DE852086C - Verfahren zur Herstellung von Thiosemicarbazonen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Thiosemicarbazonen

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DE852086C
DE852086C DEF2219D DEF0002219D DE852086C DE 852086 C DE852086 C DE 852086C DE F2219 D DEF2219 D DE F2219D DE F0002219 D DEF0002219 D DE F0002219D DE 852086 C DE852086 C DE 852086C
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thiosemicarbazone
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Robert Dr Behnisch
Fritz Dr-Ing Mietzsch
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Thiosemicarbazonen Es wurde gefunden, daß man zu Verbindungen gelangt, die gegen Tuberkuloseinfektionen der Warmblüter ausgezeichnet wirken, wenn man Thiosemicarbazone von aromatischen Oxoverbindungen darstellt, die im aromatischen Ring mindestens eine primäre, gegebenenfalls acvlierte Aminogruppe tragen.
  • Die Thiosemicarbazone können sich vom unsubstituierten Thiosemicarbazid wie auch von seinen am Stickstoff oder Schwefel durch Alkyl-, Aryl- Acyl-oder heterocvclische Reste substituierten Abkömmlingen herleiten. Solche Abkömmlinge sind z. B. 4-Methvlthiosemicarbazid, 4- Allylthiosemicarbazid, 4-Acetylthiosemicarbazid, 4-Pvridyl-, Thiazolyl-, Thiodiazolyl-, Pyrimidylthiosemicarbazid. Die Oxogruppe kann in Form einer Aldehydgruppe oder einer Ketogruppe vorliegen. Sie kann entweder direkt oder auch indirekt mit Hilfe einer gegebenenfalls durch Heteroatome unterbrochenen Kohlenstoffkette mit dem aromatischen Ring verbunden sein. Solche Kohlenstoffketten liegen z. B. bei den Zimtaldehyd-; bzw. Benzalacetonderivaten vor. Der aromatische Ring kann außerdem durch neutrale Substituenten wie Halogenatome, Alkyl-, substituierte Alkyl-, Oxy-, Alkoxy-, Nitro-, Sulfonamid- oder Sulfongruppen, substituiert sein. Von aromatischen Verbindungen kommen vorzugsweise Benzolverbindungen in Betracht. Die primäre Aminogruppe, die vorteilhaft in der p-Stellung zum Oxorest steht, kann durch verschiedenartige Acyl-, darunter auch Carbalkoxy-, Carbamid-, Thiocarbamid- und Iminocarbamidreste besetzt sein, so beispielsweise durch Acetyl, Chloracetyl, Alkoxyacetyl, Aroxyacetyl, Hexanoyl, Dodecanoyl oder Nicotinyl substituiert sein oder Teil einer Urethano-, Ureido-, Thioureido- oder Guanidogruppe bilden. In Form ihrer Salzf, neutral wasserlösliche und gut injizierbare Verbindungen können erhalten werden, wenn man solche Verfahrensprodukte herstellt, die eine in Form ihrer Salze wasserlöslich machende Gruppe mit dem Acylrest der charakteristischen Aminogruppe verbunden enthalten. Als wasserlöslich machende Gruppen in diesem Sinne seien Sulfonsäure-, Estersulfosäure-, Sulfinsäure-, Phosphinsäure-, Carbonsäure-, Amino-, Alkylamino-, aliphatische oder heterocyclische Ammoniumgruppen genannt. Der verbindende Acylrest kann gegebenenfalls durch Heteroatome unterbrochen sein. Es entstehen so beispielsweise die Gruppierungen: -NHCO CH,S03Na, -NH CO CH,CH,COONa, -NHCOC, H,COONa,-NHCO.C,Hg.N.COONa (aus Chinohnsäure), N H C O C H,.N (C, H,)" -N H C O C HZ N (C5 Hb) Cl (Rest des Pyridins) und andere.
  • Die Herstellung der gekennzeichneten Verbindungen kann man nach verschiedenen üblichen Arbeitsweisen durchführen. Beispielsweise kann man aromatische Oxoverbindungen, die im aromatischen Ring mindestens eine primäre, gegebenenfalls acylierte Aminogruppe tragen, mit Thiosemicarbazid oder seinen am Stickstoff oder Schwefel durch Alkyl-, Aryl-, Acyl-oder heterocyclische Reste substituierten Abkömmlingen umsetzen. Die Einführung des Thiosemicarbazonrestes kann auch stufenweise geschehen, indem man zunächst aromatische Oxoverbindungen mit kerngebundener primärer, gegebenenfalls acylierter Aminogruppe mit Hydrazin oder seinen Abkömmlingen zu Hydrazinoverbindungen umsetzt und auf diese sodann Rhodanverbindungen oder Senföle einwirken läßt, oder indem man zunächst aus aromatischen Oxoverbindungen mit kerngebundener pri. märer, gegebenenfalls acyherter Aminogruppe und Semicarbazid oder seinen Abkömmlingen Semica.rbazone herstellt und diese sodann mit Schwefelverbindungen reagieren läßt.
  • An Stelle der aromatischen Oxoverbindungen kann man in den vorerwähnten Verfahren die funktionellen Derivate der Oxoverbindungen verwenden. Als funktionelle Derivate sind dabei alle diejenigen Abkömmlinge der Oxoverbindungen zu betrachten, die im Rahmen der vorerwähnten Verfahren an Stelle der Oxoverbindungen zu treten vermögen. Beispiele solcher funktioneller Derivate sind die entsprechenden Thioaldehyde, Thioketone, Acetale, Mercaptale, Halbacetale und Bisulfitadditionsverbindungen.
  • Zu den gekennzeichneten Verbindungen kann man aber auch gelangen, indem man in Thiosemicarbazonen aromatischer Oxoverbindungen bereits vorhandene reaktionsfähige Gruppen in die Aminogruppe umwandelt. Für die Umwandlung geeignete Gruppen sind z. B. Nitro-, Nitroso-, Azoxy-, Azo- und Hydrazosubstituenten. Bei der Herstellung bzw. weiteren Umwandlung der Verfahrensprodukte in andere Verfahrensprodukte können natürlich an sich übliche Arbeitsweisen auch sonst in abweichender Reihenfolge durchgeführt werden. Die Acylgruppe kann in die aromatische Aminogruppe gegebenenfalls auch nachträglich durch Behandeln der Thiosemicarbazone der aromatischen Aminooxoverbindungen mit Säurehalogeniden, -anhydriden, -estern, -aziden, Halogenkohlensäureestern, Isocyanaten, Thiocyanaten, Senfölen oder Cyanamiden eingeführt werden. Man kann auch die obenerwähnte, in Form ihrer Salze wasserlöslich machende Gruppe, die mit dem Acylrest der charakteristischen aromatischen Aminogruppe verbunden ist, am Schluß z. B. durch Umsetzung mit Bernsteinsäureanhydrid, Phthalsäureanhydrid oder Chinolinsäureanhydrid in bereits vorliegende Thiosemicarbazone der aromatischen Aminooxoverbindungen einführen oder durch nachträgliches Behandeln von N-w-Halogenacylverbindungen bereits vorliegender Thiosemicarbazone der aromatischen Aminooxoverbindungen mit Sulfiten, Cyaniden, Ammoniak, aliphatischen oder heterocyclischen Aminen erzeugen. Beispiel i 100 9 4-Nitrobenzaldehydthiosemicarbazon werden in 1 1 18°/@ge Natriumsulfhydratlösung unter Rühren eingetragen. Die Mischung erwärmt sich dabei bis auf 40°. Anschließend erhitzt man noch 2 Stunden im Wasserbad auf 7o bis 8o°, bis alles klar in Lösung gegangen ist. Man kühlt ab und setzt festes Ammoniumchlorid zu, bis eine Probe auf Zusatz von weiterem Anunoniumchlorid keinen Niederschlag mehr abscheidet. Der Niederschlag wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und in siedendem Wasser unter Zusatz der zur Lösung erforderlichen Menge Natronlauge gelöst. Die filtrierte Lösung wird mit Essigsäure angesäuert, der Niederschlag nach dem Abkühlen abgesaugt und zweimal aus 8o°/@gem Alkohol umkristallisiert. Das 4-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon bildet hellgelbe, in reinstem Zustand farblose Kristalle, die bei 2o4° schmelzen.
  • Die Substanz löst sich leicht in Natronlauge und Salzsäure und gibt die üblichen Reaktionen eines normalen aromatischen Amins. Sie bildet mit ammoniakalischer Kupfersulfatlösung ein gelbgrünes Kupfersalz, mit Eisensalzen ein braunes Eisensalz. Beispiel 2 350 g Eisenspäne werden in 750 ccm Wasser und io ccm Essigsäure unter Rühren zum Sieden erhitzt. 112 g 3-Nitrobenzaldehydthiosemicarbazon (vgl. Patent 845 345) werden in kleinen Anteilen allmählich eingetragen und das Ganze noch 4 Stunden gekocht. Die Reduktion erfolgt lebhaft. Man versetzt mit 75 ccm 3o°/oiger Natronlauge, kocht noch 5 Minuten und saugt heiß vom Eisenschlamm ab. Das Filtrat wird mit Essigsäure angesäuert, wobei die entstehende Aminoverbindung als zähe Masse ausfällt, die beim Abkühlen kristallin erstarrt. Man saugt den Niederschlag ab und kristallisiert ihn zweimal aus Methanol unter Verwendung einer reichlichen Menge Entfärbungskohle um. Das 3-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon wird in fast farblosen Kristallen erhalten, die bei 158° schmelzen. Die Substanz löst sich in verdünnter Salzsäure und in Natronlauge; sie bildet ein olivgrünes Kupfersalz.
  • Beispiel 3 39 g frisch hergestellter 2 Aminobenzaldehyd werden in 39 ccm Wasser und 156 ccm Eisessig kalt gelöst und 30 g Thiosemicarbazid zugefügt. Nach 1 stündigem Erhitzen im Wasserbad wird abgesaugt, mit verdünnter Essigsäure, dann mit Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet. Das Rohprodukt wird aus etwa 3 1 Trockensprit umkristallisiert und dadurch etwa 34 g Thiosemicarbazon des 2-Aminobenzaldehyds in schwachgelblichen, sich am Licht stärker gelb färbenden Kristallblättern erhalten, die bei 2o2° unter Aufschäumen schmelzen. Zu der gleichen Verbindung kann man auch gelangen, wenn man 2-Nitrobenzaldehydthiosemicarbazon nach einer der in den Beispielen 1 und 2 angegebenen Methoden reduziert. Beispiel 4 389 4-Aminoacetophenon und 30g Thiosemicarbazid werden in 200 ccm So°/oigem Alkohol 4 Stunden unter Rühren zum Sieden erhitzt. Der Niederschlag wird nach erfolgter Abkühlung abgesaugt, mit Alkohol gewaschen und aus Alkohol umkristallisiert. Das 4-Aminoacetophenonthiosemicarbazon bildet hellgelbe Kristalle, die bei 172° schmelzen. Beispiel 5 19 g 4-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon und io g Bernsteinsäureanhydrid werden in Zoo ccm Methy#1-äthylketon unter Rühren zum Sieden erhitzt. Die Ausgangsstoffe gehen in Lösung und es fällt bald ein kristalliner Niederschlag, der nach 30 Minuten Kochzeit abgesaugt wird. Man löst ihn in kaltem verdünntem Ammoniak, filtriert die Lösung und säubert das Filtrat mit Salzsäure an. Der Niederschlag wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und im Dampfschrank getrocknet. Das 4-Succinoylaminobenzaldehvdthiosemicarbazon bildet ein weißes kristallines Pulver vom SchmelzFunkt 2o60, das in Alkalien leicht löslich ist.
  • 39 g 4 Aminobenzaldehydthiosemicarbazon werden mit 30 g Phthalsäureanhydrid und 6oo ccm Aceton am Rückfluß mehrere Stunden gekocht. Nach dem Abkühlen wird der Niederschlag abgesaugt und gründlich mit Aceton gewaschen. Man erhält das 4-Pluthaloylaminobenzaldehydthiosemicarbazon als ein schwach gefärbtes Pulver, das gegen 22o° unter Zersetzung schmilzt. Durch Auflösen in der berechneten Menge methylalkoholischer Natronlauge und Ausfällen mit Äther, Wiederauflösen in Methylalkohol und nochmaliges Ausfällen mit Äther kann man das in Wasser lösliche Natriumsalz gewinnen. Beispiel 6 19 g 3-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon und 1o g Bernsteinsäureanhvdrid werden in Zoo ccm Aceton gelöst und 30 'Minuten auf dem Wasserbad zum Sieden erhitzt. Aus der anfangs klaren Lösung fällt das Kondensationsprodukt bald aus. Man saugt den kristallinen Niederschlag ab und löst ihn aus Alkohol um. Das 3-Succinoylaminobenzaldehydthiosemicarbazon bildet farblose Kristalle, die bei 23o° schmelzen und sich mit neutraler Reaktion in der berechneten Menge Ammoniak-, Natriumcarbonat- oder Kaliumcarbonatlösung auflösen.
  • Beispiel 120 g 4-Oxy.3-nitrobenzaldehydthiosemicarbazon (vgl. Patent 845 345) werden in üblicher Weise mit 350 g Eisenspänen in iooo ccm Wasser in Gegenwart von io ccm Essigsäure durch 6stündiges Kochen reduziert. Nach Zugabe von Zoo ccm 3o°/oiger Natronlauge wird heiß vom Eisenschlamm abfiltriert, das Filtrat mit Essigsäure schwach angesäuert und der Niederschlag nach dem Erkalten abgesaugt. Die freie Base ist leicht oxydabel und wird zweckmäßig in das Hydrochlorid oder Sulfat umgewandelt, die sich gut aus Wasser umkristallisieren lassen.
  • Das Hydrochlorid des 4-Oxy-3-aminobenzaldehydthiosemicarbazons bildet fast farblose Nadeln, die bei 2Z0° schmelzen. Das Sulfat bildet hellgelbe Kristalle ohne Schmelzpunkt. Die freie Base bildet gelbe derbe Kristalle vom Schmelzpunkt 2o6° (Zersetzung).
  • 6o g 4-MethOxy-3-nitrobenzaldehydthiosemicarbazon werden in 44o ccm Natriumsulfhydratlösung (enthaltend 18°/o H2 S) bei 5o bis 6o° eingerührt. Man erhitzt noch 30 Minuten auf So bis 9o°, bis die Nitroverbindung mit dunkelrotbrauner Farbe in Lösung gegangen ist, kühlt ab und trägt festes Ammoniumchlorid ein. Der ausfallende gelbe Niederschlag wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und aus Methanol :umgelöst. Man erhält das 4-MethOxy-3-aminobenzaldehydthiosemicarbazon in gelben Kristallen vom Schmelzpunkt Z72°.
  • Beispiel 8 25 g 3-Amino-4-oxybenzaldehydthiosemicarbazonhydrochlorid werden in 25o ccm Wasser unter Rühren in Lösung gebracht. Man läßt abkühlen, bis eben Kristallbildung eintritt, und läßt in dünnem Strahl 50 ccm Essigsäureanhydrid einlaufen. Es fällt sofort ein gelber kristalliner Niederschlag aus, der nach Abkühlung abgesaugt, mit Wasser und Alkohol gewaschen wird. Das 4-Oxy-3-acetylaminobenzaldehydthiosemicarbazon bildet gelbe Kristalle, die bei 267° unter Zersetzung schmelzen. Die Substanz ist in Natronlauge löslich, in Säuren unlöslich.
  • Durch Umsetzung von 4-MethOxy-3-aminobenzaldehydthiosemicarbazon mit Propionsäureanhydrid in Aceton erhält man das 4-MethOxy-3-propionylaminobenzaldehydthioserriicarbazon in gelben Kristallen vom Schmelzpunkt 2Z2°, mit Methoxyessigsäureanhydrid das 4-MethOxy-3-methoxyacetylaminobenzaldehydthiosemicarbazon in orangegelben Kristallen vom Schmelzpunkt 22o°. Beispiel 9 19 g 4 Aminobenzaldehydthiosemicarbazon werden in 70 ccm Pyridin unter Rühren suspendiert und unter Kühlung mit 26 g Phenylurethan-4-sulfochlorid versetzt. Man rührt 12 Stunden bei 20° und 30 Minuten bei 8o° und gießt die dunkle Lösung in Wasser. Die anfangs schmierige, bald erstarrende Fällung w:rd abgesaugt, mit Wasser gut gewaschen und in verdünnter Natronlauge gelöst. Zu der filtrierten Lösung läßt man langsam verdünnte Salzsäure fließen, wobei das Thiosemicarbazon des 4'-Phenylurethansulfonamido-4-benzaldehyds als weißes Pulver vom Schmelzpunkt 22i° (Zersetzung) ausfällt. Beispiel io to g 4-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon und 4 g Methylsenföl werden in 6o ccm Essigsäure 3 Stunden unter Rühren auf 8o° erhitzt. Aus der vorübergehend entstandenen klaren dunkelroten Lösung scheidet sich das Umsetzungsprodukt alsbald kristallin ab. Es wird abgesaugt, mit Methanol und Äther gewaschen und getrocknet. Das Thiosemicarbazon des 4-(N-Methylthioharnstoff)-benzaldehyds bildet gelbe Kristalle vom Schmelzpunkt 229°.
  • Zur gleichen Verbindung gelangt man auch durch Umsetzung von 4-(N-Methylthioharnstoff)-benzaldehyd mit Thiosemicarbazid in verdünnter Essigsäure.
  • Durch Umsetzung von Phenylsenföl mit 4-Aminobenzaldehydthiosemicarba7.on erhält man das Thiosemicarbazon des Diphenylthioharnstoff-4-aldehyds in gelben Kristallen vom Schmelzpunkt 212°. Beispiel ii Zu einer Lösung von 9i g Thiosemicarbazid in 7 1 Wasser und Zoo ccm 5n-Salzsäure läßt man unter kräftigem Rühren eine ätherische Lösung von 121 g p-Aminobenzaldehyd (zweckmäßig frisch her. gestellt) zulaufen, saugt vom Ungelösten ab und fällt durch Zugabe von Natriumacetat das gebildete 4-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon aus. Es löst sich leicht im Aceton und kann z. B. aus Methylalkohol umkristallisiert werden; es hat die in Beispiel i beschriebenen Eigenschaften.
  • Beispiel 12 27 g Thiosemicarbazid werden in 350 ccm Wasser durch Erwärmen gelöst und in eine Lösung von 5o g 4-Acetaminobenzaldehyd in 350 ccm Methylalkohol hinzugesetzt. Man läßt noch kurze Zeit am Rückfluß kochen, wobei bereits bald das gebildete Produkt auskristallisiert. Man erhält das 4-Acetylaminobenzaldehydthiosemicarbazon in schönen gelben Kristallen, die gegen 23o° unter Zersetzung schmelzen.
  • Die gleiche Verbindung kann auch durch vorsichtige Acetylierung der nach dem vorstehenden Beispiel erhaltenen Aminoverbindung erhalten werden.
  • Das in gleicher Weise herstellbare 4-Acetylamino-2-niethoxybenzaldehydthiosemicarbazon bildet lebhaftgelbe Kristalle vom Schmelzpunkt 174° (unter Aufschäumen).
  • Beispiel 13 39 g 4-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon werden in i2oo ccm Aceton mit 77 g Laurinsäureanhydrid mehrere Stunden am Rückfluß gekocht. Nach dem Erkalten fällt man mit Wasser aus, isoliert und trocknet. Nach Umkristallisieren aus Methylalkohol erhält man das 4-Lauroylaminobenzaldehydthiosemicarbazon als fast farbloses Pulver vom Schmelzpunkt gegen 193°. In ähnlicher Weise kann man z. B. die 4-Prop?onylaminoverbindung vom Scjimelzpunkt gegen 225° unter Zersetzung, die 4-Isobutyrylaminoverbindung vom Schmelzpunkt etwa 22o° und die 4-Stearoylaminoverbindung erhalten, ferner die 4-Methoxyacetylaminoverbindung vom Schmelzpunkt 2i8° (unter Zersetzung) und die 3-Acetylaminoverbindung vom Schmelzpunkt 2o2°. Beispiel 14 Zu einer Lösung von 129 4-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon in 16o ccm Eisessig gibt man langsam eine konzentrierte wäßrige Lösung von 6,6 g Kaliumcyanat. Das entstehende 4-Carbaminobenzaldehydthiosemicarbazon ist ein schwachgefärbtes Pulver, das gegen 24o° unter Zersetzung schmilzt und in Wasser nicht löslich ist. Beim Erwärmen mit Bleiacetat und verdünnter Natronlauge wird Schwefelbrei abgeschieden. Beispiel 15 269 4 - (4' - Sulfonamidophenyl) - thiosemicarbazid (Hz N O, S . C, H, N H C S N H N H2, hergestellt durch Einwirkung von C S Cl, auf Sulfanilsäureamid und Behandlung des entstandenen Senföls mit Hydrazinhydrat, Schmelzpunkt gegen 185° unter Zersetzung) werden in 5oo ccm Wasser, too ccm 5n-Salzsäure und 500 ccm Methylalkohol unter Rühren gelöst, die Lösung filtriert und eine methylalkoholische Lösung von 16,4 g p-Acetaminobenzaldehyd zugegeben. Sofort setzt die dichte Ausfällung des entstandenen Thiosemicarbazons ein. Man erhält ein schwachgelbliches Pulver, das gegen 22o° unter Rotfärbung schmilzt. Beispiel 16 29,1 g 4-Aminobenzaldehydthiosemicarbazon werden mit 35 g Benzoesäureanhvdrid in 300 ccm Aceton am Rückfluß gekocht. In wenigen Minuten tritt Lösung ein, bald danach beginnt die Abscheidung der Benzoylverbindung. Nach mehrstündigem Kochen wird abgekühlt und abgesaugt. Der Niederschlag wird zur Entfernung anhaftender Benzoesäure mit verdünnter Natronlauge behandelt und mit Wasser und Äther gewaschen. Man erhält das 4-Benzoylaminobenzaldehydthiosemicarbazon als schwach gefärbtes Kristallpulver, das gegen 285° unter Zersetzung schmilzt. In analoger Weise kann man z. B. das 4-(4'-Methylbenzoyl)-aminobenzaldehydthiosemicarbazon (Schmelzpunkt gegen 31o° unter Zersetzung), das 4-(4'-Methoxybenzoyl)-aminobenzaldehydthiosemicarbazon (Schmelzpunkt gegen 295° unter Zersetzung), das 4-(4'-Chlorbenzoyl)-aminobenzaldehydthiosemicarbazon (Schmelzpunkt gegen 3o5° unter Zersetzung), das 4-(4'-Nitrobenzoyl)-aminobenzaldehydthiosemicarbazon und das 4-(2'-Chlorbenzoyl)-aminobenzaldehydthiosemicarbazon (Schmelzpunkt gegen 198° nach vorherigem Sintern) gewinnen, desgleichen 4-(4'-Phenoxyacetyl)-aminobenzalthiosemicarbazon (Schmelzpunkt gegen 23o° unter Zersetzung), 4-(4'-Thymoxyacetyl)-aminobenzalthiosemicarbazon (Schmelzpunkt gegen 2o8° unter Zersetzung), 4 - (2' - Fluorbenzoyl) - aminobenzalthiosemicarbazon (Schmelzpunkt gegen 22o° unter Zersetzung).
  • Beispiel 17 41 g 4 Acetvlaminoacetophenon und 23 g Thiosemi.-carbazid werden in 300 ccm 5o°,.!oiger Essigsäure 3 Stunden zum Sieden erhitzt. Es tritt allmählich klare Lösung ein, später kristallisiert das Umsetzungsprodukt. Man kühlt ab, saugt den Niederschlag ab und wäscht ihn mit Wasser, Alkohol und Äther. Das so erhaltene 4 Acetylaminoacetophenonthiosemicarbazon bildet farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 226°. In entsprechender Weise gewinnt man das 4-Propionylaminoacetophenonthiosemicarbazon vom Schmelzpunkt 1g4° (unter Aufschäumen). Beispiel 18 45 g 2-Acetylaminobenzaldehyd werden mit 45 ccm Wasser, 225 ccm Eisessig und 26 g Thiosemicarbazid einige Zeit im siedenden Wasserbad erhitzt. Es werden 61 g Thiosemicarbazon des 2 ACet#-lamlnobenzaldeh%'dS in fast farblosen Kristallen erhalten, die bei 223° unter Aufschäumen zu einer rötlichen Flüssigkeit schmelzen. Beispiel ig 50 g 4 Acety-laminobenzalthiosemicarbazon (erhältlich z. B. nach Beispiel 12) werden mit 450 ccm Essigsäureanhydrid einige Stunden am Rückflußkühler gekocht. Es tritt Lösung ein. Nach beendeter Reaktion läßt man erkalten, worauf sich die gebildete Verbindung absetzt, die mit Eisessig und Äther gewaschen wird. Farblose Kristalle, die gegen 200° schmelzen. Nach der Analyse sind drei Acetvlgruppen vorhanden, von denen vermutlich zwei an der kerngebundenen Aminogruppe und eine am Thiosemicarbazidrest sitzt.
  • Analog kann man vom 4-Aminobenzalthiosemicarbazon ausgehend eine Totalacetylierung erreichen. In ähnlicher Weise kann man auch Derivate des 4-Aminobenzalthiosemicarbazons herstellen, welche andere Acylreste in der Mehrzahl enthalten, z. B. den Propionvl- oder den Benzovlrest.
  • Beispiel 20 65 g 4-Allylthiosemicarbazid werden mit 8o g 4-Acetaminobenzaldehyd in 350 ccm Alkohol am Rückfluß gekocht, zweckmäßig unter Zusatz einiger Tropfen Eisessig.-Nach einigen Stunden wird gekühlt und das gebildete Produkt durch Absaugen isoliert. Das gebildete 4-Acetaminobenzalallylthiosemicarbazon ist ein fast farbloses Pulver, das gegen 242° schmilzt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Thiosemicarbazonen, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder a) aromatische Oxoverbindungen, die im aromatischen Ring mindestens eine primäre, gegebenenfalls acvlierte Aminogruppe tragen, mit Thiosemicarbazid oder seinen am Schwefel oder Stickstoff substituierten Abkömmlingen umsetzt, oder b) daß man zunächst aromatische Oxoverbindungen mit kerngebundener primärer, gegebenenfalls acylierter Aminogruppe mit Hydrazin oder seinen Abkömmlingen zu Hydrazinverbindungen umsetzt und auf diese sodann Rhodanverbindungen oder Senföle einwirken läßt, oder daß man c) zunächst aromatische Oxoverbindungen mit kerngebundener primärer, gegebenenfalls acylierter Aminogruppe mit Semicarbazid oder seinen Abkömmlingen zu Semicarbazonen umsetzt und diese Stoffe mit Schwefelverbindungen reagieren läßt, oder daß man d) in Thiosemicarbazonen aromatischer Oxoverbindungen bereits vorhandene reaktionsfähige Gruppen, wie Nitro-, Nitroso-, Azoxy-, Azo-und Hydrazogruppen, in Aminogruppen umwandelt.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Thiosemicarbazone aromatischer Oxoverbindungen mit kerngebundenen primären Aminogruppen mit Acylierungsmitteln umgesetzt werden.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der aromatischen Oxoverbindungen deren funktionelle Derivate, wie Thioaldehyde, Thioketone, Acetale, Mercaptale, Halbacetale oder Bisulfitadditionsverbindungen verwendet werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1047774B (de) * 1954-07-16 1958-12-31 Farmaceutici Italia Verfahren zur Herstellung von tuberkulostatisch wirkenden Stoffen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1047774B (de) * 1954-07-16 1958-12-31 Farmaceutici Italia Verfahren zur Herstellung von tuberkulostatisch wirkenden Stoffen

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