DE852271C - Selbsttaetiger Nebenluftzugregler fuer Feuerungsanlagen aller Art - Google Patents

Description

• Selbsttätiger Nebenluftzugregler für Feuerungsanlagen aller Art Die Erfindung betrifft einen selbsttätigen Nebenluftzugregler für Feuerungsanlagen aller Art mit einem zum Zutritt von Nebenluft hinter der Feuerstelle an den Schornstein oder den Rauchfuchs angebauten Gehäuse, das außer einem der Grobeinstellung dienenden mehrstufigen RegelschiebQr für den Lufteintritt ein durch Änderung des wirksamen Hebelarmes eines Gegengewichtes fein einstellbares, sich abhängig vom wechselnden Schornsteinzug selbsttätig mehr oder weniger öffnendes Ventil besitzt.
• Es ist bekannt, daß der Schornsteinzug von Feuerungsanlagen, abgesehen von den örtlichen Gegebenheiten, wie z. B. Schornsteinhöhe, Weite und Form der Zugführung, Ausbildung der Feuerung selbst und der geographischen Lage, vom Luftdruck und von der Windgeschwindigkeit abhängt. Da der Luftdruck in weitem Umfang schwankt und besonders die Windgeschwindigkeit außerordentlich stark und rasch wechselt, ergeben sich so rasche und starke Steigerungen des Schornsteinzuges, daß sie vom Heizer mit dem Rauchschieber nicht beherrscht werden können. Übermäßiger Schornsteinzug, d. h. also zu großer Luftüberschuß, bewirkt aber in der Feucrung unvollkommene Verbrennung mit zu geringem ('.OZ Gehalt der Abgase und gegebenenfalls auch zu hohe Abgastemperatur. Beide Umstände rufen neben der aus betrieblichen Gründen sehr nachteiligen Ungleichförmigkeit der Ofenhitze erhebliche Brennstoffverluste hervor.
• Um diese Nachteile zu vermeiden, sind Zugregler entwickelt worden, die in Abhängigkeit vom Schornsteinzug selbsttätig den Zutritt von Nebenluft in den Schornstein so steuern, daß der eigentliche Feuerzug möglichst konstant gehalten wird. Diese Regler bestehen aus hinter- der Feuerstelle an den Schornstein oder den Rauchfuchs angebauten Gehäusen, die außer einem der Grobeinstellung dienenden Lufteintrittsregelschieber ein auf einen bestimmten Feuerzug einstellbares und sich abhängig vom wechselnden Schornsteinzug selbsttätig mehr oder weniger öffnendes Ventil für die Nebenluft besitzen. Als Ventile dienen hierbei einseitig oder zweiseitig schwingend aufgehängte Platten, die die Luftdurchtrittsöffnung im Ruhezustand verschließen und sie infolge des vom Schornstein her auf sie ausgeübten Soges verschieden weit öffnen. Es sind auch Doppelventile mit waageartig angeordneten Ventiltellern bekanntgeworden. Zur Grundeinstellung auf den jeweilig günstigsten Luftüberschuß, der durch genaue. Untersuchungen der örtlichen.Verhältnisse, wie Messungen des Luftzuges und Rauchgasanalysen, ermittelt wird, sind die Ventile mit verstellbaren Gewichten versehen. Diese sind z. B. zur Änderung ihres Abständen vom Di:ehpunkt und damit des wirksamen Hebelarmes an. den Verschlußkörpern verstellbar aufgehängt oder mittels Schraubspindeln an ihnen verschiebbar angeordnet. Die bekannten Regler besitzen somit außer den durch den Grobeinstellungsschieber gegebenen Regelstufen nur einen einzigen Regelbereich. Das aber genügt wegen der großen Verschiedenheit der Feuerungsanlagen und der Notwendigkeit bestmöglicher Grundeinstellung für die immer weiter gesteigerten Ansprüche nicht mehr.
• Die Erfindung bezweckt nun, den Regelbereich und die Feinstufigkeit der Grundeinstellung solcher Schornsteinregler für Feuerungsanlagen aller Art zu erhöhen. Sie besteht darin, daß die zur Änderung des wirksamen Hebelarmes des Gegengewichtes dienende Einstellvorrichtung als Ganzes stufenweise oder stetig verstellbar ist, indem das an ihr verstellbar angebrachte Gegengewicht zusätzlich mehrstufig oder stetig umsetzbar angeordnet ist. Vorzugsweise wird die Erfindung auf einen Nebenluftzugregler mit einem einseitig mittels Stahlschneiden in gehärteten Steinpfannen schwingend aufgehängten und mit einem auf einer Schraubspindel verstellbaren Laufgewicht versehenen Verschlußkörper angewendet und so ausgebildet, daß die Schraubspindel in einem Schlitz des Verschlußkörpers verschiebbar angeordnet ist und eine vorzugsweise gabelförmige, ein Umstellen des Gegengewichtes auf verschiedene Grundabstände vom Drehpunkt gestattende Führung für das Gegengewicht besitzt.
• Diese Anordnungen ergeben bereits eine solche Verbesserung der Feinstufigkeit und Erweiterung des Regelbereiches, daß praktisch allen in dieser Hinsicht zu stellenden Forderungen genügt werden kann. Jedoch sind noch weitere Verbesserungen dadurch möglich, daß die das Laufgewicht tragende Spindel bezüglich ihrer Neigung zum Verschlußkörper einstellbar gemacht wird, und daß die Masse des Laufgewichtes unsymmetrisch verteilt ist, so daß es bei Umstecken mit verschiedener Kraft auf den Verschlußkörper einwirkt. Endlich kann das Laufgewicht zum gleichen Zweck aus verschiedenen nach Wunsch aufzusetzenden Teilen mit gegebenenfalls verschiedenem spezifischem Gewicht hergestellt werden. Bei der großen Bedeutung, die gerade bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der sauberen Grundeinstellung zukommt, muß dafür g,2sorgt werden, daß unbefugte Eingriffe in diese verhindert oder wenigstens sofort erkennbar gemacht werden. Zu diesem Zweck dient vorzugsweise eine durch ihre Stellung den erfolgten Eingriff anzeigende Verbindungsstange, die den Gehäusedeckel mittel eines z. B. verplombten Überwurfverschlusses abschließt und gleichzeitig einen den Regler in Notfällen außer Betrieb setzenden Feststellbügel verriegelt.
• Nachstehend wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes beschrieben. Hierbei zeigt Fig. i den Regler in Seitenansicht und das Gehäuse im Schnitt, Fig. 2 eine Seitenansicht der Einstellvorrichtung im größeren Maßstabe, Fig.3 eine seitliche Außenansicht und Fig. 4 eine Vorderansicht des gesamten Reglers. Der an den Schornstein i angebaute Nebenluftzugregler besteht aus einem liegenden zylindrischen Gehäuse 2 mit rechteckigem Einbaustutzen 3 und einem abnehmbaren, teilweise offenen Deckel 4, dessen Tiefe und Öffnungen so bemessen sind, daß er ein leichtes Einströmen der Nebenluft gestattet. Er weist einen Regelschieber 5 mit durch Drehung des Schiebers nach Wunsch abdeckbaren Luftlöchern 6 auf. Das Gehäuse 2 ist mit einem das Luftdurchgangsloch bildenden Ventilring 7 ausgerüstet, an dem in Pfannenlagern 8 aus gehärtetem Stein der Verschlußkörper 9 mittels der Stahlschneiden io schwingbar gelagert und durch eine Schraube gegen Aushängen bei stoßartigen Windböen gesichert ist. Der Verschlußkörper 9 besitzt zur Grundeinstellung des von ihm dem Ofenzug entgegengesetzten Widerstandes ein zylindrisches, auf- einer Schraubspindel 12 verstellbares Laufgewicht 13. Die Schraubspindel 12 ist am Verschlußkörper 9 in einem Schlitz 14 senkrecht verschiebbar angeordnet und kann mittels einer Flügelmutter 15 festgesetzt werden. An der Schraubspindel 12 ist eine Führungsgabel 16 angeschraubt, an der das Laufgewicht 13 geführt ist. Dieses kann aus der oberen dargestellten Lage durch Umstecken auf den unteren Gabelarm nach unten umgelegt werden. Hierzu kann auch die Führungsgabel 16 gedreht werden. Bei dieser Ausführungsform kann ein Arm der Gabel entfallen.
• Um das Gehäuse des Nebenluftzugreglers gegen unbefugtes Öffnen und die Einstellvorrichtung gegen Eingriffe in die Grundeinstellung zu schützen, ist eine Verbindungsstange 17 vorgesehen, die in Normallage den Gehäusedeckel 4 mittels ihrer Öse 18 und eines z. B. verplombten Überwurfverschlusses i9 verschließt und bei erfolgter Öffnung von einem Hebel 2o herunterhängt. Dieser Hebel ist über eine Achse 21 mit einem Feststellbügel 22 verbunden, der in Notfällen zur Erzielung eines erhöhten Feuerzuges bei Verschwenken entgegen dem Uhrzeigersinn durch Schließen des Verschlußkörpers 9 den Regler unwirksam machen kann. Die Verbindungsstange 17 verriegelt in ihrer Normallage auch den Hebel 20 und den Feststellbügel 22 gegen die eben erwähnte Betätigung und zeigt somit, falls diese doch erfolgt ist, dem Überwachungspersonal durch ihr Herabhängen auch diese Unregelmäßigkeit im Heizbetrieb an.
• Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt und kann konstruktiv abgeändert werden.

Claims (6)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Selbsttätiger Nebenluftzugregler für Feuerungsanlagen aller Art mit einem zum Zutritt von Nebenluft hinter der Feuerstll,2 an den Schornstein oder den Rauchfuchs angebauten Gehäuse, das außer einem der Grobeinstellung dienenden mehrstufigen Lufteintrittsregelschieber ein durch Änderung des wirksamen Hebelarmes eines Gegengewichtes fein einstellbares, sich abhängig vom wechselnden Schornsteinzug selbsttätig mehr oder weniger öffnendes Ventil besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Änderung des wirksamen Hebelarmes des Gegengewichtes (13) dienende Einstellvorrichtung (12) als Ganzes stufenweise oder stetig verstellbar gestaltet ist, indem an ihr das Gegengewicht mehrstufig oder stetig umsetzbar angeordnet ist.
2. 2. Nebenluftzugregler nach Anspruch i mit einem einseitig mittels Stahlschneiden in gehärteten Steinpfannen schwingend aufgehängten und mit einem auf einer Schraubspindel verstellbaren Laufgewicht versehenen Verschlußkörper, ' dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubspindel (12) in einem Schlitz (14) des Verschlußkörpers (9) verschiebbar angeordnet ist und eine vorzugsweise gabelförmige, ein Umstellen des Laufgewichtes (13) auf verschiedene Grundabstände vom Drehpunkt gestattende Führung (16) für das Laufgewicht (13) besitzt.
3. 3. Nebenluftzugregler nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubspindel (12) mit ihrer Führung (16) hinsichtlich des Neigungswinkels zum Verschlußkörper (9) verstellbar ist.
4. 4. Nebenluftzugregler nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das umsteckbare Laufgewicht (13) hinsichtlich seiner Masseverteilung unsymmetrisch gestaltet ist.
5. 5. Nebenluftzugregler nach einem der Ansprüche i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Laufgewicht aus mehreren nach Wunsch aufzusetzenden Teilen mit gegebenenfalls verschiedenem spezifischem Gewicht besteht.
6. 6. Nebenluftzugregler nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sicherung seiner Grundeinstellung gegen unbefugte Änderung eine in Normallage den Gehäusedeckel (4) mittels eines gegebenenfalls verplombten Überwurfverschlusses (i9) abschließende Verbindungsstange (17) dient, die einen den Regler in Notfällen außer Betrieb setzenden Feststellbügel (22) verriegelt und durch ihre Stellung den erfolgten Eingriff anzeigt.