DE19529010A1 - Nebenluftvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Nebenluftvorrichtung, anwendbar in Schornsteinwangen oder an Verbindungsstücken von der Feuerstätte zum Schornstein, mit einer in einem Gehäuserahmen vorzugsweise, auf einer Scheide gelagerten, durch Gasdruck oder elektromotorische Einwirkungen ver­ stellbare Regelklappe, mit einer auf ihr befindlichen Gewinde­ stange zur Aufbringung von Rändelmuttern.

Die Meßwerte, die vom Schornsteinfeger an der Kontrollöffnung des Verbindungsstückes ermittelt werden, und die für eine Schornsteinfunktionsberechnung Anwendung finden, berücksichtigen in vielen Fällen nicht die Druck- und Temperatureinwirkungen, die auf die Abgasströmung bis Eintritt in den Schornstein einwirken können.

So wurde im Vergleich zu Berechnungen in bekannter Weise und deren Ergebnisse durch direkte Messungen in vielen Fällen ein nicht ausreichender Unterdruck und eine zu geringe Abgas­ temperatur der Abgase festgestellt.

Die Trockenhaltung von Schornsteinschächten durch Nebenluft­ vorrichtungen ist davon abhängig, daß vom Bereich der Abgas­ einführung in den Schornstein bis zur Schornsteinmündung und nach Passieren einer am Abgasrohr oder im Schornsteinwangen­ bereich eingebrachten Nebenluftvorrichtung die abströmenden Gase, Temperaturen, Drücke und CO₂-Vol.-%-Werte aufweisen, die eine ausreichende Innenwandtemperatur an der Schornstein­ mündung sichern, die oberhalb der Wassertaupunkttemperatur der Gase liegt, bei einem ausreichenden Unterdruck an der Abgaseinführung in den Schornstein.

Für eine bauliche Ausgestaltung von Nebenluftvor­ richtungen wird nur gefordert, daß die Vorrichtung und bezogen auf eine Gasdruckdifferenz, ausreichend gas- und rußdicht herzustellen ist.

Nebenluftvorrichtungen weisen in der Regel Undichtigkeiten - sogenannte Leckraten - auf.

Wenn die Regelklappe, wie bei der Anwendung einer zwangs­ gesteuerten Nebenluftvorrichtung im Verbindungsstück, sich während des Heizbetriebes in Geschlossenstellung befindet, werden durch die an der Nebenluftvorrichtung vorhandenen Undichtigkeiten den durchströmenden Abgasen nicht bekannte Mengen an Raumluft zugemischt, mit der Folge, daß die Abgas­ temperaturen der Verbrennungsphase im ungünstigsten Falle so gemindert werden, daß Kondensatbildung im Schornstein­ schachtbereich auftreten kann.

Nicht beachtet wurde bisher auch, daß bei Anwendung von Nebenluftvorrichtungen in Bereichen der Abgasströmung in Verbindungsstücken, von dem Anwendungsbereich der Nebenluft­ vorrichtung bis zum Schornsteinschacht, in Folge von Un­ dichtigkeiten an Abgasrohrstößen, durch die Einströmung von Umgebungsluft die Abgastemperatur reduziert und in Folge auch der notwendige Schornsteinzug für eine betriebssichere Abgasableitung.

Wenn hinter einer Schornsteinfegermeßöffnung bis zum Schorn­ steinschacht eine Nebenluftvorrichtung angeordnet ist und wenn dann die Temperatur des Gasgemisches im Schornsteinschacht gegenüber der Außenluft und die chemische Gaszusammensetzung ein gegebenes Gewichtsmaß unterschreitet, ist eine Nebenluft­ vorrichtung schädlich und verursacht im ungünstigsten Falle auch eine Rückströmung des Abgasnebenluftgemisches.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Ermittlung von betriebssicheren Abgaswerten ohne größeren Aufwand zu ermöglichen. Um dies zu erreichen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß mindestens ein Bauteil der Nebenluftvor­ richtung hinter dem Anwendungsbereich der Nebenluftvorrichtung, ihre Anschluß- oder Verbindungsbereiche, auch an der Neben­ luftvorrichtung zugeordnete Einrichtungen ist gedacht, eine Meßöffnung aufweist.

Auf diese Weise wird durch geringe Mittel erreicht, daß die Abgase an geeigneten Stellen gemessen werden können. Zu diesem Zweck bedarf es in vielen Fällen nur der Vornahme einer einfachen Bohrung an einem Bauteil der Nebenluftvorrichtung oder einer Öffnung im Bereich der Schornsteinwange.

In Ausgestaltung der Erfindung kann man für die zusätzliche Meßöffnung Verschlußeinrichtungen vorsehen. Dabei wird man vorteilhafterweise darauf achten, daß die Größe der Meßöffnung so bemessen wird, daß sie einer in die Meßöffnung eingeführten Sonde Schwenkbewegungen ermöglichst, um so die Stelle der optimalen Werte besser ertasten zu können.

Von besonderem Vorteil ist es, wenn man die Verschlußeinrichtung für die zusätzliche Meßöffnung als schwenkbaren Hebel ausbildet. Dabei kann dieser schwenkbare Hebel mit einem rechtwinkligen Absatz versehen werden, der zugleich als Anschlag für die Regelklappe der Nebenluftvorrichtung eingesetzt werden kann.

Eine Nebenluftvorrichtung mit einer verschließbaren Meß­ öffnung entsprechend der erfinderischen Gestaltung zur Ver­ fügung zu haben, ermöglicht es, unabhängig von einer jeweiligen Regelklappenstellung oder der Anwendung einer vorgesehenen Nebenluftvorrichtung, durch die hergestellte Meßöffnung mittels Meßsonde im Gasabströmungsbereich hinter der Regelklappe Gas­ strukturen zu prüfen und die Meßergebnisse ggf. für ein Rechen­ programm wie Din-Norm 4705, Teil 1, "Feuerungstechnische Be­ rechnung von Schornsteinabmessungen",Okt. 1993, für den Rechen­ vorgang anzuwenden.

Bisher wurde durch zeitlich aufwendige Berechnungsvorgänge der Gasmassenstrom, die Abgastemperatur und die CO₂Volumen­ konzentration und der Unterdruck an der Abgaseinführung in den Schornstein nach der Nebenluftbeimischung ermittelt; ebenso der notwendige Förderdruck für die Zuluft bei An­ wendung von Nebenluft.

Aufgabe der Erfindung ist es auch, die Anwendbarkeit von zwangsgesteuerten oder kombinierten Nebenluftvorrichtungen im Sinne sicherer Funktion und Energieeinsparung weiterzu­ bilden.

Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten und nachfolgend näher beschriebenen Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert.

In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine Nebenluftvorrichtung 9 mit den Bauteilen Gehäuse 10, Regelklappe 11 und Regelklappen­ rahmen 12, die als geeignete Bauteile vorgesehen sind, um eine zusätzliche Meßöffnung 17 in ihrem Flächenbereich herzu­ stellen.

In diesem Ausführungsbeispiel weist der Regelklappenrahmen 12 auf seiner oberen Vorderseite die zusätzliche Meßöffnung 17 auf, die durch einen schwenkbaren Hebel 21, der um den Dreh- und Haltepunkt 24 schwenkbar ist.

Der schwenkbare Hebel 21 hat die Meßöffnung 17 freigestellt. Die Regelklappe 11 ist lotrecht gestellt.

Der rechtwinklige Ansatz 22 des schwenkbaren Hebels 21 dient zugleich als Anschlag für die Regelklappe 11 in ihrer Ge­ schlossenstellung.

Fig. 2 zeigt die Nebenluftvorrichtung 9 in Bereich eines T-Stückes 13 im Mittelbereich von zwei Verbindungsstücken 14, wobei das rechte Verbindungsstück 14 mit der Feuerstätte 23 verbunden ist, das auch die Schornsteinfegermeßöffnung 25 aufweist, die durch eine Blechschraube 18 verschlossen ge­ halten werden kann.

Der linke Bereich des Verbindungsstückes 14 ist in die Schornsteinwange 26 eingelassen und bis zum Bereich Schornsteinschacht 27 geführt. Zwei Halbschellen 33 ver­ binden das T-Stück 13 mit dem Verbindungsstück 14 Am T-Stück 13 ist oberhalb eine Meßöffnung 17 hergestellt, die vorzugsweise als schlitzartige Öffnung ausgebildet ist.

Eine anschraubbare Abdeckplatte 20 ist als Verschlußein­ richtung für die Meßöffnung 17 vorgesehen.

Mittels Meßsonde ist der Schornsteinschacht 27 und der Meßpunkt 28 im Bereich der Abgaseinführung erreichbar.

Fig. 3 zeigt das Gehäuse 10 der Nebenluftvorrichtung 9 im Bereich der Schornsteinwange 26 eingemauert, oberhalb der Nebenluftvorrichtung 9 ist ein Rohrstutzen 15 im Mörtel­ bett 31 im Bereich der Schornsteinwange 26 auch fest mit eingemauert.

Der Rohrstutzen 15 hat in diesem Beispiel eine Baulänge wie die Schornsteinwange 26 dick ist. Der Rohrstutzen 15 ist beidseitig geöffnet. Am Rohrstutzen 15 ist außenseitig eine Meßöffnung 17 herge­ stellt, die durch einen metallenen Stopfen 19 verschlossen gehalten werden kann.

Fig. 4 zeigt von der Ansicht her eine etwa kreisförmige Regelklappe 11 in einem relativ schmalen Umfangsrahmen 32 in Funktion.

Die Regelklappe 11 weist im unteren Bereich eine zusätzliche Meßöffnung 17 auf.

Die Meßöffnung 17 kann durch einen Verschlußriegel 16 ver­ schlossen gehalten werden.

Der Dreh- und Haltepunkt 24 für den Verschlußriegel 16 ist auf der Regelklappe 11 hergestellt.

Die Regelklappe 11 wird im Mittelbereich des Umfangs­ rahmens 32 durch eine Gewindestange gehalten. Der obere Bereich der Regelklappe 11 neigt sich bei Gasdruckeinwirkung in Gasabströmungsrichtung, während der untere Teil der Regel­ klappe 11 sich zum Außenbereich hin bewegt.

Unabhängig von einer jeweiligen Stellung der Regelklappe 11 sind Abgasmessungen bei freigestellter Meßöffnung 17 möglich. In solchen Fällen liegt eine Meßsonde fest per Hand gehalten auf den Umfangsrahmen 32 auf.

Bezugszeichenliste

9 Nebenluftvorrichtung
10 Gehäuse
11 Regelklappe
12 Regelklappenrahmen
13 T-Stück
14 Verbindungsstück
15 Rohrstutzen
16 Verschlußriegel
17 Meßöffnung
18 Blechschraube
19 metallener Stopfen
20 Abdeckplatte
21 schwenkbarer Hebel
22 rechtwinkliger Ansatz
23 Feuerstätte
24 Dreh- und Haltepunkt
25 Schornsteinfegermeßöffnung
26 Schornsteinwange
27 Schornsteinschacht
28 ein Meßpunkt
29 Gewindestange
30 Rändelmuttern
31 Mörtelbett
32 Umfangsrahmen
33 Halbschellen

Claims (5)

1. Nebenluftvorrichtung für Hausschornsteine nutzbar als zwangsgesteuerte selbsttätig arbeitende oder kombinierte Nebenluftvorrichtung anzuwenden in Schorn­ steinwangen und an Verbindungsstücken zwischen Feuerstätte und Schornstein, wobei im Verbindungsstück eine Schornstein­ fegermeßöffnung vorgesehen sein kann,dadurch gekennzeichnet, daß mindestens an ein Bauteil (10, 11, 12) der Nebenluftvor­ richtung (9) oder an Einrichtungen (14, 26) hinter dem An­ wendungsbereich der Nebenluftvorrichtung (9) in Gasströmungs­ richtung oder an der Nebenluftvorrichtung (9) zugeordneten Bauteilen (13, 15) eine Meßöffnung (17) hergestellt ist.

2. Nebenluftvorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß für die Meßöffnung (17) Verschlußeinrichtungen (16, 19, 20, 21 vorgesehen sind.

3. Nebenluftvorrichtung nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Meßöffnung (17) so bemessen ist, daß sie einer in die Meßöffnung (17) eingeführten Meßsonde Schwenkbe­ wegungen ermöglicht.

4. Nebenluftvorrichtung nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußeinrichtung für die Meßöffnung (17) als schwenkbarer Hebel (21) ausgebildet ist.

5. Nebenluftvorrichtung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß der schwenkbare Hebel (21) einen rechtwinkligen Ansatz (22) aufweist, der als Anschlag für die Regelklappe (11) dient.