DE852832C

DE852832C - Strangpresse zum ununterbrochenen Herstellen von Rohren, insbesondere von Kabelmaenteln

Info

Publication number: DE852832C
Application number: DEF1144D
Authority: DE
Inventors: Ernst Dipl-Ing Badum; Ernst Dipl-Ing Emmerich
Original assignee: Felten and Guilleaume Carlswerk AG
Current assignee: Felten and Guilleaume Carlswerk AG
Priority date: 1940-01-20
Filing date: 1940-01-20
Publication date: 1952-10-20

Description

Strangpresse zum ununterbrochenen Herstellen von Rohren, insbesondere von Kabelmänteln Die Erfindung bezieht sich auf eine Strangpresse zum ununterbrochenen Herstellen von Rohren, insbesondere von Kabelmänteln, aus Werkstoff in plastischem Zustand, bei welcher der Werkstoff, wie bei Kolbenpressen üblich, in fester Form eingesetzt und in plastischem Zustand verpreßt wird. Es ist bekannt, zu diesem Zweck zwei oder mehrere mit Kolben ausgerüstete Aufnehmer abwechselnd auf die gleiche Preßdüse arbeiten zu lassen. Dabei muß aber zwischen jedem Aufnehmer und dem Vorraum der Preßdüse ein Ventil angeordnet sein, das den einzelnen Aufnehmer jeweils nur während seines Arbeitshubes mit dem Vorraum der Preßdüse verbindet, ihn aber während des Zurücknehmens des Kolbens und des Einsetzens des neuen Werkstoffes dichtend abschließt. Diese Ventile stellen nicht nur für den zu pressenden Werkstoff einen großen Strömungswiderstand dar, sie sind auch wegen der starken Erwärmung und des außerordentlich hohen Druckes, denen sie im Betriebe der Presse ausgesetzt sind, sehr störanfällig.
Demgegenüber sind bei der Strangpresse nach der Erfindung vor dem Aufnehmer der Presse zwei oder mehrere angetriebene endlose Gliederketten angeordnet, die den Werkstoff ununterbrochen in den Aufnehmer vorschieben und so den Preßdruck erzeugen. Dabei wirkt jeweils der laufend durch die Gliederketten neu eingesetzte noch feste Werkstoff gleichsam als Kolben für den bereits nach der Preßdüse zu vorgeschobenen und durch Erhitzung erweichten Werkstoff.
Die Gliederketten sind zweckmäßig untereinander gekuppelt und mit Greifbacken ausgerüstet, die den Werkstoff gleichzeitig von zwei oder mehreren Seiten fest fassen. Zur Vermeidung eines Schlupfes werden die Gliederketten vorteilhaft mittels Gleitbahnen an die zu fördernden Blöcke angepreßt gehalten. Der Hohlraum des Aufnehmers ist vorzugsweise, um das Einschieben des Werkstoffes-zu erleichtern, auf der Aufgabeseite erweitert.
Zum Einsatz eignen sich Blöcke und Stangen aus dem zu pressenden Werkstoff. Vorzugsweise werden Stangen eingesetzt, weil bei Stangen die beim Einsatz von Blöcken an den Stoßstellen stets vorhandenen Lufteinschlüsse wegfallen und nicht erst durch den Preßvorgang herausgequetscht zu werden brauchen. Der Einsatz von Stangen hat außerdem den Vorteil, daß die Stangen durch stumpfes Anschweißen weiterer Stangen nach Bedarf verlängert werden können. Die Blöcke oder Stangen können in einem vor dem Fördermittel der Presse angeordneten Durchlaufofen vorgewärmt werden.
Zum Betrieb von Pressen, bei denen der Dorn in der Achse des Aufnehmers angeordnet ist, beispielsweise für die Herstellung von Kabelmänteln, empfiehlt es sich, den Werkstoff in Gestalt ringstückförmiger Blöcke rings um den Preßdorn einzusetzen. In gleicher Weise werden beim Einsatz des Werkstoffes in Stangenform zweckmäßig Formstangen von ringstückförmigem Querschnitt verwendet. Die Wölbung der dem Preßdorn zugekehrten Flächen der Einsatzstücke muß dabei etwas größer gewählt werden, als dem Außendurchmesser des Dornes entspricht, damit sich der Einsatz nicht unter dem Anpreßdruek der Gliederketten auf dem Dorn festklemmt. Der Dorn wird vorteilhaft mit Wasser oder Druckluft gekühlt und zu diesem Zweck mit Kühlkanälen ausgerüstet. Eine Kühlung des Dornes ist insbesondere zum Umpressen von Kabeln erforderlich., weil sonst die Isolation des Kabels durch die Hitze beim Pressen leiden würde.
Die Zeichnung zeigt beispielsweise eine Ausführungsform der Strangpresse nach der Erfindung im Schnitt und erläutert das Verfahren (Abb. i und 2). Es bezeichnen i den Aufnehmer der Presse und 2 den ihn mittig durchsetzenden Preßdorn. 3 ist der Dorneinsatz und 4 die Matrize, die mittels der Schraube 5 im Aufnehmer befestigt ist. 6 sind die zu verpressenden Blöcke. Sie werden mittels der beiden Gliederketten 7 und 8, die über die Kettenscheiben 9 und io laufen, in den Aufnehmer eingeschoben. Die Gliederketten sind mit Greiferbacken i i und 12 ausgerüstet, die abgeschrägte Greifflächen haben. Um den zum schlupflosen Fördern der Blöcke oder Stangen erforderlichen Anpreßdruck zu erzeugen, laufen die Kettenglieder, während sie mit den Blöcken oder Stangen imEingriff stehen, über Gleitstücke 13 und 14, die mittels der Federn 15 und 16 von innen an die Gliederketten angepreßt gehalten werden. Die Grundplatten 17 und 18, die die Federn 15 und 16 tragen, sind verstellbar angeordnet, so daß der Anpreßdruck eingestellt werden kann.
Der Hohlraum des Aufnehmers i ist zur besseren Einführung der Blöcke auf seiner Aufgabeseite bei i9 erweitert. Mit 2o ist der Heizmantel des Aufnehmers bezeichnet. Er ist mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten Gasfeuerung ausgerüstet. Statt dessen kann aber auch eine elektrische Heizung vorgesehen sein. Man erkennt, daß die Einsatzblöcke 6 noch ein Stück bis in den Aufnehmer hinein als einzelne Blöcke zu erkennen sind, daß sich aber in der Nähe der Preßdüse die Trennungslinien verwischen, weil die Blöcke durch die Erhitzung und den Druck zusammengeschweißt sind.
In Abb. 2, die einen Schnitt längs der Linie A-A der Abb.-i darstellt, ist zu erkennen, daß der Einsatz aus ringstückförmigen Blockstücken besteht, deren innere Wölbung etwas größer ist, als dem Außendurchmesser des Preßdornes 2 entspricht.
Die isolierte Kabelseele, die in dem dargestellten Beispiel umpreßt wird, ist mit 21 bezeichnet. Zum Schutze der Kabelseele gegen die Hitze des Aufnehmers ist der Dorn 2 mit Kühlkanälen 22 versehen, durch die eine Kühlflüssigkeit oder Druckluft strömt. 23 ist der fertige, um die isolierte Kabelseele gepreßte Metallmantel.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Strangpresse zum ununterbrochenen Herstellen von Rohren, insbesondere von Kabelmänteln, aus Werkstoff in plastischem Zustand unter Verwendung fester, bei Kabelmänteln ringstückförmiger Einsatzstücke, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere angetriebene, den Werkstoff ununterbrochen in den Aufnehmer (i) vorschiebende und den Preßdruck erzeugende endlose Gliederketten (7, 8) vor dem Aufnehmer der Presse angeordnet sind.
2. Strangpresse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum des Aufnehmers auf der Aufgabeseite (i9) erweitert ist.