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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Nebenluftvorrichtung für eine Abgasleitung einer Feuerstätte, umfassend einen mit der Abgasleitung verbindbaren Nebenlufteinlassstutzen mit einer Nebenlufteinlassöffnung und einer der Nebenlufteinlassöffnung als variables Verschlusselement zugeordneten Klappe, wobei die Klappe einander entgegengesetzte Klappenseiten aufweist und dazu eingerichtet ist, die Öffnungsweite der Nebenlufteinlassöffnung in Abhängigkeit von der Differenz zwischen den Drücken an den entgegengesetzten Klappenseiten einzustellen, wobei der Nebenlufteinlassstutzen einen außen an die Nebenlufteinlassöffnung angrenzenden, außenendseitigen Nebenlufteinlasskammerbereich aufweist, der mit der Außenumgebung der Nebenluftvorrichtung zum Einlass von Nebenluft in Verbindung steht.
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Nebenluftvorrichtungen der vorstehend genannten Art sind in diversen Ausgestaltungen bekannt und dienen dazu, den Kaminzug der Abgasanlage bzw. eines damit verbundenen Abgaskamins zu begrenzen. In der Terminologie der vorliegenden Anmeldung umfasst der Begriff Abgasleitung auch einen Kamin oder Schornstein.
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Bei der Klappe handelt es sich üblicherweise um eine um eine horizontale Schwenkachse zwischen einer Verschlussstellung und Öffnungsstellungen schwenkbar gelagerte, durch ein Einstellgewicht in ihrem Ansprechverhalten einstellbare Klappe, die bei Überschreiten einer bestimmten Differenz zwischen dem Druck im Außenraum und dem Druck im Innenraum der Abgasleitung in eine Öffnungsstellung übergeht, um Außenluft als Nebenluft durch die Nebenlufteinlassöffnung in die Abgasleitung einströmen zu lassen. Je stärker der durch den Kaminzug erzeugte Unterdruck in der Abgasleitung ist, desto mehr Nebenluft wird durch die auch als Zugregler bezeichnete Nebenluftvorrichtung in die Abgasleitung eingelassen, um den Zug zu begrenzen.
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Die Nebenluftvorrichtungen haben üblicherweise einen kurzen rohrartigen Rahmen, welcher in Form eines Nebenlufteinlassstutzens an der Abgasleitung angebracht ist. Üblicherweise sind die Nebenlufteinlassöffnung und die Klappe so in oder an dem Nebenlufteinlassstutzen angeordnet, dass sie nach außen hin an der Stirnseite des Nebenlufteinlassstutzens frei liegen.
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Eine aus der
EP 1 479 972 A1 bekannte Nebenluftvorrichtung hat an der außenseitigen Stirnseite des Nebenlufteinlassstutzens eine Abdeckung, die einen Zugriff auf die Klappe und somit eine unsachgemäße Manipulation der Klappeneinstellung durch nichtauthorisierte Personen verhindern soll. Die Luftzuführung zur Klappe und zur Nebenluftöffnung erfolgt durch einen am Umfang des Nebenlufteinlassstutzens angeordneten und radial darin einmündenden Seitenkanal.
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Im Zuge der Modernisierung von Heizungsanlagen oder auch aus architektonisch gestalterischen Gründen sind in jüngerer Vergangenheit zahlreiche Außenkamine und insbesondere zahlreiche einwandige oder doppelwandige Edelstahlkamine an Außenwänden von Gebäuden montiert worden, wobei diese Kamine häufig auch mit einer ebenfalls draußen angeordneten Nebenluftvorrichtung der eingangs genannten Art ausgestattet worden sind. Beim Betrieb solcher Abgaskamine an einer Feuerstätte kam es gelegentlich vor, dass durch unmittelbare Beaufschlagung der Klappe an der Nebenlufteinlassöffnung oder aufgrund eines erhöhten, durch Wind verursachten Staudrucks im Außenbereich der Nebenluftvorrichtung die Klappe in eine extreme Öffnungsstellung bewegt wurde, so dass sich auch in der Abgasleitung ein erhöhter Druck aufbauen konnte, der ein effizientes Abströmen der Abgase durch die Abgasleitung nach außen gestört und unterbunden – oder gar zu einer Strömungsumkehr der Abgase in Richtung zur Feuerstätte geführt hat. Dadurch wurde der Brennbetrieb der Feuerstätte gestört und es kam gelegentlich vor, dass Abgase in den Aufstellraum der Feuerstätte gelangt sind.
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Die durch eine Abdeckung geschützte Regelklappe der aus der
EP 1 479 972 A1 bekannten Nebenluftvorrichtung wäre im Falle der Außenmontage durch unmittelbare Beaufschlagung durch Wind oder Sturm geschützt. Allerdings würde ein sich durch Wind erzeugter Staudruck durch den radialen Seitenkanal hindurch auch an der Regelklappe aufbauen und deren Soll-Regelverhalten übersteuern, so dass es ebenfalls zu den vorstehend erwähnten Störeffekten beim Betrieb einer mit der Nebenluftvorrichtung nach der
EP 1 479 972 A1 ausgerüsteten Abgasleitung an einer Feuerstätte kommen kann.
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Aus der
EP 2 604 921 A1 ist eine Nebenluftvorrichtung bekannt, welche am Außenumfang eines Nebenlufteinlassstutzens einen Venturi-Kanal aufweist. Über Kommunikationsöffnungen, welche im Bereich einer Engstelle des Venturi-Kanals angeordnet sind, steht die Abgasleitung mit der Außenumgebung in Verbindung. Bei starkem Wind, d. h. hoher Luftgeschwindigkeit in dem Vernturi-Kanal, entsteht ein Venturi-Effekt in dem Venturi-Kanal, so dass sich ein die Nebenluftvorrichtung umgebender Staudruck nicht in die Abgasleitung ausbreiten kann. Da der Venturi-Kanal zu seiner Außenstirnseite hin geöffnet sein muss, um Wind einströmen zu lassen, besteht die Gefahr einer Funktionsbeeinträchtigung durch mit dem Wind transportierte Kleinteile, welche sich in dem Venturi-Kanal festsetzen können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nebenluftvorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, die auch im Betrieb an einer außen montierten Abgasleitung unter Windeinfluss zuverlässig funktioniert, selbst wenn die die Nebenluftvorrichtung erreichende Luft Kleinteile, wie z. B. Blätter, beinhaltet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Nebenluftvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen, wobei diese dadurch gekennzeichnet ist, dass die Nebenluftvorrichtung eine Windschutzkappe aufweist, die einen Außenendbereich des Nebenlufteinlassstutzens umgibt, so dass sie den Nebenlufteinlassstutzen an dessen Außenstirnseite – und darüberhinausgehend unter Bildung eines radialen Zwischenraumes an dessen Außenumfang überlappt, wobei der Nebenlufteinlassstutzen im Überlappungsbereich zwischen dem Nebenlufteinlassstutzen und der Windschutzkappe wenigstens eine Kommunikationsöffnung aufweist, über welche der Nebenlufteinlasskammerbereich mit der Außenumgebung der Nebenluftvorrichtung zum Einlass von Nebenluft in Verbindung steht.
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Die bei starkem Windeinfall entlang der Außenseite der Windschutzkappe schnell vorbei strömende Luft kann in dem radialen Zwischenraum, insbesondere an dessen zur Abgasleitung weisenden Endbereich, zwischen der Windschutzkappe und dem Außenumfang des Nebenlufteinlassstutzens einen Sog-Effekt (auch „Strahlpumpen-Effekt” genannt) erzeugen, welcher mit steigender Windgeschwindigkeit ebenfalls ansteigt. Der Sog-Effekt kann bewirken, dass sich in dem oben erwähnten Bereich ein Unterdruck bildet, welcher einer Ausbreitung des die Nebenluftvorrichtung umgebenden Staudrucks in Richtung der Klappe entgegenwirkt. Es kann sogar in dem oben erwähnten Bereich ein Luftstrom in Richtung des Windes entstehen. Außerdem wird dadurch, dass die in den Nebenlufteinlassstutzen einströmende Luft ihre Hauptströmungsrichtung mehrfach ändern muss, um von der Außenumgebung in die Abgasleitung zu gelangen, ein Labyrinth-Effekt erzeugt, wodurch der Luftstrom stark begrenzt wird. Beide Effekte kompensieren zumindest teilweise in dem Nebenlufteinlasskammerbereich einen etwaigen außen durch Wind verursachten Staudruck, so dass die Klappe von einem solchen Staudruck nicht in der aus dem Stand der Technik bekannten unerwünschten Weise in ihrem Regelverhalten übersteuert wird.
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Vorzugsweise ist der Nebenlufteinlassstutzen an seiner Außenstirnseite gasdicht geschlossen und ist die wenigstens eine Kommunikationsöffnung im Umfangsbereich des Nebenlufteinlassstutzens vorgesehen.
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Eine derartige Nebenluftvorrichtung kann beispielsweise auf einfache Weise realisiert werden, indem der gasdichte Abschluss der Außenstirnseite des Nebenlufteinlassstutzens zugleich einen Abschnitt eines Bodens (oder Querstegs) einer Windschutzkappe mit einem im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt bildet.
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In einer alternativen Ausführungsform ist die Windschutzkappe nicht nur radial sondern auch stirnseitig zu dem Nebenlufteinlassstutzen beabstandet. Dies könnte bespielsweise über Stege oder Abstandshalter realisiert werden. Bei einer derartigen Anordnung der Windschutzkappe kann Außenluft auch zur Stirnseite des Nebenlufteinlassstutzens gelangen. Somit kann der Nebenlufteinlassstutzen alternativ oder zusätzlich zu den Kommunikationsöffnungen in seinem Außenumfang wenigstens eine stirnseitige Öffnung im Sinne der wenigstens einen Kommunikationsöffnung aufweisen.
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Vorzugsweise beträgt jeder der radialen Abstände zwischen dem Nebenlufteinlassstutzen und der Windschutzkappe, insbesondere in dem Bereich, in sich der Sog-Effekt ausbildet, 20–70 mm, da sich ansonsten ein Bereich bilden kann, welcher zwischen dem Nebenlufteinlassstutzen und dem Sog-Effekt-Bereich liegt, in dem ein zu schwacher oder überhaupt kein Sog-Effekt ausgebildet wird, um, wie oben beschrieben, dem Staudruck entgegenzuwirken.
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Vorzugsweise ist die Nebenluftvorrichtung zu einer mit einer Abgasleitung zu verbindenden Baueinheit vorgefertigt und demgemäß nach Anschluss an die Abgasleitung ohne weitere nennenswerte Vorkehrungen betriebsbereit.
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Die Windschutzkappe weist vorzugsweise einen im Bereich von 20–70 mm größeren Durchmesser als der Nebenlufteinlassstutzen und ferner eine deutlich kürzere Länge als der Nebenlufteinlassstutzen auf, die jedoch in jedem Fall ausreichend ist, die Kommunikationsöffnungen zu überdecken.
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Der radiale Zwischenraum zwischen der Windschutzkappe und dem Außenumfang des Nebenlufteinlassstutzens ist dabei so bemessen, dass sowohl außreichend Luft in die Abgasleitung einströmen kann, damit die Nebenluftvorrichtung ihren bestimmungsgemäßen Zweck erfüllen kann, als auch der bei hoher Windgeschwindigkeit entstehende Sog-Effekt die Ausbreitung eines die Nebenluftvorrichtung umgebenden Staudrucks bis hin zur Klappe wenigstens teilweise unterbinden kann.
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Zum Schutz vor Fremdkörpern kann sich an das zur Wand gerichtete Ende der Windschutzkappe beispielsweise ein perforiertes Blech anschließen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Windschutzkappe, umfassend einen vorzugsweise topf-förmigen Kappenkörper und einen vorzugsweise reifförmigen Verbindungsstutzen zur Verbindung mit einem Nebenlufteinlassstutzen einer Abgasleitung bereitgestellt.
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Vorzugsweise ist die Windschutzkappe dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsstutzen stirnseitig mit dem Kappenkörper verbunden ist.
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Alternativ kann der Verbindungsstutzen stirnseitig von dem Kappenkörper beabstandet sein.
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Vorzugsweise ist die Windschutzkappe dadurch gekennzeichnet, dass der Kappenkörper im Vergleich zu einem mit der Windschutzkappe in Verbindung zu bringenden Nebenlufteinlassstutzen einen im Bereich von 20–70 mm größeren Durchmesser aufweist.
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Vorzugsweise ist der Verbindungsstutzen über Abstandshalter mit dem Kappenkörper verbunden.
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Die erfindungsgemäße Windschutzkappe ist vorzugsweise dazu eingerichtet, eine gemäß dem Stand der Technik ausgebildete Vorrichtung nachzurüsten.
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Eine Nachrüstung kann beispielsweise im Falle einer Nebenluftvorrichtung, welche nicht gegen direkte Windbeaufschlagung geschützt ist, erwünscht sein. Ebenso kann es erwünscht sein, eine Nebenluftvorrichtung mit der erfindungsgemäßen Windschutzkappe nachzurüsten, um sie gegen Kleinteile zu schützen, die sich an der Nebenluftvorrichtung festsetzen und dadurch ihre Funktionalität beeinflussen.
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Vorzugsweise ist der Verbindungsstutzen dazu eingerichtet, mit einem Nebenlufteinlassstutzen, insbesondere in dessen Außenendbereich, unter Reib- oder/und Formschluss in Eingriff gebracht zu werden, z. B. unter Bildung einer Steckverbindung.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine Abgasleitung mit einer Nebenluftvorrichtung nach der Erfindung. Eine solche Abgasleitung ist vorzugsweise an einem Außenbereich eines Gebäudes vorgesehen und weist einen außenliegenden Abschnitt auf, an dem die Nebenluftvorrichtung angeordnet ist. Die Nebenluftvorrichtung ist dabei zweckmäßigerweise so an der Abgasleitung angeordnet, dass die Mittelachse des vorzugsweise zylindrischen Nebenlufteinlassstutzens auf eine betreffende mit der Abgasleitung (Kamin) verbundene nächste Gebäudewand senkrecht nach außen gerichtet ist.
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Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
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1 zeigt in einer schematischen Schnittdarstellung einen als Abgasleitung vorgesehenen Außenkamin (Schornstein) mit einer ersten Ausführungsform einer Nebenluftvorrichtung nach der Erfindung, wobei der Außenkamin über eine Abgaszwischenleitung mit einer in einem Gebäude untergebrachten Feuerstätte verbunden ist.
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2 zeigt in einer schematischen Schnittdarstellung den als Abgasleitung vorgesehenen Außenkamin aus 1 mit einer zweiten Ausführungsform der Nebenluftvorrichtung nach der Erfindung.
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3a zeigt in einer Aufsicht eine erste Ausführungsform einer Windschutzkappe.
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3b zeigt eine Schnittdarstellung der ersten Ausführungsform der Windschutzkappe aus 3a mit der in 3a bei A-A angedeuteten Schnittebene.
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4a zeigt in einer Aufsicht eine zweite Ausführungsform einer Windschutzkappe.
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4b zeigt eine Schnittdarstellung der zweiten Ausführungsform der Windschutzkappe aus 4a mit der in 4a bei A-A angedeuteten Schnittebene
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5a zeigt einen Nebenluftvorrichtungsanschluss an eine Abgasleitung nach dem Stand der Technik.
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5b zeigt eine erfindungsgemäße Nebenluftvorrichtung zur Verbindung mit dem in 5a gezeigten Nebenluftvorrichtungsanschluss.
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In der ausschnittsweisen Skizze gemäß 1 erstreckt sich der Außenkamin 2 längs einer Gebäudewand 4 vertikal nach oben. Der Außenkamin 2 ist über eine Abgaszwischenleitung 6, die die Gebäudewand 4 durchsetzt, mit einer Feuerstätte (nicht gezeigt) in dem Gebäude verbunden, so dass die Abgaszwischenleitung 6 Abgas von der Feuerstätte zu dem Außenkamin 2 ableiten kann. Die normale Abgasströmung ist in 1 durch Pfeile 7 angedeutet.
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An einem im Beispielsfall unterhalb der Einmündung der als Verbindungsstück ausgebildeten Abgaszwischenleitung 6 liegenden und von der Gebäudewand 4 abgewandten Anschlussöffnung 8 des Außenkamins 2 ist eine Nebenluftvorrichtung 10 nach der Erfindung angeschlossen. Sie umfasst einen im Beispielsfall kreiszylindrischen Nebenlufteinlassstutzen 12, der unmittelbar an die Anschlussöffnung 8 angesetzt und mit dem Außenkamin 2 verbunden ist. An seiner Außenstirnseite 14 ist der Nebenlufteinlassstutzen 12 durch eine Wand 16 verschlossen. In dem Nebenlufteinlassstutzen 12 ist eine Regelklappe 18 um eine obere horizontale Gelenkachse 20 schwenkbar gelagert. Die Regelklappe 18 dient als variables Verschlusselement einer Nebenlufteinlassöffnung 22 der Nebenluftvorrichtung 10. Die Nebenlufteinlassöffnung 22 befindet sich in einer zur Achse 24 des Nebenlufteinlassstutzens 12 orthogonalen und auch die horizontale Gelenkachse 20 enthaltenden Querschnittsebene 26 des Nebenlufteinlassstutzens 12.
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Die Regelklappe 18 ist dazu eingerichtet, die Öffnungsweite der Nebenlufteinlassöffnung 22 in Abhängigkeit von der Differenz zwischen den Drücken an der vom Kamin 2 abgewandten Klappenseite 28 und der dem Kamin 2 zugewandten inneren Klappenseite 30 einzustellen und ein Einstellgewicht 32 dient zur Vorgabe eines bestimmten Ansprechverhaltens der Regelklappe 18.
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Der Nebenlufteinlassstutzen 12 hat einen außen an die Nebenlufteinlassöffnung 22 angrenzenden, außenendseitigen Nebenlufteinlasskammerbereich 34, der sich über den gesamten Querschnitt des Nebenlufteinlassstutzens 12 erstreckt und durch die Wand 16 nach außen hin abgedeckt ist. Der Nebenlufteinlassstutzen 12 hat ferner mehrere gleichmäßig am Umfang des Nebenlufteinlassstutzens 12 verteilte Langlöcher 36 als Kommunikationsöffnungen nach außen.
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Konzentrisch zur Achse 24 des Nebenlufteinlassstutzens 12 ist dieser im Bereich des Nebenlufteinlasskammerbereichs 34 von einem reifförmigen Blechring 38 umgeben. Dieser Blechring 38 begrenzt zusammen mit dem Außenumfang 12a des Nebenlufteinlassstutzens 12 einen Ringkanal (oder Zwischenraum) 42. Dieser Ringkanal 42 ist an seinem außenendseitigen axialen Ende, auch Kanalendbereich 48 genannt, abgeschlossen, vorzugsweise durch eine radiale Erweiterung der Wand 16. An seinem anderen Ende, einem Kanaleingang 46, ist der Ringkanal 42 zur Außenumgebung hin offen. Die Kommunikationsöffnungen 36 stellen eine Verbindung zwischen dem Ringkanal 42 und dem Nebenlufteinlasskammerbereich 34 her.
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Eine Einheit aus dem Blechring 38 und der damit verbundenen Wand 16, welche den Blechring 38 an einem axialen Ende vollständig abschließt, stellt eine Windschutzkappe 70 dar, die den Nebenlufteinlasskammerbereich 34 stirnseitig am Außenende des Nebenlufteinlassstutzens 12 – und somit auch die Regelklappe 18 gegenüber direkter Windbeaufschlagung abschirmt.
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Unter normalen Bedingungen, d. h. bei Windstille oder geringer Windeinwirkung, kann Luft entlang des Pfeiles 13 strömen, um in den Kamin 2 zu gelangen. Bei stärkerem Windeinfall (in 1 durch den Pfeil 43 repräsentiert) und einem damit ggf. einhergehenden Staudruck im Außenbereich der Nebenluftvorrichtung 10 kann sich eine Luftströmung außen entlang der Windschutzkappe (bzw. des Blechrings 38) aufbauen, wobei es auf Grund eines Sogeffekts (auch „Strahlpumpen-Effekt” genannt), wie dies in 1 im oberen Bereich der Windschutzkappe 70 anhand von Strömungspfeilen 45 beispielhaft angedeutet ist, im Bereich des Kanaleingangs 46 zu einer Druckminderung kommt, die sich über den Zwischenraum 42 und die Kommunikationsöffnungen 36 auch auf den Nebenlufteinlasskammerbereich 34 auswirkt, um die angesprochenen Staudruckeffekte zumindest teilweise zu kompensieren. Die Regelklappe 18 wird daher nicht in einer unerwünschten Weise durch Windeinflüsse in ihrem Regelverhalten übersteuert.
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2 zeigt eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Nebenluftvorrichtung, die im Wesentlichen der Nebenluftvorrichtung gemäß 1 entspricht. Daher sind in 2 analoge Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in 1, jedoch vermehrt um die Zahl 100. Die Nebenluftvorrichtung wird im Folgenden daher nur insoweit beschrieben, als sie sich von der Nebenluftvorrichtung gemäß 1 unterscheidet, wobei hiermit ansonsten ausdrücklich auf die Beschreibung der Nebenluftvorrichtung gemäß 1 verwiesen sei.
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Im Vergleich zu der Nebenluftvorrichtung 10 gemäß 1, weist die Nebenluftvorrichtung 110 eine Windschutzkappe 170 auf, welche von einer Außenstirnseite 114 eines Nebenlufteinlassstutzens 112 beabstandet ist.
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Analog zu der Windschutzkappe 70 gemäß 1, umfasst die Windschutzkappe 170 ebenfalls einen Blechring 138 sowie eine Wand 116, welche den Blechring 138 an einem axialen Ende gasdicht abschliest.
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Der so entstandene Zwischenraum 171 zwischen der Windschutzkappe 170 und der Außenstirnseite 114 steht mit einem radialen Zwischenraum 142 zwischen einem Außenumfang 112a des Nebenlufteinlassstutzens 112 und der Windschutzkappe 170 in Verbindung. Somit kann Außenluft auch zu dem außenstirnseitigen Ende des Nebenlufteinlassstutzens 112 gelangen. Die Kommunikationsöffnungen 136 des Nebenlufteinlassstutzens 112 können daher in der Stirnseite des Nebenlufteinlassstutzens 112 gebildet sein. Diese kann gegebenenfalls auch völlig offen zu dem Zwischenraum 171 sein. Alternativ oder zusätzlich können Kommunikationsöffnungen 136 in dem Umfang des Nebenlufteinlassstutzens 112, wie aus der Nebenluftvorrichtung 10 gemäß 1 bekannt, gebildet sein (gestrichelt dargestellt).
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Ein Pfeil 113 zeigt, analog zu dem Pfeil 13 gemäß 1, einen möglichen Luftstrom bei geringem Wind oder Windstille. Wie oben erwähnt, kann der Luftstrom, je nach Ausführungsvariante, auch durch Kommunikationsöffnungen 136 im Umfang des Nebenlufteinlassstutzens 112 hindurchtreten (dieser Zweig ist gestrichelt dargestellt).
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Zur Halterung der Windschutzkappe 170 an dem Nebenlufteinlassstutzen 112 kann die Windschutzkappe 170 wenigstens einen Abstandshalter aufweisen, der an seiner einen Seite mit der Windschutzkappe 170 und an seiner anderen Seite mit dem Nebenlufteinlassstutzen in Verbindung steht. Alternativ oder zusätzlich zu dem wenigstens einen Abstandshalter kann die nicht abgeschlossene Seite des Blechrings 138 mit einer Erweiterungseinheit 164 verbunden sein oder mit dieser integral gebildet sein. Vorzugsweise ist die Erweiterungseinheit 164 aus einem perforierten Blechring gebildet, welcher sich besonders bevorzugt bis zu der Abgasleitung 102 erstreckt und mit dieser verbunden ist.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Windschutzkappe bereitgestellt. Die erfindungsgemäße Windschutzkappe kann sowohl dazu eingerichtet kann, eine Untergruppe der oben erwähnten Nebenluftvorrichtung 10 beziehungsweise 110 zu bilden als auch als eigenständige Einheit mit einer Nebenluftvorrichtung gemäß dem Stand der Technik verbunden zu werden, um diese um die Vorteile der erfindungsgemäßen Windschutzklappe zu erweitern.
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Die 3a und 3b zeigen eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Windschutzkappe, deren Kappenkörper im Wesentlichen der Windschutzkappe gemäß 1 entspricht. Daher sind in 3a und 3b analoge Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in 1, jedoch vermehrt um die Zahl 200. Die Windschutzkappe wird im Folgenden daher nur insoweit beschrieben, als sie sich von der Windschutzkappe gemäß 1 unterscheidet, wobei hiermit ansonsten ausdrücklich auf die Beschreibung der Nebenluftvorrichtung gemäß 1 verwiesen sei.
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Die Windschutzkappe 270 umfasst einen topfförmigen Kappenkörper 272 und einen reifförmigen Verbindungsstutzen 274. Der Verbindungsstutzen 274 ist stirnseitig mit dem Kappenkörper 272 verbunden.
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Der Verbindungsstutzen 274 umfasst Kommunikationsöffnungen 236.
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Vorzugsweise ist die Windschutzkappe 270 mit einem rohrförmigen Stutzen (in 3b gestrichelt dargestellt) reib- oder/und formschlüssig verbindbar. D. h., dass die Windschutzkappe 270 mit ihrem Verbindungsstutzen 274 auf einen die Klappe 18 umfassenden Nebenlufteinlassstutzen 12, welcher stirnseitig geöffnet ist, in einer den Nebenlufteinlassstutzen verlängernder Weise aufgeschoben oder ggf. darin eingesteckt werden kann, um eine Nebenluftvorrichtung 10 der in 1 gezeigten Art zu bilden.
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Wie bereits oben erwähnt, kann auf diese Weise auch eine Nebenluftvorrichtung gemäß dem Stand der Technik nachgerüstet werden.
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Die 4a und 4b zeigen eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Windschutzkappe, die teilweise der Windschutzkappe gemäß 3a und 3b entspricht. Daher sind in 4a und 4b analoge Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in den 3a und 3b, jedoch vermehrt um die Zahl 100. Die Windschutzkappe wird im Folgenden daher nur insoweit beschrieben, als sich von der Windschutzkappe gemäß 3a und 3b unterscheidet, wobei hiermit ansonsten ausdrücklich auf die Beschreibung der Windschutzkappe gemäß 3a und 3b verwiesen sei.
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Im Vergleich zu der Windschutzkappe 270 gemäß 3a und 3b, ist der Verbindungsstutzen 374 nicht direkt mit dem Kappenkörper 372 verbunden. Insbesondere ist der Verbindungsstutzen 374 an beiden axialen Enden geöffnet. Alternativ könnte er an seiner dem Kappenkörper 372 zugewandten Stirnseite geschlossen sein und Kommunikationsöffnungen im Umfangsberich aufweisen. Der Verbindungsstutzen 370 ist vorzugsweise über Abstandshalter 376 in dem Kappenkörper 372 aufgenommen.
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Analog zu der Verwendung der Windschutzkappe 270 kann die Windschutzkappe 370 eine Unterbaugruppe einer Nebenluftvorrichtung 110 der in 2 gezeigten Art darstellen. Die Windschutzkappe 370 kann mittels ihres Verbindungsstutzen 374 mit einem Nebenlufteinlassstutzen (in 4b gestrichelt dargestellt) reib- oder/und formschlüssig verbunden werden.
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Vorzugsweise ist die Windschutzkappe in Anpassung an den damit zu verbindenden Nebenlufteinlassstutzen so dimensioniert, das sie unter Bildung einer Steckverbindung in letzteren einsetzbar oder darauf aufsteckbar ist. Dazu können die Steckverbindungspartner z. B. konisch angeformt sein, um eine selbsthaltende konische Steckverbindung bilden zu können.
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5a zeigt in einer Teilschnittdarstellung ein doppelwandiges Rohrelement 49 für einen doppelwandigen Edelstahlkamin mit einem seitlichen Abzweig 50 zum Anschluss der in 5b in Teilschnittdarstellung gezeigten Nebenluftvorrichtung nach der Erfindung.
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Die in 5b gezeigte Nebenluftvorrichtung, entspricht teilweise der Nebenluftvorrichtung gemäß 1. Daher sind in 5b analoge Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in den 1, jedoch vermehrt um die Zahl 400. Die Nebenluftvorrichtung 410 wird im Folgenden daher nur insoweit beschrieben, als sich von der Nebenluftvorrichtung 10 gemäß 1 unterscheidet, wobei hiermit ansonsten ausdrücklich auf die Beschreibung der Nebenluftvorrichtung 10 gemäß 1 verwiesen sei.
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Bei den in 5a und 5b gezeigten Komponenten 49 und 410 handelt es sich um Komponenten eines Stecksystems, wobei die Nebenluftvorrichtung 410 mit dem Muffenabschnitt 452 auf den Steckabschnitt 54 des Abzweigs 50 aufgesteckt werden kann, um die beiden Komponenten 410, 49 miteinander zu verbinden.
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Mit 56 ist in 5a ein Dämmstoff-Isoliermaterial zwischen einem Außenwandbereich und einem Innenwandbereich der betreffenden Komponente 49 bzw. 410 bezeichnet.
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Zum Aufbau eines Kamins 2 sind an die Komponente 49 weitere Rohrelemente des betreffenden modularen Kaminbausystems (Stecksystems) anzuschließen.
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Die Nebenluftvorrichtung 410 gemäß 5b ist eine bereits anschlussfertige Baueinheit. Sie umfasst den Nebenlufteinlassstutzen 412, der an seiner außenseitigen Stirnseite 414 mit der Wand 416 der Windschutzkappe 470 verschlossen ist und eine orthogonal zu seiner Achse 424 verlaufende Zwischenwand 458 aufweist, in der die Nebenlufteinlassöffnung 422 als zentraler Ausschnitt vorgesehen ist. Am oberen Rand der Nebenlufteinlassöffnung 422 befindet sich das Gelenk 421 der Regelklappe 418 mit der Schwenkachse 420. Das Einstellgewicht 432 ist eine Schraubmutter, die auf einer Gewindestange 460 sitzt und näher an die Schwenkachse 420 herangeschraubt bzw. durch Zurückschrauben davon entfernt werden kann, um das Ansprechverhalten der Regelklappe 418 einzustellen. Die Klappe 418 geht in die Öffnungsstellung über, indem sie aus der im Wesentlichen vertikalen Verschlussstellung heraus im Uhrzeigersinn nach innen in Richtung Muffenabschnitt 452 schwenkt.
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Außen an die Nebenlufteinlassöffnung 422 grenzt der Nebenlufteinlasskammerbereich 434 an. Er ist im Beispielsfall der 5b von einem kreiszylindrischen Abschnitt des Nebenlufteinlassstutzens 412 gebildet und weist an seinem Umfang verteilte Langlöcher 436 als Kommunikationsöffnungen zu dem Ringkanal (oder Zwischenraum) 442 auf.
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In der obigen Beschreibung wurde von einer Windschutzkappe bzw. einem Kappenkörper ausgegangen, welcher wenigstens den Nebenlufteinlasskammerbereich, in einer Blickrichtung entlang einer Mittelachse des Nebenlufteinlassstutzens gesehen, 360° umgibt. Natürlich ist es ebenfalls denkbar, dass die Windschutzkappe bzw. der Kappenkörper nur einen Teilbereich überdecken. Ein Beispiel hierfür wäre ein Nebenlufteinlassstutzen, welcher an einer stirnseitigen Hälfe abgeschlossen ist und an der anderen stirnseitigen Hälfte eine halbe Windschutzkappe gemäß der vorliegenden Erfindung aufweist.
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Aus Gründen der Stabilität und der Witterungsbeständigkeit ist die Nebenluftvorrichtung, insbesondere der Nebenlufteinlassstutzen und die Windschutzkappe, aus Metall, bevorzugt aus Edelstahl, hergestellt. Natürlich ist es aber auch denkbar, die Nebenluftvorrichtung wenigstens teilweise aus einem anderen Material herzustellen, wie beispielsweise einem Kunststoff oder einem Verbundwerkstoff.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4039676 C1 [0003]
- DE 19529010 A1 [0003]
- EP 1479972 A1 [0003, 0006, 0008, 0008]
- EP 2604921 A1 [0009]