DE1031889B

DE1031889B - Aus Kohlenwasserstoffen bestehendes Traenkmittel fuer selbstausheilende Kondensatoren

Info

Publication number: DE1031889B
Application number: DEB35035A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Werner Herrmann; Wolfgang Leibfried
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1955-03-25
Filing date: 1955-03-25
Publication date: 1958-06-12

Description

Aus Kohlenwasserstoffen bestehendes Tränkmittel für selbstausheilende Kondensatoren Die Erfindung bezieht sich auf selbstausheilende elektrische Kondensatoren, die mit einem aus Kohlenwasserstoffen, insbesondere Kohlenwasserstoffölen bestehenden Tränkmittel getränkt sind. Sie beruht auf der Erkenntnis, da.ß es bei diesen Kondensatoren in viel höherem Maße als bei Kondensatoren mit Metallfolien als Kondensatorbelegungen auf die Stabilität des Tränkmittels ankommt.
Nun ist zwar die Beimengung von oxydationshindernden Zusätzen zu den Tränkmitteln von selbstausheilenden Kondensatoren bekannt. Chemische Veränderungen der Tränkmittel von selbstausheilenden Kondensatoren können aber nur dann vermieden werden, wenn die Tränkmittel gemäß der Erfindung nicht nur oxydationshindernde Zusätze enthalten, sondern auch solche, die atomaren Wasserstoff anzulagern vermögen und die Einwirkung von Metallen auf die Alterung des Tränkmittels aufheben.
Bekanntlich können in selbstausheilenden Kondensatoren, deren Belegungen so dünn sind, daß sie bei einem Durchschlag um die Durchschlagstelle herum wegbrennen, wesentlich höhere Feldstärken zugelassen werden als bei Kondensatoren mit Metallfolien als Kondensatorbelegungen, denn selbst wenn in diesen Kondensatoren auch immer wieder Durchschläge stattfinden, so führen diese doch nicht zu ihrer Zerstörung, wie dies bei Folienkondensatoren der Fall ist.
Dagegen hat es sich gezeigt, daß die elektrischen Verhältnisse in selbstausheilenden Kondensatoren unter Umständen nicht ohne nachteilige Wirkungen auf das Kondensatortränkmittel sind. Funktionstechnisch sind z. B. die hohen Feldstärken, mit denen selbstausheilende Kondensatoren betrieben werden, den Kondensatoren nicht schädlich, sie können aber Gliinme-ntladungen und dadurch die Abspaltung von Gasen, insbesondere von atomarem Wasserstoff, aus dem Tränkmittel zur Folge haben; außerdem können sie vor allem bei höheren Temperaturen zur Oxydation des Tränkmittels führen" wodurch der Verlustfaktor der Kondensatoren unzulässig erhöht wird.
Die Oxydation des Kondensa;tortränkmitte-Is und die damit zusammenhängende Vergrößerung des Verlustfaktors wird auch noch begünstigt durch das in der Regel auf dielektrische Bänder aufgedampfte Belagmetall sowie gegebenenfalls durch im Kondensator vorhandenes Papier und durch auf das Papier zur Glättung seiner Oberfläche aufgebrachte Lacke.
Allen diesen unerwünschten Veränderungen der Tränkmittel von selbstausheilenden Kondensatoren kann durch geeignete Beimengungen zum Kondensato.rtränkmittel vorgebeugt werden.
Es wurden z. B. in verschiedenen Naphthalinderivaten Additive ermittelt, die den durch Glimmentla-Jungen in ölgetränkten selbstausheilenden Kondensatoren gebildeten atomaren Wasserstoff anzulagern vermögen. Außer Methylnaphthalin haben sich zu diesem Zweck Ätliylnapli.tlial,in, Monoätliylnaplithaliii, Propyl- und Butylnaphthalin als geeignet erwiesen, von denen 0 5 bis 51/o dem Kondensatortränkmittel beizumengen sind, während der bei höheren Temperaturen zu erwartenden Alterung des Tränkmittels durch die, Beimengung von 0,1 bis 1% Naphthol, aromatischen OH-Verbindungen, aromatischen Aminen oder Aminophenolverbindungen vorgebeugt werden kann. Darüber hinaus kann die Einwirkung des Belagmetalls auf die Alterung der Tränkmittel durch dem Tränkmittea beigemengte Desaktivatoren vermieden werden. Als besonders wirksame Metalldesaktivato:ren werden Äthylendiamin, Kondensationsprodukte aus Salizylaldehyd und primären Aminen verwendet oder aber Diamine, wie Äthylendiamin, Diaminopropan und andere Stoffe. Auch die Metalldesaktivatoren werden dem Kondensatortränkmittel nur in kleinen Mengen von 0 1 bis 1% zugesetzt.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß Tränkmittel, die gasanlageru.ngsfähige Additive, oxydationshindernde Alterungsschutzmittel und Metalldesakti,vatoren in den angegebenen geringen Mengenverhältnissen ,enthalten, auch auf die Dauer dien hohen Beanspruchungen gewachsen sind, die insbesondere bei selbstausheilenden Wechselstromkondensatoren auftreten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE 1. Aus Kohlenwasserstoffen, insbesondere KohlenwasserstoffMen, bestehendes Tränkmittel für selbstausheilende elektrische Kondensatoren mit die chemische Veränderung des Tränkmittels verhindernden Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß es nicht nur oxydationshindernde Zusätze enthält, sondern auch solche, die atomaren Wasserstoff anzulagern vermögen und die Einwirkung von Metallen auf die Alterung des Tränkmittels aufheben.
2. Tränkmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ihm 0,5 bis 5% Naphthalinderivate beigemengt sind.
3. Tränkmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ihm 0,5 bis 51/o Methylnaphthalin beigemengt sind.
4. Tränkmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ihm 0,1 bis 1% Naphthol beigemengt ist.
5. Tränkmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB ihm als Metalldesaktivator 0,1 bis 1% eines primären Amins beigemengt ist.
6. Tränkmittel nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß ihm 0,1 bis 1% Äthylendiamin beigemengt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 869823; britische Patentschrift Nr. 640 790; US A.-Patentschriften Nr. 2 615 955. 2 646 403. ETZ, Ausgabe A, Bd. 73, Heft 13 vom 1. 7. 1952, S. 442, 1. Spalte.