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Zählwerk mit Rundskala Die Erfindung betrifft ein Zählwerk mit Rundskala
zum Zählen von Dreh- oder Hubzahlen bei Prüfgeräten, Textilmaschinen, Werkzeugmaschinen
oder Fahrzeugen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein derartiges Zählwerk
zu schaffen, das mit einem Blick die Zählung undÜberwachung einer besonders großen
Anzahl von Dreh- oder Hubzahlen gestattet und das außerdem einfach, wenig kostspielig
in der Herstellung und unempfindlich gegen Betriebsstörungen und rauhe Behandlung
ist.
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Erfindungsgemäß treibt derjenige Teil, dessen Dreh- oder Hubzahl gezählt
werden soll, über ein einseitig wirkendes Gesperre schrittweise entgegen der Wirkung
einer Feder zwei . konzentrisch gelagerte, mit Zeigern versehene Wellen an, wobei
die Drehzahl der einen Welle mittels zwischengeschalteter Vorgelegewellen stärker
untersetzt ist als die der anderen. Auf diese Weise ergibt sich ein Zählwerk mit
zwei konzentrisch drehbar zueinander gelagerten Zeigern, wobei der eine Zeiger entsprechend
langsamer umläuft und einen bestimmten Bruchteil der Drehzahlen des zweiten Zeigers
anzeigt.
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Vorzugsweise besteht das Gesperre aus einer drehbar gelagerten Sperr-
oder Rastenscheibe mit einseitig wirkenden Sperrzähnen, die mittels einer auf einem
Antriebsglied gelagerten Sperrklinke, die im nachfolgenden auch als Antriebsklinke
bezeichnet wird, in der einen Richtung angetrieben und gegen eine Rückkehr in die
andere Richtung mittels einer im Gehäuse gelagerten Sperrklinke zurückgehalten wird,
die im nachfolgenden auch als Rückhalteklinke bezeichnet wird. Hierbei werden
beide
Sperrklinken durch je eine Feder im Eingriff tnit der Sperr- oder Rastenscheibe
gehalten.
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Gemäß der Erfindung ist außerdem das Gesperre ausschaltbar, indem
beispielsweise die Sperrklinken entgegen der Wirkung ihrer Federn aus dem Eingriff
mit der Sperr- oder Rastenscheibe mittels eines Betätigungsgliedes heraushebbar
sind. Nach Ausschaltung des Gesperres laufen die beiden Zeiger, die ja getriebemäßig
miteinanderverbunden sind, unter dem E.influß der Feder, die während des Zählens
gespannt «-orden ist, in ihre Ausgangsstellung zurück.
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Hierbei empfiehlt es sich, eine Rastung vorzusehen, dafi die Feder
und die Trägheitskräfte nicht die Zeiger über ihre Nullstellung hinausbewegen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform greift die Feder, entgegen deren
`'Wirkung die Zeigerwellen angetrieben werden, mittels einer Rutschkupplung an die
Welle, und zwar vorzugsweise an die schneller drehende Welle.
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Diese Rutschkupplung stellt sicher, daß die Feder während- des Zählens
nur bis zu einem gewissen Ausmaß gespannt wird, von wo an die Kupplung rutscht und
ein weiteres Spannen der Feder verhindert. Diese Spannung reicht aber aus, um die
beiden Zeiger einschließlich ihres Getriebes nach Ausschalten des Gesperres in ihre
Nullstellung zurückzudrehen.
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Es empfiehlt sich erfindungsgemäß, das Zählwerk in zwei durch Stehbolzen
im Abstand voneinander gehaltenen Platten zu lagern.
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Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, und zwar ist
diese Ausführungsform für ein Textilprüfgerät gedacht, bei dem eine hin und her
schwingende Welle ein keilförmiges Abreibwerkzeug trägt, mit dessen Hilfe irgendwelche
Textilbänder zum Zwecke ihrer Prüfung bis zur Zerstörung geriehen werden. Es stellt
dar Fig. i einen waagerechten Teilschnitt durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes
Zählwerk, bei dem sämtliche wesentlichenTeile inAnsicht zu erkennen sind.
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Fig. 2 einen Teilschnitt nach Linie 1-1-1I der Fig. i, Fig. 3 einen
Teilschnitt nach Linie 111-III der Fig. i und 2, Fig. 4. eine Teilansicht von hinten
gemäß Pfeil a-b der Fig. i und 3 und Fig. 5 eine Ansicht von vorn auf die Skalenscheibe
mit dem Zeiger.
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Das Zählwerk ist auf der Decke i eines Gehäuses für ein Textilprüfgerät
aufgesetzt, das nicht näher dargestellt ist und im wesentlichen aus einer hin und
her schwingenden Welle mit einem Kurbelarm besteht, auf dem ein sich in der Längsrichtung
erstreckender Korund- oder Karborundstein als Abreibwerkzeug von dreieckigem Ouerschnitt
aufgespannt ist.
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Jeweils eine Kante dieses Steines steht im Eingriff mit einem zwischen
zwei Punkten eingespannten Textilband. das zum Zwecke der Prüfung abgerieben werden
soll. Die Drehachse der hin und her schwingenden Welle liegt in der Mitte zwischen
den beiden Einspannstellen des Textilbandes, und der Kurbelradius der Arbeitskante
des Abreibwerkzeuges ist gleich der halben Entfernung der beiden Einspannstellen
des Textilbandes. Auf diese Weise wird das Textilband, das auf irgendeine `'Weise,
beispielsweise mittels eines kleinen Gewichts, ständig unter einer geringen Spannung
gehalten wird, mit dem Abreibwerkzeug derart im Eingriff gehalten, daß es ständig
während des Hinundherschwin:gens des Werkzeugarmes um 9o°, geknickt wird.
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Der Antrieb des Zählwerkes erfolgt von dem Antriebsgetriebe der hin
und her schwingenden Welle aus, beispielsweise von einer sich drehenden Scheibe,
die mit einem Anschlagnocken bei jeder Umdrehung gegen die geneigte Fläche 2 eines
Anschlagstückes 3 schlägt, das auf einer hin und her verschiebbaren Stange d. angeordnet
ist. Diese Stange steht auf nicht näher dargestellte Weise unter dem Einfluß einer
Rückholfeder. Bei höheren Drehzahlen wird es sich empfehlen, statt dieser Konstruktion
eine sich drehende Kurven- oder Nockenscheibe zu verwenden, mit der statt der geneigten
Fläche 2 ein Kugellager zusammenarbeitet. Auf diese Weise werden irgendwelche Schlaggeräusche,
die sich bei höheren Drehzahlen sehr störend bemerkbar machen können, völlig vermieden.
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Mit Hilfe von zwei Lagerschildern 5, 6, die auf dem Deckel i des Gehäuses
des Textilprüfgerätes befestigt sind, ist auf einer Antriebswelle 7, die drehbar
in den Lagerschildern 5, 6 angeordnet ist, die eine Sperr- oder Rastenscheibe 8
befestigt, die mit einseitig wirkenden Zähnen 9 versehen ist.
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In der Nähe dieser Sperr- oder Rastenscheibe ist drehbar auf der Welle
7 ein Antriebshebel io gelagert. der mit Hilfe eines Schlitzes i i und eines Bolzens
12 von der hin. und her gehenden Stange .4 aus angetrieben und um die Achse der
Welle ; hin und her geschwenkt wird.
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Auf diesem Antriebshebel ist drehbar eine Antriebsklinke
13 gelagert, die mittels einer Feder 1d. im Eingriff mit den Sperrzähnen
9 der Sperr- oder R astenscheibe gehalten wird.
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An dem Lagerschild 5 ist außerdem eine Rückhalteklinke 15 drehbar
gelagert, die, in entgegengesetzter Richtung wirkend wie die Antriebsklinke 13,
mittels einer Wickelfeder 16 im Eingriff mit den Sperrzähnen 9 der Sperr- oder Rastenscheibe
8 gehalten wird.
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Beide Klinken 13 und 15 sind als doppelarmige Hebel ausgebildet, deren
nach hinten weisende Arme 17, 18 übereinander und dicht beieinander liegen.
In der Nähe dieser Arme endet eine Stange i9, die außerhalb des Gehäuses 2o des
Zählwerkes mit einem Betätigungsknopf 21 versehen ist und durch eine Rückholfeder
22 außer Eingriff mit dem Hebelarm 17 gehalten wird, in dessen unmittelbarer Nähe
ihr eines Ende angeordnet ist.
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Durch Niederdrücken des Knopfes 21 entgegen der Wirkung der Feder
22 kann die Stange i9 so in ihren Lagern verschoben werden, daß beide
Klinken
13 und 15 entgegen der Wirkung ihrer Federn 1q. und 16 außer Eingriff mit
den Sperrzähnen g der Sperr- oder Rastenscheibe 8 herausgeschoben werden.
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Auf der Welle 7 ist außerdem ein Ritzel 23 befestigt, das mit einem
Zahnrad 24 kämmt, das mit einerZeigerwellea5 verbunden ist, die einen großen Zeiger
28 trägt.
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Auf der Welle 7 ist außerdem unmittelbar neben dem Ritzel 23 ein kleineres
Ritzel 29 befestigt, das über Vorgelegewellen 26, 27, indem hierdurch die Drehzahl
weiter stark untersetzt wird, eine Hohlwelle 3o antreibt, die zentrisch um die Zeigerwelle
25 herum drehbar gelagert ist. Diese Hohlwelle 30 dient zum Antrieb eines kleineren
Zeigers 31, der demgemäß zentrisch zum Zeiger 28, jedoch mit erheblich geringerer
Drehzahl läuft.
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Das Ritzel 2g der Welle 7 treibt ein großes Zahnrad 32 auf der Vorgelegewelle
26 an, von der wiederum ein Ritzel 33 ein großes Zahnrad 3:4 antreibt, das auf der
Vorgelegewelle 27 befestigt ist.
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Ein Ritzel 35 dieser Vorgelegewelle 27 treibt ein großes Zahnrad 36
an, das auf der Hohlwelle 30 befestigt ist.
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Die Zwischenuntersetzung über die beiden Vorgelegewellen ist sogewählt,
daß einegrößereAnzahl von Umdrehungen des großen Zeigers 28 nur einem Bruchteil
einer ganzen Umdrehung des Zeigers 3 i entspricht.
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Auf einem der Stehbolzen 37, durch die diebeiden Lagerschilder 5 und
6 im Abstand voneinander gehalten werden, ist das eine Ende einer Bandfeder 38 drehbar
befestigt, deren anderes Ende bei 39 an einer Buchse q.o befestigt ist, die
mit Hilfe einer Tellerfeder 41 federnd gegen einen Anschlag auf derWelle25 gedrücktwird.
ImAusführungsbeispiel dient als Anschlug die eine Fläche des Zahnrades 2q..
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Die Welle 25 trägt außerdem die Scheibe 42, die in der einen Bewegungsrichtung
mittels einer drehbar gelagerten Sperrklinke 43 gehemmt wird, die der Einfachheit
halber nur unter dem Einfluß ihres Gewichtes in die Anschlagkerbe 4.-. dieser Scheibe
42 fällt.
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In Fig. 5 ist die Skalenscheibe 45 näher dargestellt, die auf einem
besonderen Skaleneinsatz 4.6 angebracht ist, der mit dem Gehäuse 2o verbunden ist.
Die Untersetzungen sind im Ausführungsbeispiel so gewählt, daß eineUmdrehung desgroßen
Zeigers 28 zoo Hub- oder Drehzahlen des Teiles entspricht, dessen Hub- oder Drehzahlen
gezählt werden sollen. Der kleine Zeiger 31 bewegt sich währenddessen nur um einen
Teilstrich weiter.
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Wenn ein neuer Zählvorgang beginnen soll, muß das Zählwerk vorher
auf Null gestellt werden. Nachdem zu diesem Zwecke mit Hilfe des Knopfes 21 die
Klinken 13 und 15 ausgeschaltet worden sind, wird die Zeigerwelle 25 des
Zeigers 28 unter dem Einfluß der gespannten Feder 38 in die Nullstellung zurückbewegt.
Hierbei sorgt die mit der Scheibe .I2 zusammenarbeitende Sperrklinke 43 dafür, daß
die Rückbewegung nicht über die Nullstellung hinausgeht. Da die Hohlwelle 3o des
Zeigers 3 i in starrer Getriebeverbindung mit der Zeigerwelle 25 steht, wird auch
der Zeiger 31 in seine Nullstellung auf diese Weise zurückgeführt.