DE850783C - Sicherungseinrichtung fuer automatisch arbeitende Spritz- oder Pressgiessmaschinen - Google Patents

Description

• Um Unfälle durch Austreten von Gießgut aus Teilen der Gießeinrichtung von automatisch arbeitenden Spritz- oder Preßgießmaschinen zu vermeiden, hat man in deren Steuereinrichtung in verschiedenster Weise Sicherungselemente eingeschaltet, welche die Stillsetzung der Maschine selbsttätig bewirken oder die Auslösung einzelner Arbeitsstufen unmöglich machen, sobald eine der für die Geschlossenhaltung der flüssiges Gießgut enthaltenden Teile der Maschine notwendigen Bedingungen nicht erfüllt ist. Mittels derartiger Sicherungselemente lassen sich naturgemäß nur Fehlschaltungen vermeiden, dagegen lassen sich Unfälle, die durch Zubruchgehen eines Tiegels oder durch andere nicht vorausbestimmbare und steuerbare Ereignisse eintreten können, durch autd'matische Schaltung weder ausschließen noch in ihrem Ausmaß eindämmen. Um zu verhüten, daß die durch derartige nicht vermeidbare Ereignisse verursachten Schäden größere Ausmaße annehmen, ist es daher unbedingt erforderlich, die Maschine sofort von Hand abzustellen oder wenigstens die den Gießvorgang auslösende Druckeinrichtung abzuschalten.
• Gerade das wird aber erfahrungsgemäß in der Regel versäumt, weil der Gießer im ersten Schreck von der Maschine wegläuft.
• Gemäß der Erfindung wird nun die Schreckreaktion des Weglaufens dazu benutzt, um die Ausschaltung der Maschine zu bewirken, sobald der Gießer die drohende Gefahr wahrnimmt. Es geschieht dies dadurch, daß in das Steuerungssystem der Maschine ein von Hand einschaltbares und nach Wegfall der von Hand ausgeübten Einwirkung den Antrieb) der Maschine oder einzelner ihrer Arbeitsstufen selbsttätig abschaltendes Schaltorgan, z. B. in Form eines Druckknopfschalters, eingeordnet ist.
• Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß das Weiterlaufen der Maschine in Abwesenheit des Gießers unmöglich ist. Durch entsprechende Anbringung des Schaltorgans kann man ferner den Gießer dazu zwingen, daß er sich an einer ganz bestimmten, vorzugsweise an einer gegen heraustretenden Gießwerkstoff geschützten Stelle aufhält. solange die Maschine in Gießstellung läuft.
• In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes die Anordnung eines l)ruckknopfscl1alters im elektrischen Schaltsystem einer Druckluftspritzgießmaschine schematisch dargestellt.
• Die Gießmaschine besteht im wesentlichen aus den beiden Formhälften I und 2, der im Tiegel 3 untergebrachten Druckkammer 4 mit dem Druckkolben 5 und dem ihn betätigenden Kraftzylinder 6 sowie dem die Schließung der Formhälften bewirkunden Kraftzylinder 7 und einem den Zylinder 6 und einen nicht dargestellten l)ruckerzeuger bzw.
• Speicher miteinander verbindenden bzw. voneinander trennenden Ventilpaar 8, 9, dessen Stößel durch einen zweiarmigen Hebel 10 derart miteinander gekoppelt sind, daß beim ffnen des einen Ventils das andere zwangsläufig geschlossen wird. Die Öffnung des Ventils 8 und damit die über die Leitung II erfolgende Verbindung des Zylinders 6 mit dem Druckerzeuger wird durch Einschalten eines Elektromotors 3 bewirkt. Die Unterbrecl1ung dieser Verbindung unter gleichzeitiger Öffnung des Venteils 9 und der nach der freien Atmosphäre führenden Ausblasleitung I2 erfolgt nach Öffnung des Stromkreises des Motors I3 durch die Kraft des am Hebel 10 aufgehängten Gewichtes I8. Zur Ein-und Ausschaltung des Motors I3 im Rhythmus des Arbeitsspieles ist ein Schalter 14 vorgesehen, der durch eine umlaufende Nockenscheibe 15 hetätigt wird. Ferner ist als Sicherung gegen das Anlassen des Motors 13 bei ungenügendem Formenschließdruck im Kraftzylinder 7 ein Kontaktmanometern6 vorgesehen, das den Stromkreis unterbricht, sobald der Druck im Kraftzylinder 7 unter ein vorbestimmtes Maß absinkt. Durch die gestrichelte Linie 17 ist angedeutet, daß außerdem noch weitere selbsttätige Sicherungen in den Stromkreis eingeschaltet sein können.
• Außer diesen selbsttätigen Schaltern und Sicherungen ist gemäß der Erfindung im Stromkreis des Motors I3 noch ein weiterer, mit 19 bezeichneter Schalter vorgesehen, der entgegen der Kraft einer Feder 20 durch Drücken auf den Knopf 21 von Hand geschlossen werden kann, sich aber selbsttätig öffnet und den Stromkreis unterbricht, sobald der Druck auf den Knopf 2I aufhört.
• Außer in elektrischen Schaltsystemen läßt sich ein von Hand einschaltbar und sich selbst ausschaltendes Organ natürlich auch in hydraulischen oder pneumatischen Schaltsystemen vorsehen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Sicherungseinrichtung für automatisch arbeitende Spritz- oder Preßgießmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß in das Steuerungssystem der Maschine ein von Hand einschaltbares und nach Wegfall der von Hand ausgeübten Einwirkung den Antrieb der Maschine oder einzelner Arbeitsstufen selbsttätig abschaltendes Schaltorgan, z. B. in Form eines Druckknopfschalters, eingeordnet ist.

   Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 653 064.