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Mit einer Gewebebahn versehener Treibriemen, Förderband od. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf mit Gewebeeinlagen versehene Treibriemen
Förderbänder od. dgl. aus Gummi oder diesem gleichkommenden Stoffen.
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Diese Treibriemen oder Förderbänder werden in langen Streifen hergestellt,
von denen dann die jeweils erfbrderliche Länige abgeschnitten wird, deren Enden
durch sogenannte Riemenverbinder aneinandergeschlossen werden. Daher müssen die
Gewebebahnen dieser Treibriemen od. dgl. nicht nur eine gute Dehnungsfestigkeit
haben, sondern auch so ausgebildet sein, daß die Riemenverbinder gut an ihnen festsitzen.
Die erforderliche hohe Dehnungsfestigkeit dieser Treibriemen wird durch die Kettenfäden
der Gewebeeinlagen erreicht, während die Festigkeit gegen Ausreißen der Riemenverbinder
durch eine verhältnismäßig große Zahl von groben Schußfäden sichergestellt werden
kann. Um diesen beiden Anforderungen an das Gewebe nachkommen zu können, wird im
allgemeinen eine in Ketten- und Schußrichtung gleichförmige Gewebeeinlage verwendet,
die aber schwer und teuer ist neben anderen hier unenvünschten Eigenschaften.
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An sich kann beiden Anforderungen lurch die Anfertigung abgemessener
Längen nachgekommen werden, die an den Enden mit besonderen Verstärkungen in der
Gewebeeinlage zur Verankerung der Riemenverbinder versehen sind. Da aber die Länge
der Treibeiemen oder Förderbänder je nach dem Gebrauchszweck schwankt und außerdem
die einzelnen Längen wegen der im Gebrauch sich ein-
stellenden
Längendehnung geliürzt werden müssen, läßt sich diese Maßnahme wirtschaftlich nicht
durchführen.
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Die Erfindung betrifft eine neue Ausbildung einer Gewebebahn für
Treibriemen o,d. dgl., die gegenüber den bekannten Gewebebahnen bei gleichem Gewicht
auf die Längeneinheit iu einer besseren Verankerung der Riemenverbinder führt.
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Erfindungsgemäß sind bei einer Gewebebahll für Treibriemen, Förderbänder
od. dgl. in regelmäßigen Abständen zur Verankerung der Riemenverbinder im Schuß
verstärkte Zonen dadurch geschaffen, daß dort zwei oder mehrere einander benachbarte
Schußfache vorgesehen sind, die, auf die Flächeneinheit des Gewebes bezogen, ein
größeres Gewicht an Schußfäden aufweisen als die übrigen Stellen des Gewebes. Hierzu
können die Schußfäden in diesen Zonen eine dichtere Folge oder eine größere Stärke
als die Schußfäden an den sonstigen Stellen des Gewebens aufweisen.
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Durch diese Anordnung der in Schußrichtung verstärkten Zonen für
dieVeranl;erung derRiemenverbinder braucht für die dazwischenliegenden Teilstücke
des Riemens keine besondere Verankerungsmöglichkeit für diese vorgesehen zu werden,
und die Schußfäden können hier auf die zur Sicherung des Zusammenhaltes der Rettenfäden
erforder ich NI indestzahl beschränkt werden. Damit ergibt sich aber für diese Treibriemen
mit den erfindungsgemäßen Verankerungszonen für die Riemenverbinder eine Gewebeeinlage,
die auf die Flächeneinheit ein geringeres Gewicht an Schußfäden aufweist als ein
gleicliförmiges Gewebe von gleicher Streckfestigkeit, was dazu führt, daß das Gewebe
an sich, auf die Flächeneinheit berechnet leichter gehalten werden kann oder bei
gleichem Gewicht ställ;ere und damit festere Kettenfäden aufweisen kann, die dem
betreffenden Treibriemen od. dgl. eine größere Zugfestigkeit verleihen.
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Bei Treibrienien ist die für den Ausgleich der Längendehnune vorzunellmende
Kürzung verhältnismäßig klein, während es bei Förderbändern auf ein genaues Kürzungsmaß
nicht ankommt, so daß sich also die erfindungsgemäß gestaltete Webebahn gleich gut
für diese beiden Anwendungsformen gebrauchen läßt.
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Die Gewebeeinlage kann dabei durchweg mit untereinander gleichen
Schußfäden hergestellt sein, wobei jedoch in den Verstärkungszonen für die Verankerung
der Riemenverbinder zwei oder mehrere Schußfäden in einem oder mehreren aufeinanderfolgenden
Webfachen liegen.
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Auch kann die Gewebeeinlage mit zwei verschieden starken Schußfäden
hergestellt sein, wobei in den Verstärkungszonen für die Aufnahme der Riemenverbinder
in einem Fach zwei oder mehrere der stärkeren Schuß fäden angeordnet sind. Wenn
die Gewebeeinlage mit zwei verschieden starken Schußfäden hergestellt wird, kann
jedes Webfach der zur Aufnahme der Riemenverbinder bestimmten Zonen einen oder mehrere
der stärkeren Schußfäden neben zwei oder mehreren der feinen Schußfäden aufnehmen.
Diese Anordnung der feinen Schußfäden in dem gleichen Ävebfach mit dem oder den
stärkeren Schußfäden hat nur den Zweck, in dem betreffenden Fach genügend Platz
für den stärkeren Faden zu belassen, ohne die Einstellung des NVebstuhls zu ändern.
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Gleichgültig, ob das Gewebe aus Fäden gleicher oder unterschiedlicher
Stärke hergestellt wird, erfolgt die Verbindung der Ketten- und Schuß fäden im Bereich
der Verstärkungszonen zweckmäßig in Dreherbindung.
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Fiir die Aufnahme der Riemenverbinder wird der Riemen zwischen zwei
Verstärkungszonen so durchgeschnitten, daß wenigstens noch drei Schüsse vor der
betreffenden Verstärkungszone liegen, um zu verhindern, daß die Schußfäden der X
erstärkungszone unter dem Zug der Riemenverbinder herausgezogen werden.
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Die Verstärkungszonen lassen sich auch bei einem mit Gummi überzogenen
Treibriemen ohne weiteres feststellen. Sie sind in Treibriemen leicht erkennbar,
da diese im allgemeinen nur mit einem Haftüberzug aus Gummi oder in Sonderfällen
mit einer dünnen Gummiauflage verstehen sind. Bei mit stärkeren Gummiauflagen versehenen
Treibriemen oder Förderbändern werden beim Vulkanisieren zweckmäßig Rennmarken in
die OberiSäche eingepreßt, die die Lage der Verstärkungszonen in dem Riemen od.
dgl. anzeigen. Auch läßt sich deren Lage durch Auschneiden der Ränder, wie es vor
dem Einschlagen der Riemenverhillder üblich ist, leicht feststellen.
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Zum Xachspannen von Treibriemen kann es zwar notwendig sein, den
Riemen um nur geringe Stücke zu kürzen, doch entfallen solche geringen Kürzungen
bei Förderbändern. Für Förderhänder erstreckt sich die Verstärkungszone vorteilhaft
über wenigstens zwei Schüsse, doch kann der Abstand zwischen zwei dieser Zonen 10
bis go cm betragen.
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Zweckmäßig wird ein Abstand von 15 cm eingehalten, so daß sich also
die Webbindung auf alle I6 cm wiederholt und die Kürzungslänge eines derartigen
Riemens das Einfache oder ein Mehrfaches dieser Länge beträgt. Dieses Maß kann jedoch
auch unterschritten werden, zumal es bei Förderbändern auf eine genaue Spannlänge
nicht ankommt.
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Die neue Gewebeeinlage kann aus Baumwolle, Kunstseide, Asbest oder
Drahtgewebe bestehen.
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Ihre Ausbildung ist nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsheispiele näher erläutert. Es zeigen jeweils in Seitenansicht und in
Draufsicht Fig. 1 einen mit einer Geweheeinlage versehenen Treibriemen mit Verstärkungszone
und eingeschlagenem Riemenverbinder, Fig. 2 eine gleiche Darstellung mit anderer
Webart, Fig. 3 eine weitere Webart für die Einlage und Fig. 4 die Anwendung verschieden
starker Schußfäden für die Gewebeeinlage.
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Der dargestellte Treibriemen hat eine Gewebeeinlage aus Kettenfäden
I und Schußfäden, von denen diejenigen, die zwischen zwei Verstär3<ungszonen
liegen, mit 2 bezeichnet sind. Die Fig. I
und 2 zeigen ein einfaches
Rippengewebe, wobei nach der Fig. I in den Verstärkungszonen je zwei Schußfäden
3 in einem Webfach liegen, während nach der Fig. 2 die Verstärkungszonen in jedem
Webfach drei Schußfäden 3 aufnehmen. Die Haken der Riemenverbinder 4 hinterfassen
die Schußfäden 3 der dem Riemenende benachbarten Verstärkungszone.
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Die Fig. 3 zeigt eine Dreherbindung. Auch hier werden die Verstärkungszonen
von je drei Schußfäden 3 in zwei aufeinanderfolgenden Webfachen gebildet. Die in
den Fig. I bis 3 dargestellten Glewerbe bestehen aus Ketten- und Schußfäden von
durchweg gleicher Stärke und sind auf einem Webstuhl mit angetriebener Aufwickelvorrichtung
hergestellt.
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Die Herstellung eines Gewebes in üblicher VVeise ohne Änderung der
Aufwickelbewegung führt an den Stellen, in denen zwei oder mehrere Schußfäden durch
ein Webfach laufen, zu einer größeren Gewebedichte. Es ergibt sich eine ungleichmäßige
Verteilung der Schußfäden, da die Zusammenfassung mehrerer Schußfäden in einem Fach
zu einem Abstand zwischen den beiden Gruppen von Schußfäden und zwischen diesen
und den sich anschließenden einzelnen Schußfäden in dem vollen Gewebe führt.
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Diese Schwankungen in der Gewebedichte sind unerwünscht, da nur ein
festes Gewebe zu einer guten Verankerung der Riemenverbinder führt. Der Webstuhl
wird daher zweckmäßig so gesteuert, daß die in einem Webfach liegenden Schußfädengruppen
auf einen engeren Raum zusammengedrängt werden, als er im allgemeinen durch die
Aufwickelvorrichtung bestimmt wird. Dies wird dadurch erreicht, daß die Klinke an
der Aufwickelvorrichtung bereits dann angehoben wird, wenn die Lade sich-vorwärts
bewegt, so daß der Aufwickelvorgang unwirksam wird. Dies kann für einen oder mehrere
Schüsse erfolgen, je nach der gewünischten Zusammenfassung der Fäden.
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Wenn beispielsweise die in den Fig. I bis 3 dargestellten Gewebe
auf einem Schaftwebstuhl hergestellt werden, wird ein Führer des Schaftes mit der
Aufwickelklinke gekuppelt, wobei der Schaft wie üblich bewegt wird und die Stifte
in der Stiftenkarte so gesetzt werden, daß der Schaftführer zur richtigen Zeit bewegt
wird. Wenn in einem Fach zwei Schußfäden untergebracht werden sollen (Fig. I), wird
einer der Fäden verdrängt, so daß also zwei Fäden in dem Raum untergebracht werden,
der im allgemeinen für einen Faden vorbesehen ist. Bei der Anordnung von drei Schußfäden
in einem Fach kann die Zusammendrängung auf einem oder zwei der üblichen Fachräume
erfolgen, je nach der gewünschten Gewebedichte.
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Fig. 4 zeigt eine Webart mit einem Bindungsmuster, in welchem jede
der Verstärkungszonen in einem Webfach einen starken Faden 3 und zwei feine Schußfäden
3a aufweist, wobei jeweils zwei dieser Verstärkungsfache einander folgen. Die Fäden
3a sind so fein gewählt, daß sie für den starken Faden 3 in einem Webfach, wie es
durch die übliche Aufwickelbewegung bestimmt ist, ausreichend Platz lassen, so daß
eine besondere Steuerung der Aufwickelbewegung entfällt.