DE2832861C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Isolieröl-Mischung zum Imprägnieren
der Isolierung von elektrischen Unterwasserkabeln, bestehend
aus zwei Ölen, die geeignete Viskositäts- und dielektrische
Verlustfaktorwerte aufweisen, wobei die Dichte des ersten
Öles kleiner und die des zweiten größer als die Dichte von
Wasser ist.
Unter elektrischen Unterwasserkabeln sind hier Energiekabel
zu verstehen, die eine Isolierung aufweisen, die aus einer
selbsttragenden oder abgeschlossenen Isolierung aus Papier
und einem dielektrischen fließfähigen Mittel zusammengesetzt
ist, wobei die dielektrische Flüssigkeit aus dem Kabel heraus
oder in das Kabel hinein fließen kann in Übereinstimmung damit,
ob Ausdehnung oder Zusammenziehungen des Kabels als
Folge von Temperaturänderungen stattfinden, so daß die Kabelisolierung
kontinuierlich und vollständig imprägniert bleibt.
Das elektrische fließfähige Mittel ist allgemein ein organisches
Öl, welches besondere physikalische und
elektrische Eigenschaften hat.
Erstens muß dieses Öl flüssig sein und eine Viskosität haben,
die ausreichend niedrig ist und wenigstens niedriger als
0,15 cm²/s bei 20°C ist, um in der Lage zu sein, den Ausdehnungen
und Zusammenziehungen des Kabels bei Temperaturänderungen
folgen zu können und demgemäß die Isolierung des
Kabels vollständig imprägniert halten zu können. Diese niedrige
Viskosität soll außerdem dem Öl keine übermäßig hohe
Flüchtigkeit verleihen.
Zweitens muß dieses Öl gute Isoliereigenschaften besitzen,
und insbesondere muß es einen sehr niedrigen dielektrischen
Verlustfaktor tan w haben, der vorzugsweise kleiner oder
gleich 0,001 ist.
Außerdem muß das Öl ein sehr geringes oder kein Bestreben haben,
bei den beim Gebrauch des Kabels auftretenden niedrigsten Temperaturen
feste paraffinische Produkte abzuscheiden.
Öle, welche diese Eigenschaften haben, sind bekannt, und sie
umfassen Kohlenwasserstoffe mit einem Molekulargewicht zwischen
200 und 400, wobei diese Kohlenwasserstoffe durch Alkylierung
eines aromatischen Ringes erhalten werden. Die Verwendung solcher
Kohlenwasserstoffe, die aus einem aromatischen Ring bestehen,
der eine aliphatische Kette hat, die linear oder verzweigt ist,
und die neun bis zwölf Kohlenstoffatome enthalten, ist in der
italienischen Patentschrift 5 94 475 und deren Ergänzung No.
8 09 256 beschrieben. Die Dichte dieser Verbindungen bei 20°C
beträgt etwa 0,87 g/cm³.
Noch heute sind die in den genannten Patentschriften beschriebenen
Öle die zum Imprägnieren der Isolierung von elektrischen
Energiekabeln, und zwar von Landkabeln und in geringerer Tiefe
unter Wasser zu verlegenden Kabeln am meisten verwendeten Öle.
Dennoch bestehen gewisse Nachteile, wenn das Kabel in großer
Wassertiefe verlegt werden soll, da die Dichte der genannten
Öle kleiner ist als die mittlere Dichte des Wassers (Salzwasser
oder Süßwasser).
Bekanntlich ist der Unterschied zwischen den hydrostatischen
Drücken, die auf der Außenseite und auf der Innenseite des eingetauchten
Kabels wirken, proportional dem Unterschied zwischen
der Dichte des umgebenden Wassers und der Dichte des Imprägnierungsmittels.
Wenn der zuletzt genannte Unterschied hohe
Werte annimmt, ergibt sich die Gefahr, daß der das Kabel
schützende Metallmantel zusammenfällt.
Es ist somit in solchen Fällen erforderlich, die Dichte des
Öls bis auf einen Wert zu erhöhen, der dem Wert der Dichte
des umgebenden Wassers nahekommt oder diesem gleich ist. Dies
wird gemäß der US-PS 39 30 112 dadurch erhalten, daß je nach
Erfordernis berechnete Mengen an halogenierten Kohlenwasserstoffen
zugegeben werden, wobei insbesondere die Verwendung
eines Hexachlorbutadien empfohlen wird, welches eine Dichte
von 1,68 g/cm³ bei 20°C hat. Die Verwendung von halogenierten
Kohlenwasserstoffen (und insbesondere chlorierten) als Zusätze
zu dem Öl ermöglicht die Regelung der Dichte nach Wunsch,
jedoch beläßt sie ein ungelöstes Problem, welches mit dem Altern
des Kabels im Zusammenhang steht.
Tatsächlich haben die in der genannten Patentschrift beschriebenen
Verbindungen das mehr oder weniger ausgeprägte Bestreben,
unter der Einwirkung von Wärme zersetzt zu werden, woraus sich
ein gewisser chemischer Angriff des Halogenides an dem Kupfer
der Leiter ergibt mit dem Ergebnis, daß sich leitende Salze
bilden und sich eine ernsthafte Gefahr für die elektrische
Isolierung ergibt. Tatsächlich ergibt sich diese Erscheinung
auch bei günstigeren Bedingungen, wenn auch dann außerordentlich
langsam, so daß die Konzentration der erzeugten Halogenide
nur nach sehr langem Gebrauch des Kabels gefährliche Werte
erreichen. Demgemäß kann die Verwendung von halogenierten
Kohlenwasserstoffen der Grund für sehr gefährliche Situationen
nur dann sein, wenn die Beanspruchungen des Kabels besonders
stark sind, wenn die Konzentration des halogenierten
Kohlenwasserstoffes vergleichsweise hoch sind, und wenn
das Kabel während vieler Jahre im Gebrauch geblieben ist,
wie dies gewöhnlich der Fall ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Isolierölmischung
zum Imprägnieren der Isolierung von elektrischen
Unterwasserkabeln zur Verfügung zu stellen, die eine gute
chemische Langzeitstabilität, geeignete Viskositätswerte
(<0,15 cm²/s bei 20°C) tan δ-Werte (<0,001) und eine geeignete
Dichte aufweist.
Gelöst wird diese Aufgabe, ausgehend von einer Isolieröl-
Mischung der einleitend genannten Art gemäß der Erfindung
dadurch, daß die Isolieröl-Mischung im wesentlichen oder
vollständig aus 1-Methyl-naphthalin besteht.
Es ist auch bekannt (US-PS 24 36 110) zum Imprägnieren eines
Papiers zum Umwickeln von Kabeln ein Kohlenwasserstofföl zu
verwenden, welches relativ niedrige Viskosität hat, wobei jedoch
gleichzeitig unter normalen Betriebsbedingungen des Kabels
das Öl nicht so flüssig sein soll, daß das Papier beim
Anfassen ölig wirkt. Dementsprechend soll das Öl niedrige
Viskosität bei für die Imprägnierung geeigneten Temperaturen
haben, bei normalen Raumtemperaturen jedoch hochviskos, halbfest
oder fest sein soll. Außerdem soll es gegenüber elektrischen
Stillentladungen beständig sein, hohen Widerstand gegen
Oxidation sowie eine hohe dielektrische Festigkeit haben. Ein
Öl, welches diesen Bedingungen genügt, kann durch Alkylierung
von Naphthalinen erzeugt werden. Elektrische Unterwasserkabel
sind nicht angesprochen.
Eine Isolieröl-Mischung gemäß der Erfindung hat derartige
physikalische und elektrische Eigenschaften, daß die Anforderungen
voll erfüllt werden, die an Imprägniermittel
für elektrische Unterwasserkabel gestellt werden. Außerdem
ist das Bestreben einer solchen Isolieröl-Mischung, feste
Produkte bei niedrigen Betriebstemperaturen abzuscheiden,
praktisch Null. Wenn eine Isolieröl-Mischung gemäß der Erfindung
verwendet wird, bietet sie gegenüber anderen Kohlenwasserstoffverbindungen
den weiteren Vorteil, daß sie in der
Lage ist, die Gase chemisch zu binden, die sich in dem Isolierpapier
und in der Isolieröl-Mischung als Folge der Erwärmung
und des Alterns des Kabels entwickeln. Bekanntlich
haben diese Gase das Bestreben, sich zu ionisieren, und zwar
infolge des starken elektrischen Feldes, welches rund um
den Leiter oder die Leiter vorhanden ist. Eine solche Ionisierung
kann auch der Grund für gefährliche elektrische Entladungen
innerhalb des Kabels sein.
In der nachstehenden Tabelle sind gewisse physikalische Eigenschaften
einer Reihe von aliphatischen Derivaten von
Naphthalin angegeben, die von besonderem Interesse für den Zweck
der vorliegenden Erfindung sind.
Unter den in der Tabelle angegebenen Verbindungen ist gefunden
worden, daß das 1-Methylnaphthalin für den Zweck der vorliegenden
Erfindung von besonderem Interesse ist. Diese Verbindung
hat neben allen physikalischen Eigenschaften, die für ein
Mittel zum Imprägnieren der Isolierung von ölgefüllten elektrischen
Energiekabeln erforderlich sind, einen besonders niedrigen
dielektrischen Verlustfaktor tan δ, der kleiner als 0,001
ist. In den Fällen, in denen die tatsächliche Dichte der oben
genannten Verbindung, die gemäß der Tabelle 1,020 g/cm³ bei
20°C im Vergleich zu Wasser bei 4°C beträgt, nicht dem gewünschten
Wert entsprechen sollte, ist es möglich, ein geeignetes
Gemisch mit gleichwertigen Derivaten zu bilden bis zu den
Werten, die den theoretisch erforderlichen Werten so nahe
wie möglich kommen, wobei die Derivate einzeln oder miteinander
gemischt verwendet werden können.
Selbstverständlich ist es möglich, bei Aufrechterhaltung aller
genannten Vorteile dieses Gemisch als einen Zusatz zu üblichen
Imprägniermitteln zu verwenden, die gewöhnlich verwendet werden.
Vorteilhaft kann auch 1,2,3,4-Tetra-Hydro-Naphthalin verwendet
werden.
Claims (1)
- Isolieröl-Mischung zum Imprägnieren der Isolierung von elektrischen Unterwasserkabeln, bestehend aus zwei Ölen, die geeignete Viskositäts- und dielektrische Verlustfaktorwerte aufweisen, wobei die Dichte des ersten Öles kleiner und die des zweiten größer als die Dichte von Wasser ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolieröl-Mischung im wesentlichen oder vollständig aus 1-Methyl-naphthalin besteht.
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