DE347813C - Verfahren zur Anreicherung des Kohlenstoffgehaltes von Torf - Google Patents

Verfahren zur Anreicherung des Kohlenstoffgehaltes von Torf

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DE347813C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10FDRYING OR WORKING-UP OF PEAT
    • C10F5/00Drying or de-watering peat

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

  • Verfahren zur Anreicherung des Kohlenstoffgehaltes von Torf. Um den Kohlenstoffgehalt des Torfes - zu vergrößern und dadurch einen Brennstoff von höherem Brennwert als den des natürlichen lufttrockenen Torfes zu gewinnen, hat man bis jetzt den Torf verkohlt oder verkokt. Dabei tritt eine durchgreifende Zersetzung des Torfes ein, indem der Gehalt des. Torfes an Sauerstoff, Wasserstoff und Stickstoff größtenteils als Teer, Wasser, gasförmige Kohlenwasserstoffe, Essigsäure,Ammoniak, Kohlensäure, Kohlenoxydusw. abgeschiedenwird. In die abziehenden gasförmigen Destillationsprodukte geht dabei auch: ein beträchtlicher Teil des Kohlenstoffgehaltes des Torfes über, so daß die erzeugte Torfkohle oder Torfkoks. oft nur etwa die Hälfte der ursprünglichen Kohlenmenge des Torfes enthält. Die Ausführung des Verfahrens ist außerdem ziemlich kostspielig, da es eine hohe Temperatur und eine vollständige Austreibung des Wassergehaltes des Torfes erfordert.
  • Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Behandlung von Torf, das mit geringen Kosten. ausgeführt werden kann und eine Anreicherung des Kohlenstoffgehaltes des Torfes bewirkt; so daß er mehr oder weniger vollständig der Torfkohle ähnelt, ohne daß ein erheblicher Verlust an Kohle eintritt, indem der Sauerstoff des Torfes mit dessen Wasserstoff zu Wasser vereinigt wird, während Kohlensäure oder andere kohlenstoffhaltige Verbindungen nur in geringem Grade gebildet werden.
  • Die Erfindung gründet sich auf die bekannte Erscheinung, daß Abwasser, welches orgaa -che".Verawreinigungen- enthält,, durch Einwirkung von Bakteriensund Pilzen, Telehe die im ässer vörhändenenerunreingungen zersetzen, biologisch. _gereinigt.-w-er@len -känn:#ei_ einer sölchen Peinigung__strömt= _däs# unreine Nasser langsam durch Reinigungsbehälter oder Reinigungsbrunnen, in denen eine lebhafte Kultur von Mikroorganismen unterhalten wird, welche die im, Wasser befindlichen organischen Stoffe zersetzen, worauf der Rückstand sich als Schlamm absetzt.
  • Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, Torf nach demselben Prinzip zu behandeln, so daß er einer Art von Kohlung unt#'er° der mwrkung der ri den 1@iölögiscizenar-' anlägen `vör-h'a.nene_ri "Bä-k`terieri "-ürid_` - e ünterworfenwird_Wenn günstigeedn günben'A für die Entwicklung der Bakterien und Pilze vorhanden sind, bewirken diese eine teilweise Zersetzung der Torfsubstanz, wobei der Gehalt des Torfes an Sauerstoff und Stickstoff sich mit Wasserstoff zu Wasser und Ammoniak verbindet. Gleichzeitig entweicht ein Teil des Wasserstoffes in freier Form, .während ein_ anderer Teil sich mit Kohle zur Bildung von Methan und ein geringer Teil des Sauerstoffes sich mit Kohle zu Kohlensäure verbindet. Der Torf wird in dieser Weise einer Art von Kohlung bei gewöhnlicher Temperatur, jedenfalls aber bei einer Temperatur unter ioo° C, unterworfen, wodurch der Kohlenstoffgehalt des Rückstandes wesentlich größer als der des Rohtorfes wird, wobei gleichzeitig der Verlust an Kohle gering ist, indem von den abziehenden gasförmigen Produkten lediglich das Methan und die Kohlensäure Kohlenstoff enthalten. Nachdem. der Torf von den Bakterien verarbeitet worden ist, bildet er eine schwarze, kohlenstoffreiche Masse, welche mit geringen Kosten weiter zu Briketten oder pulverförmigem Brennstoff verarbeitet werden, kann.
  • Die abziehenden Gase bestehen im wesentlichen aus Wasserstoff und Methan und besitzen folglich einen hohen Brennwert, so daß es lohnend ist, sie aufzufangen und sie beispielsweise für Heiz- oder Kraftzwecke auszunutzen.
  • Eine wesentliche Bedingung für die Entwicklung der Bakterien und Pilze ist, daß Licht und Luft ferngehalten werden, daß die e alüng somit in mehr oder weniger vollständig geschlossenen Behältern stattfindet. Zweckmäßig wird der Torf in so viel Wasser aufgeschlämmt, daß der Gehalt der _Masse an Trockensubstanz --etwa_2 Prözent beträgt. Wenn der- Torf einen erheblicheren Gehalt -an Humussären enthält, ist er zweckmäßig im voraus zu- neutralisieren. Sollte der Torf an sich nicht genügende Mengen Nährstoffe für die Bakterien und Pilze enthaltenes so werden je@riäcli'den Umständen entsprechende-Substanäen (Salze von- Phösphorsäure, Kali, Magnesia us#v-:)_'zügesetzt, welche die näkterien und -Pilze für ihre Entwicklung bedürfen. Da der Torf in Wasser geschlämmt wird, sind diese Nährstoffe in dem Maße, wie sie nicht verbraucht worden sind, in dem Wasser in Lösung vorhanden, so daß die wiederholte Benutzung des geklärten Wassers, nachdem sich der Rückstand des behandelten Torfes abgesetzt hat, den Verbrauch an Nährstoffen verringert.
  • Das Verfahren eignet sich für alle Arten von Torf, so daß nicht nur gut humifizierter Torf, sondern auch unvollständig humifizierter Torf, wie Fasertorf oder. Moostorf, in der 'beschriebenen Weise behandelt werden kann. Da das Verfahren: keine Trocknung des Torfes erfordert, kann es offenbar während des größten Teiles des Jahres ausgeführt werden, indem man lediglich dafür Sorge zu tragen hat, daß die Temperatur nicht so weit herabgeht, um die Entwicklung der Bakterien Lind Pilze zu hemmen.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, in Wasser verteilten Torf durch Hefe von Wasser zu trennen. Hefe und die Summe der Mikroben der Kläranlagen sind aber biologisch verschiedene Elemente. Durch Hefe kann die nach dem vorliegenden Verfahren erzielte Wirkung nicht erreicht werden.
  • Ferner hat man vorgeschlagen, auf Pflanzenteile (Blätter, Gräser, Moose usw.) Kleinlebewesen einwirken zu lassen, um Brennstoffe zu gewinnen. Es kann dahingestellt bleiben, ob aus diesen Rohstoffen tatsächlich ein praktisch brauchbarer Brennstoff erhalten werden kann. Jedenfalls ist es völlig ausgeschlossen; auf Grund dieses Vorschlages einen Brennstoff zu gewinnen, welcher, wie derf nach der Erfindung erzeugte, den Heizwert guter Braunkohle erreicht oder sogar übertrifft.
  • Dieses Ergebnis war nicht zu erwarten.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE i. Verfahren zur Anreicherung des Kohlenstoffgehaltes von Torf bei gewöhnlicher Temperatur und unter Entwicklung brennbarer Gase, dadurch gekennzeichnet, daß der Torf der Einwirkung der in den Kläranlagen für Abwässer vorhandenen Bakterien und Pilze unter Abschluß von Licht und Luft ausgesetzt wird.
  2. 2. Verfahren. nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Torf, in Wasser aufgeschwemmt, der Einwirkung der Bakterien und Pilze ausgesetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Torfmasse je nach den Umständen entsprechende Nährstoffe, wie Salze von Phosphorsäure, Kali und Magnesia, zwecks Förderung der Entwicklung der Bakterien und Pilze zugesetzt werden. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Aufschlämmung des Torfes benutzte Wasser nach dem Absetzen der behandelten Torfmasse zur Aufschlämmung weiterer Torfmengen benutzt wird, zum Zweck, den Verbrauch an Nährstoffen zu verringern.
DE1921347813D 1921-02-26 1921-03-16 Verfahren zur Anreicherung des Kohlenstoffgehaltes von Torf Expired DE347813C (de)

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