DE857200C - Verfahren zur Herstellung eines an loeslichen Ammoniakverbindungen angereicherten Humusduengers - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines an loeslichen Ammoniakverbindungen angereicherten Humusduengers

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DE857200C
DE857200C DEP54585A DEP0054585A DE857200C DE 857200 C DE857200 C DE 857200C DE P54585 A DEP54585 A DE P54585A DE P0054585 A DEP0054585 A DE P0054585A DE 857200 C DE857200 C DE 857200C
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DE
Germany
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ammonia
hydrogen sulfide
air
nitrogen
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DEP54585A
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English (en)
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Otto Dr Grosskinsky
Walter Dr Klempt
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Bergwerksverband GmbH
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Bergwerksverband GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
    • C05F11/02Other organic fertilisers from peat, brown coal, and similar vegetable deposits
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines an löslichen Ammoniakverbindungen angereicherten Humusdüngers Bekanntlich nehmen fossile Brennstoffe hei der Behandlung mit Luft und Ammoniak hei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck erhebliche Mengen an Stickstoff auf, der teils anorganisch, teils organisch gebunden ist. Hierbei hat sich gezeigt, daß sich zwar durch Variation der Arbeitsbedingungen der Gehalt an organisch gebundenem Stickstoff bis zu einer gewissen Höchstgrenze steigern läßt, daB aber der Gehalt an anorganisch gebundenem Stickstoff. der als NH4-Stickstoff in Form von löslichem Ammoniumhumat vorliegt, kaum einer Steigerung fähig ist. Bringt man also in dem durch Luftoxydation veränderten fossilen Brennstoff größere Stickstoffmengen unter, so verschiebt sich das Verhältnis des organischen Stickstoffs zum anorganischen immer mehr zugunsten des ersteren. Es wurde nun gefunden, daB man in sehr vorteilhafter Weise der zu behandelnden Substanz anorganisch gebundenen Stickstoff in praktisch jeder beliebigen Menge einverleiben und damit das obenerwähnte Verhältnis von organischem zum anorganischen Stickstoff regulieren kann, wenn man die Behandlung der Brennstoffe mit Luft und Ammoniak in Gegenwart von Schwefelwasserstoff durchführt. Unter den herrschenden Arbeitsbedingungen (erhöhte Temperatur, erhöhter Druck) erfolgt, wie gefunden wurde, die Oxydation des Schwefelwasserstoffs zu Schwefelsäure hzw. Ammoniumsulfat rasch und praktisch vollständig, und man hat es ganz in der Hand, den Gehalt des Endproduktes an Ammoniumsulfat durch passende Schwefelwasserstoffzufuhr einzustellen. Da zur Durchführung des ganzen Verfahrens die Anwesenheit einer gewissen Menge Feuchtigkeit erforderlich ist, mithin das Ammoniak zweckmäßig in Form von verdichtetem Ammoniakwasser zugesetzt wird, so hat es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, Ammoniakwasser zu verwenden, das von vornherein Schwefelwasserstoff enthält, wie dies bei dem Ammoniakwasser, das bei der trockenen Destillation bituminöser Brennstoffe anfällt, stets der Fall ist. Sollte die Menge des in dem Ammoniakwasser enthaltenden Schwefelwasserstoffs nicht ausreichen, so kann man das Fehlende hieran durch Zumischen von Schwefelwasserstoff aus anderen Fabrikationszweigen, z. B. sog: Faulgasen,ergänzen.
  • Da das rohe verdichtete Ammoniakwasser der Kokereien und ähnlicher Betriebe neben Ammoniak, Kohlensäure und Schwefelwasserstoff auch noch gewisse Mengen von Verunreinigungen, wie Ammoniumrhodanid, Pyridin, Phenole usw., enthält, die für den Pflanzenwuchs nachteilig sind, so treibt man es in einer Druckkolonne mit einem Teil der Wasserdämpfe ab und erreicht so außer der Entfernung der schädlichen Begleitstoffe eine gleichmäßige Verteilung der Komponenten im Reaktionsgefäß. Soweit für die Abführung der Wärme Wasser erforderlich ist, wird dieses in das Reaktionsgefäß eingedrückt und gleichmäßig verteilt. Die Anwendung des Verfahrens der Erfindung gibt also die Möglichkeit, höhere Gehalte von anorganisch gebundenem Stickstoff zu erzielen. Nach beendeter Reaktion liegt der Stickstoff in drei verschiedenen Formen vor, nämlich i. als anorganisch gebundener Stickstoff in Form von Ammoniumsulfat, 2. als anorganisch gebundener Stickstoff in Form von Ammoniumhumat. 3. als organisch gebundener Stickstoff.
  • Die beiden ersten Stickstofformen sind wasserlöslich. Es ist also auf diese Weise möglich, den Gehalt des fertigen Düngemittels an anorganisch gebundenem Stickstoff zu erhöhen, so daß z. B. bei der Verwendung von Torf als Ausgangsmaterial sich ein Düngemittel herstellen läßt, das etwa 30/0 Sulfatstickstoff, 3% Humatstickstoff und 6% organisch gebundenen Stickstoff enthält. Praktisch sind also gleiche Mengen von anorganisch und organisch gebundenem Stickstoff vorhanden, wobei man in dem ersteren einen innerhalb der Vegetationsperiode schnell zur Wirkung kommenden und in dem letzteren einen über längere Zeit gleichmäßig wirkenden Stickstoff zur Verfügung hat. Es liegt also deswegen ein ausgezeichnetes Düngemittel vor, weil dieses sowohl den Beginn des Wachstums begünstigt als auch Dauerwirkung zeigt. Hierzu kommt noch der Gehalt an humusähnlichen Stoffen, die in Verbindung tnit einer Verbesserung der Krümelstruktur dem Boden eine gute Gare verleihen. Die Menge des Sulfatstickstoffs richtet sich, wie erwähnt, nach der Menge des zugesetzten Schwefelwasserstoffs, der zu 8o bis go% in Sulfat übergeführt wird. Das über das 1'Iolverhältnis 2 NH3 : i H, S hinausgehende Ammoniak wird zur Bildung des Ammoniumhumats und zur Einlagerung des organischen Stickstoffs benötigt.
  • Bei Verarbeitung älterer fossiler Brennstoffe, wie z. B. Steinkohlen oder älteren Braunkohlen, ist es zweckmäßig, diese Stoffe vor der Behandlung mit Luft und Ammoniak (oxydierende Aminierung) einer reinen Voroxydation mit Luft oder anderen sauerstoffhaltigen oder sonstwie oxydierend wirkenden Gasen zu unterwerfen, um sie für das eigentliche Verfahren aufzuschließen,

Claims (6)

  1. PATUN'iA\Si'f;l°CIIE:
    i. Verfahren zur Herstellung eines an löslichen Ammoniakverbindungen angereicherten Humusdüngers durch Behandlung fossiler Brennstoffe mit Luft und Ammoniak bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in Anwesenheit von Feuchtigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in Gegenwart von Schwefelwasserstoff durchgeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des zuzusetzenden Schwefelwasserstoffs dem gewünschten Sulfatgehalt des Endproduktes angepaßt wird.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwefelwasserstoff oder ein Teil desselben in Form von schwefelwasserstoffhaltigem Ammoniakwasser zugesetzt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß verdichtetesAmmoniakwasser aus der trockenen Destillation bituminöser Brennstoffe verwendet wird. .
  5. Verfahren nach Anspruch :4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniakwasser aus der trockenen Destillation bituminöser Brennstoffe vor seiner Verwendung durch Abtreiben unter Druck von seinen schädlichen Begleitstoffen befreit wird.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffe vor ihrer Behandlung mit Luft und Ammoniak einer Voroxydation mit Luft oder anderen sauerstoffenthaltenden oder sonstwie oxydierend wirkenden Gasen unterworfen werden.
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