iri;ung des Fadenfühlers bei
Fadenbruch ;An Drehen gehindert wird. Bei nicht unterbrochener :@ntriebsverbindung
zwischen der Antriebswelle und der Büch.c läuft der Anschlagring ständig mit um,
indem er voll dem Mitnehmerring durch Reibulig mitgenommen wird. Währenddessen wird
der als Ex zenterring ausgebildete Drehkörper ständig uni die Achse der Antriebswelle
herumgedreht. Die Reibung zwischen diesem Exzenterring und dein Anschlagring sorgt
ebenfalls dafür, daß der Allschlagring ständig mitgenommen wird. Der Exzenterring
,.wiederum, der ja gemäß dem Grundgedanken der Erfindun- drehbar an der in der Wellendrehachse
lose drehbar gelagerten Büchse angreift, ninlilit diese Büchse mit, da er .drehbar
in einer auf ihr- vorgesehenen Exzenterbohrung gelagert ist.
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Wenn im Fall der Einwirkung des Fadenfühlers der Anschlagring all
einer weiteren Drehung gehindert is-ird, so daß ihn Mitnehmerring und Exzenterring
nicht mehr mitzunehmen vermögen, wird die Exzentrizität des Exzenterringes in einer
bebtiininLen Radialstellung festgelegt, je nachdem in ivelclier Radialstellung die
exzentrische Führungsbohrung des Anschlagringes festgelegt wurde. Nunmehr wird entsprechend
dem Grundgedankeil der Erfindung der Exzenterring durch die Antriebswelle nicht
mehr um die Wellenachse, sondern um die Exzenterachse herumgedreht. Dies wird im
Ausführungsbeispiel
dadurch ermöglicht, daß der Exzenterring lose,
also mit Spiel, auf der Antriebswelle gelagert ist.
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Auf gleiche Weise dreht sich der Exzenterring in der Antriebsscheibe,
die gleichzeitig die zwaligsläufig angetriebene Einzug- oder Zuführwalze darstellt
und lose auf der Antriebswelle gelagert ist. `Fenn, dann die Reibung einerseits
zwischen der Antriebswelle und der Büchse sowie anderseits zwischen der Büchse und
dem Exzenterring gering genug ist, wird die Büchse nicht weiter mitgenominen; die
Antriebsverbindung und damit die Spinngut-Zufuhr sind unterbrochen.
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Es können sich jedoch Schwierigkeiten dadurch ergeben, daß praktisch
stets ein gewisses Spiel zwischen der Lauffläche des Exzenterringes und der exzentrischen
Bohrung der Büchse vorhanden ist. In diesem Fall ergibt sich infolge des Spiels,
das j a nicht ringsherum gleichmäßig über den Umfang verteilt ist, eine Keilwirkung
zwischen Exzenterring und Büchse. Sobald infolge Stillsetzens des Anschlagringes
der Exzenterring um seine Exzenterachse herumläuft, kann der Fall eintreten, daß
die Büchse von der Welle mitgenommen wird und sich nun durch Keilwirkung mit dem
Exzenterring verklemmt, der ja ständig zwangsläufig von der Antriebswelle um seine
Exzenterachse herum angetrieben wird. Jetzt wird also die Abtriebsscheibe den Exzenterring
um die Wellenachse herumdrehen, während .der festgelegte Anschlagring eine derartige
Drehung des Exzenterringes verhindert, so daß sich ein Bruch ergibt. Dieser Klemmwirkung
von rückwärts, die bei Vorhandensein eines Spiels zwischen l#.xzenterring und exzentrischer
Bohrung der Büchse möglich ist, entspricht eine Klemmwirkung bei eingerückter Kupplung.
Der Exzenterring bewegt sich dann gegenüber der Büchse in der Drehrichtung etwas
weiter, bis er sich in der exzentrischen Bohrung der Büchse, die ja etwas größer
ist als sein Durchmesser, verklemmt und dadurch die Büchse mitnimmt. Sobald der
Anschlagring festgehalten wird und damit die Bewegung des Exzenterringes um seine
Exzenterachse beginnt, wird durch diese Bewegung und eine geringe Weiterbewegung
der l.iüchse in Drehrichtung der Antriebswelle (durch Reibung) die Klemmwirkung
zum Exzenterring und zur Büchse aufgehoben. Um die Gefahr zu vermeiden, d:aß nach
dieser Aufhebung der Klemmwirkung die Büchse von der Antriebswelle durch Reibung
mitgenommen wird, so daß die oben besrliriebene Klemmwirkung von rückwärts her eintritt
und damit ein Bruch entsteht, wird erfindungsgemäß die Drehung der Büchse aus der
gekuppelten Stellung heraus in Drehrichtung der Antriebswelle begrenzt. Hierbei
ist zu bedenken. ,daß die Kupplung sich immer an der gleichen Stelle der Büchse
mit Bezug auf den Anschlagring vollzieht, da ja die Lage des Exzenterringes durch
den Anschlagring festgelegt ist und die Büchse sich zwecks Kleinniung über die festgelegte
Lage der Exzentrizität hinaus noch :etwas weiterdreht.
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Da aber das sich beispielsweise durch den Laufsitz ergebende Spiel
in verhältnismäßig breiten Grenzen schwankt und sich auch während des Betriebes
verändert, wird erfindungsgemäß der auf der Antriebswelle exzentrisch angeordnete
Drehring in der Büchse mit einem Spiel gelagert, das größer als das durch die Lagerung
bedingte Spiel ist. Grundregel ist dabei nur, daß das Spiel kleiner als die Exzentrizität
sein muß, da sonst überhaupt kein Klemmen und keine Mitnahme mehr zwischen dem Exzenterring
und der Büchse auftritt. Beispielsweise kann bei einer Exzentrizität von 3 mm ein
willkürliches Spiel von 2 min gewählt werden. Zusammen mit der Spielvergrößerung
könnte auch eine Erhöhung der Exzentrizität vorgenommen «-erden. Auf diese Weise
.ergeben sich klare, überschaubare Verhältnisse.
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Um beispielsweise sicherzustellen, daß die Büchse durch die Antriebswelle
nach dem Entkuppeln nicht so weit mitgenommen wird, daß sie sich von hinten leer
mit dem um seine Exzenterachse angetriebenen Exzenterring verklemmt und dadurch
einen Bruch herbeiführt, wird erfindungsgemäß die als Einzugwalze ausgebildete Büchse
mit einem Stift versehen. der mit entsprechendem Spiel in eine am Anschlagring vorgesehene
.Aussparung eingreift. Statt dessen könnte auch umgekehrt der Stift in dem Anschlagring
und die Aussparung mit Spiel in der Büchse vorgesehen werden. Die Lage des Stiftes
und der Aussparung an den beiden Teilen wird zweckmäßigerweise beim Einbau festgelegt,
indem man von der Kuppelstellung ausgeht, also von der Stellung, in dem sich eine
Kupplung zwischen Exzenterring und Büchse bei um die Wellendrehachse gedrehtem Exzenterring
ergibt.
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Diese Kupplung weist zahlreiche Vorzüge auf. Ein besonderer Vorteil
liegt darin, daß sie mit geringstem Kraftaufwand geschaltet werden kann, ein Vorteil
von größter Bedeutung für Vorrichtungen zum Unterbrechen der Garnzufuhr an Feinspinnmaschinen,
insbesondere Jutefeinspinnmaschinen, da ja der Impuls für die Ausrückbewegung des
Fadenfühlers ausschließlich von der Fadenspannung herrührt. Die vom Fadenfühler
aufgebrachte Kraft zum Schalten der Kupplung kann daher auch nur gering sein.
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Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß
die Reibungsverluste bei ausgeschalteter Kupplung nur gering sind. Bei ausgeschalteter
Kupplung besteht nur eine Reibungsverbindung zwischen einerseits dem Anschlagring
und anderseits dem Mitnehmerring und dem Exzenterring. Schließlich ergibt sich nur
noch eine Reibung der weiterlaufenden Welle gegenüber der stillgesetzten Büchse.
Diese Reibungsverluste sind aber so gering, daß sie keine nennenswerte Rolle spielen
und die Antriebskräfte der durchgehenden Antriebswelle nicht erheblich vermindern.
Dies ist von beträchtlichem Vorteil angesichts der Tatsache, daß stets eine gewisse
Anzahl von Kupplungen bei der sehr großen Anzahl von Spinnstellen einer Spiiriimäschine
infolge Fadenbruchs ausgerückt sein können. .
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Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstandes liegt darin, daß kein
Teil beim Schalten axial verschoben
zu werden braucht. Dies wirkt
sich dahin aus, daß die Teile zum Betätigen der Kupplung äußerst einfach und daher
mit geringem Kostenaufwand und Platzbedarf ausgeführt werden können.
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Schließlich besitzt eine erfindungsgemäß ausgebildete Kupplung auch
den Vorteil der Freilaufeigenschaft, da bei stehender Einzug- oder Antriebswelle
die Kupplung in urigerastetem Zustand in Drehrichtung von Hand oder durch einen
schneller laufenden Sonderantrieb weiterbewegt werden kann, was unnötige Zeitverloste
beim Anlegen eines neuen Faserbandes oder Vorgarnes einzusparen ermöglicht.
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Die mit dieser Kupplung erreichten Vorteile sind so groß, daß sie
auch mit Vorteil nicht nur für Spinnmaschinen, sondern auch für zahlreiche andere
Anwendungsgebiete Verwendung finden kann. Als Beispiel seien insbesondere der ZVerkzeuginaschinenbau
und Fahrzeugbau, insbesondere der Bau von Kraftfahrzeugen, erwähnt. Sowohl beispielsweise
bei denWechselrädersätzen der@Verkzeugmaschinen als auch bei den Schaltgetrieben
der Kraftfahrzeuge wirkt sich besonders giinstig der Umstand aus, daß mit geringem
Kraftaufwand ein Zahnrad gekuppelt werden kann. das :cltott init einem anderen Zahnrad
im Eingriff steht. Irgendwelche Synchronisierungsvorrichtungen beim axialen Hineinschieben
von eitlem Zahnrad in ein anderes Zahnrad, wie sie bei Kraftfahrzeugen üblich sind,
fallen infolgedessen hei Anwendung der Erfindung völlig fort.
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Bei Einbau der Vorrichtung nach der Erfindung in eitle Spinnmaschine,
insbesondere in eine Jutefeinspinnmaschine, ist erfindungsgemäß die Lagerung für
den Fadenfühler oder -wächter etwa in der Höhe der Antriebswelle angeordnet. Auf
diese Weise ergibt sich für den als Hebel ausgebildeten Fadenfühler oder -wächter
ein außerordentlich langer Fühlhebelarm und damit eine große Empfindlichkeit und
Feinfühligkeit dieses Fadenfühlers. Durch zweckmäßige Wahl der Hebelverhältnisse
kann hierbei auf einfache Weise erreicht werden, daß trotz dieser Feinfühligkeit
und Empfindlichkeit des Fadenfühlers eine Unregelmäßigkeit in dem zu v°rspinnenden
Faden nicht sogleich ein Ausrücken der Kupplung und damit ein Unterbrechen der Garnzuführung
verursacht. Es ist unter -Umständen sogar möglich, den Fadenfühler unmittelbar auf
die Ausrückvorrichtung und insbesondere auf den oben beschriebenen Anschlagring
einwirken zu lassen. Dadurch werden weiter infolge Fortfalls von Zwischenteilen
und Lagerstellen die Herstellungskosten von Spinnmaschinen vermindert sowie die
Übersichtlichkeit und Betriebssicherheit der Spinntnaschinen erhöht.
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Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in vereinfachter
Darstellung wieder, und zwar zeigt Fig. i einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäß
ausgebildete Spinnstelle einer jutefeinspinnmaschine, Fig. -leinen Längsschnitt
durch zwei erfindungsgemäß ausgebildete Kupplungen, wobei die eine Kupplung spiegelbildlich
.der anderen in allen wesentlichen Teilen gleich ist, Fig. 3 einen Querschnitt nach
Linie A-B der Fig. 2 bei eingeschalteter Kupplung, Fig. 4 einen Querschnitt nach
Linie C-D der Fig. 2 bei ausgeschalteter Kupplung, Fig. 5 einen Ouersch.nitt nach
Linie E-F der Fig. :2, der insbesondere zeigt, wie der Exzenterring mitgenommen
wird.
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In allen Figuren sind die gleichen Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen worden.
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Zuerst sei an Hand der Fig.2 bis 5 die vorzugsweise zur Ausführung
der Erfindung benutzte Kupplung besprochen.
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Im Ausführungsbeispiel sind zwei Kupplungen vorgesehen, die in allen
wesentlichen Teilen spiegelbildlich einander gleich sind. Es genügt daher zum Beschreiben
der Erfindung die Beschränkung auf eine einzige dieser beiden Kupplungen.
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Auf einer Einzug- oder Antriebswelle 7 ist beispielsweise mit Hilfe
einer Madenschraube 11 ein Mitnehmerring i mit einer äußeren konzentrischen Lauffläche
befestigt, auf der zwei spiegelbildlich einander gleiche Anschlagringe3 drehbar
gelagert sind. Diese Anschlagringe 3 weisen auf ihrem Außenutnfang eine Reihe von
Knaggen oder Anschlägen 12 auf, die vorzugsweise über den Umfang gleichmäßig verteilt
sind. Jeder derAnschlagringe 3 ist miteinem sich über den Mitnehmerring i hinaus
erstreckenden Fortsatz versehen, in dem, wie sich insbesondere aus Fig. 2 und Fig.
4 .ergibt, eine exzentrische Bohrung vorgesehen ist. Diese Bohrung dient zur drehbaren
Lagerung eines Exzenter- oder Drehringes von gleicher Exzentrizität. Dieser Drehringe
weist, wie sich insbesondere aus Fig. 5 ergibt, nach dem Mitnehrnerring i zu abgesetzte
Flächen 13 auf. In entsprechender Weise besitzt der Mitnehmerring i etwa radial
verlaufende Mitnehmerflächen 9, so daß der Drehring a und der 1lititehmerring i
mit diesen 1# ortsätzeit ineinandergreifen. Der Drehring 2 wird, indem sich so eine
Fläche 13 auf die eine Fläche 9 des Mitnehmerringes i legt, ständig bei laufender
Welle 7 angetrieben. Hierbei ist zu beachten, daß zwischen dein Innenumfang des
Drehringes 2 und der Welle 7 ritt freier Spielraum vorhanden ist.
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Mit seinem anderen Ende ragt der Drehring 2 in die exzentrische Bohrung
einer Büchse4 hinein, die im Ausführungsbeispiel als die eine Einzug- oder Zuführwalze
ausgebildet ist. Die Exzentrizität der Bohrung der Einzugwalze ,4 ist im Ausführungsbeispiel
gleich der Exzentrizität dies Drehringes .2 bztv. seiner exzentrischen Führung im
Anschlagring 3. Die Bohrung in der Einzugwalze4 ist jedoch um einige Millimeter,
beispielsweise 2 mm, größer ausgeführt, als dein Außendurchmesser des Drehringes
2 entspricht. Bei diesem Beispiel von 2 mm ist angenommen, daß die Exzentrizität
etwa 3 intn beträgt. Die Einzugwalze4 ist auf übliche Weise mit einer Außenverzahnung
versehen, die mit der entsprechenden Außenverzahnung einer anderen, nicht angetriebenen
Einzugwalze 14 kämmt (Fig. 1).
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Dile Einzugwalze 4 ist lose drehbar auf der Antriebswelle 7 gelagert
und wird in der einen Längsrichteng
beispielsweise durch .einen
Stellring 5 gehalten. Statt dieses Stellringes kann, wie bei der zweiten Kupplung
dargestellt, beispielsweise ein Sprengring 6 benutzt werden. Um soweit wie möglich
Staub und Unreinlichkeiten vom Innern der Kupplung fernzuhalten, greift der Anschlagring
3 mit seinem Fortsatz 15, der auf dem Außenumfang konzentrisch gebohrt ist, in eine
entsprechende konzentrische Bohrung der Einzugwalze4. Das Innere dieses Fortsatzes
15 wird, worauf schon weiter oben näher eingegangen wurde, zur Führung und Lagerung
des Drehringes 2 exzentrisch ausgebohrt.
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Bei eingerückter Kupplung wird der Anschlagring 3 nicht festgehalten.
Er wird also bei laufender Antriebswelle 7 durch Reibung von dem ständig umlaufenden
Mitnehmerring i mitgenommen. Der Exzenter- oder Drehring 2, wird ebenfalls über
die Anschlagflächen 9 und 13 zwangsläufig von der Welle 7 angetrieben. Da er durch
die exzentrische Bohrung des Anschlagringes 3 geführt und gelagert ist und dieser
Anschlagring sich ständig mit der Welle 7 herumdreht, wird der Exzenterring 2 also
auch ständig um die Drehachse der Antriebswelle 7 nach Art einer Kurbel herumgedreht.
Eine Relativbewegung zwischen der Außenfläche des Exzenterringes 2 und der exzentrischen
Führungsbohrung des Anschlagringes 3 findet hierbei nicht statt. Dadurch, daß die
exzentrische Bohrung der Einzugwalze 4 Spiel gegenüber dem Außendurchmesser des
Drehringes 2 hat, wird dieser bei Beginn des Einkuppelns etwas gegenüber der zurückbleibenden
Einzugwalze in Drehrichtung der Antriebswelle 7 voreilen. Hierbei entsteht infolge
der schmalen keilförmigen Sicherfläche3o zwischen der exzentrischen Bohrung der
Einzugwalze4 und dem Außenumfang des Drehringes :2 eine Klemmwirkung, .die eine
feste Kupplung der Einzugwalze.4 mit dein Drehring 2 verursacht. Da er jetzt ständig
um die Drehachse der Einzug- oder Antriebswelle 7 herumläuft, wird die Einzugwalze4
zwangsläufig von der Antriebswelle 7 mitgenommen.
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Wenn die Kupplung ausgerückt werden soll, wird auf weiter unten näher
beschriebene Weise mittels einer Sperrklinke 16 im Ausführungsbeispiel unter Einwirkung
eines Fadenfühlers 26, 29 derAnschlagring 3 festgehalten, also daran behindert,
daß er weiter durch den Mitnehmerrin:g i mitgenommen wird. Der Anschlagring 3 legt
auf diese Weise die Exzentrizität des Drehringes 2 in einer bestimmten Radialstellung
fest. Da aber der Drehring 2 weiter von der Welle 7 über die Anschlagfläche 9, 13
angetrieben wird, wird er jetzt um seine Exzenterac-hse, deren Lage mit Bezug auf
die Drehachse der Welle 7 durch die exzentrische Bohrung des Anschlagringes 3 in
bestimmter Weise festgelegt ist, ständig gedreht. Dies wird dadurch ermöglicht,
daß sich dlie Anschlagflächeng und 13 gegeneinanderverschieben können und daß zwischen
dem Drehring 2 sowie einerseits der Welle 7 und anderseits der konzentrischen Bohrung
des Anschlagringes 3 genügend Spiel vorhanden ist.
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Durch diese Bewegung des Drehringes 2 um seine Exzenterachse herum
ergibt sieh, daß die Klemm-Wirkung zwischen ihm und der Einzugwalze 4 aufgehoben
wird, indem sich diese beiden Teile sogleich voneinander entfernen, wobei sich die
Einzugwalze.4 ein wenig in Drehrichtung weiterbewegt. Diese Bewegung wird durch
die Reibung zwischen der Einzugwalze 4 und der Antriebswelle 7, auf der sie ja gelagert
ist, uliterstützf. Die Antriebsverbindung zwischen dem Drehring 2 und der Einzugwalze4
ist dadurch unterbrochen, und die Kupplung ist gelöst.
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Es besteht nunmehr aber unter Uniständen die Gefahr, daß die Einzugwalze
.4 sich bei gelöster Kupplung weiterdreht, indem sie beispielsweise durch Reibung
von der Welle 7 mitgenommen wird.
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ach einiger Zeit ergibt sich dann wieder eine Klemmwirkung zwischen
dem sich jetzt um seine Exzenterachse drehenden Exzenterring 2 und der Finzugwalze4.
Die beiden Teile werden hierdurch fest miteinander verbunden, so daß die Einzugwalze
4 den Drehring 2 zu einer Drehung um die Drehachse der älntriebswelle 7 herum zwingen
will. Das führt aber zu einem Bruch, da ja die Lage der Exzentrizität des Drehringes
2 durch den Anschlagring 3 in bestimmter Weise festgelegt ist. Um diese Gefahr zu
vermeiden, sind Mittel vorgesehen, um ein Weiterdrehen der Einzugwalze 4 über die
Kuppelstellung hinaus zu beschränken. Im Ausführungsbeispiel dient zu diesem Zweck
ein an der Einzugwalze 4 angebrachter Stift io, der mit entsprechendem Spiel in
eine am Anschlagring 3 vorgesehene Aussparung 17 greift.
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Gemäß Fig. i, in der die Stillsetzvorrichtung in det Spinnstellung
gezeigt ist, läuft das Vorgarn 18 über einen Vorgarnführer i9, läuft dann zwischen
den beiden Zuführ- oder Einzu.gwalzen 4. und 14,hindurch und wird von dort aus über
eine in beliebiger @#,'eise ausgebildete Führungsfläche 20 zu den Lieferwalzen 2i
und 22 geführt, die in bekannter Weise finit beträchtlich größerer Geschwindigkeit
als die Einzug«#alzen 4 und 14 angetrieben werden, Das Garn 18 erhält seine Drehung
durch einen Spinnflügel 23 und wird schließlich auf eine Spule, 24 aufgewickelt.
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Auf der Antriebs- oder Einzugwelle 7 ist eine Kupplung der an Hand
der Fig.2 bis 5 beschriebenen Art angeordnet, von der nur die Einzugwalze 4 und
der Anschlagring 3 mit :den Anschlägen 12 dargestellt sind. An dem Spinnmaschinengestell
ist etwa in Höhe der Antriebswelle 7 mittels eines Bolzens 25 ein als Fadenfühler
oder -Wächter wirkender Tasthebel26 drehbar gelagert, dessen nach unten hängender
langer Hebelarm sich mit einer drehbar auf ihm gelagerten Rolle 29, beispielsweise
aus Porzellan, gegen das während des Spinnens gespannte Garn 18 an einer Stelle
legt, die zwischen dem Lieferwalzenpaar 21, 2a und dem Spinnflügel 23 liegt. Die
Spitze des kurzen, gewichtsbelasteten Hebelarmes des Tasthebels 26 legt sich gegen
den einen Arm einer ebenfalls als Winkelhebel ausgebildeten Sperrklinke 27, die
mittels eines Bolzens 28 im Spinnmaschinengestell drehbar gelagert ist.
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Durch die Spannung des Fadens 18 wird der Tast-Hebel -26 daran gehindert.
sich unter dem Einfluß
seiner Scli@veri>raf t im L"i.r zeigirdreiisinn
zu drehen. In dieser Stellung li«It er den :reim rin der Sperrklinke 27 außer (e111
BereiCil der Anschläge 12 des Anschlagringes 3. Durch zweckmäßige Wahl des Hebelverhältnisses
des T astliebels :6 und der Sperrklinke 27 kann vermiedene ;werden, daß schon ein
leichtes Hertiin(lrelicn des Ta-,tl:ebel3 26 im Uhrzeigerdrehsinn, was sich
beispielsweise durch eine Unruhe im Faden 18 ergeben kann, ein Ausrücken der Kupplung
zur Folge hat.
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Bei Fadenifruch jedoch wird der Tasthebel -26 nicht mehr durch die
Fadenspannung gehalten, so daß er im U hrzeigerdrehsinn herum in seine Schwerpunktlage
schwingen kann. Hierdurch wird die Sperrklinke 27 freigegeben, so daß sie ebenzalls
unter dem Einfluß der Schwerkraft ciltgtg; n dein Uhrzeigerdrelisinn so weit herunnschwingt,
daß einer der Anschläge i2 des Anschlagringes 3 gegen ihren freien Hebelarm schlägt,
wodurch ein weiteres Drehen des Anschlagringes ;, verhindert wird. Hierdurch wird
die Kupplung in der oben geschilderten U'eise ausgerückt und die Einzugwalze d.
abgebremst, wie schon an 1-Iand der Fig.2 bis 5 beschrieben wurde, so daß die 1sarnlieferutig
unterbrochen ist.
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Um jetzt wieder dein Tasthebe126 in die Spinnstellung zu bringen,
wird er über einen fühlbaren Druckpunkt nur in seine alte Lage gebracht, wodurch
die Kupplung wieder eingerückt -wird und die Garnlieferung wieder eins;.tzt. Gleichzeitig
braucht nur auf die übliche Weise das Ende des Fadens von der Spulenseite finit
dem Fadenende vom Einzugwalzenpaar her verbunden zu werden. Das Betätigen eines
F allgew echtes und danach das Einlegen eines Gesperres mit Hilfe (Ies Fad-afülrlers,
wie es bei bekannten Stillsetzvorrichtungen notwendig ist, fallen völlig fort. Die
Beseitigung des Fadenbruches ist demgemäß finit Hilfe der Vorrichtung nach der Erfindung
wesentlich vereinfacht.
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Schon hier zeigt sich ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung.
Die Kupplung wird allein dadurch v ieder cingerücla, daß der Fadenfühler 26, 29
in seine Spinnstellung, die durch die Spannung des Fadens bestiiizrnt ist, zurückgebracht
wird. Diese Eigenschaft wirkt sich ebenso günstig auch beim Spulenwechsel aus, für
den die Maschine ausgeschaltet werden muß. Bei den bekannten, Fallgewichte verwendenden
Stillsetzvorrichtungen mußten zu diesem Zweck auch die Stillsetzvorrichtungen so
lange ausgeschaltet bleiben, wie infolge zu geringer die Fadenspannung nicht ausreichte,
um den Iad@:nfühler in der Spinnstelltiiig zu Balten. Ini allgemeinen hat man hierzu
die Fallge-":-icilte in illr::r Breitstellung gesperrt, indem vorzugsweise die Sperrung
für alle Fallgewichte mit dein Ein- und Ausschalthebel der Maschine gekuppelt war.
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Derartige zusätzliche Komplikationen brauchen bei dein Erfindungsgegenstand
nicht vorgesehen zu werden, uni einen Wechsel der Spulen vornehmen zu können. Vor
dein Wiederinbetriebsetzen der Maschine braucht nur dafür gesorgt zu werden, daß
clie Rallen 29 der Tasth#, bel 26 auf die richtige Seit-, Jur Fäden 18 zu liegen
kommen. Sogleich beim Allfahren der Maschine werden die Fäden 18 gestrafft, da die
Flügel 23 eine höhere Geschwindigkeit als die Lieferwalzen 21 und 22 haben.
Die dadurch be-:#; irlcte Spannung eines jeden Fadens bringt sogleich den 7.`astläebel
26 in seine in Fig. i gezeigte Spinnstellu@ig, ;-odurch die Kupplung eingerückt
und ein Fadenbruch vermieden wird.