DE749426C - Blankwalzoel - Google Patents

Description

• Blankwalzöl Es ist bekannt, beim Kaltwalzen von Metallblechen, -bändern und -folien als Schmiermittel für das Band und für die Walzenballen pflanzliche Öle, wie Rüböl oder Rizinusöl, unvermischt oder in verschieden starker Mischung mit Mineralölprodukten, wie Leuchtöl, Gasöl usw., anzuwenden.
• Diese Schmierung ist im allgemeinen ausreichend. Sie hat aber den Nachteil, daB bei zu reichlicher Verwendung der obengenannten Öle ein Schlüpfrigwerden der Walzen eintritt. Des weiteren ist der Hauptnachteil dieser natürlich vorkommenden Öle der, daß sie bei der nach dem Walzen vorzunehmenden Glühbehandlung der Bänder niemals rückstandslos abbrennen, sondern stets Rückstände auf der Metalloberfläche hinterlassen, die dann erst in zeitraubender und kostspieliger Weise durch Nachputzen des ganzen Werkstoffes entfernt werden müssen. Erfindungsgemäß wird nun als Blankwalzöl ein rein paraffinisches synthetisches Öl vorgeschlagen, dessen Siedebereich zwischen 200 und 35o° liegt und das bei der Kohlenoxydhydrierung nach Fischer-Tropsch, insbesondere nach dem sogenannten Mitteldruckverfahren nach Fischer-Pichler, anfällt.
• Paraffinbasische Erdölraffinate für diesen Zweck zu verwenden, ist bekannt. Es kommen hier vor allem als Ballen- bzw. Platinenöle die mit Lösungsmitteln raffinierten Mineralöle in Frage. Aber auch die nach diesem Sonderverfahren behandelten Mineralöle enthalten immer noch Anteile an ungesättigten und daher verhältnismäßig unbeständigen Kohlenwasserstoffen, die unter dem Einfluß der bei der Kaltverformung (Kaltwalzen) der Metalle entstehenden erheblichen Wärme zur Bildung von Rückständen Anlaß geben. Vor allem führen aber diese ungesättigten Anteile zu erheblichen Rückständen bei der Glühbehandlung, die bekanntlich unter Luftabschluß stattfindet. Wie bei der Verwendung von mineralischen Ölen beobachtet werden kann, sind auf der Metalloberfläche nach dem Glühen harz- bzw. asphalthaltige Rückstände festzustellen, die durch irgendwelche Mittel, wie Beizen, wieder entfernt werden müssen. Zur Vermeidung dieses Übelstandes versuchte man bisher ein Blankglühen dadurch zu erreichen, daß Öfen benutzt wurden, bei denen eine sauerstofffreie Gasatmosphäre zur Verwendung gelangte, um die beim Erhitzen entstehenden Mineralöldämpfe zu entfernen, bevor diese sich auf der Metalloberfläche zersetzen. Es gelang jedoch nicht, die Öldämpfe restlos auszutreiben.
• Dagegen wird nach der Erfindung ein synthetisches, rein paraffinisches Öl verwendet, das von der Herstellung her einen gewissen Anteil höherer Paraffine enthält, die in besonders feinflockiger Form in dem Öl suspendiert sind, und die dem Öl eine für den üblichenKaltwalzvorgang ausreichendeDruckfestigkeit verleihen. Dieses Öl zersetzt sich auch nicht während der Glühbehandlung. Da bekanntlich Paraffine beständige Verbindungen sind, setzen sich die beim Kaltwalzen entwickelten Dämpfe oder ein Teil derselben nach Erkalten des Glühgutes wieder in der ursprünglichen Form, d. h. wieder als rein paraffinisches synthetisches Öl ab. Es finden also keinerlei Zersetzungen statt, die zu Harz- oder Asphaltrückständen auf dem Glühgut führen.
• Versuche im Großen ergaben, daß sich nach \-ielen Glühstunden weder am Glühtopf noch am Walzgut irgendwelche Überzüge bilden, die auf die weitere Verarbeitung des Glühgutes störend einwirken. Das aus dem Glühtopf herauskommende Gut ist vollkommen blank und ohne Überzüge.
• Für bestimmte Sonderfälle, bei denen eine erhöhte Druckfestigkeit verlangt wird, kann das Öl noch durch Zusatz von synthetischem Hartparaffin druckbeständiger gemacht werden, ohne daß hierdurch das restlose Abbrennen irgendwie beeinträchtigt wird. Es haben sich hier Zusätze von i bis 5010 an synthetischem Hartparaffin gut bewährt.
• Dieser erhöhte Zusatz an Hartparaffin erzeugt außerdem einen Hochglanz der Oberfläche, z. B. bei Aluminiumfolien, wie sie für Verpackungszwecke benutzt werden.
• Mit Rücksicht auf die zu erzielende blanke Metalloberfläche dürfen diesem svnthetischen Blankwalzöl keine natürlich vorkommenden Öle zugemischt werden, da sonst kein rückstandsfreies Abbrennen beim Glühen der Bleche oder Bänder erreicht wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von rein paraffinischen Ölen vom Siedebereich etwa Zoo bis 35o°, die bei der Kohlenoxydhydrierung, insbesondere nach dem sogenannten Mitteldruckverfahren, erhalten werden, gegebenenfalls unter Zusatz von i bis 5% synthetischem Hartparaffin, als Blankwalzöl bei der Herstellung von Metallblechen, -bändern oder -folien. ZurAbgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: Kadmer, Erich Hertwig,»Schmierstoffe und Maschinenschmierung«, Berlin 194o, S.246.