DE857831C - Kontaktogran, insbesondere Kontaktstift fuer elektrische Entladungsroehren und Gluehlampen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf aus Chromeisen bestehende Kontaktorgane, insbesondere Kontaktstifte für elektrische Entladungsröhren und Glühlampen.

Bei Verwendung von Kontaktorganen für Entladungsröhren und Glühlampen, insbesondere von Kontaktstiften, wird der Kontakt nach einiger Zeit mangelhaft, so daß der Übergangswiderstand zunimmt. Dies kann bei verschiedenen Anwendungen Schwierigkeiten bereiten. Es tritt z. B. bei in Empfangsgeräten oder Verstärkern verwendeten Entladungsröhren Krachen im Lautsprecher auf. Man hat bereits auf verschiedene Weise versucht, diesem Übelstand abzuhelfen. So ist es bekannt, die Kontaktflächen zu versilbern. Diese Lösung schafft jedoch nur während kurzer Zeit Abhilfe, da mit der Zeit die Silberschicht abgekratzt wird, in das unterliegende Material hineindiffundiert oder schwarz wird. Es ist zur Verbesserung der Silberschicht bekannt, diese durch Temperatur- und Hammerbearbeitungen beständiger zu machen oder das Silber aus bestimmten Bädern auf elektrolytischem Wege in Form einer harten Schicht niederzuschlagen. Weiter ist es bekannt, die Kontakte mit einer Rutheniumschicht zu überziehen oder durch Sandstrahlen zu reinigen. Alle diese Verfahren sind aber kostspielig oder nur während kurzer Zeit wirksam, wie z. B. das Sandstrahlen.

Sämtliche Schwierigkeiten können in überraschend einfacher Weise völlig überwunden werden, indem bei aus Chromeisen bestehenden Kontaktorganen, insbesondere bei Kontaktstiften für elektrische Entladungs-

röhren und Glühlampen, gemäß der Erfindung wenigstens die Kontaktfläche auf elektrolytischem Wege poliert wird. Der Vorteil besteht dabei darin, daß die Oberfläche blank aussieht, wobei ein durchaus sicherer Kontakt entsteht, der, wie es sich ergeben hat, sich auch auf die Dauer nicht verschlechtert. Als Kontaktmaterial soll Chromeisen verwendet werden, da dieses Material sich vorzüglich in Glas einschmelzen läßt. Wenn z. B. chromeiserne Kontaktstifte, die in den

to Boden einer Entladungsröhre eingeschmolzen sind, während dieses Einschmelzvorgangs oxydiert worden sind, können diese Stifte an dem aus der Röhre herausragenden Ende einfach auf bekannte Weise, z. B. mittels eines Perchlorsäure und Essigsäureanhydrid enthaltenden oder eines anderen bekannten Bades, elektrolytisch poliert werden. Die polierte Oberfläche bietet offenbar der Luft so wenig Angriffspunkte, daß die Chromeisenstifte sogar nach längerer Zeit noch vollkommen blank sind.

Da die Chromeisenoberfläche verhältnismäßig hart ist, wird sie bei Reibung längs des Gegenkontaktes auch nicht beschädigt.

Es ist an sich bekannt, kleinere stählerne Gegenstände chemisch zu polieren. Diese Gegenstände dienten im allgemeinen als Wellen oder Zapfen für bewegliche Teile (Motoren), so daß die Forderung des Blankbleibens an der Luft keine Rolle spielte. Es muß dafür gesorgt werden, daß keine starke Erhitzung der Kontaktorgane, insbesondere der Stifte von Entladungsröhren, nach dem Polieren auftritt. Wesentlich ist schließlich, daß die Stifte, soweit diese mit der Luft in Berührung stehen und als Kontaktorgan dienen, eine sehr glatte Oberfläche bekommen.

Die Erfindung ist auch bei anders ausgebildeten Kontakten anwendbar, z. B. in Form von in einer Hülse befestigten Stiften, Steckerstiften od. dgl.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Aus Chromeisen bestehendes Kontaktorgan, insbesondere Kontaktstift für elektrische Entladungsröhren und Glühlampen, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die Kontaktfläche dieses Organs auf elektrolytischem Wege poliert ist.

2. Kontaktorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es wie ein Stift ausgestaltet ist, dessen eines Ende vor dem Polieren in Glas eingeschmolzen ist.

3. Anwendung von einem oder mehreren Kontaktorganen nach Anspruch 1 oder 2 auf eine elektrische Entladungsröhre.

Angezogene Druckschriften:

»Werkstoffe der Hochvakuumtechnik«, v. Espe & Knoll, 1936, S. 151 bis 153;

schweizerische Patentschrift Nr. 196790; Archiv für Eisenhüttenwesen Heft 5, 1941 S. 243,

Handbbuch der Metallbeizerei, Eisenwerkstoffe, von O. Vogel, 1943, S. 427, 428.

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