DE850770C - Stoffzusammenstellung - Google Patents

Stoffzusammenstellung

Info

Publication number
DE850770C
DE850770C DEM6819A DEM0006819A DE850770C DE 850770 C DE850770 C DE 850770C DE M6819 A DEM6819 A DE M6819A DE M0006819 A DEM0006819 A DE M0006819A DE 850770 C DE850770 C DE 850770C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
dibutyldiphenyltin
weight
chlorinated
diphenyl
chlorinated diphenyl
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM6819A
Other languages
English (en)
Inventor
Russell L Jenkins
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Monsanto Chemicals Ltd
Original Assignee
Monsanto Chemicals Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Monsanto Chemicals Ltd filed Critical Monsanto Chemicals Ltd
Application granted granted Critical
Publication of DE850770C publication Critical patent/DE850770C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B3/00Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties
    • H01B3/18Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances
    • H01B3/20Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances liquids, e.g. oils
    • H01B3/24Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances liquids, e.g. oils containing halogen in the molecules, e.g. halogenated oils
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/38Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C17/42Use of additives, e.g. for stabilisation
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F7/00Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic Table
    • C07F7/22Tin compounds
    • C07F7/2208Compounds having tin linked only to carbon, hydrogen and/or halogen

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Spectroscopy & Molecular Physics (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Organic Insulating Materials (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft neue Materialzusammenstellungen, insbesondere dielektrische Medien und bzw. oder Wärmeübertragungsmedien, und besteht aus halogenierten organischen Verbindungen und Dibutyldiphenylzinn.
Bei einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält der verbesserte elektrische Kondensator Metallarmaturen, die voneinander durch ein dielektrisches Mittel getrennt sind, das aus faserhaltigen Schichten besteht, die mit halogenierten organischen Verbindungen imprägniert sind, die Dibutylzinn enthalten. Es sind bereits zahlreiche halogenierte organische Verbindungen oder Zusammenstellungen, die diese enthielten, zur Herstellung von
»5 dielektrischen und Wärmeaustauschmedien angewandt worden. So sind derartige Materialien als Isolier- und Kühlmittel für Transformatoren, Kabel, Umschalter und andere elektrische Apparaturen gebraucht worden, ebenso als Überzugs- und Imprägnierungsmassen für Papier und andere poröse Materialien zur Herstellung von Kondensatoren. Außerdem haben die oben angeführten Verbindungen und Zusammenstellungen als Wärmeübertragungsmittel zur Kontrolle der Temperatur von katalytischen und anderen chemischen Reaktionen Anwendung gefunden, ferner zum Kühlen von Gasen und Flüssigkeiten und für zahlreiche andere Verfahren.
Halogenierte organische Substanzen sind bei den oben angeführten Anwendungsgebieten wegen ihrer hohen dielektrizitätskonstanten Eigenschaften angewandt worden. Jedoch ist es bekannt, daß trotz dieser Vorzüge diese Verbindungen, wenn man sie
erhöhten Temperaturen oder hohen Spannungen aussetzt, sich unter Entwicklung von Halogenwasserstoff zersetzen, der überaus korrosiv auf die elektrische Apparatur und auf die Wärmeaustauscheinrichtung wirkt. Diese Zersetzung zeigt sich auch auf verschiedene andere Weise, z. B. bei hohen Arbeitstemperaturen und Gleichstrom unterliegenden Kondensatoren, die mit halogenierten organischen Verbindungen imprägniert sind, einer charakteristischen ίο Entartung, die darin besteht, daß ein stets wachsender Verluststrom, eine kurze Lebensdauer des Kondensators und ein sichtbarer örtlicher Zerfall der dielektrischen Massen und eine Korrosion der Elektroden eintritt. Überdies kann bei Kondensatoren, die mit Wechselstrom arbeiten, die Zersetzung in einer überaus starken Vergrößerung des Leistungsfaktors des dielektrischen Materials hinauslaufen.
Um diese Nachteile zu überwinden, wurden zahlreiche Korrosionsverhinderer oder Stabilisatoren für ao halogenierte organische Verbindungen in Vorschlag gebracht, und eines der wichtigsten hiervon ist Tetraphenylzinn. Jedoch hat diese Verbindung Eigenschaften, die ihren Gebrauch in der Technik einschränken, z. B. besitzt sie ein sehr geringes Maß an Löslichkeit in halogenierten organischen Verbindungen, und im Überfluß dazu besteht eine ausgesprochene Neigung, aus der Lösung auszukristallisieren. Infolgedessen scheidet sie sich während des Transports und der Lagerung aus, und es bleibt nur eine ungenügende Menge der Verbindung in der Lösung zurück, um als Katalysator wirksam zu sein. Diese Neigung, auszukristallisieren, ist bei kaltem Wetter sehr ausgesprochen, ist aber keineswegs darauf beschränkt, und eine Kristallisation tritt häufig infolge von Erschütterungen der Transportbehälter während des Transports ein. Infolgedessen ist Tetraphenylzinn im besten Fall nur ein einigermaßen ausreichender Stabilisator für halogenierte organische Verbindungen bei warmem Wetter, und sogar dann ist keine Sicherheit dafür gegeben, daß er in wirksamen Konzentrationen in der Lösung bleiben wird.
Man hat die überraschende Entdeckung gemacht, daß Zusammenstellungen, bei denen die obigen hinderlichen Eigenschaften wesentlich reduziert oder völlig ausgeschlossen werden, dadurch hergestellt werden, daß man Dibutyldiphenylzinn mit halogenierten organischen Verbindungen kombiniert, insbesondere hat man festgestellt, daß das Dibutyldiphenylzinn dem Tetraphenylzinn in bezug auf die Wirksamkeit als Stabilisator für halogenierte organische Verbindungen überlegen ist und daß es, was in gleicher Weise bedeutsam ist, keine der Nachteile besitzt, die sich aus dem Gebrauch von Tetraphenylzinn ergeben. Man glaubt, daß Dibutyldiphenylzinn eine Stabilisierung bewirkt dadurch, daß es bereits im ersten Augenblick die Zersetzung der halogenierten organischen Verbindungen verhindert und wobei es ein Komplex mit dem Halogenwasserstoff bildet, der als Ergebnis der Zersetzung frei gemacht wird, oder auch durch eine Kombination dieser Faktoren.
Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung wird Bezug genommen auf die hierin beschriebenen Versuche.
Der Apparat, der bei diesen Experimenten benutzt wurde, besteht aus einer Versuchszelle mit den Abmessungen von 30 χ 5,1 cm, die ein kugelförmiges Verbindungsstück aufweist, das das offene Ende verschließt. Das Rohr war mit Verbindungsstutzen versehen, bestimmt als Chlorwasserstoffeinleitungsrohr, das mit einem Differentialmanometer zur Messung des HCl-Drucks versehen ist. 'Weiterhin mit einem Chlorwasserstoffauslaßrohr, ausgerüstet mit einem Quecksilbermanostaten zur Beobachtung des HCl-Drucks und zu seiner Regelung. Eine Sargent-Temperaturkontrollanlage, bei der ein Nullstromrelais gebraucht wurde, wurde angewandt, um den Inhalt der Probezelle bei 750 zu halten.
Bei Gebrauch des obigen Apparats wurde zunächst eine Zahl der Farbstandardproben in folgender Weise
hergestellt: T7. , T
Versuch I
Eine Standardzusammenstellung wurde durch Auflösen von 0,118 Gewichtsprozent an Tetraphenylzinn in einer Mischung aus 60 Gewichtsprozent Aroclor (chloriertes Biphenyl, das 60 Gewichtsprozent Chlor enthielt) und 40 Gewichtsprozent Trichlorbenzol hergestellt, worauf 200 ml dieser Zusammenstellung und 5 Stück Manilapapier, 1,5 cm breit und 2 cm lang, in die Probezelle des oben beschriebenen Apparats eingeführt wurden. Nach einer Wartezeit von 30 Minuten wurde wasserfreier Chlorwasserstoff in den Raum über der Lösung eingeführt und über den Quecksilbermanostaten, der auf 150 mm statischen Druck eingestellt war, abgeleitet. Dann wurden die zugeführten Mengen an Chlorwasserstoff so eingestellt, daß man am Manometer einen Druck von 154 mm erhielt, worauf die Minimal-H Cl-Rate, die einen statischen Druck von 150 mm Quecksilber aufrechterhielt, angewandt wurde.
Der Apparat wurde 3 Stunden lang bei einer Temperatur von 75 ° und bei einem statischen Druck von 150 mm Quecksilber betrieben. Am Ende der i. Stunde und nach jeder folgenden 1Z2 Stunde innerhalb dieses Zeitabschnitts wurden die Probepapiere nacheinander aus der Standardlösung herausgenommen. Die Ergebnisse dieses Versuchs werden in folgender Tabelle illustriert.
Tabelle I
Standard-Zusammenstellung
Aroclor 1260
Trichlorbenzol
Mischung ,
Tetraphenylzinn...,
Gewichts
prozent
99,882
0,Il8
Einschät- zungs-
zahl
Zeit der
HCl-
Ein-
wirkung
Stunden
2,5
Farbe
des
Manilapapiers
weiß
sehr
hell- lao
gelb
dsgl.
hellbraun mittelbraun
Die vorstehende Tabelle zeigt, daß Tetraphenylzinn leicht mit H Cl reagiert und es aus der Lösung entfernt und daß, sobald es verbraucht ist, der wasserfreie Chlorwasserstoff die Probepapiere entwässerte, wobei der Grad und die Menge der Entwässerung mit der wachsenden Einwirkung des HCl anstieg. So war in den 2 Stunden, während der Stabilisator noch wirksam war, von dem wasserfreien HCl nur eine geringe Farbveränderung der Probepapiere herbeigeführt worden, was ein Anzeichen dafür ist, daß eine Entwässerung in merklichem Betrage nicht stattgefunden hatte, jedoch, wenn das Tetraphenylzinn nach 2 1J2 Stunden verbraucht worden war, nahm der Grad und die Menge der Entwässerung ausgesprochen zu, wie es sich durch die Farbveränderung der Probepapiere von einem Hellgelb zu einem leichten Braun zeigt. Schließlich nach 3 Stunden HCl-Einwirkung nahm die Farbe der Probepapiere ein leichtes Mittelbraun an, wodurch ein weiterer wesentlicher Fortgang des Entwässerungsprozesses angezeigt wurde. Zusätzlich zur Farbveränderung zeigte sich der Entwässerungsprozeß durch ein wachsendes Brüchigerwerden der Probepapiere mit der Einwirkungszeit.
Zu Versuch I wird darauf hingewiesen, daß dem Probepapier, das der Einwirkung des HCl-Drucks von 150 mm Quecksilber auf die Lösung während 3 Stunden ausgesetzt war, eine Einschätzungszahl von 5 gegeben wurde. Diese Einschätzungszahl soll als Norm bei den Versuchen II und III dienen, um die Stabilisierungswirkung des Tetraphenylzinns und des Dibutyldiphenylzinns zu erläutern und ebenso die Wirksamkeit dieser beiden Verbindungen als Mittel zur Entfernung von HCl aus der Lösung im Verhältnis zueinander klarzustellen.
Versuch II
200 ml einer Mischung aus 60 Gewichtsprozent Aroclor 1260 und 40 Gewichtsprozent Trichlorbenzol und ein Stück Manilaprobepapier wurden in der Versuchszelle untergebracht und die Apparatur 2 1J2 Stunden lang unter den gleichen Bedingungen wie nach Versuch I betrieben. Die Ergebnisse dieses Versuchs werden unten gegeben.
Tabelle II
Zusammenstellung
Aroclor 1260 60
Trichlorbenzol 40
Einschätzungszahl
3 bis 4
5
6
Zeit der
Chlorwasserstoff
einwirkung
Stunden
1.5
1.75
2,0
2,5
Die Tabellen I und II zeigen, daß Tetraphenylzinn eine ausgesprochene und wesentliche Stabilisierungswirkung auf halogenierte organische Verbindungen ausübt, da eine Chlorwasserstoffeinwirkungszeit von nur 1,75 Stunden erforderlich war, um das Probepapier so zu entwässern, daß es die Einschätzungszahl 5 hatte, während mit 0,118 Gewichtsteilen Tetraphenylzinn es zur Erreichung des gleichen Ergebnisses notwendig war, das Papier 3 Stunden lang der Chlorwasserstoffeinwirkung auszusetzen.
Versuch III
Der Versuch II wurde wiederholt, wobei man drei Proben der gleichen Zusammenstellung auswählte, die 0,05, 0,1 und 0,2 Gewichtsprozent Dibutyldiphenylzinn enthielten. Die erhaltenen Ergebnisse werden in Tabelle III angeführt.
Tabelle III
Stabilisator Kon-
zen-
tra-
tion
Ein- Ein-
schät-
zungs-
zahl
Lösung 0 ■
ι I)
wir-
kungs-
zeit
in
Stun
den
Standard-
zusam-
menstel- Tetraphenylzinn O,Il8 5
lung Dibutyldiphenylzinn . 0,05 3 2 bis 3
Probe I Dibutyldiphenylzinn . 0,10 3 2 bis 3
Probe II Dibutyldiphenylzinn . 0,20 3 2 bis 3
Probe III 3
Tabelle III zeigt, daß Dibutyldiphenylzinn Chlorwasserstoff aus der Lösung wirksamer entfernt als Tetraphenylzinn, da mit Probe II, die 0,10 Gewichtsprozent Dibutyldiphenylzinn enthielt, das Papier eine Einschätzungszahl von 2 bis 3 hatte, während unter den gleichen Bedingungen und mit wesentlich dem gleichen Betrage an Tetraphenylzinn (0,118%) das Probepapier eine Einschätzungszahl von 5 hatte. Überdies zeigt die Tabelle, daß Dibutyldiphenylzinn eine längere Lebensdauer hat und HCl schneller entfernt als Tetraphenylzinn, da in Versuch I das Probepapier eine Einschätzungszahl von 2 bis 3 hatte, während bei der Standardzusammenstellung, die mehr als zweimal soviel Tetraphenylzinn enthielt, das Probepapier eine Einschätzungszahl von nur 5 hatte.
Versuch IV
Der Versuch II wurde mit einer Einwirkungszeit von 5 Stunden wiederholt, wobei man 0,5 Gewichtsprozent Dibutyldiphenylzinn anwandte. Am Schluß dieses Versuchs hatte das Probepapier eine Einschätzungszahl von 2, was erkennen ließ, daß durch Vermehrung der Konzentration des Stabilisators ein verbesserter Schutz erzielt wird.
Um die Löslichkeit von Tetraphenyl- und Dibutyldiphenylzinn zu vergleichen und auch um die Beständigkeit der sich ergebenden Produkte gegen eine Auskristallisation festzustellen, wurden Löslichkeits-
versuche bei frisch hergestellten Lösungen dieser Verbindungen in einer Mischung angestellt, die aus 60 Gewichtsprozent Aroclor 1260 und 40 Gewichtsprozent Trichlorbenzol bestand. Die erzielten Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle mitgeteilt.
Tabelle IV ζ Tem Konzen
tration
Stabilisator Ergebnisse
obe '. pe
ratur
des Sta
bilisators
& β C % Tetraphenylzinn
I 20 0,301 - keine Trübung
2 20 0,207 - -
3 20 0,116 - ')
4 o bis ι 0,207 2)
5 o bis ι 0,116 Dibutyl keine Trübung
6 ο bis ι 50 diphenyl 2 Monate
zinn 6 Tage
(Probe
weggelegt)
äj 1J Trübung gefolgt von einer Klärung und Kristallbildung. 2) Lösung beim Beginn der Probe klar, aber Kristallisation nach 39 Tagen.
Die Löslichkeitsproben zeigen, daß Dibutyldiphenylzinn leicht in obiger Mischung löslich ist, während Tetraphenylzinn eine Löslichkeit von weniger als 0,3 °/0 bei 200 hat und weniger als 0,2 % bei 0 bis i°. In der Tat wurde bei anderen Versuchen gefunden, daß Dibutyldiphenylzinn in allen Verhältnissen in der obigen chlorierten Biphenyltrichlorphenylmischung mischbar ist.
Im Hinblick auf die obigen experimentellen Daten ist es klar, daß Dibutyldiphenylzinn nicht nur ein wirksameres Mittel zur Entfernung von HCl aus der Lösung als Tetraphenylzinn ist, sondern auch den zusätzlichen VorteÜ einer unbeschränkten Löslichkeit und einer größeren Freiheit von Kristallisation aufweist als Tetraphenylzinn. Daher sichert der Gebrauch von Dibutyldiphenylzinn, daß der Stabilisator in wirksamen Konzentrationen in Lösung bleiben wird, da er nicht die Neigung hat, infolge Kristallisation sich abzuscheiden. Dies ist jedoch bei Tetraphenylzinn nicht der Fall. Da, obgleich diese Verbindung eine klare Lösung bei einer Temperatur von 0 bis i° bildet, eine Kristallisation doch nach 39 Tagen eintrat, trotz der Tatsache, daß sie in der obigen Aroclortrichlorbenzolmischung nur in einer Menge von 0,116 Gewichtsprozent gelöst war (vgl. Versuch V). Dies ist ein erheblicher Nachteil, da es zu einer solchen Verminderung der Konzentration des gelösten Tetraphenylzinns führt, daß seine Wirksamkeit als Stabilisator wesentlich ausgeschaltet wird.
Um die Tatsache zu demonstrieren, daß Dibutyldiphenylzinn die elektrischen Eigenschaften der halogenierten organischen stabilisierten Verbindung nicht schädlich beeinflußt, wurden mit Lösungen von Dibutyldiphenylzinn und Tetraphenylzinn Widerstandsmessungen angestellt, in einer Mischung, die zu 60 Gewichtsprozent aus Aroclor 1260 und 40 Gewichtsprozent Trichlorbenzol bestand. Die folgenden Ergebnisse wurden erhalten:
Tabelle V
Stabilisator Konzen
tration des
Stabilisators
0/
/0
Widerstands
messung
Ohm/cm
Tetraphenylzinn
Dibutyldiphenylzinn ..
0,1
0,1
90 χ io9
86 χ io9
Tabelle V zeigt, daß die Widerstandseigenschaften in beiden Fällen wesentlich die gleichen sind und daß also Dibutyldiphenylzinn keine nachteilige Wirkung auf die elektrischen Eigenschaften der Mischung hat, da die letztere gegenüber der Zusammenstellung, die Tetraphenylzinn enthält, einen günstigen Vergleich zuläßt, wobei Tetraphenylzinn dafür bekannt ist, daß es den erforderlichen besonderen Anforderungen in dieser Hinsicht entspricht.
Die Affinität von Dibutyldiphenylzinn für Chlorwasserstoff und andere Halogenwasserstoffe, sein hoher Grad von Löslichkeit, seine Verträglichkeit mit chloriertem Diphenyl oder halogenierten organischen Verbindungen, seine Beständigkeit gegenüber Kristallisationserscheinungen in solchen Verbindungen, seine Fähigkeit, Halogenwasserstoffe aus Lösungen zu entfernen, ohne daß eine Fällung vor sich geht oder daß schädliche Gase entwickelt werden, und seine Fähigkeit, die Entwässerung von Papier in Gegenwart von chlorierten Diphenyl zu verhindern (oder die anderen chlorierten halogenierten organischen Verbindungen), ohne daß in merkbarer Weise die elektrischen Eigenschäften des chlorierten Diphenyls geschädigt werden, alles trägt dazu bei, daß man einen Stabilisator oder Korrosionsverhinderer erhält, der überaus geeignet ist, bei der Herstellung von dielektrischen und bzw. oder Wärmeübertragungsmedien einschließlich halogenierter Arylverbindungen angewandt zu werden. Die obigen Zusammenstellungen, die Dibutyldiphenylzinn enthalten, sind daher ausgezeichnete Isolierungs- und Kühlmedia für Transformatoren, Kabel, Umschalter und andere elektrische Apparaturen. Sie sind auch als Imprägnierungsmittel für Kondensatoren nützlich und auch als Wärmeträger zu gebrauchen.
In Übereinstimmung mit vorliegender Erfindung können Kondensatoren, die stabilisiert sind, in folgender Weise hergestellt werden. Der Kondensator wird dadurch hergestellt, daß man zwei dielektrische Blätter, z. B. Leinen oder Kraftpapier, mit zwei Blättern Aluminium oder Zinkfolie durchschießt und die durchschossenen Blätter in üblicher Weise aufrollt. Der aufgerollte Kondensator wird dann durch irgend- iao ein geeignetes Verfahren imprägniert, z. B. durch eine Vakuumimprägnierung mit chloriertem Diphenyl, in dem eine kleine Menge Dibutyldiphenylzinn gelöst ist. Als Beispiel geeigneter Imprägnierungsmaterialien wird die folgende Reihe von Zusammenstellungen angeführt.
Zusammenstellung I
a) Flüssiges chloriertes Diphenyl, besonders chloriertes Diphenyl, das Gewichts-42 bis 60 Gewichtsprozent Chlor teile
enthält 90 bis 100
b) Dibutyldiphenylzinn 0,05 bis 10
Zusammenstellung II Gewichts-
a) Chloriertes Diphenyl, das 42 bis teile
60 Gewichtsteile Chlor enthält . . 60
b) Trichlorbenzol 40
c) Dibutyldiphenylzinn 0,5 bis 10
Vorzuziehen ist die Zusammenstellung III.
1^ Zusammenstellung III
Gewichts-
a) Chloriertes Diphenyl mit teile
50 °/„ Chlor 60
b) Trichlorbenzol 40
ae c) Dibutyldiphenylzinn 0,5
Die Zusammenstellungen I, II und III sind gleichfalls hochwirksame Imprägnierungsmittel für Kabel und andere elektrische Elemente, sie sind in gleicher
»5 Weise als Wärmeübertragungsmedien und als Kühl- und Isolierungsmedien für Transformatoren, Schalter und andere elektrische Apparaturen geeignet.
Die Beschreibung der vorliegenden Erfindung ist auf Zusammenstellungen abgestellt worden, die chloriertes Diphenyl, Trichlorbenzol und Dibutyldiphenylzinn enthalten. Aber es wird darauf hingewiesen, daß die Erfindung darauf nicht beschränkt ist, sondern bei halogenierten organischen Verbindungen im allgemeinen angewandt werden kann. So kann Dibutyl-
,35 diphenylzinn auch benutzt werden, um chlorierte Naphthaline, chlorierte Diphenylketone, chlorierte Diphenyloxyde, chlorierte Diphenylmethane, chlorierte alkylierte Benzole, chlorierte alkylierte Biphenyle, Äthyltrichlorbenzol, Äthyltetrachlorbenzol, Äthylpentachlorbenzol, chloriertes Terphenyl, chloriertes Quaterphenyl, chlorierte Paraffinkohlenwasserstoffe, chlorierte alicyclische Kohlenwasserstoffe, chlorierte sauerstoffhaltige organische Verbindungen, chlorierten Kautschuk, Chlorbutadien-Polymere, Polyvinylchlorid, polymeres Vinylchloracetat, chlorierte Fette, chlorierte pflanzliche öle, chlorierte tierische öle, chlorierte Mineralöle und Mischungen von zwei oder mehreren davon. An Stelle der chlorierten Verbindungen können die entsprechenden Fluor-, Brom- und Jodderivate treten. In der Tat kann jede halogenierte organische Verbindung, welche die Neigung besitzt, wegen ihres Halogengehaltes eine Korrosion von Metallen zu verursachen, mit Hilfe von Dibutyldiphenylzinn stabilisiert werden oder wenigstens wesentlich nicht korrosiv gemacht werden.
Das Verfahren der Einverleibung von Dibutyldiphenylzinn variiert mit der halogenierten organischen Verbindung oder mit der Zusammenstellung, die stabilisiert werden soll. Wenn die Verbindung oder die Zusammenstellung bei gewöhnlicher Temperatur eine Flüssigkeit ist, so wird der Stabilisator darin nur in geeigneter Konzentration aufgelöst, wenn es sich um einen festen Körper handelt, so wird der Stabilij sator damit gemischt, und zwar unter Gebrauch von Lösungs- oder Quellungsmitteln oder mit Hilfe von Mischwalzen usw.
Handelt es sich um ein halogeniertes Polymeres, so kann der Stabilisator vor oder während der Polymerisation des Monomeren zugesetzt werden. Die Menge an Dibutyldiphenylzinn variiert mit der organischen Verbindung oder der Zusammenstellung, die stabilisiert werden soll.
Im allgemeinen erhält man zufriedenstellende Ergebnisse, wenn man den Stabilisator in Beträgen, die von 0,5 bis 10 Gewichtsprozent der halogenierten organischen Verbindungen oder der halogenierten organischen Verbindungsmischung variieren, aber die Erfindung soll darauf nicht beschränkt sein. Im Falle des chlorierten Biphenyls wurde gefunden, daß Dibutyldiphenylzinn überraschend wirksame Ergebnisse erzielt, wenn es in einem Betrage, der 0,5 Gewichtsprozent der chlorierten Verbindung entspricht, angewandt wird.
Das Dibutyldiphenylzinn, das bei den verschiedenen Versuchen, Proben, Zusammenstellungen usw. benutzt wurde, wie oben beschrieben, war nicht die reine Verbindung, sondern eine Mischung von der eine Analyse einen größeren Anteil an Dibutyldiphenylzinn zusammen mit kleineren Anteilen von Monobutyltriphenylzinn und Monophenyltributylzinn ergab. Es ist jedoch so zu verstehen, daß es in den Rahmen vorliegender Erfindung fällt, wenn man entweder die reine Verbindung oder Mischung der oben angeführten Art, die diese enthalten, benutzt, so daß der Ausdruck Dibutyldiphenylzinn, der in den Ansprüchen vorkommt, sowohl die eine als auch beide der obigen Modifikationen der Erfindung umfassen soll.

Claims (20)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Stoffzusammenstellung, bestehend aus einer halogenierten aromatischen Verbindung und Dibutyldiphenylzinn.
2. Zusammenstellung nach Anspruch 1, bestehend aus einer chlorierten aromatischen Verbindung und bis zu 10 Gewichtsprozent Dibutyldiphenylzinn.
3. Zusammenstellung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bestehend aus einer chlorierten aromatischen Verbindung und 0,05 bis 0,5 Gewichtsprozent Dibutyldiphenylzinn.
4. Zusammenstellung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die aromatische Verbindung ein chloriertes Diphenyl ist.
5. Zusammenstellung nach einem der Ansprüche ι bis 4, bestehend aus chloriertem Diphenyl und Diphenylzinn, bei der das chlorierte Diphenyl 42 bis 60 Gewichtsprozent Chlor enthält.
6. Stoffzusammenstellung für Wärmeübertragung und dielektrische Medien, gekennzeichnet durch eine halogenierte aromatische Verbindung und Dibutyldiphenylzinn.
7. Zusammenstellung nach Anspruch 6, bestehend aus einer chlorierten aromatischen Verbindung und Dibutyldiphenylzinn.
8. Zusammenstellung nach einem der Ansprüche 6
oder 7, bestehend aus einer chlorierten aromatischen Verbindung und bis zu io Gewichtsteilen Dibutyldiphenylzinn.
9. Stoffzusammenstellung für Isolier- und Kühlzwecke elektrischer Apparate, bestehend aus chloriertem Diphenyl und 0,5 bis 10 Gewichtsprozent Dibutyldiphenylzinn.
10. Zusammenstellung nach Anspruch 9, bestehend aus chloriertem Diphenyl und 0,05 bis 0,5 Gewichtsprozent Dibutyldiphenylzinn, bei der das chlorierte Diphenyl 42 bis 60 Gewichtsprozent Chlor enthält.
11. St off Zusammenstellung für Isolier- und Kühlzwecke elektrischer Apparate, bestehend aus flüssigem chloriertem Diphenyl und Dibutyldiphenylzinn.
12. Stoffzusammenstellung für Wärmeübertragung und dielektrische Zwecke, bestehend aus chloriertem Diphenyl, Trichlorbenzol und Dibutyl-
ao diphenylzinn.
13. Elektrischer Kondensator, bestehend aus Metallarmaturen, die durch eine dielektrische Masse getrennt sind, die aus einem faserigen Blatt besteht, das mit einer halogenierten aromatischen Verbindung getränkt ist, die Dibutyldiphenylzinn enthält.
14. Kondensator nach Anspruch 13, der aus Armaturen besteht, die aus Aluminium oder Zinn zusammengesetzt sind, die voneinander durch ein dielektrisches Mittel getrennt sind, das aus Papier besteht, das mit einer chlorierten. aromatischen Verbindung imprägniert ist, die Dibutyldiphenylzinn enthält.
15. Kondensator nach einem der Ansprüche 13 oder 14, der Armaturen enthält, die aus Aluminium oder Zinn bestehen und die durch eine dielektrische Masse getrennt sind, die aus Papier besteht, das mit chloriertem Diphenyl imprägniert ist, das Dibutyldiphenylzinn enthält.
16. Kondensator nach Anspruch 15, bei dem das chlorierte Diphenyl 42 bis 60 Gewichtsprozent Chlor enthält.
17. Kondensator nach den Ansprüchen 13, 14, 15 oder 16 mit einer dielektrischen Masse, die aus Papier besteht, das mit chloriertem Diphenyl imprägniert ist, das bis zu 10 Gewichtsprozent Dibutyldiphenylzinn enthält und wobei das chlorierte Diphenyl 60 Gewichtsprozent Chlor enthält.
18. Elektrischer Kondensator, bestehend aus Metallarmaturen, die durch eine dielektrische Zusammenstellung voneinander getrennt sind, die Papier enthält, das mit einer Lösung imprägniert ist, die chloriertes Diphenyl, Trichlorbenzol und Dibutyldiphenylzinn enthält.
19. Kondensator nach Anspruch 18, der eine dielektrische Zusammenstellung enthält, die Papier enthält, das mit einer Lösung von etwa 60 Gewichtsteilen chloriertem Diphenyl, etwa 40 Gewichtsteilen Trichlorbenzol und etwa 0,05 bis 10 Gewichtsteilen Dibutyldiphenylzinn besteht, wobei das chlorierte Diphenyl 42 bis 60 Gewichtsprozent Chlor enthält.
20. Kondensator nach einem der Ansprüche 18 oder 19, bestehend aus einem dielektrischen Mittel, das Papier enthält, das mit einer Lösung imprägniert ist, die etwa 60 Gewichtsteile chloriertes Diphenyl, 40 Gewichtsteile Trichlorbenzol und etwa 0,5 Gewichtsteile Dibutyldiphenylzinn enthält, wobei das chlorierte Diphenyl etwa 60 Gewichtsprozent Chlor enthält.
5378 9.52
DEM6819A 1946-08-19 1950-10-01 Stoffzusammenstellung Expired DE850770C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US642406XA 1946-08-19 1946-08-19

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE850770C true DE850770C (de) 1952-09-29

Family

ID=22054534

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEM6819A Expired DE850770C (de) 1946-08-19 1950-10-01 Stoffzusammenstellung

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE850770C (de)
GB (1) GB642406A (de)

Also Published As

Publication number Publication date
GB642406A (en) 1950-09-06

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0436744A1 (de) Stabilisierte wässrige Lösungen von 3-Isothiazolinonen
DE813462C (de) Verfahren zur Herstellung von Dispersionen aus Polytetrafluoraethylen
DE1567519B1 (de) Stabilisierung von Wasserstoffperoxyd
DD296847A5 (de) Verfahren zum abbau polychlorierter biphenyle
DE1122701B (de) Gegen Oxydation stabilisierte Formmasse
DE850770C (de) Stoffzusammenstellung
DE2118435A1 (de)
DE1770605A1 (de) Verfahren zur Oxydation von Phenolen
DD153266A5 (de) Dielektrische fluessigkeiten
DE2832861C2 (de)
DE3314817A1 (de) Ionenaustauschermembranen, die aus polymerisaten von verbindungen aus der klasse der pyrrole bestehen
DE2340430C3 (de) Verfahren zum Regenerieren von verbrauchtem Aluminiumoxid
DE2624032C2 (de) Dielektrische Flüssigkeit auf der Basis einer halogenierten Diphenylmethanverbindung
DE473925C (de) Abscheidung von Chlorkalzium aus Kalziumhypochlorit
DE2202684B2 (de) Impragnierflussigkeiten fur Elektroisohermaterialien
DE875727C (de) Verfahren zur Herstellung chlorierter Polyaethylene
DE1418960A1 (de) Verfahren zur Herstellung von dielektrischen Zusammensetzungen
DE2845711C2 (de) Verfahren zur Beseitigung von Vinylchlorid-Restgehalten aus Polyvinylchlorid
DE704180C (de) Isoliermittel fuer elektrotechnische Zwecke
AT226433B (de) Verfahren zur Herstellung von Polyäthylen mit erhöhter Flammfestigkeit
DE3526143A1 (de) Verfahren zur abtrennung von indium aus sauren loesungen
DE816694C (de) Verfahren zur Herstellung von Halogenderivaten wachs- oder paraffinartiger aliphatischer Kohlenwasserstoffe
DE1444098C (de) Verfahren zur Ausrüstung von faserigen oder porösen Stoffen gegen Mikrobenbefall und/oder zur Herabsetzung des Ozongehalts in ihrer Umgebung
DE711821C (de) Gewinnung organischer Schwefelverbindungen
DE1267422C2 (de) Stabilisieren von Polyvinylchlorid und Vinylchloridmischpolymerisaten