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Verfahren zur Anreicherung des Kolllenstoffgehaltes von Torf.
Um den Kohlenstoffgehalt des Torfes zu vergrössern und dadurch einen Brennstoff von höherem Brennwert als dem des natürlichen lufttrockenen Torfes zu gewinnen, hat man bis jetzt den Torf verkohlt oder verkokt. Dabei tritt eine durchgreifende Zersetzung des Torfes ein, indem der Gehalt des Torfes an Sauerstoff, Wasserstoff und Stickstoff grösstenteils als Teer, Wasser, gasförmige Kohlenwasserstoffe, Essigsäure, Ammoniak, Kohlensäure, Kohlenoxyd usw. abgeschieden wird. In die abziehenden gasförmigen Destillationsprodukte geht dabei auch ein beträchtlicher Teil des Kohlenstoffgehaltes des Torfes über, so dass die erzeugte Torfkohle oder Torfkoks oft nur etwa die Hälfte der ursprünglichen Kohlenmenge des Torfes enthält.
Die Ausführung des Verfahrens ist ausserdem ziemlich kostspielig, da es eine hohe Temperatur und eine vollständige Austreibung des Wassergehaltes des Torfes erfordert.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Behandlung von Torf, das mit geringen Kosten ausgeführt werden kann und eine Anreicherung des Kohlenstoffgehaltes des Torfes bewirkt, so dass er mehr oder wenig vollständig der Torfkohle ähnelt, ohne dass ein erheblicher Verlust an Kohle eintritt, indem der Sauerstoff des Torfes mit dessen Wasserstoff zu Wasser vereinigt wird, während Kohlensäure oder andere kohlenstoffhaltige Verbindungen nur in geringem Grade gebildet werden.
Die Erfindung gründet sich auf die bekannte Erscheinung, dass Abwasser, welches organische Verunreinigungen enthält, durch Einwirkung von Bakterien und Pilzen, welche die im Wasser vorhandenen Verunreinigungen zersetzen, biologisch gereinigt werden kann. Bei einer solchen Reinigung strömt das unreine Wasser langsam durch Reinigungsbehälter oder Reinigungsbrunnen, in denen eine lebhafte Kultur von Mikroorganismen unterhalten wird, welche die im Wasser befindlichen organischen Stoffe zersetzen, worauf der Rückstand sich als Schlamm absetzt.
Es wurde nun gefunden, dass es möglich ist, Torf nach demselben Prinzip zu behandeln, so dass er einer Art von Kohlung unter der Einwirkung der in den biologischen Kläranlagen vorhandenen Bakterien und Pilze unterworfen wird. Wenn günstige Bedingungen für die Entwicklung der Bakterien und Pilze vorhanden sind, bewirken diese eine teilweise Zersetzung der Torfsubstanz, wobei der im Torf enthaltene Sauerstoff und Stickstoff sich mit Wasserstoff zu Wasser und Ammoniak verbindet. Gleichzeitig entweicht ein Teil des Wasserstoffes in freier Form, während ein anderer Teil sich mit Kohle zur Bildung von Methan und ein geringer Teil des Sauerstoffes sich mit Kohle zu Kohlensäure verbindet.
Der Torf wird in dieser Weise einer Art von Kohlung bei gewöhnlicher Temperatur, jedenfalls aber bei einer Temperatur unter 100 C unterworfen, wodurch der Kohlenstoffgehalt des Rückstandes wesentlich grösser als der des Rohtorfes wird, wobei gleichzeitig der Verlust an Kohle gering ist, indem von den abziehenden gasförmigen Produkten lediglich das Methan und die Kohlensäure Kohlenstoff enthalten.
Nachdem der Torf von den Bakterien verarbeitet worden ist, bildet er eine schwarze, kohlenstoffreiche Masse, welche mit geringen Kosten weiter zu Briketten oder pulverförmigen Brennstoff verarbeitet werden kann.
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sue abziehenden Gase bestehen im wesentlichen aus Wasserstoff und Methan und besitzen folglich einen hohen Brennwert, so dass es lohnend ist, sie aufzufangen und sie beispielsweise für Heiz-oder Kraftzwecke auszunutzen.
Eine wesentliche Bedingung für die Entwicklung der Bakterien und Pilze ist, dass Licht und Luft ferngehalten werden, dass die Behandlung somit in mehr oder wenig vollständig geschlossenen Behältern stattfindet. Zweckmässig wird der Torf in soviel Wasser aufgeschwemmt, dass der Gehalt der Masse an Trockensubstanz etwa 20/0 beträgt. Wenn der Torf einen erheblicheren Gehalt an Humussäuren enthält, ist er zweckmässig im voraus zu neutralisieren.
Sollte der Torf an sich nicht genügende Mengen Nährstoffe für die Bakterien und Pilze enthalten, so werden je nach den Umständen entsprechende Substanzen (Salze von Phosphorsäure, Kali, Magnesia usw. ) zugesetzt, deren die Bakterien und Pilze für ihre Entwicklung bedürfen. Da der Torf in Wasser geschwemmt wird, sind diese Nährstoffe in dem Masse, wie sie nicht verbraucht worden sind, in dem Wasser in Lösung vorhanden, so dass die wiederholte Benutzung des geklärten Wassers, nachdem sich der Rückstand des behandelten Torfes abgesetzt hat, den Verbrauch an Nährstoffen verringert.
Um den Prozess zu beschleunigen, ist es zweckmässig, einen Teil des sedimentierlen oder unter Behandlung befindlichen Torfes herauszunehmen, der an Bakterien und Pilzen reich ist und diesen Torfschlamm mit dem zugeführten Torf zu mischen, so dass diese letztere schnell in Gärung kommt. Gegebenenfalls kann diese Mischung des frischen Torfes mit mehr oder weniger vollständig vergorenem Torf durch Umrührung in dem Teile des Behälters, wo die Gärung ausgeführt wird, geschehen.
Das Verfahren eignet sich für alle Arten von Torf, so dass nicht nur gut humifizierter Torf, sondern auch unvollständig humifizierler Torf, wie Fasertorf oder Moostorf, in der beschriebenen Weise behandelt werden kann.
Da das Verfahren keine Trocknung des Torfes erfordert, kann es offenbar während des grössten Teiles des Jahres ausgeführt werden, indem man lediglich dafür Sorge zu tragen hat, dass die Temperatur nicht so weit herabgeht, um die Entwicklung der Bakterien und Pilze zu hemmen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Anreicherung des Kohlenstoffgehaltes von Torf bei gewöhnlicher Temperatur und unter Entwicklung brennbarer Gase, dadurch gekennzeichnet, dass der Torf der Einwirkung der in den Kläranlagen für Abwässer vorhandenen Bakterien und Pilze unter Abschluss von Licht und Luft ausgesetzt wird.