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Verfahren zur Herstellung von Thiosemicarbazonen Es wurde gefunden,
daß man zu Verbindungen gelangt, die gegen Tuberkuloseinfektionen der Warmblüter
ausgezeichnet wirken, wenn man Thiosemicarbazone von aromatischen Oxoverbindungen
darstellt, die im aromatischen Ring mindestens eine primäre, gegebenenfalls acvlierte
Aminogruppe tragen.
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Die Thiosemicarbazone können sich vom unsubstituierten Thiosemicarbazid
wie auch von seinen am Stickstoff oder Schwefel durch Alkyl-, Aryl- Acyl-oder heterocvclische
Reste substituierten Abkömmlingen herleiten. Solche Abkömmlinge sind z. B. 4-Methvlthiosemicarbazid,
4- Allylthiosemicarbazid, 4-Acetylthiosemicarbazid, 4-Pvridyl-, Thiazolyl-, Thiodiazolyl-,
Pyrimidylthiosemicarbazid. Die Oxogruppe kann in Form einer Aldehydgruppe oder einer
Ketogruppe vorliegen. Sie kann entweder direkt oder auch indirekt mit Hilfe einer
gegebenenfalls durch Heteroatome unterbrochenen Kohlenstoffkette mit dem aromatischen
Ring verbunden sein. Solche Kohlenstoffketten liegen z. B. bei den Zimtaldehyd-;
bzw. Benzalacetonderivaten vor. Der aromatische Ring kann außerdem durch neutrale
Substituenten wie Halogenatome, Alkyl-, substituierte Alkyl-, Oxy-, Alkoxy-, Nitro-,
Sulfonamid- oder Sulfongruppen, substituiert sein. Von aromatischen Verbindungen
kommen vorzugsweise Benzolverbindungen in Betracht. Die primäre Aminogruppe, die
vorteilhaft in der p-Stellung zum Oxorest steht, kann durch verschiedenartige
Acyl-,
darunter auch Carbalkoxy-, Carbamid-, Thiocarbamid- und Iminocarbamidreste besetzt
sein, so beispielsweise durch Acetyl, Chloracetyl, Alkoxyacetyl, Aroxyacetyl, Hexanoyl,
Dodecanoyl oder Nicotinyl substituiert sein oder Teil einer Urethano-, Ureido-,
Thioureido- oder Guanidogruppe bilden. In Form ihrer Salzf, neutral wasserlösliche
und gut injizierbare Verbindungen können erhalten werden, wenn man solche Verfahrensprodukte
herstellt, die eine in Form ihrer Salze wasserlöslich machende Gruppe mit dem Acylrest
der charakteristischen Aminogruppe verbunden enthalten. Als wasserlöslich machende
Gruppen in diesem Sinne seien Sulfonsäure-, Estersulfosäure-, Sulfinsäure-, Phosphinsäure-,
Carbonsäure-, Amino-, Alkylamino-, aliphatische oder heterocyclische Ammoniumgruppen
genannt. Der verbindende Acylrest kann gegebenenfalls durch Heteroatome unterbrochen
sein. Es entstehen so beispielsweise die Gruppierungen: -NHCO CH,S03Na, -NH CO CH,CH,COONa,
-NHCOC, H,COONa,-NHCO.C,Hg.N.COONa (aus Chinohnsäure), N H C O C H,.N
(C, H,)" -N H
C O C HZ N (C5 Hb) Cl (Rest des Pyridins) und andere.
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Die Herstellung der gekennzeichneten Verbindungen kann man nach verschiedenen
üblichen Arbeitsweisen durchführen. Beispielsweise kann man aromatische Oxoverbindungen,
die im aromatischen Ring mindestens eine primäre, gegebenenfalls acylierte Aminogruppe
tragen, mit Thiosemicarbazid oder seinen am Stickstoff oder Schwefel durch Alkyl-,
Aryl-, Acyl-oder heterocyclische Reste substituierten Abkömmlingen umsetzen. Die
Einführung des Thiosemicarbazonrestes kann auch stufenweise geschehen, indem man
zunächst aromatische Oxoverbindungen mit kerngebundener primärer, gegebenenfalls
acylierter Aminogruppe mit Hydrazin oder seinen Abkömmlingen zu Hydrazinoverbindungen
umsetzt und auf diese sodann Rhodanverbindungen oder Senföle einwirken läßt, oder
indem man zunächst aus aromatischen Oxoverbindungen mit kerngebundener pri. märer,
gegebenenfalls acyherter Aminogruppe und Semicarbazid oder seinen Abkömmlingen Semica.rbazone
herstellt und diese sodann mit Schwefelverbindungen reagieren läßt.
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An Stelle der aromatischen Oxoverbindungen kann man in den vorerwähnten
Verfahren die funktionellen Derivate der Oxoverbindungen verwenden. Als funktionelle
Derivate sind dabei alle diejenigen Abkömmlinge der Oxoverbindungen zu betrachten,
die im Rahmen der vorerwähnten Verfahren an Stelle der Oxoverbindungen zu treten
vermögen. Beispiele solcher funktioneller Derivate sind die entsprechenden Thioaldehyde,
Thioketone, Acetale, Mercaptale, Halbacetale und Bisulfitadditionsverbindungen.
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Zu den gekennzeichneten Verbindungen kann man aber auch gelangen,
indem man in Thiosemicarbazonen aromatischer Oxoverbindungen bereits vorhandene
reaktionsfähige Gruppen in die Aminogruppe umwandelt. Für die Umwandlung geeignete
Gruppen sind z. B. Nitro-, Nitroso-, Azoxy-, Azo- und Hydrazosubstituenten. Bei
der Herstellung bzw. weiteren Umwandlung der Verfahrensprodukte in andere Verfahrensprodukte
können natürlich an sich übliche Arbeitsweisen auch sonst in abweichender Reihenfolge
durchgeführt werden. Die Acylgruppe kann in die aromatische Aminogruppe gegebenenfalls
auch nachträglich durch Behandeln der Thiosemicarbazone der aromatischen Aminooxoverbindungen
mit Säurehalogeniden, -anhydriden, -estern, -aziden, Halogenkohlensäureestern, Isocyanaten,
Thiocyanaten, Senfölen oder Cyanamiden eingeführt werden. Man kann auch die obenerwähnte,
in Form ihrer Salze wasserlöslich machende Gruppe, die mit dem Acylrest der charakteristischen
aromatischen Aminogruppe verbunden ist, am Schluß z. B. durch Umsetzung mit Bernsteinsäureanhydrid,
Phthalsäureanhydrid oder Chinolinsäureanhydrid in bereits vorliegende Thiosemicarbazone
der aromatischen Aminooxoverbindungen einführen oder durch nachträgliches Behandeln
von N-w-Halogenacylverbindungen bereits vorliegender Thiosemicarbazone der aromatischen
Aminooxoverbindungen mit Sulfiten, Cyaniden, Ammoniak, aliphatischen oder heterocyclischen
Aminen erzeugen. Beispiel i 100 9 4-Nitrobenzaldehydthiosemicarbazon werden
in 1 1 18°/@ge Natriumsulfhydratlösung unter Rühren eingetragen. Die Mischung erwärmt
sich dabei bis auf 40°. Anschließend erhitzt man noch 2 Stunden im Wasserbad auf
7o bis 8o°, bis alles klar in Lösung gegangen ist. Man kühlt ab und setzt festes
Ammoniumchlorid zu, bis eine Probe auf Zusatz von weiterem Anunoniumchlorid keinen
Niederschlag mehr abscheidet. Der Niederschlag wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen
und in siedendem Wasser unter Zusatz der zur Lösung erforderlichen Menge Natronlauge
gelöst. Die filtrierte Lösung wird mit Essigsäure angesäuert, der Niederschlag nach
dem Abkühlen abgesaugt und zweimal aus 8o°/@gem Alkohol umkristallisiert. Das 4-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon
bildet hellgelbe, in reinstem Zustand farblose Kristalle, die bei 2o4° schmelzen.
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Die Substanz löst sich leicht in Natronlauge und Salzsäure und gibt
die üblichen Reaktionen eines normalen aromatischen Amins. Sie bildet mit ammoniakalischer
Kupfersulfatlösung ein gelbgrünes Kupfersalz, mit Eisensalzen ein braunes Eisensalz.
Beispiel 2 350 g Eisenspäne werden in 750 ccm Wasser und io ccm Essigsäure
unter Rühren zum Sieden erhitzt. 112 g 3-Nitrobenzaldehydthiosemicarbazon (vgl.
Patent 845 345) werden in kleinen Anteilen allmählich eingetragen und das Ganze
noch 4 Stunden gekocht. Die Reduktion erfolgt lebhaft. Man versetzt mit 75 ccm 3o°/oiger
Natronlauge, kocht noch 5 Minuten und saugt heiß vom Eisenschlamm ab. Das Filtrat
wird mit Essigsäure angesäuert, wobei die entstehende Aminoverbindung als zähe Masse
ausfällt, die beim Abkühlen kristallin erstarrt. Man saugt den Niederschlag ab und
kristallisiert ihn zweimal aus Methanol unter Verwendung einer reichlichen Menge
Entfärbungskohle um. Das 3-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon wird in fast farblosen
Kristallen erhalten, die bei 158° schmelzen. Die Substanz löst sich in verdünnter
Salzsäure
und in Natronlauge; sie bildet ein olivgrünes Kupfersalz.
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Beispiel 3 39 g frisch hergestellter 2 Aminobenzaldehyd werden in
39 ccm Wasser und 156 ccm Eisessig kalt gelöst und 30 g Thiosemicarbazid
zugefügt. Nach 1 stündigem Erhitzen im Wasserbad wird abgesaugt, mit verdünnter
Essigsäure, dann mit Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet. Das Rohprodukt
wird aus etwa 3 1 Trockensprit umkristallisiert und dadurch etwa 34 g Thiosemicarbazon
des 2-Aminobenzaldehyds in schwachgelblichen, sich am Licht stärker gelb färbenden
Kristallblättern erhalten, die bei 2o2° unter Aufschäumen schmelzen. Zu der gleichen
Verbindung kann man auch gelangen, wenn man 2-Nitrobenzaldehydthiosemicarbazon nach
einer der in den Beispielen 1 und 2 angegebenen Methoden reduziert. Beispiel 4
389 4-Aminoacetophenon und 30g Thiosemicarbazid werden in 200 ccm
So°/oigem Alkohol 4 Stunden unter Rühren zum Sieden erhitzt. Der Niederschlag wird
nach erfolgter Abkühlung abgesaugt, mit Alkohol gewaschen und aus Alkohol umkristallisiert.
Das 4-Aminoacetophenonthiosemicarbazon bildet hellgelbe Kristalle, die bei 172°
schmelzen. Beispiel 5 19 g 4-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon und io g Bernsteinsäureanhydrid
werden in Zoo ccm Methy#1-äthylketon unter Rühren zum Sieden erhitzt. Die Ausgangsstoffe
gehen in Lösung und es fällt bald ein kristalliner Niederschlag, der nach
30 Minuten Kochzeit abgesaugt wird. Man löst ihn in kaltem verdünntem Ammoniak,
filtriert die Lösung und säubert das Filtrat mit Salzsäure an. Der Niederschlag
wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und im Dampfschrank getrocknet. Das 4-Succinoylaminobenzaldehvdthiosemicarbazon
bildet ein weißes kristallines Pulver vom SchmelzFunkt 2o60, das in Alkalien leicht
löslich ist.
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39 g 4 Aminobenzaldehydthiosemicarbazon werden mit 30 g Phthalsäureanhydrid
und 6oo ccm Aceton am Rückfluß mehrere Stunden gekocht. Nach dem Abkühlen wird der
Niederschlag abgesaugt und gründlich mit Aceton gewaschen. Man erhält das 4-Pluthaloylaminobenzaldehydthiosemicarbazon
als ein schwach gefärbtes Pulver, das gegen 22o° unter Zersetzung schmilzt. Durch
Auflösen in der berechneten Menge methylalkoholischer Natronlauge und Ausfällen
mit Äther, Wiederauflösen in Methylalkohol und nochmaliges Ausfällen mit Äther kann
man das in Wasser lösliche Natriumsalz gewinnen. Beispiel 6 19 g 3-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon
und 1o g Bernsteinsäureanhvdrid werden in Zoo ccm Aceton gelöst und 30 'Minuten
auf dem Wasserbad zum Sieden erhitzt. Aus der anfangs klaren Lösung fällt das Kondensationsprodukt
bald aus. Man saugt den kristallinen Niederschlag ab und löst ihn aus Alkohol um.
Das 3-Succinoylaminobenzaldehydthiosemicarbazon bildet farblose Kristalle, die bei
23o° schmelzen und sich mit neutraler Reaktion in der berechneten Menge Ammoniak-,
Natriumcarbonat- oder Kaliumcarbonatlösung auflösen.
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Beispiel 120 g 4-Oxy.3-nitrobenzaldehydthiosemicarbazon (vgl. Patent
845 345) werden in üblicher Weise mit 350 g Eisenspänen in iooo ccm Wasser
in Gegenwart von io ccm Essigsäure durch 6stündiges Kochen reduziert. Nach Zugabe
von Zoo ccm 3o°/oiger Natronlauge wird heiß vom Eisenschlamm abfiltriert, das Filtrat
mit Essigsäure schwach angesäuert und der Niederschlag nach dem Erkalten abgesaugt.
Die freie Base ist leicht oxydabel und wird zweckmäßig in das Hydrochlorid oder
Sulfat umgewandelt, die sich gut aus Wasser umkristallisieren lassen.
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Das Hydrochlorid des 4-Oxy-3-aminobenzaldehydthiosemicarbazons bildet
fast farblose Nadeln, die bei 2Z0° schmelzen. Das Sulfat bildet hellgelbe Kristalle
ohne Schmelzpunkt. Die freie Base bildet gelbe derbe Kristalle vom Schmelzpunkt
2o6° (Zersetzung).
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6o g 4-MethOxy-3-nitrobenzaldehydthiosemicarbazon werden in 44o ccm
Natriumsulfhydratlösung (enthaltend 18°/o H2 S) bei 5o bis 6o° eingerührt. Man erhitzt
noch 30 Minuten auf So bis 9o°, bis die Nitroverbindung mit dunkelrotbrauner
Farbe in Lösung gegangen ist, kühlt ab und trägt festes Ammoniumchlorid ein. Der
ausfallende gelbe Niederschlag wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und aus Methanol
:umgelöst. Man erhält das 4-MethOxy-3-aminobenzaldehydthiosemicarbazon in gelben
Kristallen vom Schmelzpunkt Z72°.
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Beispiel 8 25 g 3-Amino-4-oxybenzaldehydthiosemicarbazonhydrochlorid
werden in 25o ccm Wasser unter Rühren in Lösung gebracht. Man läßt abkühlen, bis
eben Kristallbildung eintritt, und läßt in dünnem Strahl 50 ccm Essigsäureanhydrid
einlaufen. Es fällt sofort ein gelber kristalliner Niederschlag aus, der nach Abkühlung
abgesaugt, mit Wasser und Alkohol gewaschen wird. Das 4-Oxy-3-acetylaminobenzaldehydthiosemicarbazon
bildet gelbe Kristalle, die bei 267° unter Zersetzung schmelzen. Die Substanz ist
in Natronlauge löslich, in Säuren unlöslich.
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Durch Umsetzung von 4-MethOxy-3-aminobenzaldehydthiosemicarbazon mit
Propionsäureanhydrid in Aceton erhält man das 4-MethOxy-3-propionylaminobenzaldehydthioserriicarbazon
in gelben Kristallen vom Schmelzpunkt 2Z2°, mit Methoxyessigsäureanhydrid das 4-MethOxy-3-methoxyacetylaminobenzaldehydthiosemicarbazon
in orangegelben Kristallen vom Schmelzpunkt 22o°. Beispiel 9 19 g 4 Aminobenzaldehydthiosemicarbazon
werden in 70 ccm Pyridin unter Rühren suspendiert und unter Kühlung mit 26
g Phenylurethan-4-sulfochlorid versetzt. Man rührt 12 Stunden bei 20° und
30 Minuten bei 8o° und gießt die dunkle Lösung in Wasser. Die anfangs schmierige,
bald erstarrende Fällung
w:rd abgesaugt, mit Wasser gut gewaschen
und in verdünnter Natronlauge gelöst. Zu der filtrierten Lösung läßt man langsam
verdünnte Salzsäure fließen, wobei das Thiosemicarbazon des 4'-Phenylurethansulfonamido-4-benzaldehyds
als weißes Pulver vom Schmelzpunkt 22i° (Zersetzung) ausfällt. Beispiel io to g
4-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon und 4 g Methylsenföl werden in 6o ccm Essigsäure
3 Stunden unter Rühren auf 8o° erhitzt. Aus der vorübergehend entstandenen klaren
dunkelroten Lösung scheidet sich das Umsetzungsprodukt alsbald kristallin ab. Es
wird abgesaugt, mit Methanol und Äther gewaschen und getrocknet. Das Thiosemicarbazon
des 4-(N-Methylthioharnstoff)-benzaldehyds bildet gelbe Kristalle vom Schmelzpunkt
229°.
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Zur gleichen Verbindung gelangt man auch durch Umsetzung von 4-(N-Methylthioharnstoff)-benzaldehyd
mit Thiosemicarbazid in verdünnter Essigsäure.
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Durch Umsetzung von Phenylsenföl mit 4-Aminobenzaldehydthiosemicarba7.on
erhält man das Thiosemicarbazon des Diphenylthioharnstoff-4-aldehyds in gelben Kristallen
vom Schmelzpunkt 212°. Beispiel ii Zu einer Lösung von 9i g Thiosemicarbazid in
7 1 Wasser und Zoo ccm 5n-Salzsäure läßt man unter kräftigem Rühren eine ätherische
Lösung von 121 g p-Aminobenzaldehyd (zweckmäßig frisch her. gestellt) zulaufen,
saugt vom Ungelösten ab und fällt durch Zugabe von Natriumacetat das gebildete 4-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon
aus. Es löst sich leicht im Aceton und kann z. B. aus Methylalkohol umkristallisiert
werden; es hat die in Beispiel i beschriebenen Eigenschaften.
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Beispiel 12 27 g Thiosemicarbazid werden in 350 ccm Wasser
durch Erwärmen gelöst und in eine Lösung von 5o g 4-Acetaminobenzaldehyd in
350 ccm Methylalkohol hinzugesetzt. Man läßt noch kurze Zeit am Rückfluß
kochen, wobei bereits bald das gebildete Produkt auskristallisiert. Man erhält das
4-Acetylaminobenzaldehydthiosemicarbazon in schönen gelben Kristallen, die gegen
23o° unter Zersetzung schmelzen.
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Die gleiche Verbindung kann auch durch vorsichtige Acetylierung der
nach dem vorstehenden Beispiel erhaltenen Aminoverbindung erhalten werden.
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Das in gleicher Weise herstellbare 4-Acetylamino-2-niethoxybenzaldehydthiosemicarbazon
bildet lebhaftgelbe Kristalle vom Schmelzpunkt 174° (unter Aufschäumen).
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Beispiel 13
39 g 4-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon werden in
i2oo ccm Aceton mit 77 g Laurinsäureanhydrid mehrere Stunden am Rückfluß gekocht.
Nach dem Erkalten fällt man mit Wasser aus, isoliert und trocknet. Nach Umkristallisieren
aus Methylalkohol erhält man das 4-Lauroylaminobenzaldehydthiosemicarbazon als fast
farbloses Pulver vom Schmelzpunkt gegen 193°. In ähnlicher Weise kann man z. B.
die 4-Prop?onylaminoverbindung vom Scjimelzpunkt gegen 225° unter Zersetzung, die
4-Isobutyrylaminoverbindung vom Schmelzpunkt etwa 22o° und die 4-Stearoylaminoverbindung
erhalten, ferner die 4-Methoxyacetylaminoverbindung vom Schmelzpunkt 2i8° (unter
Zersetzung) und die 3-Acetylaminoverbindung vom Schmelzpunkt 2o2°. Beispiel 14 Zu
einer Lösung von 129 4-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon in 16o ccm Eisessig gibt
man langsam eine konzentrierte wäßrige Lösung von 6,6 g Kaliumcyanat. Das entstehende
4-Carbaminobenzaldehydthiosemicarbazon ist ein schwachgefärbtes Pulver, das gegen
24o° unter Zersetzung schmilzt und in Wasser nicht löslich ist. Beim Erwärmen mit
Bleiacetat und verdünnter Natronlauge wird Schwefelbrei abgeschieden. Beispiel 15
269 4 - (4' - Sulfonamidophenyl) - thiosemicarbazid (Hz N O, S . C, H, N
H C S N H N H2, hergestellt durch Einwirkung von C S Cl, auf Sulfanilsäureamid und
Behandlung des entstandenen Senföls mit Hydrazinhydrat, Schmelzpunkt gegen 185°
unter Zersetzung) werden in 5oo ccm Wasser, too ccm 5n-Salzsäure und 500
ccm Methylalkohol unter Rühren gelöst, die Lösung filtriert und eine methylalkoholische
Lösung von 16,4 g p-Acetaminobenzaldehyd zugegeben. Sofort setzt die dichte Ausfällung
des entstandenen Thiosemicarbazons ein. Man erhält ein schwachgelbliches Pulver,
das gegen 22o° unter Rotfärbung schmilzt. Beispiel 16 29,1 g 4-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon
werden mit 35 g Benzoesäureanhvdrid in 300 ccm Aceton am Rückfluß gekocht.
In wenigen Minuten tritt Lösung ein, bald danach beginnt die Abscheidung der Benzoylverbindung.
Nach mehrstündigem Kochen wird abgekühlt und abgesaugt. Der Niederschlag wird zur
Entfernung anhaftender Benzoesäure mit verdünnter Natronlauge behandelt und mit
Wasser und Äther gewaschen. Man erhält das 4-Benzoylaminobenzaldehydthiosemicarbazon
als schwach gefärbtes Kristallpulver, das gegen 285° unter Zersetzung schmilzt.
In analoger Weise kann man z. B. das 4-(4'-Methylbenzoyl)-aminobenzaldehydthiosemicarbazon
(Schmelzpunkt gegen 31o° unter Zersetzung), das 4-(4'-Methoxybenzoyl)-aminobenzaldehydthiosemicarbazon
(Schmelzpunkt gegen 295° unter Zersetzung), das 4-(4'-Chlorbenzoyl)-aminobenzaldehydthiosemicarbazon
(Schmelzpunkt gegen 3o5° unter Zersetzung), das 4-(4'-Nitrobenzoyl)-aminobenzaldehydthiosemicarbazon
und das 4-(2'-Chlorbenzoyl)-aminobenzaldehydthiosemicarbazon (Schmelzpunkt gegen
198° nach vorherigem Sintern) gewinnen, desgleichen 4-(4'-Phenoxyacetyl)-aminobenzalthiosemicarbazon
(Schmelzpunkt gegen 23o° unter Zersetzung), 4-(4'-Thymoxyacetyl)-aminobenzalthiosemicarbazon
(Schmelzpunkt gegen 2o8° unter Zersetzung),
4 - (2' - Fluorbenzoyl)
- aminobenzalthiosemicarbazon (Schmelzpunkt gegen 22o° unter Zersetzung).
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Beispiel 17 41 g 4 Acetvlaminoacetophenon und 23 g Thiosemi.-carbazid
werden in 300 ccm 5o°,.!oiger Essigsäure 3 Stunden zum Sieden erhitzt. Es
tritt allmählich klare Lösung ein, später kristallisiert das Umsetzungsprodukt.
Man kühlt ab, saugt den Niederschlag ab und wäscht ihn mit Wasser, Alkohol und Äther.
Das so erhaltene 4 Acetylaminoacetophenonthiosemicarbazon bildet farblose Kristalle
vom Schmelzpunkt 226°. In entsprechender Weise gewinnt man das 4-Propionylaminoacetophenonthiosemicarbazon
vom Schmelzpunkt 1g4° (unter Aufschäumen). Beispiel 18 45 g 2-Acetylaminobenzaldehyd
werden mit 45 ccm Wasser, 225 ccm Eisessig und 26 g Thiosemicarbazid einige Zeit
im siedenden Wasserbad erhitzt. Es werden 61 g Thiosemicarbazon des 2 ACet#-lamlnobenzaldeh%'dS
in fast farblosen Kristallen erhalten, die bei 223° unter Aufschäumen zu einer rötlichen
Flüssigkeit schmelzen. Beispiel ig 50 g 4 Acety-laminobenzalthiosemicarbazon
(erhältlich z. B. nach Beispiel 12) werden mit 450 ccm Essigsäureanhydrid einige
Stunden am Rückflußkühler gekocht. Es tritt Lösung ein. Nach beendeter Reaktion
läßt man erkalten, worauf sich die gebildete Verbindung absetzt, die mit Eisessig
und Äther gewaschen wird. Farblose Kristalle, die gegen 200° schmelzen. Nach der
Analyse sind drei Acetvlgruppen vorhanden, von denen vermutlich zwei an der kerngebundenen
Aminogruppe und eine am Thiosemicarbazidrest sitzt.
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Analog kann man vom 4-Aminobenzalthiosemicarbazon ausgehend eine Totalacetylierung
erreichen. In ähnlicher Weise kann man auch Derivate des 4-Aminobenzalthiosemicarbazons
herstellen, welche andere Acylreste in der Mehrzahl enthalten, z. B. den Propionvl-
oder den Benzovlrest.
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Beispiel 20 65 g 4-Allylthiosemicarbazid werden mit 8o g 4-Acetaminobenzaldehyd
in 350 ccm Alkohol am Rückfluß gekocht, zweckmäßig unter Zusatz einiger Tropfen
Eisessig.-Nach einigen Stunden wird gekühlt und das gebildete Produkt durch Absaugen
isoliert. Das gebildete 4-Acetaminobenzalallylthiosemicarbazon ist ein fast farbloses
Pulver, das gegen 242° schmilzt.