DE2123628C3

DE2123628C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Metallblechplatten mit rohrartigen Längsdurchgängen für strömende Medien

Info

Publication number: DE2123628C3
Application number: DE2123628A
Authority: DE
Inventors: Norval Andrew East Alton Ill. Keith (V.St.A.)
Original assignee: Olin Corp
Current assignee: Olin Corp
Priority date: 1970-05-13
Filing date: 1971-05-12
Publication date: 1978-05-03
Also published as: CA954283A; NO134408C; FR2093496A5; YU35423B; DE2123628A1; NO134408B; DE2123628B2; GB1323641A; JPS5110197B1; ES389195A1; YU106871A; US3667266A

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Metallblechplatten mit rohrartigen Längsdurchgängen für strömende Medien, bei dem wiederholt ein mit aufweitbaren Kanälen versehener, flacher Metallstreifen abschnittweise von einer Vorratstrommel abgezogen, in Abstand vom Streifenanfang mittels Preßdruck quer zur Streifenlänge abgeklemmt, durch Aufweiten der Kanäle über ein vom Streifenanfang her eingepreßtes Druckmittel bis zur Abklemmstelle mit den rohrartigen Längsdurchgängen versehen und zwischen Abklemmstelle und Streifenanfang abgelängt wird, und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Bei einem bekannten Verfahren zum Herstellen von Metallblechplatten der eingangs umrissenen Art (US-PS 65 568) beginnt der nächstfolgende Verfahrensschritt immer erst jeweils nach Beendigung des vorhergehenden Arbeitsganges. Dies hat den Nachteil, daß wegen der nacheinander durchgeführten Verfahrensschritte der Zeitaufwand relativ groß ist. Das wirkt sich insbesondere bei sehr großen Längen der herzustellenden, mit rohrartigen Längsdurchgängen versehenen Metallblechplatten aus, bei denen der Fördervorgang, d. h. das Abziehen, als Totzeit erheblich ins Gewicht fällt.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, ein solches Herstellungsverfahren so zu verbessern, daß beliebig lange Metallblechplatten mit I.ängsdurchgängen unter Vermeidung von Totzeiten schneller als bisher gefertigt werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Aufweiten der Kanäle unter kontinuierlichem Fortschreiten der Abklemmstelle auf dem Metallstreifen gJoichzeitig mit dem Abziehen des Metallstreifens von der Vorratstrommel erfolgt

Der wesentliche Vorteil dieser Verfahrensweise liegt darin, daß die beiden zeitaufwendigsten Vorgänge innerhalb des gesamten Herstellungsverfahrens, nämlich das Abziehen des Metallstreifens von der Vorratstrommel und das Aufweiten der Kanäle durch das Druckmittel nunmehr gleichzeitig durchgeführt werden, was zu einer beträchtlichen Zeiteinsparung führt. Die für das Abziehen einer bestimmten Länge des Metallstreifens von der Vorratstrommel benötigte Zeit, die bisher praktisch verloren war, wird auf diese Weise optimal ausgenutzt. Außerdem sind hierbei ohne besondere Vorkehrungen beliebige Längen der mit Längsdurchgängen versehenen Metallblechplatten herstel/bar.

Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Vorratstrommel für das Metallstreifenmaterial, einer Abzieheinrichtung, einer Abklemmeinrichtung, die zwischen der Vorratstrommel und einer mit dem Streifenanfang verbindbaren Druckmittel-Einpreßvorrichtung vorgesehen ist, und mit einer zwischen Abklemmeinrichtung und Druckmittel-Einpreßvorrichtung angeordneten Ablängvorrichtung besteht die Abklemmeinrichtung aus zwei gleichzeitig als Abzieheinrichtung dienenden, radial gegeneinander einstellbaren, den Metallstreifen zwischen sich aufnehmenden Klemmwalzen, und die Druckmittel-Einpreßvorrichtung ist in Längsrichtung des Metallstreifens mit diesem bewegbar.

Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt

Fig. IA und IB perspektivisch einen mit aufweitbaren Kanälen versehenen Metallstreifenabschnitt vor bzw. nach dem Aufweiten,

Fig.2 schematisch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung,

F i g. 3 perspektivisch die Klemmwalzen mit dazwischen angeordneten Metallstreifen,

Fig.4 perspektivisch das mit einer Aufweitung versehene Ende des verbleibenden Metallstreifens nach dem Ablängen einer fertigen, mit einem rohrartigen Längsdurchgang versehenen Metallblechplatte.

In Fig. IA ist ein Abschnitt eines zu verarbeitenden zusammengesetzten Metallstreifens 1 gezeigt. Dieser besteht aus einem Metallstreifen 3, auf dessen saubere Oberfläche in den Bereichen von aufzuweitenden Kanälen 5 eine dem Verschweißen entgegenwirkende Schicht 2 aufgebracht ist, sowie einem zweiten Metallstreifen 4, der ebenfalls eine saubere Oberfläche aufweist und auf der Oberfläche des ersten Metallstreifens 3 durch Preßschweißen befestigt ist. Das Streifenmaterial kann aus jedem gewünschten Metall wie z. B. Aluminium, Aluminiumlegierungen, Kupfer, Kupferlegierungen und Stahl sein.

Die aufgrund der Schicht 2 nicht miteinander verbundenen Abschnitte des Metallstreifens 1 werden aufgeweitet und ergeben die in F i g. 1B gezeigten rohrartigen Längsdurchgänge 6. Dieses Aufweiten erfolgt durch Einpressen eines Mediums wie Luft, Wasser oder öl unter Druck ausreichender Größe in die Kanäle 5.

Zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der flache Metallstreifen 1, der wenigstens einen

solchen aufweitbaren Kanal S aufweist, als Materialrolle 11 auf einer Vorratstrommel 10 aufgewickelt

Der Streifenanfang 8 wird mit einer Drucxmittel-Einpreßvorrichtung 20 verbunden. Diese weist wenigstens eine Aufblasnadel 21 auf, die in e;üe rohrförmige Kanalöffnung 7 an dem Streifenanfang 8 einsetzbar ist Dabei ist eine Klemmvorrichtung 22 mit Platten 23 und 24 vorgesehen, die den Metallstreifen 1 um die Aufblasnade¹21 klemmt Die Platten 23 und 24 bewegen sich bei Betätigung in entgegengesetzten Richtungen, iü wie dies durch die Pfeile 25 angedeutet ist. Ein Druckmittel, das im vorliegenden Fall Luft ist, wird mittels einer Hochdruckpumpe 26 in den Kanal 5 des Metallstreifens 1 gepumpt und weitet diesen so auf, daß der Längsdurchgang 6 entsteht. Wenn der Metallstreifen 1 mehr als einen aufweitbaren Kanal 5 aufweist, beiiötigt die Druckmittei-Einpreßvorrichtung 20 eine entsprechende Anzahl von Aufblasnadel.i 21. Die Klemmvorrichtung 22 ist dann so ausgebildet, daß sie den Metallstreifen 1 um die Vielzahl der Aufblasnadeln 21 festklemmt. Es kann aber aiich jede andere geeignete Druckmittel-Einpreßvorrichtung 20 verwendet werden.

Zwischen der Druckmittel-Einpreßvorrichtung 20 und der Vorratstrommel 10 ist eine Abklemmeinrichtung 30 vorgesehen, icse besteht aus zwei Klemmwalzen 31, die in Richtung der Pfeile 32 antreibb -.r und radial gegeneinander einstellbar sind. Die Klemmwalzen 31 dienen gleichzeitig als Abzieheinrichtung und erfassen den Metallstreifen 1 mit einem ausreichenden Preßdruck, der das Aufweiten der Kanäle 5 über die Klemmwalzen 31 hinaus zur Vorratstrommel 10 hin unterbindet. Die Kanäle 5 des Metallstreifens 1 werden also nur bis zu den Klemmwalzen 31 aufgeweitet.

Dabei erfolgt das Aufweiten der Kanäle 5 unter kontinuierlichem Fortschreiten der Abklemmsteile auf dem Metallstreifen 1 gleichzeitig mit dem Abziehen des Metallstreifens 1 von der Vorratstrommel 10.

Die Druckmittel-Einpreßvorrichtung 20 bewegt sich mit dem Metallstreifen 1 in dessen Längsrichtung, während er von der Vorratstrommel 10 abgezogen wird. Beispielsweise kann die Druckmittel-Einpreßvorrichtung 20 auf einem Schlitten vorgesehen sein, der auf Schienen angetrieben wird. Wenn die Druckmittel-Einpreßvorrichtung 20 angetrieben wird, kann sie auch dazu "erwendet werden, den Metallstreifen 1 von der Vorratstrommel 10 abzuziehen.

Nach dem Aufweiten der Kanäle 5 wird der nunmehr mit den rohrartigen Längsdurchgängen 6 versehene Streifenabschnitt von dem auf der Vorratstromme! 10 aufgewickelten, flachen Metallstreifen 1 mittels einer Ablängvorrichtung 40 getrennt, die zwischen den Klemmwalzen 31 und der Druckmittel-Einpreßvorrichtung 20 angeordnet ist

Die Ablängvorrichtung 40 umfaßt eine Schere 41 mit Schneidkanten 42. Die Schere kann durch jede zwecKmäßige Einrichtung, wie beispielsweise pneumatische Zylinder (nicht gezeigt), in Richtung der Pfeile 43 betätigt werden.

Weil sich die Ablängvorrichtung 40 zwischen den Klemmwalzen 31 und der Druckmittei-Einpreßvorrichtung 20 befindet weist nach dem Abtrennen der jeweils nächstfolgende Streifenanfang 8 bereits die rohrförmigen Kanalöffnungen 7 zum Einpressen des Druckmittels auf. Es ist also nur beim Abziehen der ersten Länge des Metallstreifens 1 von der Vorratstrommel 10 notwendig, das freie Ende des nicht aufgeweiteten Kanals 5 bzw. der Kanäle 5 am Streifenanfang 8 aufzustemmen.

Der Abstand zwischen der Ablängvorrichtung 40 und den Klemmwalzen 31 ist einstellbar.

Der Metallstreifenabschnitt zwischen den Klemmwalzen 31 und der Druckmittel-Einpreßvorrichtung 20 kann mittels einer herkömmlichen Einrichtung (nicht gezeigt) gestützt sein, wenn seine Länge groß ist.

Das Verfahren gemäß der Erfindung kann von Hand, halbautomatisch oder automatisch durchgeführt werden. Dabei werden herkömmliche Folgesteuerungen verwendet. Da es nicht notwendig ist, die Enden der Kanäle 5 aufzustemmen, nachdem die erste Streifenlänge aufgeweitet und abgetrennt ist, kann das Verfahren leicht einer automatischen Folgesteuerung angepaßt werden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von Metallblechplatten mit rohrartigen Längsdurchgängen für strömende Medien, bei dem wiederholt ein mit aufweitbaren Kanälen versehener, flacher Metallstreifen abschnittweise von einer Vorratstrommel abgezogen, in Abstand vom Streifenanfang mittels Preßdruck quer zur Streifenfläche abgeklemmt, durch Aufweiten der Kanäle über ein vom Streifenanfang her eingepreßtes Druckmittel bis zur Abklemmstelle mit den rohrartigen Längsdurchgängen versehen und zwischen Abklemmstelle und Streifenanfang abgelängt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufweiten der Kanäle (5) unter kontinuierlichem Fortschreiten der Abklemmstelle auf dem Metallstreifen (1) gleichzeitig mit dem Abziehen des Metallstreifens (1) von der Vorratstrommel (10) erfolgt.

2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer Vorratstrommel für das Metallstreifenmaterial, einer Abzieheinrichtung, einer Abklemmeinrichtung, die zwischen der Vorratstrommel und einer mit dem Streifenanfang verbindbaren Druckmittel-Einpreßvorrichtung vorgesehen ist, und einer zwischen Abklemmeinrichtung und Druckmiuel-Einpreßvorrichtung angeordneten Ablängvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Abklemmeinrichtung (30) aus zwei gleichzeitig als Abzieheinrichtung dienenden, radial gegeneinander einstellbaren, den Metallstreifen (1) zwischen sich aufnehmenden Klemmwalzen (31) besteht und die Druckmittel-Einpreßvorrichtung (20) in Längsrichtung des Metallstreifens (1) mit diesem mitbewegbar ist.