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Leitungswähler mit Abwerfschaltung Die Erfindung bezieht sich auf
eine Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb, insbesondere für
Teilämter, bei der eine nicht mehr erforderliche Belegung einer hochwertigen Verbindungseinrichtung
durch Einleitung einer Fangschaltung verhindert wird.
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Es ist bei derartigen Anlagen bekannt, zur Verhinderung einer ungewollten
Belegung einer Verbindungseinrichtung, z. B. eines Leitungswählers, durch einen
nach Einhängen des rufenden Teilnehmers nicht einhängenden gerufenen Teilnehmer
einen Abwurf dieses Teilnehmers auf eine der Teilnehmerleitung individuell zugeordnete
Fangschaltung vorzunehmen. Diese an sich bekannte Einrichtung setzt aber voraus,
daß jede Teilnehmeranschlußeinrichtung mit einer Fangschaltung ausgerüstet ist,
daß also praktisch statt des üblichen Aufwandes von einem Stufenrelais im Anrufsuchersystem
zwei Relais vorgesehen werden müssen. Dadurch wird die Einrichtung erheblich verteuert.
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Es sind auch weiterhin Anordnungen bekannt, bei welchen unter Vermeidung
der individuellen Fangschaltung eine Freigabe des Leitungswählers bewirkt wird mit
der Folge, daß über erneute Einstellung des Anrufsuchers ein I. GW belegt
wird, der nach einiger Zeit, meist nach 2 Minuten, weil keine Wahl erfolgt, freigegeben
wird und den Teilnehmer in eine Fangschaltung wirft, welche über die Anrufsuchervorwählschaltung
verläuft. Bei dieser Anordnung wird zwar der Leitungswähler freigegeben, dafür aber
ein ebenso hochwertiger I. GW längere Zeit belegt. Besonders
störend
ist diese Belegung des 1. GYl' dann, wenn wie im Falle eines Teilamtes oder eines
Netzgruppenamtes mit verdecktem Kennziffernaufbau zugleich mit der Belegung des
I. GW gleichzeitig eine abgehende Verbindungsleitung, unter Umständen bis zum Hauptamt,
minutenlang dem Verkehr entzogen wird.
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Die Freigabe des Leitungswählers, welcher als ankommender ebenfalls
eine Verbindungsleitung zu dem Teilamt belegt hält, würde dann lediglich zu einer
Blindbelegung einer abgehenden Verbindungsleitung führen, so daß diese Maßnahme
betriebstechnisch keinen Vorteil bringt. Durch die erfindungsgemäße Schalteinrichtung
soll nun bei der Freigabe des hochwertigen Leitungswählers eine länger andauernde
Blindbelegung eines I. GW vermieden werden, was dadurch erreicht wird, daß
Schaltmittel der hochwertigen Verbindungseinrichtung LW, die bei nicht mehr
erforderlicher Belegung derselben wirksam werden, die Belegung einer abgehenden
Verbindungseinrichtung einleiten und unter sofortiger Wiederfreigabe der hochwertigen
Verbindungseinrichtungen den Teilnehmer in eine dem ersten Vorwahlglied zugeordnete
Fangschaltung legen.
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An Hand der Abb. 1, 2 und 3 soll die Wirkung der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung beschrieben werden.
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Die Abb. i zeigt einen Leitungswähler, Abb. 2 den Teilnehmeranschluß
und Abb. 3 einen Anrufsuchervorwählersatz.
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Die Vorgänge zum Aufbau einer Verbindung sind für das Wesen der Erfindung
ohne Bedeutung und werden deshalb nicht erläutert.
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Während des Gesprächs ist das Teilnehmerrelais (Abb. 2) in seiner
zweiten Stufe erregt, die Kontakte ts 2, ts 5 und ts 6 sind geöffnet, und
die Kontakte t 13 und t 14 sind geschlossen. Im Leitungswähler sind die Relais
C, P, Y und U erregt.
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Hängt der anrufende Teilnehmer ein, ohne daß auch der Gerufene einhängt,
so wird das Relais C stromlos, und über die Kontakte P 4, c 9, eine niederohmige
Wicklung II des Relais A, die Kontakte v 2 und u 3
wird ein hochohmiges
Thermorelais Th eingeschaltet. Das Relais A wird in diesem Stromkreis nicht erregt.
Nach Erwärmung des Thermorelais Th wird dessen Kontakt th geschlossen, und über
die Kontakte p 1, f 2, th und c 2 wird das Relais F über seine Wicklung II erregt,
das sich über die Kontakte f i und p i bindet. Beim Abfallen des Relais C wurde
durch den Kontakt c 7 die an der b-Leitung liegende Wicklung 1I des Relais Y kurzgeschlossen
und durch den Kontakt c 8 ein Kurzschluß für die Wicklung I vorbereitet, der nunmehr
durch den Kontakt f 3 geschlossen wird, so daß das Relais Y jetzt abfällt. Durch
den Kontakt y 2 wird das Relais P über die Wicklungen I und II abgeschaltet, wobei
gleichzeitig die Wicklung Ts des Teil= nehmerrelais T stromlos wird. Durch
den Kontakt f 4
wird eine hochohmige Wicklung III des Relais P, die bis dahin
kurzgeschlossen war, an die Leitung b gelegt, so daß Relais P nach dem Abfallen
desTeilnehmerrelais (Abb. 2) über minus, Kontakt ts 6, Kontakt und Schaltarm
b des Leitungswählers, Wicklung 111 des Relais P, Kontakte c 7 und p i, plus
erregt bleibt.
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Über die Teilnehmerschleife und die Kontakte ts 2 und ts 6 wird die
Wicklung ?' i des Teilnehmerrelais T erregt und die Kontakte t 13 und
t 14 geschlossen. Über die Kontakte t 13 und ts 5 und über die Leitung An
i wird in einem freien Anrufsuchervorwählersatz (Abb.3) das Relais R erregt, welches
mit seinem Kontakt r 6 den Drehmagneten DA des Anrufsuchers AS an einen Unterbrecher
U legt, so daß der Anrufsucher in bekannter Weise den anrufenden Teilnehmer aufsucht
und sich auf diesen einstellt. Hierbei spricht in dem Anrufsuchervorwählersatz das
Relais C über Wicklung I an, unterbricht mit seinem Kontakt c 4 den Stromkreis des
Anrufsucherdrehmagneten DA und schaltet mit seinem Kontakt c 5 den Drehmagneten
DV des Vorwählers VW an den Unterbrecher U. Dieser sucht nun
in bekannter Weise einen freien I. GW und belegt denselben.
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Das Relais C Wicklung I (Abb. 3) schließt bei dem Prüfvorgang seine
Wicklung C i kurz, sperrt hierdurch den belegten Teilnehmeranschluß, wobei gleichzeitig
die Wicklung Ts des Teilnehmeranschlusses (Abb. 2) erregt wird und die Kontakte
ts 2, ts 5 und ts 6 betätigt werden. Das Relais C des Anrufsuchervorwählersatzes
(Abb. 3) bindet sich über seine Wicklung II bis zum Aufprüfen des Vorwählers VW
in folgendem Stromkreis minus, Zähler Z (Abb. 2), d-Arm des AS, Relais C Wicklung
II, Kontakte P 4 und c 2, b-Arm des AS, Leitung b (Abb. 2), b-Arm des
LW (Abb. i), Relais P, Wicklung III, Kontakt P i, plus.
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In diesem Stromkreis wird, da die Wicklungen der Relais C (1I) und
P (III) hochohmig sind, der Zähler Z nicht beeinflußt. Belegt der Vorwähler VW (Abb.
3) einen freien, nicht dargestellten 1. GW, so spricht in bekannter Weise
das Relais P an und setzt mit seinem Kontakt P 6 den Vorwähler still. Durch die
Kontakte P 2 und P 4 wird die Sprechleitung zum 1. GW durchgeschaltet, und
da in diesem minus an die Leitung a und plus an die Leitung b in bekannter Weise
über die beiden Wicklungen des Speiserelais gelegt wird, wird der Wicklung P III
im Leitungswähler (Abb. i) Strom entzogen, und Relais P fällt ab.
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Durch den Kontakt P i wird der Haltestromkreis von Relais F unterbrochen,
so daß dieses infolge des Kurzschlusses seiner Wicklung I durch den Kontakt P3 verzögert
abfällt. Während der Abfallzeit des Relais F liegt über die Kontakte c 8 und f 3
minus über einen niedrigohmigen Widerstand an der Leitung a und plus (WK) über die
Kontakte c 3, v 6 und p 6 und f 5
an der Leitung b, so daß die beiden
Wicklungen des Speiserelais des I. GW praktisch kurzgeschlossen sind, dieses Relais
abfällt und in bekannter Weise durch Unterbrechung des Prüfstromkreises über die
Leitung c das Relais P des Anrufsuchervorwählersatzes (Abb. 3) stromlos macht.
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Die Kontakte P 2 und P 4 heben die Durchschaltung der Sprechleitungen
im Anrufsuchervorwählersatz (Abb. 3) auf, und der I. GW wird frei.
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Durch das Abfallen des Relais P im Leitungswähler (Abb. i) wurde über
Kontakt P i, wie schon erwähnt, das Relais F über seine Wicklung 1I abgeschaltet,
und durch den Kontakt P 2 wird auch Relais U über seine Wicklung II stromlos. Der
Leitungswähler wird freigegeben und kehrt in bekannter Weise in seine Ruhelage zurück.
Der Teilnehmer
liegt nunmehr über den Anrufsucher AS (Abb. 3) in
folgendem Stromkreis: minus, Zähler Z (Abb.2), d-Arm des AS (Abb. 3), Relais C Wicklung
II, Kontakte p 4, c 2, b-Arm des AS, Leitung b (Abb. 2), Teilnehmerschleife,
Leitung a (Abb.3), a-Arm des AS, Kontakte c 6, p 2, r 2, Besetztzeichen
BZ, plus.
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In diesem Stromkreis bleibt C über seine Wicklung C II erregt, ohne
daß hierbei der Zähler Z beeinflußt wird, und gleichzeitig wird dem Teilnehmer ein
Besetztzeichen übermittelt.
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Hängt der Teilnehmer ein, so wird die Wicklung 1I des Relais C (Abb.3)
stromlos, Relais C fällt ab, und der Kontakt e i hebt die Belegung des Teilnehmeranschlusses
f auf, wodurch das Relais T (Abb. 2) in seine Ruhelage geht. Hängt der Gerufene
vor Wirksamwerden des Thermorelais Th ein, so wird Relais Y und damit über Y 2 Relais
P stromlos, und der Leitungswähler LW löst in der üblichen Weise aus. Die
schaltungstechnische Anordnung bleibt nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt,
sondern die gestellte Aufgabe kann auch in anderer Weise gelöst werden, wobei zweckmäßig
bereits für andere Schaltvorgänge vorhandene Scbaltmittel verwendet werden können.